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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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/lus -em Blumen- UN- Aierpflanzenbau Mitteilungen -er Zachgruppe Slumen- un- Aierpflanzenbau -er Unterabteilung Garten -es Reichsnährstan-s Reichssachbearbeiter Karl Weinhausen öeilage zu „die Hartenbauwirtschaft" Nr. 14 Nummer S 7. Rpril 1938 ^/6//c/a56/- c/65 /n Wirtschaftliche Ausnutzung der Kulturmumc Obwohl viele Berufskameraden mit den Aus führungen von M. Mann, Geisenheim, nicht ganz einverstanden sein werden, bringen wir den Auf satz zum Abdruck, weil die Frage, wieweit das Streben nach Verbilligung unserer Kultureinrich tungen wirtschaftlich ist, der Nachprüfung bedarf. Ohne denen, die zu den nachstehenden Ausfüh rungen noch Stellung zu nehmen gewillt sind, vor greifen zu wollen, sei zur Verhütung von Missver ständnissen folgendes bemerkt: Der Verfasser sagt: „Der Blumenbau hat ja doch die Ausgabe, mit Hilse technischer Mittel und Kultureinrichtungen den Markt zu jeder Jahreszeit mit Erzeugnissen zu versorgen . . Einige Zeilen weiter verweist er Sarans, daß wir ausländische Erzeugnisse unseren Märkten aus bekannten Gründen nicht fernhalten können. Dabei läßt der Verfasser einen ganz wesent lichen Teil unserer Einsuhrregelung außer acht, das ist die mit den Etnsuhrstaaten getrofsene Verein barung über Verteilung der Einfuhr aus die Mo nate, in denen sie uns am wenigsten den Markt stört. Selbstverständlich handelt es sich dabei um Monate, in denen bei uns die Erzeugung ohnehin kostspielig ist. Daraus ergibt sich, daß es nicht die Aufgabe des deutschen Blumenbaues sein kann, zu jeder Jahreszeit den deutschen Markt mit ein heimischen Erzeugnissen zu versehen. Wenn sich aber Sie Mehrzahl der Betriebe darauf einstellt, auch ihre im Gewächshaus gewonnenen Erzeugnisse um ein oder zwei Monate später auf den Markt zu brin gen, dann ist es sehr zweifelhaft, ob die größere Stabilität und damit auch der mehrfache Preis der Kultureinrichtungen durch die Erzielung besserer Preise oder größerer Ernten ausgewogen wird. VVsinkaussn. Die auch im Gartenbau fühlbare Besserung der wirtschaftlichen Lage gibt vielen Betrieben Mittel für einen Ausbau der Betriebseinrichtungen frei. Der Einsatz dieser Mittel hat so zu erfolgen, daß die Betriebe sich die technischen Voraussetzungen für die Erfüllung der großen, dem Gartenbau gestellten Aufgaben schaffen. Im intensiven Gartenbau wird die Betriebs organisation am stärksten durch die Gewächshaus anlage beeinflußt. Art, Zahl und Zustand der Ge wächshäuser bestimmen den Jntensitätsgrad, die Wirtschaftlichkeit und die Betriebsweise. Es ist daher durchaus verständlich und auch richtig, wenn Aufbauvorhaben in starkem Maße die Gewächs hausanlagen berücksichtigen. Allerdings sind die Auffassungen über die Art, wie der Ausbau der Gewächshausanlage zu erfolgen hat, sehr unter schiedlich. Sehr verbreitet ist die Neigung, die be reits vorhandene Anlage durch Hinzubau neuer Häuser auszuweiten. Dabei wird weiter vielfach dem in der Erstellung billigsten, d. h. dem technisch weniger vollkommenen Bau der Vorzug gegeben, um für eine bestimmte zur Verfügung stehende Summe die größtmögliche Fläche unter Glas setzen zu können. Es herrscht hierbei die Auffassung, daß die Ausdehnung einer Anlage für die Rentabilität des Betriebes wesentlicher ist als deren Gediegen heit und technische Vollkommenheit. Es erhebt sich die Frage, ob diese so sehr ver breitete Auffassung heute richtig ist, ob sie die ge eignete Grundlage für die Erfüllung der großen Aufgaben des Gartenbaues abgibt! Der Blumenbau hat ja doch die Aufgabe, mit Hilfe technischer Mittel und Kultureinrichtungen den deutschen Markt zu jeder Jahreszeit mit Er zeugnissen zu versorgen, die in bezug auf Güte und Preiswürdigkeit allen gerechten Anforderungen zu genügen vermögen. Er hat auch auf seinem Gebiet die größtmögliche Unabhängigkeit anzustreben. Dazu muß er bemüht sein, durch die Mittel der Technik den natürlichen Borsprung der klimatisch begünstig ten und daher billiger erzeugenden Länder an nähernd auszugleichen. Er muß eine Gleichwertig keit seiner Erzeugnisse mit denen des Auslandes gerade deshalb zu erreichen versuchen, weil wir diese aus bekannten Gründen unserem Markt nicht fernhalten können. Dazu müssen dem deutschen Gärtner aber Kultur einrichtungen zur Verfügung stehen, die eine natur gemäße Entwicklung der Pflanzen zu jeder Jahres zeit und unter weitgehender Unabhängigkeit von der jeweiligen Außenwitterung ermöglichen. ' Diese Forderung können aber nur technisch voll kommene und aus hochwertigem Material erstellte Häuser erfüllen. Nur diese lassen sich selbst in der ungünstigsten Jahreszeit vollwertig ausnützen und sind in der Bewirtschaftung wirklich sparsam. Bei ihnen hat der Gärtner die Klimagestaltung weit gehend in der Hand, was doch schließlich Voraus setzung für eine gesunde Pflanzenentwicklung ist. Es ist dabei anzustreben, daß die eine gesunde Pflanzenentwicklung fördernde Klimaregelung mit einem Minimum von Wartung erreicht wird, also weitgehend automatisch erfolgt, um die kostspieligen, die Erzeugungskosten auf das stärkste belastenden Arbeitskräfte möglichst restlos für die eigentlichen Kulturarbeiten freizubekommen. Was für den groß zügigen Freilandanbau der vermehrte Einsatz von Maschinen erreichen soll, ist im Gewächshausgarten bau durch technische Vervollkommnung der Ge wächshauseinrichtungen anzustreben. Die höheren Anlagekosten für technisch hoch wertige Häuser würden zwangsläufig zur Folge haben, daß für die verfügbare Summe auch nur weniger umfangreiche Anlagen erstellt werden kön nen. " Muß das nun bedeuten, daß auch mengen mäßig weniger erzeugt werden kann und damit die Wirtschaftlichkeit des Betriebes weniger gesichert ist? Wenn wir einmal den Ursachen für die unge nügende wirtschaftliche Kraft des Gartenbaues und so "mancher Störungen auf dem Markt nachgehen, dann dürfen wir an der Frage des Betriebsauf- Laucs, der Betriebsorganisation nicht Vorbei gehen. Grundsätzlich dürfte der deutsche Gartenbau über ausreichend große Glasflächen verfügen, um jeden Bedarf an gärtnerischen Erzeugnissen befrie digen zu können. Es ist auch nicht so sehr ein Mangel an der absoluten Menge, der zu Beanstan dungen Anlaß gibt, als vielmehr ein wenigstens zeitweilig auftretender Mangel an Qualität und die zeitliche Ungeregeltheit der Anlieferung. An dieser Tatsache trägt wohl weniger eine Unfähig keit des Gärtners, also seine berufliche Untüchtigkcit Schuld, sondern der Umstand, daß der Gärtner seine Kraft in einem fast hoffnungslosen Kampf gegen die Folgeerscheinungen unzulänglicher Kulturein richtungen vergeuden muß. Wir haben also nicht zu wenig Glasflächen, sondern zu viel technisch un zulängliche Gewächshäuser. Die vielfach für den einzelnen Betrieb zu um fangreiche und unvorteilhaft ausgenutzte Glasfläche ist in der Unterhaltung und Bewirtschaftung eine zu starke Belastung. Die bevorzugte billige Bau weise unterliegt zu raschem Verschleiß, sehr bald eintretende Undichtigkeit und Scheibenbruch be dingen Brennstoffvergeudung, unsachgemäße Heiz anlagen sind unzuverlässig und erfordern hohe War tungsaufwendungen, verteuern die Erzeugung und zwingen zu unzureichender Temperierung gerade dann, wenn es auf die Ueberwindung kritischer Witterungsperioden ankommt; unzulängliche Licht verhältnisse verhindern eine freudige Pslanzenent- wicklung während des Winters, mangelhafte Lüf- tungs- und Beschattungseinrichtungen begünstigen den Krankheits- und Schädlingsbefall der Kulturen usw. Ist es dann zu verwundern, wenn solche An lagen, leider vom Betriebsführer in ihrer Auswir kung selten richtig erkannt, den möglichen Verdienst zum großen Teil wegschlucken, daß der Markt so eintönig und zeitlich so ungeregelt beschickt wird? Kann denn der deutsche Gartenbau die so dringend an ihn herangetretene Forderung nach Gütesteige rung, besserer zeitlicher Verteilung der Anlieferung und größerer Abwechslung unter den zumeist vor liegenden Bedingungen trotz aller Schulungen er füllen? Diese Zusammenhänge richtig zu erkennen und jeglichem Aufbauvorhaben zugrunde zu legen, er scheint mir dringlich. Gestatten die Mittel den Neu bau eines Hauses, dann wird zunächst an eine grundlegende Erneuerung der vorhandenen Anlage gedacht "werden müssen, also nicht die Anlage durch einen Neubau vergrößern, sondern Neues an Stelle des überalterten und unwirtschaftlich gewordenen Vorhandenen setzen. Man sollte sich auch nicht scheuen, sich rechtzeitig von unzweckmäßigen An lagen zu trennen, selbst wenn nicht sofort ein Ersatz dafür in der bisherigen Größe zu schaffen ist. Es ist immer bester, mit einer kleineren, aber technisch vollwertigen Anlage zu arbeiten, als sich mit einer Verkürzte Wiedergabe eines auf der Tagung der Sondergruppe „Orchideen" am 15. 1. 1938 in Ber lin gehaltenen Vortrages von Pros. Dr. Burgess, Würzburg. Erstattet von G. Nicolai-Cosvig, Reichs beirat Blumen- und Zierpslanzenbau. Die Orchideen lassen sich in ihven Lsbens- bedingungen in zwei große Gruppen einteilen, es sind das die Erdorchidecn (Terresiten) und die Baumbewohner (Epiphyten). Die Erdorchideen, die wir in Deutschland und in den Tropen antreffen, kommen ihrem Aufbau nach sonstigen höheren Pflanzen am nächsten. Sie haben wie diese Wurzeln, die manchmal auch was ser- und reservestoffspeichernde Knollen im Boden bilden. Die tropischen Erdorchideen haben keine Schein knollen, wie wir sie an den Orchideen der Epiphy ten sehen. Sie besiedeln in den Tropen meistens die Plätze, an denen genügend Licht auf den Erd boden fällen kann. Die Epiphyten dagegen wachsen auf den Assten tropischer Bäume, sie sind aus gesprochene Baumbswohner Die Wurzeln dienen aber nur als Haftorgane, die epiphytischen Orchi deen sind also keine Parasiten oder Schmarotzer. Man kann sie als Hungerkünstler bezeichnen, da sie sich mit dem nährsalzarmen Regenwasser, das ihnen von den Blättern und Ziveigen der Bäume zufließt und Spuren von Vogeldung und Staub mitführt, vorliab nehmen. Aus diesem Grunde ist der jährliche Zuwachs sehr gering. Ihre Ernährung aus der Luft ist bei der großen Lichtfülle der Standorte, die sie bevorzugen, aus gezeichnet. Sie sind deshalb auch Verschwender in bezug auf die organischen Stoffe; Zucker usw. Was ser kann ihnen zeitweise fahlen, und deshalb haben sie ihre Blattstiele zu Scheinbulben ausgebildet, in denen sie jeweils das Regonwasser aufspeichern können, um die trockeneren Zeiten besser überstehen zu können. Die Tätigkeit der Wurzelpilze Alle Orchideen führen in ihren Wurzeln Pilzmy- celien, die in den Zellen leben und verdaut wer den. Bei der Verdauung der Pflanzen liefern die Pilze aber alle Arten" lebenswichtiger Stoffe. Vor alben Dingen die Erdorchideen brauchen diese Pilze, die zu einer Kohlenstoffquelle werden. Ein großer Teil der Assimilate muß durch die Pilzverdauung beschafft werden- Seltene Fälle zei gen das an, vor allen Dingen die europäischen Saprophyten und in den Tropen die chlorophylosen Lianen. Die Pflanzen sind vollständig auf die Ver- pilzung angewiesen. Viel w.niger pilzbedürstig umfangreichen, aber unwirtschaftlichen Einrichtung zu belasten. Je kostspieliger ein Haus ist, um so dringender ist dessen intensivste Ausnützung. Die hohen Ka- pitalkostcn sind nur dann tragbar, wenn sie auf eine große Zahl von Einzelerzeugnissen verteilt werden können. Das schließt von vornherein aus, daß das Haus auch nur vorübergehend unvollkom men besetzt ist, oder daß die üblichen Kulturen für einen zu langen Zeitraum die teure Hausfläche in Anspruch nehmen. Stets aber darf das Haus auch nur so gefüllt sein, daß jede Pflanze den zur Er reichung höchster Güte notwendigen Platz zur Ver fügung hat. Das ist wiederum nur möglich, wenn wir zur staubigen Nachsüllung in kurzen Folgen an anderer Stelle Pflanzen bereithalten können. Dies ist mit Hilfe heizbarer Kastenanlagen erreichbar, die in der Erstellung und Bewirtschaftung billiger sind als die gebräuchlichen, billig erstellten Häuser. Das würde bedeuten, daß wir auf der einen Seite hochwertigste Häuser in beschränkter Ausdehnung, auf der ande ren Seite als notwendige Ergänzung ganzjährig auswertbare Kastenanlagen haben. Das verfügbare Geld wird nicht in Halbheiten verplempert, sondern für einen zweckmäßigen Betriebsaufbau verwendet. Auch Fenster und Kästen dürfen nicht monate lang brachliegen. Gestapelte Fenster und unzu reichend genutzte Kästen zehren wie schlecht genutzte Häuser ain Betriebskapital. Es dürfte nicht schwer fallen, einen Kulturplan zusammenzustellen, der in der zeitlichen Aufeinanderfolge eine ständige Be setzung sowohl der Häuser als auch der heizbaren Kästen gewährleistet. Möglichkeiten gibt es in aus reichendem Maße. Es lassen sich nicht nur von den wichtigsten Hauptkulturen die für die Stetigkeit der Marktbeschickung so wichtigen Folgesätze mit größe rer Leichtigkeit ohne Einbuße der Qualität heran ziehen, sondern es eröffnen sich auch Möglichkeiten, zusätzlich andere Kulturen einzuschalten, wobei be sonders zum Frühjahr hin nicht die so wichtigen, billigen Schnittblumenkulturen vergessen werden sollten. Da die zeitliche Anlieferung bei einer solchen Betriebsorganisation viel bester in der Hand des Gärtners liegt, läuft er nicht so leicht Gefahr, mit einer schubweisen Anlieferung auf einen über füllten Markt zu stoßen. Me so erreichbare Stetigkeit in der Erzeugung bedeutet aber auch Stetigkeit des Absatzes und damit Voraussetzung für einen geordneten Markt. Flann, Geisenheim. sind die Epiphyten.- bei ihnen kommt eS mehr auf die Nährsalze an, Vie die Pflanze aus dem Regen wasser, aus Humus, aus Kot von Vögeln und Ameisen erhält. Wer auch die Epiphyten sind regelmäßig ver- pilzt, und es hat sich gezeigt, daß sie vor allen Dingen in ihrer Fügend organischer Staffe bedür fen, die zur Entwicklung notwendig sind. Die Samen können also vom Wind leicht weg- asweht werden, und alle die Samen, die Has Glück haben, an einer Stelle zu landen, wo Licht, Luft und Feuchtigkeit das Wachstum einer Pflanze sichern, können sich entwickeln, vorausgesetzt, daß der Pilz vorhanden ist. Noel Bernard konnte im Jahre 1901 nachwei sen, daß der Wurzelpilz die Keimung der Orchi- deen-Samen dadurch bewirkt, das er in das ge quollene Samenkorn eindringt und in dessen Zel len verdaut wird. Später ist der Zusammenhang zwischen Pilz und Pflanze erkannt worden. Der Pilz dient dem Samen als Nahrung für das feh lende Nährgewebe. An Hand von Lichtbildern wurden epiphytische Orchideen, Erdorchideen und saprophytische Orchi deen gezeigt. Mikrophotographien zeigten die Zellen der Orchi deenwurzeln verpilzt und unvevpilzt, sie zeigten Orchidecn-Samen gekeimt und ungereimt. Deutlich konnte man sehen, wie die Embryonen, die verpilzt waren, den Pilz in den Zellen verdauten. Die Erfahrung Noel Bernards war der Beginn wissenschaftlicher" Arbeiten auf dem Gebiet der Orchidecn-Züchtung. Noel Bernard gelang bereits die Keimung von "Orchideen auf Zuckerböden ohne Pilz- Knudson fand die Methode, mit Hilfe der Zucker nährlösung Orchideen aufzuziehen. In Amerika stürzte man sich nun begeistert auf diese Methode und war bestrebt, all« Orchideen, unter Ausschaltung der für sie notwendigen Wur- zclpilze, aus Samen zu ziehen. Es entspann sich ein sehr lebhafter Kampf zwischen symbiotischer und »symbiotischer Methode. Erst in neuerer Zeit hat Knudson seine Ansicht geändert und bestätigt die Notwendigkeit des Wurzelpilzes bei der Aufzucht von Orchideen aus Samen. Heute kommen beide Methoden zu ihrem Recht. Die meisten Züchter haben ihre Anzuchtsvevfahren auf die sogenannte gemischte Methode umgsstellt. Die Pilzmethode bringt viel Verluste guter Samen bei raschester Entwicklung. Die Pilzlose Methode ist sehr regelmäßig, dafür aber sehr langsam. Sehr vorteilhaft ist nun die Aufzucht der Orchi deen aus Santen mit Hilfe der zuckerhaltigen Nähr c/is c/sn krwsfbLgai,entroll gee/gnet rknc/ Erfolgreiche Srchideenmzucht lösung, um die Pflanzen dann später auf verpilz- ten Pslauzstoff zu übertragen. Die Pilzgruppen der einzelnen Sorten sind fol gende: I. Cattlehen-Gruppe. 2 Vönäs-Gruppe. 3. llzmbUtlum-GruPpe. 4. OaciUiuin-Gruppe. 5. kaptiiogöäiluni-Gruppe. Die Pilze der C a t t l e y e n - G r u p p e be schränken sich auf LaUIe^a, Vrs85ovula, ll^icteuäruin, Oenllröbium. Die Keimung macht keinerlei Schwierigkeiten bei beiden Verfahren. Die Väncla-Gruppe ist vorteilhaft für Vänäs und ?Imlaenöp8i.8. Es empfiehlt sich aber, einen Zusatz von Wuchsstoff der Bios-Gruppe, Hefe- Extrakt, beizugeben. Die Pilze der Eymkiäium-Gruppe eignen sich für alle Arten Lvmkiäium Die Lz'indlckium find in ihrer Jugend'sehr abhängig von dem Wurzelpilz. Sehr vorteilhaft eignet sich für alle Arten Lz'in- dlälam der Pilz Lortivium cstonü, vorteilhaft läßt sich auch Ovmkäiium im Dunkeln aufziehen, man erhält dann sehr stark etiolierte Pflanzen, die man dann vegetativ vermehren kann. Die Pilze der OckontogldWum sind mehr als alle anderen Orchideen auf die Pilze angewiesen. Auf Zuckcrböden stellen sie ihr Wachstum recht häufig Ganz veutschlanö Sankt seinem Zührer un- be kennt sich am IS. fipril zu ihm un- seinem Werk mit ! ein, verhärten und sind bann durch nichts mehr zum weiteren Wachstum zu bewegen. Von da an können sie in dem Protocromen Zustand ver harren. Onoläium entwickelt sich symbiotisch und afym- biotisch gleich gut. Trotzdem dürfte eine Verwen dung des gemischten Verfahrens vorzuziehen sein. paMopöälluin machen immer noch große Schwierigkeiten, sie lassen sich auf Nährboden, die mit Zitronensäure versetzt sind, recht gut aufzishen. Sie wachsen aber sehr langsam. Diese Blumen bringen auch recht wenig keimfähigen Samen, sie erzeugen auch wenig Samen in der Kapsel. Bei Hybriden ist dies noch schlechter. Die Pilze degene rieren sehr leicht und sind dann nicht kräftig ge nug, um in den Samen einzuwachsen. Weit größere Schwierigkeiten bereitet die Aufzucht der Erdorchi deen unseres deutschen Heimatlandes. Diese Orchi deen zieht man am vorteilhaftesten auf dem natür lichen Boden mit Hilse der zur jeweiligen Art ge hörigen Pilze. Am besten bewährt sich die Aussaat der Orchideensamen in die Umgebung der Stand orte ihrer Mutterpflanzen. Der Anbau unserer hiesigen Orchideen ist sehr wichtig und wird seit drei Fahren unterstützt von der Forschungsgemeinschaft, vom Herrn Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft sowie vom Herrn Reichsforstmeister. Das Ziel der Förderung dieser Anzuchtmethode ist die Fövderung des Altbaues zur Gewinnung der unentbehrlichen Sälepdroge. Die Erhaltung der deutschen Erdorchideen im Rahmen der Naturschutzbestrebungen ist sehr not wendig. Es ist auch möglich, Orchideen rn der Nähe der Rcichsautobahncn anzusiedeln, weil sie dort am besten vor Tierfraß und Menschenhand geschützt sind. Sehr empfehlenswert ist die Anzucht von ürokio inürlo, plnttlaatlrera cUtuoäntliÄ, Orchis inäsculu«. Die Orchidscnanzucht ist nun auf die deutschen Firmen, die tropische Orchideen anbauen, nicht ganz ohne Einfluß geblieben. Bei den deutschen Firmen ist der Import von Orchideen aus den tropischen Wäldern zurückgegan gen. Dadurch werden di« Pflanzen in ihrer Hei mat erhalten, denn der Import nahm derartig überhand, daß die entsprechenden Regierungen ein greifen und die Pflanzen schützen mußten, um das Aussterben der Orchideensorten zu verhindern. Heute sind die Orchideengewächshäuser mit Säm lingen vollgestopft, und die Orchideenfirmen haben nur noch die Aufgabe, alles minderwertige zu ver nichten. Eine Auslese tut dringend not! Zur Aufzucht von Orchideen aus Samen sind immer nur ganz ausgezeichnete Eltern zu verwen den, und um Deutschland wettbewerbsfähig zu maäjeu, ist die Förderung der deutschen Orchideen kultur notwendig. Es wird auch notwendig sein, nute neue Arten aus den Tropen zu beziehen oder auch gute Hybriden aus dem Ausland einzuführen, um da durch Pflanzen zu erhalten, die auf Ausstellungen mit denen englischer und belgischer Orchideenfinnen wetteifern zu können. Eigene Versuche mit kimlsenäpsis und äium sind erfolgreich gewesen. Bei PUgwenüqsis wurden die großen Vorteile der Wasterkullur- Methode gezeigt. In Maßkrügen wurden pp»- Isenöp8>8 eingesetzt, und die Pflanzen wurden direkt ernährt wie in der Reinkultur- Anschließend an den Vortrag fand eine praktische Vorführung statt, die über die Isolierung des Pil zes, die Reingewinnung der Samen, die Sterili sationsmethode der Samen und die Kombination von Samen und Pilz Aufschluß gab. Eins weitere Vorführung zeigte das Verfahren der pilzfreien Kultur, die dirüte Aussaat auf pilz freies Substrat, die Aufzucht der gewonnenen Säm ling« und die Uebertragung der Sämlinge auf ver- pilztes Substrat. Diese praktischen llnt«rweisu"-gen fanden wegen ihrer klaren und leichteerständlich«n Darstelluugsweije allseitigen Beifall.
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