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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
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- Gartenbauwirtschaft
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Zur -en Obstanbauer Mitteilungen für -ie Zachgruppe Obstbau -er Unterabteilung Garten im Reichsnährstand Reichssachbearbeiter Otto Goetz Nummer 7 Seilage zu „ Vie Gartenbauwirtschaft" Nr.23 9. ^uni 193S W/ckt/gs M 665 ob5ti)ou/,^6n L/scl/erböfatonA Warum Buschbäume für Stedlergärtm? Wenn in einer maßgeblichen Siedlungsschrift der Hochstamm als d i e Baumform des Siedlergartens bezeichnet und als Begründung der Vorteil hervor gehoben wird, Gemüse- und Futterbau wäre nur bei Hochstammpflanzung möglich, erscheint es nötig, das Für und Wider der Eignungen der Baum formen für den Siedlergarten zu erörtern. Vorangestellt sei die Tatsache, daß die Zeit des Fruchtbarwerdens, also das Fruchtbarkeitsalter, beim Hochstamm viel später eintritt als bei der ent gegengesetzten Baumforni, dem Niederstamm auf Zwergunterlage, allgemein Buschform genannt, und daß das Maß der Fruchtbarkeit unter sonst gleichen Verhältnissen beim Hochstamm geringer ist als beim Buschbaum, das letztere von der Fläche, nicht vom Einzelbaum. Der Hochstamm, der schon in gleicher Zeit zu einem ungleich größeren Baum heranwächst als der Buschbaum, aber älter und damit noch größer wird, kann in Summa seines G'esamtlebensertrages, unter sonst gleichen Verhält nissen, nämlich Sorte, Standort und Pflege, gleiche, ja sogar größere Fruchtleistungen bringen als ein Buschbaum, dies schon einfach deshalb, weil er älter wird und seine Krone ein Mehrfaches im Ausmaß von der Vergleichskrone des Buschbaumes annimmt, vorausgesetzt natürlich, daß ihr der Standraum hierfür bei der Pflanzung bemessen wurde. Anders ausgedrückt, der Buschbaum leistet geringere Holz-, aber höhere Fruchterzeugung. Dieser zweifache Tatbestand allein schon, von anderen Erwägungen noch abgesehen, läßt sür den Wohnsiedler — im Gegensatz zum Bauern — den Buschbaum als die gegebene Form erkennen, weil es sich hierbei darum handelt, auf kleinster Fläche höchste Fruchtleistung zu erzielen. Die Gegenüberstellung des Obstbaues des Wohn siedlers zu dem des Bauern, dem das Land zu Nebennntzung zur Viehweide, zum Gras- uud Feld pflanzenbau oder an Wegen und Wasserläufen reichlich und vergleichsweise billig zur Verfügung steht, der aber jede Arbeitsstunde, die er der Baum pflege widmet, hauptberuflich leisten muß und zu sätzlich zu seinem schweren Tagewerk in Hof und Feld nur leisten kann, läßt die Empfehlung des Bufchbaumes für den Siedler einleuchtend erschei nen. Der Hinweis auf den gärtnerischen Erwerbs obstbau, in dem sich endlich auch der Buschbaum wegen seiner hohen Leistungsfähigkeit und "anderer Vorzüge restlos durchgesetzt hat, dürfte eine weitere Stütze sein, da auch der gärtnerische Erwerbsobst bau arbeitsintensiv betrieben wird. Hier wie im Siedlergarten wird ja auch dem Buschbaum neben der intensiven Bodenpflege die andere Grund anforderung erfüllt, die ihn für den bäuerlichen Obstbau ausschließt: die wild- und weideviehsichere Einzäunung, die sich als Einzelbaumschutz beim Buschbaum nicht anbringen läßt. Nur nebenbei seien die weiteren, aber nicht ge ringeren Vorteile genannt, die der Buschbaum gegenüber dem Hochstamm im billigeren Einkauf, in der leichteren Kronenpflege, in Schnittbehand lung und Schädlingsbekämpfung bietet und somit die so bedeutsame Gütesteigerung der Früchte er möglicht, ferner die soviel leichtere Ernte und die größere Äindfestigkeit des Fruchtbehanges, endlich die durch sein geringeres Kronenausmäß bedingte Möglichkeit engeren Standraumes, somit größere Baumzahl auf der Fläche in mehr Arten und Sor ten, so daß der Frischobstbedarf fast das ganze Jahr hindurch fortlaufend auch von kleiner Fläche gedeckt werden kann. Wenn sich angesichts der großen Vorteile der erst etwa seit 50 Jahren zielstrebig entwickelten Form des Bnschbaumes sich dieser im Siedlergarten erst bei den Nebenobstarten, Sauerkirschen, Pfirsichen und Aprikosen, allgemein dnrchgesetzt hat, nicht aber bei den Hauptobstarten Aepfel und Birnen, so gilt es, der Ursache nachzugehen. (Nebenbei: die Süßkirsche gibt es nicht als Bufchbaum, weil hier für noch keine Zwergunterlage gefunden ist; sic ist für Wohnsiedlergärten wegen des Vogelfraßes auch nicht zn empfehlen und als Nasch-, nicht Wirt schafts- noch Dauerfrucht, entbehrlich. Die Pflaume bildet an sich kleine, bald fruchtbare Kronen; für sie gibt es ebenfalls keine Zwergunterlage; Nieder stämme sind nicht gebräuchlich.) Ist der einleitend angeführte Einwand berechtigt? Er wäre es, aber auch nur zum Teil, wenn es gälte, das „teure Gemüse" — so liest man es immer wieder in Laien schriften — im Eigenanbau zu erstellen und somit dem Gemüsebau den Vorrang vor dem Obstbau im Siedlergarten einzuräumen. Aber das Massen- gcmüse, das allein der Siedler erstellen kann, wenn er es noch kann, ist ja gar nicht das teure, sondern das unter Anwendung von Hilfseinrich tungen gezogene Früh- und Feingemüse. Der be fürchtete größere Ertragsausfall an der Unter frucht beim Buschbaum wird ja um ein Vielfaches wettgemacht durch dessen viel früheren Ertrag an wertvollerer Frucht; er besteht in Wirklichkeit aber meist gar nicht, von der ganz jungen Pflanzung abgesehen. Zwar lassen sich unmittelbar unter Hochstämmen, im Gegensatz zum Buschbaum, Ge müse anbauen; sie geben aber keine Ernten, höch stens bei Schattengemüsen, wie Porree und Grün kohl, meist aber in einer Güte und Menge, die den Aufwand nicht lohnt. Wohl aber ist der Ertrags ausfall neben den Hochstammkronen mit ihrer weitreichenden Beschattung größer als beim Busch obst. Bei der vom Siedler des Gemüsebaues wil ¬ len durchgeführten guten Bodenpflege, Bearbeitung, Wässern und Düngen wird durch Auslösung ver stärkten Triebes der Hochstamm noch später frucht bar und seine Krone noch größer. Dann greift der Siedler, der so lange vergeblich auf Obstertrag ge wartet hat, zur Baumschere u..d versucht den Holz trieb zu bündigen. Wie oft habe ich das in den kurz nach dem Krieg erstellten Siedlungen und jetzt auch schon in den ab 1932 erstellten sogenannten Nebenerwerbssiedlungen beobachtet. Natürlich ist der Erfolg gerade entgegengesetzt: noch mehr Holz trieb, noch größere Kronen, noch späterer Frucht ertrag und dabei zurückgehende Unterkulturcrträge in Gemüse und Beerenobst. Schließlich — auch das ist in älteren Siedlungen zu beobachten — gibt man die Unterkultur auf, läßt den Boden verrasen, nutzt ihn allenfalls zum Hühnerauslauf oder zum mehrjährigen Futteranbau für Kaninchen, treibt nur extensiven Hochstammobstbau nach Urväterart. Das ist doch aber wohl nicht der Sinn der Wohn siedlung, weder im Interesse der Allgemeinheit noch im Interesse des Siedlers. Es ist mir von einsich tigen Siedlern öfters, wenn ich um Nat gefragi, die Ursachen des Mißerfolges aufzeigte, die bittere Frage vorgelegt worden: Warum hat man uns das nichi früher gesagt! Siedlernöte dieser Art zu verhindern, außer durch fachkundige Beratung gerade bei den mit öffent lichen Mitteln erstellten Siedlungen, ist aufau 1 o - ritärem Wege nötig und durchführbar. Wenn in „Wahrung ästhetischer Belange" eine Wohnsied lung in Mitteldeutschland mit Süßkirschenhochstäm men durchpflanzt wird, eine Jndustriearbeitersied- lung „in Großbaumgrün" versteckt werden soll, so erfordern diese nicht von Sachkenntnis geleiteten Maßnahmen entsprechende Gegenmaßnahmen. Für Laienkreise mag entschuldigend die Irrefüh rung durch die vom deutschen Gartenbau geprägten Begriffe „Zwergobst" und „Buschbaum" gelten. Um so mehr hat der Gartenbau Ursache, jetzt für Richtigstellung der Begriffe einzutreten. Ihm ob liegt ja auch in seinem Sektor Baumschulen die verantwortliche Aufgabe, den deutschen Obstbau, insbesondere auch den Siedler, echte Buschbäume, d. h. Niederstämme mit Naturkronen auf Zwerg unterlage in reichtragenden Sorten zu lieferm Die jetzige Führung des Baumschulwesens im Rahmen des Reichsnährstandes bietet Gewähr, daß dies ge schieht. Von verantwortlicher und zuständiger Stelle des Reichsnährstandes ist schon wiederholt und eindring lich der Buschbaum als die Baumform sür den Wohnsiedler und Kleingärtner hingestellt und ist in Fachkreisen die Frage der Baumform erörtert und geklärt worden. Möge nun die Nutzanwendung in der Praxis erfolgen! 0. IIIinZ, Jena. Sbsipflanzung mit oder ohne Unterkultur? Es ist eine vielumstrittene Frage, ob in den Obstpflanzungen Unter- oder Zwischenkulturen irgendwelcher Art betrieben werden dürfen, oder ob jegliche Doppelnutzung des mit Obstbäumen be standenen Bodens nach den ersten Jahren zu unter bleiben hat. Ter deutsche Bodenwirt entscheidet sich immer wieder aus der Erkenntnis des Land mangels heraus für die Doppelnutzung seiner Obst baumäcker, ohne sich Klarheit über die gegenseitigen ertragmindernden Beeinflussungen zu verschaffen. Um volle Klarheit über diese Frage zu erhalten, muß einerseits die nachteilige Beeinflussung der Obstbäume durch die Unterkultur, andrerseits die Minderung des Wachstums und Ertrages der Unternutzung durch die Obstbäume betrachtet werden. Für den Wasserbedarf der Obstbäume und der Unterfrüchte gibt zwar O. Wauer ist seiner Schrift „Der Wasserbedarf und die Wasserversor gung der Obstbäume und der Unterfrüchte" einige Anhaltszahlen; wissenschaftlich einwandfreie Unter suchungen hinsichtlich des Feuchtigkeitsgehaltes von Obstböden bei Unterkulturen liegen vor allem aus US.-Amerika vor. Sie stimmen alle darin überein, daß die Wasserversorgung der Obstbäume aus den Niederschlägen im freien, beackerten Boden sehr riel günstiger als im mit Unterfrüchten bestandenen Boden ist. Die nachteiligen Folgen dieses Wasser mangels für die Obstbäume veranschaulicht folgende Zusammenstellung von einer jungen Obstpflanzung in Nebraska (USA.) nach Ablauf des trocknen Som mers 1901 (Stückzahlen): Äpfel Birnen Kirschen Pflaumen Pfirsiche Insgesamt Ge pflanzt Davon Ge pflanzt Davon Ge pflanzt Davon Ge- Davon Davon Ge- Davon Kulturen z. Aberntung ringe- gangen ein ge gangen ein ge gangen pflanzt einge gangen pflanzt einge gangen pflanzt einge- gangen Wassermelonen .... 30 2 19 0 12 1 14 1 19 0 79 4 Wassermelonen .... 80 2 10 2 12 2 14 0 10 0 76 6 Mais .... 30 2 10 2 12 1 14 0 10 2 76 7 Hascr Deckkulwren 89 14 18 k 12 6 14 5 10 8 76 39 Sommer/Frühjahr Hirle 39 4 10 2 12 2 14 9 19 1 76 9 Hafer 30 4 10 l 12 4 14 1 10 0 76 10 Unkräuter 39 7 19 9 12 S 14 2 10 0 76 1b Freier Boden 30 1 19 1 12 0 14 0 19 0 76 2 Diese Gegenüberstellung läßt eindeutig die großen Vorteile eines freien, offenen Bodens in den Obst anlagen erkennen. Der durch Unterkulturen oder Verunkrautung bedingte geringere Feuchtigkeits gehalt der Böden wirkt sich aber auch in den näch sten Jahren auf das Gedeihen und Fruchten der Obstbäume nachteilig aus. Wir wissen aber, daß in Deutschland im allgemeinen die jährlichen Nie derschlagsmengen knapp für die Entwicklung der Obstbäume ausreichen. Daneben muß der Nährstosfhaushalt des Bodens der Obstbanmpflanzung beachtet werden. Weitaus am wichtigsten ist dabei die Frage nach dem Boden- qebalt an leichtlöslichen Stickstosfsalzen. In einer Obstbaumpflanzung im amerikanischen Staat New Hampshire wurden im Durchschnitt der Jahre 1g1K^1g16 in je einer Million Teile trocknen Bodens an Nitraten gezählt: Rasen Beackerter Boden unbebaut mit Gründüngur Ackerkrume 1N 5,4 Untergrund 1A 5,3 10,6 N 3,7 N Die mehrjährigen Beobachtungen der englischen Versuchsstation Woburn über die Entwicklung von Apfelbäumen im Rasen und im offenen Boden haben die nachstehende Zusammenstellung ergeben (in N): Laubgröße Gewicht d. Triebe im Mittel der Jahre 1903—1906 1904—1907 Offener Boden 100 100 Nasen 71 27 Rasen mit stark. Stalldg. 94 44 Gewichtsmäßi ger Zuwachs der Bäume 100 15 50 Selbst die starke Stalldunggabe auf den Rasen vermochte nicht die Minderung in der Entwicklung der Apfelbäume durch die Grasunternutzung zu be heben. Schließlich seien hier noch folgende Ertrags zahlen aus einer tragfähigen Pflanzung mit 37jäh- rigen Apfelbäumen in Amerika mitgeteilt: Mittel von 10 Jahren im Rasen im offenen Boden Ertrag je Baum 152,5 KZ 257,4 tcx; Davon marktfähig 106,0 KZ 174,6 kg Ausschuß ' 46,5 KZ 82,8 KZ Aepfel je Faß (Stück) 434 308 Durchschn.-Gew. je Apfel 142 § 200 A Stammumfangszunahme 6,1 cm 9,9 cm Durchschn.-Trieblänge (5 Jahre) 8,6 cm 17 cm Daß weiterhin eine reiche Vegetation in der Bodennähe infolge vermehrter Wärmeausstrahlung die Frostgefahr erhöht, ist bekannt. Erhöht wird die Frostgefahr noch dadurch, daß — wie vor allem bei der Grasnarbe — der Boden stark verfilzt ist und auf der Erdoberfläche noch abgestorbene Pflan- zentcile lagern, so daß sowohl die Wärmeeinstrah lung in den Tages-, als auch die Wärmeausstrah lung in den Nachtstunden vermindert wird. Bechtle berichtet in seinem Buche „Klima, Boden und Obstbau", daß bei Obstbaumpflanzungen mit Unterkulturen viel mehr Fröste zu befürchten seien als bei Obstanlagen mit freiem Boden. Schließlich besteht ein großer wirtschaftlicher Nachteil für die Obstzucht darin, daß durch eine Unterkultur Bodenbearbeitung, Schnitt und Schäd lingsbekämpfung an den Bäumen außerordentlich erschwert, unter Umständen ganz unmöglich gemacht werden. Die Verwendung von Maschinen in den Baumreihen ist oft ganz unterbunden, und es be steht damit die Gefahr, daß die erforderlichen Pflegearbeiten zumindest nicht rechtzeitig durchge führt werden, was nicht nur eine Minderung der Obsterträge, sondern auch eine Schädigung der Lebenskraft der ganzen Obstanlage zur Folge hat. Endlich verbleibt eine Erntcerschwernis sowohl für die Obstbauin-Oberkultur, als auch für die -Unter kultur, die sich in erhöhten Erntekosten und geringe rem Reingewinn ausdrückt. Aber nicht nur dem Obstbaum in seiner vege tativen und generativen Entwicklung ist die Unter nutzung, sei cs als Wiese oder Wcide, sei es mit Hackfrüchten, Getreide, Gemüse oder anderem, außerordentlich schädlich, sondern auch die Unter- lultur wird durch die Obstbaum-Oberkultur sehr stark benachteiligt. Für diesen Ertragsausfall ist überwiegend die durch die Obstbaumkronen ganz ivesentlich verminderte Lichtstärke verantwortlich zu machen. Für die Grasunternutzung sind je nach dem Baumabstand ganz wesentliche Ertragsausfälle (bis zu 45 A bei 7 m Baumentfcrnung) errechnet worden, daneben aber eine erhebliche Verschlechte rung und Verunkrautung des Wiesenbestandes fest- Deutsche Gartenbauerzeugnisse als solche kennzeichnen! Verpackungsmittel ausländischer Herkunft, die Sie benutzen wollen, überkleben Sie mit Kiftenklebern „Deutsches Erzeugnis". 1. LL I für Apsclkisten . 27,8X1»,8 cm 3,59 2. DL 2 sür Flachsteigcn . 81 X 9,5 vor 4, - 9. 8L 8 für Tomaten und Salatstcigcn . .87 X 8 vor 8,59 4. KL 4 sür Gurkenkisten. 89 Xlü ein ^^3,59 Die Preise verstehen sich sür 1999 Stück. M u st e r (auch weiterer KennzcichnungsmMcl) unentgeltlich. Gärtnerische Verlagsgesellschaft Dr. Walter Lang Kommanditgesellschaft, Serlin SW 11 Anhalter St: aße 7 gestellt worden. — Auch wurden während mehrerer Jahre mit verschiedenen Gemüsen Unterkulturen versuche vom Institut für Obstbau in Berlin-Dah lem durchgeführt*), die recht erhebliche Ertrags ausfälle und Wertminderungen der Untcrkulturen nachwiesen. Insbesondere konnte das Unterkultur- Gemüse meist erst einige Tage später als das von der Freifläche geerntet werden, wurde auch mehr und leichter als dieses von Schädlingen befallen und fiel in allen Fällen bedeutend weniger und sehr viel geringwertigere Marktware aus den Obstbaum- Unterpflanzungen an. Tie Fläche in einer 9x10 m weiten Apfelhochstammpflanzung der Sorte „Schö ner aus Boskoop" wurde in je 2 m breite Streifen geteilt, und es wurden folgende Erträge in Ver hältniszahlen gewogen: Busch- Früh ¬ bohnen Sellerie Weißkohl kartosfeln Freiland 100 100 100 100 Untcrkultur- Streifen 0 bis 10 m 52,9 54,3 46,7 46,3 2 bis 8 m 65,1 69,4 58,0 49,5 4 bis 6m 75,9 84,7 67,6 54,1 Für die Minderung der Güte der Unterfrüchte seien folgende Zahlen gegeben: Unterkultur unter Freiland- Llpfelhochstamm- kultur Pflanzung Sellerieknollen I. Güte 93,2 57,3 A> (Ernte von je 10 qm 17,70 lcZ 9,63 üx) Stärkegehalt der Frühkartoffeln 15,9 12,7 A> Diese Ertragsausfälle bei den Unterfrüchten sind weit größer, als man im allgemeinen bisher ge glaubt hat. Die vorstehenden Ausführungen haben mit aller Deutlichkeit gezeigt, daß aus der Nutzung der Böden unserer Obstanlagen mit Unterkulturen beiden Arten erhebliche Nachteile entstehen, denen nicht im min desten gleichwertige Vorteile gegenübergestellt wer den können. Bedenkt man noch die mit der Doppel nutzung entstehenden wirtschaftlichen Belastungen beider Kulturen, jo wird wohl kein einsichtiger Landwirt oder Gärtner mehr eine Unternutzung seiner Obstbaumbestände befürworten, geschweige in ihr eine „Sicherung der Rentabilität" jener sehen. Eine wirtschaftlich richtig angelegte Obstpflanzung wird sich aus sich selbst heraus erhalten. Diplomgärtner O. jorckan, Berlin. *) F. Schulz, Obstpflanzung und Unterkultur, Landw. Jb. 82, Heft 5. Errichtung von Musterbetriebe« sür Landwirtschaft »nd Gärtnerei Zwecks Hebung der landwirtschaftlichen Er zeugung hat die Provinzialverwaltung in West- Aserbeidjan in dem früher der Amerikanischen Mission gehörenden Park von Rezaieh Muster betriebe für Landwirtschaft und Gärtnerei errichtet. Der Park, der 11 Ku groß ist, ist 1834 der Amerikanischen Mission abgekanst worden und hat seitdem eine vollkommene Neu einrichtung erfahren. Es ist ein Gewächshaus mit Wasserreservoir und Zentralheizung errichtet wor den, das über drei Abteilungen verfügt, so datz drei verschiedene für das Wachstum der Pflanzen dien liche Temperaturen gehalten werden können. Im Park bestehen Musterbetriebe für den Anbau von Baumwolle, Jute, Flachs, Rüben, Tabak, Efeu und Hyazinthen und außerdem einige Mustcrgärten. Hier könne» Landwirte und Gärtner Auskunft über Maßuahmcn zur Verbesserung und Vervoll kommnung ihrer eigenen Betriebe erhalten. Diese Bemühungen der Negierung im Nahmen des land wirtschaftlichen VierjahreSplaus haben bereits Er folge gezeitigt, die nicht nur durch die Qualität der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Erzeug nisse, sondern auch durch ihre Menge bestätigt wer den. Aehnliche Musterwirtschaften hat die Regie rung in Ghoy, Soldouz und Ghara Ziacddine ein gerichtet. Anbau von Tollkirschen als Medizinpslanze Die in den Bcrgwäldcrn Bulgariens häufig vor- kommeude Tollkirsche ist in den letzten Jahren ein Aussuhrgegeustaud geworden. Aus ihr wird ein wirksames Mittel gegen die Schlafkrank heit gewonnen. Da die Nachfrage nach dieser Pflanze, die namentlich ihrer Wurzel wegen gesucht wird, sehr groß ist, droht sie in den Wäldern ans- gerottet zu werden. Um eine weitere Ausfuhr zu ermöglichen, hat die landwirtschaftliche V e r s u ch s st a t i o n in KasanIik im vergan genen Jahre eine Fläche von 808 gm versuchsweise mit Tollkirsche (Belladonna) angcsät. Diese Ver suche sind sehr gut ausgefallen und haben Pflanzen ergeben, die an Wirksamkeit den wildwachsenden nicht nachstehcn. Die Analyse hat einen Alkaloid- gehalt von 8,5 A> ergeben. Der Anbau soll in die- sein Jahre in größerem Maßstabe dnrchgeführt wer den, indem an Dörfer mit geeignetem Boden vom Landwirtschaftsministerium Samen abgegeben wird. In Frage kommen in erster Linie mittlere Höhenlagen mit frischem Verwitterungsboden.
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