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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Nummern. H. 1»;s. Vie vartenbauurirlsckafk Os^ „L>6U/Lc/l6§ k526vgfn/§" /§f 6üs6M65kmo/ 65§/sn KcrNA65 96W05c/sn arenkunde auf dem Gartenbau-Markt hierin MÜ886N Um!6M6n! Durch die welthistorisch« Tat des Führers ist g nicht nur die Landkarte Europas entscheidend um« g gestaltet worden; auch in unserem bisherigen Wissen von Reich und Volk müssen wir jetzt um- j lernen. Haben wir noch vor kurzem von dem 67-Millionen-VoIk der Deutschen gesprochen, obgleich g es nahezu 100 Millionen Deutsche in der Welt g gibt, so ist die Bevölkerung des Deutschen Reiches - heute auf über 73 Millionen Deutsche angewachsen» > Der Flächenraum, der von den neuen Reichs« grenzen umschlossen wird, ist von 470617 auf über > 5340 000 Geviertkilometer angestiegen. Damit ist das Deutsche Reich nicht nur das volkreichste, son« > dern auch das größte Land des austerrussischen g Europa geworden. Die Bevölkerungsdichte ist ztvar von 141,0 Menschen je Geviertkilometer auf 131,8 > gesunken, jedoch ist hierbei zu berücksichtigen, daß s die Hochalpengebiete Oesterreichs ja ebensowenig s bewohnbar sind wie die der Bayerischen Alpen. Der s längste reichsdeutsche Fluß ist nicht mehr die Elbe v mit 761 km, sondern die Donau, die 097 km im > Reichsgebiet durchfließt. Die landwirtschaftlich« s Nutzfläche des neuen Deutschen Reiches ist um g 4,3 Mill, iw größer geworden, die Waldsläche um > 3,13 Mill. ba. Die ländliche Bevölkerung des bis- j herigen Reiches ist um rund 4,583 Mill. Menschen j angestiegcn. Die zweitgrößte reichsdeutsche Stadt ist nicht mehr, wie bisher, Hamburg mit rund g 1,2 Mill., sondern die Hauptstadt der Ostmark — j Wien mit rund 1,9 Mill. Einwohnern. Osi- irl m gs^sgs/ks öaknsn ge/sitsk Wirtschaftsplanung auf lange Sicht turanbau ein Ende gesetzt. Es wurde möglich, in den Betrieben einen vernünftigen Wirtschastsplan auszuarbeiten, der nun nicht in jedem Jahr um geworfen wurde, sondern unter Berücksichtigung der Boden- und klimatischen Verhältnisse auf lange Sicht aufgestellt werden konnte. Die Betriebe sind zur Ruhe gekommen, und der Anbau ist in feste, geregelte Bahnen geleitet. Jener Konjunkturanbau hatte die Jagd nach dem Konjunkturerlös zur Folge. Jeder Gärtner suchte seine Erzeugnisse so teuer wie möglich an den Mann zu bringen. Meist fuhr er selbst zum Markt und versuchte, in den Morgenstunden die höchstmög lichen Preise zu bekommen. Um kurz vor Markt schluß nicht auf seiner Ware sitzenzubleiben, ver schleuderte er dann den Rest um jöden Preis. Den größten Teil des Arbeitstages brachte er so auf dem Markt zu. Die Arbeitsstunden gingen seinem Betrieb verloren. Für eine fachliche Weiter bildung und volkswirtschaftlich richtige Einstellung des Betriebes blieb keine Zeit. Die Volks- und be triebswirtschaftlich richtige Erzeugung war ihm viel weniger wichtig als der günstige Absatz seiner Ware. Eine ordnungsgemäße Sortierung wurde nicht vorgenommen, entweder erschien die Ware unsor tiert oder gespiegelt auf dem Markt. Nach der Machtübernahme ergab sich durch den Zusammenschluß der deutschen Gartenbauwirtschast die Möglichkeit, Erzeuger, Verteiler und Verarbei ter von Gartenbauerzeugnissen gleichmäßig zn be einflussen. Diese drei Gruppen wurden gebiets weise zu Gartenbauwirtschaftsverbänden zusammen geschloffen, denen die Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschaft übergeordnet wurde. Gebiete mit großem Warenanfall wurden inner halb der Gartcnbauwirtschaftsverbände zu geschlos senen Gebieten erklärt, in denen Bezirksabgabe stellen eingerichtet wurden. Der Erzeuger kann seine Ware nun, ohne mit dem Markt zu tun zu haben, bei den Bezirks- abgaVestellen abgeben, die für ihn den Verkauf übernehmen und als sein Treuhänder die Ware an den Großhandel weiterleiten. In Gebieten mit verstreutem Anbau wird die Ware durch Verteiler, die mit Schlußscheinbüchern ausgestattet sind, erfaßt. Durch beide Maßnahmen wurde der Verkauf öffentlich gemacht und unge sunde Geschäfte — z. B. Kommissionsverkäufe '— ein- für allemal unterbunden. Die Preisbindung und lleberwachung garantiert dem Erzeuger einen gerechten Preis. Auf der anderen Seite ist der Verbraucher vor Preisüber- spitzungcn geschützt. Konjunkturgewinne auf den Märkten gibt cs nicht mehr. Ebenso sind aber Ver schleuderungen, selbst bei großen Schwemmen, aus geschlossen. Tritt eine Schwemme aus, so wird durch planmäßige und systematische Warcnlenkung der Absatz und der Verbrauch des Produktes sicherge- stcllt. Als graste Erfolge der Marktordnung, die sich nicht nur zum Segen des Erzeugers, sondern der Allgemeinheit ausgewirkt haben, seien hier nur erwähnt die Erdbeer- und Kohlschwemme 1936 und die große süddeutsche Apfelernte im letzten Jahre. Nntergepflügt wird nichts mehr, auch werden keine Lebensmittel mehr auf die Komposthaufen wandern. War in früheren Jahren eine Schwemme, so wurde diese noch verstärkt durch eine sinnlose Ein suhr desselben Produktes. Auch die Einfuhr ist in- Vor Einführung der Marktordnung bemühte sich jeder Erzeuger, möglichst teure, knappe Ware an zubauen, d- h. er baute die Produkte besonders stark an, die im vergangenen Jahre teuer bezahlt wurden. So handelte aber nicht nur ein einzelner Erzeuger, sondern alle dachten und handelten so. Dieser Konjunkturanbau hatte deshalb immer Warenüberangebote zur Folge. Die Folge davon war wiederum, daß es sich häufig nicht einmal lohnte, die Felder überhaupt abzuerntem Große Mengen gärtnerischer Produkte wanderten auf den Komposthaufen oder wurden einfach untergcpflügt. Die Erntekosten lagen höher, als der Erlös ge wesen wäre. Durch Absatzsicherung über Bezirksabgabestellen, Einführung der Meldepflicht für Gartenbauerzeug nisse und Preisbindungen wurde diesem Konjuwk- zwischen geregelt; eingeführt wird nach Möglichkeit das, was im Augenblick am deutschen Markt knapp ist. Früher stand der Gärtner auf dem Standpunkt, daß er mit seinen Produkten niemals mit dem Ausland konkurrieren könne. Diesen Minderwer tigkeitskomplex galt es auszurotten, und es mußte dem Gärtner klargemacht werden, daß auch der Ausländer auf seinen Feldern nicht nur erste Qua litäten heranzog, sondern daß dort auch geringe Qualitäten wachsen, genau wie in Deutschland, daß aber das Ausland es verstanden hatte, durch gute Sortierung und Verpackung sich den deutschen Markt zu erobern. Deshalb wurden Sortierungs- und Verpackungsvorschrtsten geschaffen, die geeignet sind, die gehaltvolle Deutsche Ware auf dem Markt auch äußerlich im Verhältnis zu ausländischen Produk ten konkurrenzfähig zu machen. Durch die Marktordnung wurde also erreicht, daß dem Erzeuger ein auskömmlicher Preis ge zahlt wurde. Die Gartenbaubetriebe sind wieder lebensfähig. Die Absatzsorgen gehören einer ver gangenen Zeit an. Die Erzeuger bleiben ihrem Betrieb erhalten, und so können sie die der Produktion erfüllen. Dadurch ist erst die Mög lichkeit geschaffen, an die Forderung des Vier- jahresplanes heranzugehen und sie zu erfüllen: „Produktionsfteigerung ohne Vergrößerung der Anbauflächen!" Tasclmu« und er andererseits den Bedürfnissen des ent sprechenden Geschäftes nicht widerspricht. Selbst bei gutem Absatz sollte der verantwortungsbewußte Verteiler nicht immer die volle ihm zugebilligte Verdienstspanne ausnutzen, sondern je nach'Art und Lage seines Geschäftes auch bei besten Absatzmög lichkeiten — die ja heute auf Grund der Markt ordnung nicht selten sind — sich mit einer gerin geren Vevdienstspanne begnügen. Nichts kann hierin als Hindernis empfunden werden, sondern als eine Unterstützung und Beihilfe, damit er die ihm ge- stellten Aufgaben tatsächlich erfüllt. Die An schauung, daß es Sache der zuständigen Stellen des Staates sei, Mißbräuchen in der Preisgestaltung entgegenzutreten und allein Angelegenheit ihrer Organisation, die Preisgestaltung im angemessenen Rahmen zu halten, ist alles andere als national sozialistisch. Ohne persönliche Verantwortung, ohne aktive Mitarbeit, ohne Ausrichtung des einzelnen, der in unserem Sektor tätig ist, auf unsere sozialen Ziele, ist der Grundsatz des Dritten Reiches „Ge meinnutz geht vor Eigennutz" nicht zu verwirk lichen. Die Anordnungen und Maßnahmen können nicht jeden einzelnen Vorgang verfolgen und prü fen. Sie sollen es auch nicht! Die persönliche Frei heit soll gewährleistet bleiben; denn sie ist eine unbedingte Voraussetzung für den Erfolg. Jedoch müssen Gesetze und Verordnungen steuernd und richtungweisend sein und bleiben, jeder einzelne muß daher sein Verhalten so einrichten, um den Erfolg zu sichern. Nur wenn der ganze Apparat durch seine persön liche Haltung und durch seine Einsatzbereitschaft mithilft, das Leben seines Volkes zu erhalten und zu fördern, kann unser Berufsstand gedeihen. Das Wohl aller wurzelt in der Zusammenarbeit, in der Gemeinschaft. Deeg. unsortierter und schlecht verpackter Erzeugnisse, da diese durch den überaus hoben Verderb stets nur mit Verlust gegen die alles schlagende ausländische Konkurrenz abgesctzt werden konnten. Am meisten geschädigt war jedoch der Verbraucher, und hier bei wiederum gerade der minderbemittelte Volks genosse, dec nicht in der Lage war, sich das nur zu verhältnismäßig hohen Preisen im Handel er hältliche ausländische Obst und Gemüse kaufen zu können. Für die wenigen Pfennig, die er über haupt noch für Obst und Gemüse erübrigen konnte, erhielt er vielfach Ware, die in der heutigen Zeit als für den menschlichen Genuß unverwertbar an gesprochen wird. Ans den im Jahre 1935 geschaffenen Anfängen entstanden nach kurzer Zeit bereits die Reichsein heitsvorschriften für die Sortierung, Verpackung und Kennzeichnung von Obst und Gemüse. Es ist klar, daß solche Vorschriften, die für das ganze Reich Gültigkeit haben sollen, nicht von heute auf morgen erstellt werden können. Jeder Apfel und jede Birne ist anders als die neben ihr liegende Frucht, so daß alle noch so fein ausgeklügelten Vorschriften lediglich als Richtlinien, nicht aber als Normen angcsprochen werden dürfen. Die erzielten Erfolge sind jedoch schon jetzt, wenn auch immer wieder noch Verbesserungen und Berichti gungen vorzunehmen sein werden, so groß, daß die deutsche Erzeugung mit der Auslandsware den Konkurrenzkampf nicht nur aufnehmen kann, son dern oftmals diese bei weitem überflügelt. Nur durch diese Maßnahmen war es auch mög lich, eine Vorratswirtschaft zu treiben, bei der die Verluste aus ein Mindestmaß herabgedrückt wer den konnten. Noch vor wenigen Jahren erschien es unmöglich, deutsche Waren, deren Erntezeit im Herbst liegt, durch Kühllagerung bis weit in die Frühjahrsmonate haltbar machen zu können, da die durch schlechte Sortierung und Verpackung auf tretenden Verluste jede Rentabilität zunichte mach ten. Heute sind wir soweit, dasteine fast verlustsreie Lagerung über weite Zeiträume möglich ist. Wäh rend in der vergangenen Zeit die überschüssige deutsche Erzeugung auf den Feldern und in den Plantagen verderben mußte, weil ein sofortiger Absatz praktisch nicht möglich war, macht uns heute die Lagerung, die durchaus noch weit aus baufähig ist, zum großen Teil unabhängig von der Auslandscinfuhr. Die uns zur Verfügung stehenden Devisen können heute für die Erzeugnisse Die gewerbliche Wirtschaft, und hier wiederum kn erster Linie die Metallindustrie, haben bereits seit langem erkannt, daß eine Normung ihrer Erzeugnisse, sowohl für den Hersteller wie für den Verbraucher und den Handel, eine Unerlüßlichkeit ist. Ging man hierbei von den Voraussetzungen aus, daß durch die Schaffung von Nonnen eine wesentliche Entlastung des Rohstoskmarktes und eine starke Vereinfachung in den Reparaturvor- aängen ermöglicht werden konnte, so durfte man hier ohne weiteres zu diesen Mitteln greifen, da diese Erzeugnisse aus gefügigem Material herge stellt werden. Die durch derartige Maßnahmen entstehenden Vorteile wurden auch von der landwirtschaftlichen Praxis erkannt und man versuchte, hier ähnliche Wege einzuschlagen. So kam man auch im Sektor Gartenbau dazu, durch straffe Regeln zu ermög lichen, die Produkte der Natur in starre Formen zu pressen und hierdurch die bei der Industrie tat sächlich vorhandenen Vorteile auch zu erlangen. Es wurde die Aufstellung von Sortimenten vor- aenommen, die jedoch größtenteils eine praktische Kenntnis der Materie vermissen ließen. Man ging daran, die einzelnen Erzeugnisse zu standardisieren. Der in der Praxis arbeitende Anbauer hatte na turgemäß hierfür keinerlei Verständnis und löhnte derartige Ansuchen ab. Er sagte sich mit Recht, was man mit Schrauben und Nägeln machen kann, die immerhin ein künstliches Produkt sind, ist noch lange nicht anwendbar auf die Erzeugnisse, die die Natur hervorbringt. Aber auch die vom Sektor Gartenbau selbst sich mit dieser Sache be fassenden Männer konnten zu keiner einheitlichen Linie kommen, da die Unterschieds der einzelnen Erzeugnisse gebietlich so groß waren, daß unter der wenig zielbewußten Führung der vergangenen Zeit eine einheitliche Ausrichtung praktisch un- piöglich wurde. Als nach dem Umbruch im Jahre 1934 die gartenbauliche Marktordnung die Führung und Lenkung der Gesamtinteressen des deutschen Gar tenbaues übernahm, fand die nunmehr gebildete bäuerliche Selbstverwaltung ein wüstes Durchein ander an einzelnen Jntereffenwünschen vor. Unter der straffen Führung des Reiches konnten nunmehr die wirklichen Fachleute zu Worte kom men, und in kurzer Zeit gelang es, Bestimmungen zu schaffen, die, ohne unsere Erzeugnisse in starre Normen zu pressen, dennoch eine bedeutende He bung der Güte ermöglicht. Die unbedingte Not wendigkeit hierzu war gerade in den letzten Jah ren der Systemzeit erschreckend deutlich geworden. Die enorme Einfuhr gartenbaulicher Produkte aus Ländern, die tatsächlich nur das Beste zur Aus fuhr brachten, erdrückte die ungeordnete deutsche Erzeugung mehr und mehr, Trotz der laut ver kündeten Parole „kauft deutsches Obst und Gemüse" war es keiner Hausfrau zu verübeln, wenn sie die in einwandfreier Qualität und an sprechender Verpackung aufgemachten ausländischen Früchte den unsortierten und in häßlichen Kiepen und Körben angeborenen deutschen Erzeugnissen vorzog. Es ist ein ungeheures Verdienst der Marktord nung, diesen Tiefstand der deutschen Erzeugung be hoben und sie in jeder Beziehung konkurrenzfähig mit den Auslandsprodukten gemacht zu haben. Bereits im ersten Jahre der Marktordnung wurden Gütebestimmungen für die deutschen Er zeugnisse geschaffen, die es ermöglichten, Obst und Gemüse aus der Eigenerzeugung in einer Quali tät auf den Markt zu bringen, die dem Erzeuger wieder eine Rente aus seinem Betrieb gab. Hier durch wurde einerseits der Erzeuger, in gleichem Maße aber auch der Handel geschützt. Dieser war einer der Hauptleidtragenden bei der Anlieferung Der Lebensweg Anton Reinthalers Der neue österreichische Landesministcr für Land« und Forstwirtschaft, Ing. Anton Reinthaler, wurde 1895 in Mettmach in Öber-Oestcrreich geboren. Er besuchte in Linz die Realschule, die auch der Führer besucht hat. Eltern und Vorfahren sind meist Bauern gewesen, so ist auch Reinthaler heute Bauer geblieben. Deri Weltkrieg hat er in der alten öster reichisch-ungarischen Armee als Frontsoldat mitge macht, geriet in russische Gefangenschaft und mußte lange Jahre hinter Stacheldraht in Sibirien ver bringen. Hier erlebte er die bolschewistische Revo lution und schlug sich unter großen Schwierigkeiten durch die Moskauer Horden nach seiner Heimat durch. Reinthaler, der an der Hochschule für Boden kultur in Wien das Examen als Ingenieur ablegte, war seither ein politischer Mensch. 1923 schon stieß er zur NSDAP. Oesterreichs, zog als Parteiredner durchs Land für die Idee Adolf Hitlers und grün dete in den Dörfern viele Ortsgruppen. 1931 kam er dann mit R. Walther Darre zusammen und wurde in der Landesleitung der Partei dessen Gau fachberater für Oesterreich. schaftlich richtiger Preis sichergestellt werden. Jeder Obst- und Gemüsebauer, jeder Importeur wie Groß-, Einzel- und ambulanter Händler muß seine Ware so kalkulieren, daß der sich ergebende Preis den bestehenden Bestimmungen nicht zuwiderläuft Die geistige Grundlage der beruflichen Tätigkeit des einzelnen ist seine Wirtschaftsauffassnng und sein Wille zur Einsatzbereitschaft für die Ziele der staatlichen Wirtschaftspolitik, also feine berufliche Einstellung zum Staat. Immer noch gibt es außer überzeugten Nationalsozialisten in dem Berufsstand der Obst- und Gemüseverteiler Anhänger der libe» raliftischen Wirtschaftsddee, jener unglücklichen Theorie der freien, ungebundenen Wirtschaft, die in ihren Auswirkungen die Krise und das Brach- liegen aller Kräfte verschuldet hat. National- sozialistische Wirtschaft und Liberalismus sind grundverschiedene Arten des Wirtschaftens und fordern auch grundverschiedene Einstellung der Menschen. Solche Gegensätzlichkeit bedingt vom einzelnen die klare Entscheidung nach der einen oder anderen Seite hin, Kompromisse sind unhalt bar und zeitigen statt Gesundung nur dauernde Krankheit innerhalb der Wirtschaft. Einer überwundenen Wirtschastsauffassung galt der Eigennutz als die bewegende Kvaft alles wirt schaftlichen Handelns. Heute ist der Maßstab für die wirtschaftliche Tätigkeit des Erzeugers und Ver- tsilers ihr Wert für die Volksgesamthcit. Man er wartet vom Unternehmer, vom Händler, daß er sich nicht als Geschäftsmann, sondern daß er sich als Wirtschafter fühlt, daß er also nicht skrupellos die Geschäfte macht, die ihm den meisten Gewinn abwerfen, sondern solche, die den größten wirt schaftlichen Nutzen für die Allgemeinheit bringen. Der Sinn der von der deutschen Gartenbauwirt schaft im Einvernehmen mit dem Reichskommissar für die Preisbildung herausgegebenen Richtlinien und Anordnungen liegt nicht darin, dem gesunden, volkswirtschaftlich richtig arbeitenden Handel die Exister-grundlage zu nehmen oder seine Ver armung herbeizuführen, sondern durch die getrof fenen Maßnahmen sollen vielmehr unberechtigte Gewinne verhütet werden, die absolut in keinem Verhältnis zur eigenen Leistung stehen. Die Ware soll auf dem kürzesten Wege dem Verbraucher zu- gesührt und damit ein angemessener volkswirt verwendet werden, die wir im Inland nicht selbst s produzieren können, die der Verbraucher aber verlangt, während sie früher in erheblichem Maße für dieselben Erzeugnisarten ausgegeben wurden, ! die bei uns dem Verderb anhcimfallen mußten. Der Begriff „Deutsches Erzeugnis", der in ge- wissen Zeiten als Merkmal minderer Qualität an- gesehen werden konnte, ist heute zu einem Güte- i Merkmal ersten Ranges geworden. Die kaufende i Hausfrau weiß, daß sie nicht unbedingt auslän dische Erzeugnisse kaufen muß, um für ihr Geld i eine einwandfreie Ware zu bekommen, sondern wird deutsche Ware bevorzugen, da diese in ihrer inneren Qualität und Aufmachung der Auslands ware zumindest gleichwertig, wenn nicht über- i legen ist. Ein wesentliches Moment war die Sortierungs-, Verpackungs- und Kennzeichnungsvorschrift auch für die Preisgestaltung. Nur auf Grund dieser Vorschriften war es überhaupt möglich, Preise fest- setzcn und überwachen zu können. Vorbedingung für eine rcichscinheitliche Preisbildung ist, daß die Qualität der Erzeugnisse in allen Gebieten des Reiches einheitlich ist, so daß tatsächlich eine gleich mäßige Bewertung erfolgen kann. Hand in Hand mit den Sortierungsvorschristen laufen die Be- stimmungen über die Sorten- und Preisgruppen. Es ist naturgemäß nicht möglich, für jede einzelne Sorte einer Art einen besonderen Preis fcstzu- legen, der wiederum nach den verschiedenen Güte- und Größenklassen gestaffelt werden müßte. So wurden hier aus der Praxis heraus jeweils an- nähernd gleichwertige Sorten in Preisgruppen zu- sammengefaßt, für die die Preise gemäß ihrer Qualität festgesetzt werden konnten. Alle diese Maßnahmen konnten jedoch nur er arbeitet und zur praktischen Durchführung gebracht werden unter der einheitlichen Führung, die früher unmöglich, heute jedoch zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Der Reichsnährstand als Organ der bäuerlichen Selbstverwaltung hat auf Befehl des Führers auch auf dem Gartenbausektor in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit Leistungen vollbracht, die ihresgleichen suchen. Die uns gestellten Aufgaben sind jedoch noch lange nicht gelöst, und jeder berufsständische Gärt ner des Großdeutschen Reiches hat nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, mitzuarbeiten und An regungen aus der Praxis zur Verfügung zu stellen. Oolr. Die persönliche Verantwortung Der Reichsbauernführer im Wahlkampf Abseits von den großen Siedlungszcntren und abseits von den großen Straßen liegen die Wahl kundgebungen, in denen der Reichsbauern- führer und Reichsleiter R. Walther Darrö spricht. Die NSDAP, sendet ihre füh renden Männer nicht nur in die großen Städte, die so ost Massenveranstaltungen erleben, sondern in diesem entscheidenden politischen Wahlkampf auch in die dünner besiedelten Gegenden. Schon der bisherige Verlauf der Wahlreise des Reichsbauernführers, die von Schleiz in Thüringen nach Kassel in Kur hessen, Corb ach im Waldcckcr Land und nach Aschaffenburg im Gau Mainfranken führte, zeigt, wie richtig dieser Weg ist. Die Wahlkund gebungen ergeben immer wieder neue Bilder. Ein mal überwiegen unter den Teilnehmern die ernsten, barten Bauern mit ihren einfachen, grünen Loden joppen. Ruhig und bedächtig gehen sie mit den Ausführungen R. Walther Darrös mit. Erst schüch terne Zurufe, die zum lebhaften Beifall werden, wenn sich der Reichsbauernführer eingehend mit achlichen Fragen auseinaudcrsetzt. Wie leuchteten hre Augen, als der Neichsbauernführcr ihnen einen Dank aussprach für ihre erfolgreichen An« trengungen in der Erzeugungsschlacht. Ihre Ge« ichtszüge strafften sich, als R. Walther Darre sie aufforderte, den Dank des deutschen Bauerntums für den Führer in einem geschlossenen „Ja!" am 10. April zum Ausdruck zu bringen, darüber hin aus aber die Anstrengungen in der Erzeugungs schlacht noch zu vergrößern.
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