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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Ich kann zum wirkungsvollen MengenausgleicH nur kommen Surch Erfassung der Ware. Das wiederum ist wirkungsvoll nur durchzuführen im geschlossenen Anbaugebiet. Der Kreis schließt sich. Die Anbauzentren oder anders gesehen die StanS- ortverhältniffe werden zur starken Komponente der Zukunftsgestaltung unserer Berufsarbeit. Und damit komme ich zu den Folgerungen, die tvir aus diesen Gegebenheiten zu ziehen haben. Mein Bortrag in Goslar, in dem ich in einigen Stücken auf diese Entwicklung hinwies, ist leider vielerorts falsch verstanden worden. Ich mutz des halb vor Ihnen hier, meine Berufskameraden, die Sie ja diese Zusammenhänge erkennen und für Die beiden anderen Komplexe, die für unsere Arbeit bestimmend sein werden, sind: 1. Das Wachsen und Stärkerwerden des Garten gedankens im Volk überhaupt; 2. die autzenhandelspolitische Forderung, mit der der Gartenbau zu rechnen hat. Und nun ist etwas zu betonen, das scheinbar in Goslar im Januar dieses Jahres nicht klar genug gesagt worden ist. Diese Entwicklung macht nicht etwa einen Teil unserer Berusskameraden brotlos oder in ihrer Erzeugung überflüssig. Im Gegenteil, ich bin der Auffassung, datz diese Entwicklung für unseren Beruf danu eine ungeahnte Stärke und Kraftentfaltung sein wird, wenn der Berus sich in diese Entwicklung bewutzt hineinstellt und wen» jeder für seinen Betrieb die notwendigen Folgerun gen zieht, ö. h. wenn er sich entsprechend in seinem Betrieb auf diese Dinge einstellt. Aber eine be stimmte Verlagerung in der Erzeugung des Gar tenbaues wird hieraus unter allen Umständen resultiere», denn wenn wir noch einmal an die ungeheuren Flächen denken, die von der Auflocke rung der Städte in Anspruch genommen werden müssen, dann ergibt sich daraus ganz konsequent die Folgerung, datz diese Flächen nun nicht irgend wie leichtfertig vergeudet werden dürfen, sondern es erhebt sich daraus die unabdingbare Forderung, datz diese Flächen als für den Ernährungshaushalt Les Volkes unentbehrlich, zu einem gewissen Teil auch ernährungswirtschaftlich genutzt werden müssen. Gewiß mag einmal eine Reihe von leicht liefer baren Sommererzeugnissen nicht mehr Aufgaben gebiet des Bcrufsgärtners im gleichen Umfang sein wie bisher, aber das kann nicht heute schon dem einzelnen gesagt werden, dieses oder jenes sollst du nicht mehr erzeugen, sondern hier wieder mutz die eigene Initiative und Ueberlegung des Gärt ners etnsetzen. Aber um so größer wirb der Bedarf an gärtnerischen Halbfertigerzeugnissen sein, an Samen, Pflanzen, Bäumen, Sträuchern und Stau den. Und darüber hinaus bleibt natürlich immer ein großer Teil der Bevölkerung, der nicht zu gering anzusehe» ist, der auf die Ernährung durch den Berufsgartenbau angewiesen ist. Ich Halte es für meine Pflicht, schon jetzt, trotz dem Lie Dinge erst in den Anfängen der Entwick lung stehen, auf kommende Dinge hinzuweisen, da mit Ser Beruf die Vorgänge unserer Zeit nicht mit scheelen Augen betrachtet, sondern damit er mit klarem Kopf die Gegebenheiten zu meistern sucht und vor allen Dingen nicht zu meistern sucht im Kamps gegen eine naturgesetzliche Entwicklung, sondern in der Ausrichtung der eigenen Arbeit. Auf die außenhandelspolitische Bedeutung, die die Gartenbauerzeugnisse für die Einfuhr aus anderen Ländern nach Deutschland haben, habe ich des öfteren eingehend hingewiesen. Nur zur Vervollkommnung meiner Betrachtung weise ich darauf hin, daß die Einfuhren gartenbau licher Erzeugnisse eine handelspolitische Notwendig keit sind, datz wir aber durch die Gesetzgebung eine Handhabe in die Finger bekommen haben, die es uns ermöglichen soll, die Einfuhren so zu gestal ten, datz sie erträglich sind. Es ist niemals damit zu rechnen, daß etwa bei noch engerer Bindung und noch freundschaftlicheren Beziehungen im fried fertigen Austausch zwischenstaatlicher Kräfte die Einfuhren an Gartenbauerzeugnissen so stark wer den könnten, datz auch nur in etwa eine Verminde rung der deutschen Erzeugung notwendig sei. Es darf auch nüchtern und klar gesagt werden, datz fraglos unsere Bemühungen, diese Einfuhren so gut wie möglich in Einklang zu bringen mit den Bedürfnissen des deutschen Marktes, von Jahr zu Jahr mehr Erfolg haben werden, wenn auch andererseits immer wieder einmal bei der Eigen art unserer Erzeugnisse und bei der schwankende» Witterung und dem entsprechend wechselnden Be darf gewisse Einbrüche unvermeidlich sein werden. Eines bleibt nach wie vor unverrückbar die Auf gabe des deutschen Gartenbaus, das ist, die eiserne Ration des deutschen Volkes an Gartenbauerzeug nissen in jedem Falle sicherzustcllen. Diese drei Komplexe, das sind die Grundlagen, auf denen wir bauen. Eine starke Hilfe haben wir Noch, das ist der steigende Bedarf. Der Bedarf an gartenbaulichen Erzeugnisse» wird auch unter Berücksichtigung der Eigenerzeugung von Millionen Klcinsicdlern und unter Berücksichti gung, der nicht unbeträchtlichen Einfuhrmengen sich in aufwärtssteigender Linie bewegen. Die ernäh rungsphysiologische Umwandlung, die nicht nur in Deutschland, sondern in allen Ländern der Welt vor sich geht, drängt mehr und mehr zum Genuh von Gemüse und Obst. Es schien uns leider hier genaue zahlenmäßige Unterlagen, aber ich glaube, daß die im Fluß befindliche Entwicklung aus ge sundheitsfördernden Ueberlegungen heraus sich weiter entwickeln wird, und wir werden diese Ent wicklung von der Führung aus bewußt vorantrei ben. Die Ernährungslücken, die im Gesamthaus halt des Volkes heute noch vorhanden sind, werden am ehesten und dabei am vorteilhaftesten geschlos sen durch Mehreinsatz von Gemüse und Obst. Die Erzeugnisse des Blumen- und Zierpflanzenbaus, Sic Erzeugnisse des gärtnerischen Samenbaus usw. werden ebenfalls einen steigenden Bedarf zu be friedigen haben. Denken Sie an die großzügige Gestaltung unserer Landschaft, denken Sic an die großzügige Gestaltung nnscrcr Städte, die nicht nur aus-Stein und Eisen bestehen, sondern die auch Grünflächen, Bäume, Pflanzen und Blumen er fordern, denken Sie an die Entwicklung des Amtes „Schönheit der Arbeit" der DAF., denken Sie an die Dorfverschönerungsaktion, wo überall die Erzeugnisse des Gartenbaus unentbehrliches Gut sind. Und erinnern Sic sich vor allem daran, daß keine Feier heute mehr denkbar ist, ohne Schmuck durch Blumen und Pflanzen. Und denken Sie dann auch daran, je mcHr durch die Klein garten und Kleinsiedlungs-Entwicklung die Men schen seelisch aufgeschlossen werden für die Schön heiten unserer Blumenwelt, um so mehr werdcn sie den Wunsch haben, Blumen und Pflanzen auch selbst zu besitzen und diese auch in den städtische» Wohnungen zu pflegen. Tas bedeutet aber keinesfalls, baß nun etwa dieser steigende Bedarf durch Steigerung der Preise abgedrosselt oder zu ungerechtsertigten Gewinnen für die Berufserzeugung ausgenutzt werden könnte und dürste. diese Zusammenhänge in den Kreisen unserer Kameraden draußen in Ser Front Verständnis wer- den müssen, sagen, daß alle diese Dinge nicht irgend wie konstruiert oder besonders gewollt sind, sondern es sind Elemente, die heute in unserer Wirtschaft Kraft und entsprechende Auswirkung haben, an denen einfach nicht vorübergegangen werden kann. Das Gegcnwartsbild des deutschen Gartenbaus, bas sich ans meinem kurzen Rechenschaftsbericht und dem Standortsbericht des deutschen Gartenbaus er gibt, erscheint mir als ein wesentlicher Baustein sür den Bau der neuen Zeit. Es ist eine der Grund lagen der Zukunft unseres Berufes, es ist das Kraftvolumen, das in uns selbst ruht. Die Preise für unsere Erzeugnisse mögen hier und da noch eine gewisse Abgleichung erfahren, sie »lögen hier und da noch gewisse Steigerungen er wünscht und möglich erscheinen lassen. In der großen Linie aber sind unsere Preise als unver änderbar anzusehen. Nicht etwa, datz ich damit schematisch der Preisbindung in Form von Höchst preisen für unsere Erzengniffe das Wort rede, aber im Schnitt gesehen, werben wir und wollen wir auch nicht mit einer Preissteigerung rechnen. Das ist also eine gegebene Komponente für unsere Wirtschaftsführung, wenn wir nun den Ein satz unserer Betriebe überdenken. Die andere Seite, Sie Ausgabenseite, ist ebenfalls im Einzelpreis kaum herabzusctzen. Im Gegenteil, ich darf hier meiner Meinung Ausdruck geben, daß wir noch gewisse Mehraufwendungen auf uns nehmen müs sen, um zum Ziel zu kommen. Diese Mehraufwen dungen sehe ich vor allen Dingen bei den Löhnen. Sinnvolle Betriebsführung eine wesentliche Kraftreferve Hier, meine Berusskameradcn, liegt nun eine Entscheidung. Ich bin der Ausfassung, daß die mei sten unserer Betriebe, die unwirtschaftlich arbeiten, oder die wirklich nicht in der Lage sind, höhere Löhne zu zahlen, nicht gut geführt sind. Meine Kameraden, das ist kein Borwurf für den einzelnen, sondern das ist eine Feststellung, die sich aus der Tatsache ergibt, daß die Hauptentwicklungszett des deutschen Gartenbaus in Jahrzehnten vor sich ging, in denen die ltberalisttsche Wirtschaft mit der „Peitsche Preis" aus dem Höhepunkt war. In einer Zeit, in der die Freiheit des Preises dazu ver führte, alles andere, jede organische und ruhige Entwicklung zu übersehen, und das Heil allein zu suchen in möglichst hohen Preisen. Ich glaube, daß alle Reserven des Gartenbaus in der Durchdringung sinnvoller Betriebsführung liegen, und ich glaube, datz diese Reserven so groß sind, baß, wenn sie aktiviert werden, sogar eher an eine Preissenkung als an eine Preiserhöhung ge dacht werden kann. Die erste Forderung, die an jeden Betrieb zu stellen ist, ist die, daß er selbst einmal erkennt, an welcher Stelle und wie er in die Wirtschaft einge- gltedert ist. Ich bin überzeugt, datz weitaus die meisten Betriebsführer sich diese Frage heute noch nicht vorgelegt haben. Es sind gute Kultivateure, die ihren Pflanzen alle notwendigen Lebensbedin gungen zu schassen wissen, die in unendlich fleißiger Arbeit sich von morgens bis abends mühen, diese Erzeugnisse so gut wie möglich herzustellen, die aber von den LcbensnotwenSigkcitcn ihres Betriebes wenig wissen. Wer hat sich denn die nötige Klarheit verschafft darüber, welche Funktionen der allge meinen Wirtschaft im speziellen dieser eine eigene Eine weitere Frage, die noch in vielen Betrieben nicht gelöst ist, ist die der zweckmäßigen Einteilung. Ueberlege jeder einmal selbst, ob in seinem Be triebe jede einzelne Kultureinrichtung, jede Hilss einrichtung an dem Platze angebracht ist, an dem der geringste Kraftaufwand notwendig wird. Liegt der Komposthauscn richtig, ist die Anfahrt für die Brennstoffe bequem und zweckentsprechend, ist die Wegeführung so, daß der geringste Aufwand an Kraft gewährleistet ist? Diese Dinge sind sür die Wirtschaftlichkeit des Betriebes viel entscheidender als viele von uns annchmen. Der Betriebsführer muß seinen eigenen Betrieb bis zum letzten durchforschen, durchleuchten und analysieren! Wieviel Kraft bleibt bei uns noch auf den Wegen liegen! Wieviel Betriebe gibt cs, in denen auch bauernd schwere Lasten, Koks, Dung immer noch getragen werden! Und weiter, die Frage der Ueberprüfung und zweckmäßigen Er gänzung der Arbeitsgeräte! Wenn auf den Tagungen der ehrenamtlichen Führer des deutschen Gartenbaues die gartenbau lichen Probleme aus der Spare kleinlicher Be trachtungen herausgehoben und hineingestellt wer den in die Gesamtschau unseres volklichen Daseins, so ist das die natürliche Folge der veränderten Auffassung von der uns gesetzten Aufgabe! Daran müssen wir uns nun einmal gewöhnen, daß wir dem Sinn unseres heutigen wirtschaftlichen Denkens auch dann Ausdruck zu geben haben, wenn es dem einen oder anderen nicht paßt. Es bleibt unabänderliche Tatsache, datz die Zeiten, in denen die Zusammenschlüsse der einzelnen Berufs gruppen betont berufsegoistische Ziele verfolgt hatten, überwunden sind. Der Grundsatz, datz nur das richtig ist, das der Gesamtheit des Berufs standes dient, mutz ohne Phrase und mit voller Klarheit überall zum Durchbruch kommen. Daß seine Verwirklichung schließlich auch dem ein zelnen wie der Gesamtheit des Berufsstan des dient, hat auch die Entwicklung des Garten baues in den letzten fünf Jahren deutlich bewiesen. Darum steht auch die Arbeit der auf gartenbau lichem Sektor geschaffenen Zusammenschlüsse aus schließlich unter diesem Gesichtspunkt; das ist selbst verständlich für jeden, der im Nationalsozialismus nicht eine vorübergehende Zeiterscheinung, sondern die unserem Volk eigentümliche und alle seine Le bensäußerungen jetzt und in Zukunft beherrschende Weltanschauung sieht- Die Tagung der Kreisfachwarte in Essen trug trotz der großen Zahl der Teilnehmer die Zeichen einer starken Einsatzbereitschaft und eines weit gehenden Verständnisses für diese Voraussetzung unserer Arbeit, so daß bei voller Einsatzmöglichkcit der eben aufgestellte Grundsatz auch im Berufe zur Betrieb zu erfüllen hat? Ich qlaube, es muß gesagt werden, datz eine solche Betriebsführung, auf die Dauer gesehen, keine Aussicht auf Existenzsiche- rung hat. Hierzu ein Beispiel: Immer und immer wieder erhalte ich Zuschriften, Sie von mir verlangen, ich solle diese oder jene Erzeugnisse aus klimatisch besser gelegenen Gebieten von dem betreffenden Markt in Jxbühl fernhalten, weil der ober jener Bcrufs- kamerad dadurch seinen Absatz, der ihm seit — sagen wir — Jahrhunderten offenstand, bedroht sicht. Ich führte schon aus, die Wucht der Anbau- zcntreu ist eiue nicht hinwegzuwischcnbe Tatsache. Wenn ein Berufskamerad seinen Betrieb im Streu anbau irgendwo am Rande einer Stabt hat, bann mutz er sich überlegen, datz auch diese Stadt Absatz gebiet des ganzen Reiches ist, und er muß seinen Betrieb darauf abstellen, datz er anderweitig klar ^und bewußt jene Lücken zu füllen sucht, die aus Anbauzentren, die die Versorgung nicht decken, oder aber er muß seinen Betrieb auf irgendeine Gruppe Spezialerzeugnisse einstellen, die nun wiederum ihm den Absatz des ganzen Reiches offenlassen. Aus einer ähnlichen Ausführung, die ich in Goslar machte, ist gefolgert worden, daß ich bewußt diese oder jene Betriebe erschlagen wolle. Im Gegenteil, wenn ich die Kraft der AnSau- zentren so stark herausstellte, so deshalb, um über all da, wo vielleicht die Voraussetzungen für einen geschlossenen Anbau gegeben sind, aber diese Vor aussetzungen nicht genutzt werden, anzuregen, auch Sem Vorbild anderer Anbaugebiete zu folgen. Selbstverständlich ist das Gcmüsebaugebiet um Bamberg herum ein solches Gebiet, in dem alle Voraussetzungen für eine starke Entwicklung eines geschlossenen Anbaus gegeben sind. Selbstverständlich ist auch beispielsweise in Wer der die Grundlage für ein solches geschlossenes An- baugebiet vorhanden, aber — und nun kommt die Schlußfolgerung, die eben der einzelne ziehen muß — dann soll auch jedem klar sein, datz die Sicherung seines eigenen Betriebes nur im bewutz- ten engen Zusammenschluß liegt, die für sein Anbaugcbict jene Kraftentfaltung ausmacht, die ihn wirtschaftlich absichert. Eine zweite Frage, die sich — so glaube ich wenig stens — sehr viele unserer Berufskameraden noch nicht vorgelegt haben, ist Sie nach der richtigen Grüße des Betriebes im Verhältnis zu Sen Kul turen, die erzeugt werden. Es gibt Betriebe, die deshalb unwirtschaftlich sind, weil sie ein oder zwei Morgen zu groß sind, weil sie 1008 qm zuviel Glas fläche haben; es gibt andere, die zu klein sind, oder die, gemessen an der Notwendigkeit der Kulturen, zu wenig Glasfläche haben. Man braucht dabet nicht nur an Sas Verhältnis Gcspannkraft oder motori sierte Werkzeuge zur Betriebsgröße zu denken! Schon allein Sie Tatsache, datz vielleicht ein Be trieb, wenn er 2 Morgen kleiner ist, als vollbeschäf tigter Familienbetrieb wirtschaftlich sein kann, und daß er unwirtschaftlich wird, wenn der Betriebs- inhabcr oder die Frau des Gärtners stundenlang auf den Märkten umhersteht, um die Erzeugnisse an den Mann zu bringen, ist ernstester Prüfung wert. Es kann die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes entscheidend beeinflußen, wenn ich beispielsweise einen oder zwei Morgen mit Kartoffeln bestelle oder verpachte, anstatt die ganze Fläche wegen Zeit mangels vernachlässigte. Natürlich gibt es auch Betriebe, in denen der Selbstverkauf aus dem Wochenmarkt — also an den letzten Verbraucher — das Richtige und Gegebene ist. Es lätzt sich hier kein Schema, keine allgemeine Geltungsregcl aufstellen, sondern Hier muß eben die Ueberlegung des einzelnen einsetzen. Und ich glaube, es ist schon viel geholfen, wenn überhaupt einmal alle unsere.'Berusskameraden sich mit die sen Fragen befassen.. Wichtiger als jede technische Intensivierung des Betriebes ist in vielen Fällen eine Intensivierung des Denkens. Ein guter Freund und tüchtiger Gärtner hat mir einmal gesagt, er sei überzeugt, datz der Wert aller in den Gartenbaubetrieben umherliegenden unbrauchbaren Geräte SO, ja vielleicht 180 Millionen an Wert ausmache. Ich will mich nicht an die Zahl bindeu, aber ich glaube, Hier liegt viel Wahrheit darin. Unsere Kulturgeräte sind vorerst noch bei weitem nicht so entwickelt, wie sie sein mützten. Abgesehen davon, daß schlechte, ungeeignete und vernachlässigte Geräte und schlecht gepflegtes Hand werkszeug häufig genug anzutreffen sind, mit denen die Arbeit keine Freude macht, und mit denen auch eine entsprechende Leistung gar nicht zu erreichen ist, haben wir im Gartenbau die technischen Möglich keiten noch bei weitem nicht so ausgenutzt, wie es sein müßte. Ein Betriebsführer bewies mir vor kurzem, daß er durch Einführung von Elektrokarren in seinem Betriebe nachweislich eine jährliche Er sparnis von über 18 888 Mark habe. Gewiß kann nun nicht jeder Betrieb auf Elektrokarren umge- Anerkennung zu bringen sein muß. Die Not wendigkeit dazu ist vor allen Dingen bei der Be trachtung wirtschaftlicher und wirtschaftspolitischer Fragen vorhanden. Da waren es vor allen Dingen die beiden Vorträge von Boettner nnd Groß, die an die Bereitschaft mitzugehen, erhebliche Anforde rungen stellten. Die Unterhaltung mit diesem und jenem unserer älteren Mitarbeiter ließ hier und da erkennen, daß es nicht ganz leicht ist, den Kreis allzu enger Betrachtungsweise zu sprengen. Es sollte doch z. B. ganz selbstverständlich sein, daß cs völlig falsch ist, die Wirkungen der Einfuhr an ihrem Bestehen an sich oder nach den Ergeb nissen eines oder weniger Markttage zu beurteilen oder ihre Bedeutung ermessen zu wollen, nur unter den Gesichtspunkten des eigenen, engen beruflichen Interesses. Groß hat in seinen Ausführungen die Fragen der Einfuhr einmal unter den Gesichts punkten dargestellt, unter denen wir sie als mit der Gesamtwirtschaft unseres Volkes verflochtenen Wirtschaftszweig überhaupt nur sehen können. Freilich eine solche Betrachtungsweise paßt jenen nicht, die immer noch glauben, daß im hermetischen Abschluß von anderen Ländern die Rettung liegen könne. Daß die zwischenstaatlichen Beziehungen mit den gartenbauwirtschaftlich wichtigen Ländern auf Grund der Marktordnung eine Regelung er fahren konnten, die, ohne dem Gartenbau zu schaden, den Gesamtbedürfnissen Rechnung trug, hat aber Groß ausführlich dargelegt. Aber das wird eben nur der erkennen, der bereit ist, nicht allein die Tatsache der Einfuhr oder Einzel erscheinungen auf den Märkten als Grundlage für eine Beurteilung der Geschehnisse heranzuziehen. Es sei dabei insbesondere auch darauf verwiesen, was Groß über die Mitverantwortung der Im porteure und Großverteiler sagte, da gerade sie als Bedarsssteigerung und Außenhandelspolitik, zwei die zukünftige Berufsarbeit bestimmende Faktoren Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Betriebe Tagung cisr in ksssn Unsere Aufgaben stellt werben oder sei» Heil in einer Motorisierung und Mechanisierung seines Betriebes seHcn, aber manches Kleingerät sollte heute zum selbstverständ lichen Inventar jedes gutgcsllhrten Gartenbau betriebes gehören. Wenn im einzelnen die Be schaffung einer Fräse zn unwirtschaftlich erscheint, wenn eine Motorspritze sür den einzelnen Betrieb zu groß ist und nicht ausgenutzt werden kann, Sain, müssen eben die Betriebe sich kameradschaftlich zu sammenschließen und in Gemeinschaftsarbeit das erreichen, wozu Ser einzelne wirtschaftlich zu schwach ist. Und wenn das vorläufig noch zu schwer erscheint, ja, meine Berufskameradeu, wir müßen eben die Eigenbröteleien ablehnen und die Volksgemein schaft, zu der wir uns heute alle bekennen, praktisch an uns beginnen in Ser Gemeinschaft innerhalb unserer Bcrufskamcradschaft. Der Führer hat die Losnng gegeben, Saß nun, nachdem im ersten Bicr- jahresabschuitt die vordringlichste Aufgabe, Besei- tigung der Arbeitslosigkeit, gelüst ist, es Aufgabe des zweiten Abschnitts sei, durch weitgehenden Maschicncinsatz Arbeitskraft zu sparen. Wahrlich, für keinen Beruf scheint das Wort mehr Geltung zu haben als für uns! Und nun noch ein Wort zu unseren Arbeits kräften: Meine Kameraden, ist es denn ein Wun der, Satz unser Nachwuchs innerhalb der Arbeits kameraden immer weniger befriedigt? Wie viele Gärtner gibt es Senn, die sich mit Händen und Füßen gegen den Gedanken wehren, datz ihr eigener Sohn wieder Gärtner wird und das schwere Los, das der Vater trägt, nun auch er in seinen, Leben tragen soll! Richtiger Einsatz der Arbeitskräfte Wir müssen, meine Berufskameraden, dahin kom men, datz Sie besten Kräfte in unseren Beruf strö men. Aber Sazu ist unbedingt erforderlich, datz wir unseren Gefolgschaftsmitgliedern und Mitarbeitern nun auch jene Lebensmöglichkeit sichern, Sie sie nicht nur vor Sen größten Nöten schützt, sondern die ihnen auch die Möglichkeit bietet, an den Schön heiten dieses Lebens, an Sem großen Geschehe» unserer Zeit voll teilzunehmen. Die besten Arbeits kräfte sind für die hohen Aufgaben, die in unserem Beruf zu erfüllen sind, gerade gut genug, und es ist doch wirklich so, daß ein vollwertiger Gärtner, der eine wirkliche Hilfe im Betrieb ist, ein erheb liches Können und Wißen aufweisen muß, das be stimmt nicht hinter den Anforderungen zurücksteht, die etwa an einen Mechaniker oder gelernten Industriearbeiter gestellt werden. Ich sehe nach wie vor die glücklichste Lösung der Betriebsgestaltung darin, einen Teil der jungen unverheirateten Ge hilfen in die häusliche Gemeinschaft des Vetriebs- sührers mit auszunehmen. Es muß aber darüber hinaus nun auch endlich dahin kommen, daß nicht nur größere, sondern auch mittlere Betriebe gut be zahlte verheiratete Gärtner aufnehmen und durch- haltcn können. Die Möglichkeit hierzu, das zu erreichen, ist keine Utopie. Die Möglichkeit ist ge geben durch die unendlich großen, noch uncrschlos- senen Reserven, die wir, meine Bernfskameraden, in sehr vielen unserer Betriebe haben. Denn zu den Reserven im Betriebswirtschaftlichen unseres Berufes kommen noch jene, die in den Kulturen liegen. Lassen Sie mich nur eine Warnung ans sprechen, die für alle gilt. Vermeidet das konjunkturelle Hin und Her in den Kulturen, ihr könnt keine Stabilität in der Entwicklung der Betriebsergcbniffe erwarten, wenn ihr keine richtige Stabilität in den eigenen Betrieb bringt. Und dann: Seid in der Ausweitung der Betriebs mittel und Kulturänlagen vorsichtig. Es ist durch aus nicht notwendig, wenn es güt geht, in jedem" Jahr ein neues Gewächshaus zu bauen, selbst auf die Gefahr hin, einen Teil der Mittel dazu auf Kredit nehmen zu müssen. Bringt erst einmal die Betriebe organisch in Ordnung, damit sie einmal größeren Anforderungen standhaften können. Sorgt dafür, daß unsere Be triebe dje notwendigen sozialen Einrichtungen auf weisen, die wir dem Ansehen unseres Berufes schulden. Die Produktionssteigerung an Menge und Qua lität, die ansällt aus organischer Betriebsverbesse rung, aus Besserstellung der Gefolgschaft, aus inten siver Geistesarbeit des Betriebsführers, ist tausend mal urehr wert als die Prodnktionserweiterung aus Betriebsausdehnung und Neubau von Kultur einrichtungen. Und wirtschaftlicher ist sie züdem. Ich bemühe mich, Ihnen eine Zusammenschau zu geben aller Kräfte, die in die Zukunft unseres Berufes hineinwirken. Ich muß auf die Kräfte Hin weisen, die aus anderen Quellen strömen. Ich zeige Ihnen an unseren Schwächen aber auch die Kraft ströme, die in uns selbst leben. Diese Kraft wird nur lebendig, wenn wir sie zum Leben erwecken, wenn wir die Schwächen erkennen, sie aufzeigen und überwinden. Unsere Aufgabe ist so groß, datz wir uns nicht nach den schwächsten Betrieben aus- richtcn können, wenn wir sie lösen wollen. wichtige Faktoren im Ablauf der Marktordnung von der Hauptvereinigung den Erfordernissen ent sprechend eingeschaltet werden konnten. Darauf kommt es nun an, daß die Kreisfach warte sich das ihnen in Essen vorgetragene Ma- terial nicht nur zu eigen machen, sondern daß sie die Punkte erkennen, unter denen sich die Han- delspolitischen Beziehungen gestalten und abwickeln. Nur dann erfüllen sie ihre Aufgabe als ehrenamt- liche Führer, wenn sie immer wieder die Zusam menhänge in ihrer Gesamtheit zu sehen bereit sind und den Berusskameradcn nicht Kenntnisse ver mitteln, die aus dem Blickfeld eines einzigen viel leicht einmal überfahrenen Markttages entstanden sind. Gibt das tägliche Marktgeschehen fast täglich praktischen Anschauungsunterricht über die Hand habung der Gesetze nationalsozialistischer Markt ordnung, so dürfte es wesentlich schwieriger sein, im Berufe den Gcdankengängen zum Durchbruch zu verhelfen, die Boettner in Essen vorgctragcn hat. Die Gefahr, daß durch Herausgreifen ein zelner Ausführungen aus dem Zusammenhang und das Umgießcn in schlagwortartige Formulie rungen eine völlige Verneblung der Forderungen und Aufgaben herbeigeführt wird, ist hier besonders groß. Die Debatte über Boettners Ausführungen, die man hier und da vernehmen konnte, zeigte dann auch, daß es leider immer noch Leute gibt, die die Zeit nicht begriffen haben. Schon ' die Worte „Herabsetzung der Preise" und „Erhöhung der Löhne" ist geeignet, sie aus der Fassung zu bringen. Die Entwicklung wird über diese Geister hinweggehen, weil sie eben die Zusammenhänge nicht erkennen wollen. Der seiner Aufgabe und seinen Berufskameraden verantwortungsbewußt gegenüberstehende Kreisfachwart wird gerade die von Boettner angeschnittenen Fragen nicht ober flächlich anfassen, wird sich dafür hüten, seinen Kameraden gegenüber den Inhalt des Vortrages z. B. auf die Formel zu bringen: „Boettner fordert Lohnerhöhungen und Preissenkungen", sondern er wird sich mit der Gesamtheit der betriebswirtschajl^
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