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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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0/6 ^65 /-/ou/Jtvs^s/n/gvNI c/65 cisu/rc/isn 6o5t6n^avvv/>t5c^Q^ Der Gartenbau einsatzbereit für die Nation Die Hauptvercinigung hat die Aufgabe, die Marktordnung auf dem Gebiet der Gartenbauwirt schaft zum Wohl der deutschen Volkswirtschaft durch- zuführen. Ihr Gebiet ist das Reichsgebiet und ihr Sitz Berlin. Mitglieder der Hauptvereinigung sind die Gartenbauwirtschaftsverbände. Erfaßt werden organisch alle drei-an der gartenbaulichen Produk tion beteiligten Berufsgruppen: Erzeuger, Verteiler und Verarbeiter. Hierzu gehören im einzelnen: 1. Die Erzeugerbetriebe für sämtliche Gartenbau erzeugnisse, Rohtabak und Korbweiden, ferner Er zeuger und Sammler von Pilzen, Heil- und Ge würzkräutern und wildwachsenden Beerenfrüchten. 2. Die Verarbeitergruppen, deren Mitglieder gewerbsmäßig die verschiedensten Erzeugnisse der Verwertungsindnstrie Herstellen. (Gemüse- und Obstkonscrven, Gurken, Sauerkraut, Marmelade, Obstgelee und Obstkraut, Rübenkraut, Obst- und Beerenweine, Obstsäfte und -Sirupe, Süßmoste, Pektine, Zitronat und Orangead, Essenzen, Tafel wässer, Limonaden, Essig und Senf.) 3. Die Verteilergruppen, deren Mitgliedsbetriebe obengenannte Erzeugnisse verteilen. Hinsichtlich der Heilpflanzen jedoch nur die Betriebe, die diese Er zeugnisse vom Anbauer oder Sammler zum Zwecke des Weiterverkaufs aufkaufcn. Ausgenommen sind die Verteiler von ausländischem Rohtabal sowie Apotheken. Als Verteiler gelten jedoch auch die Be triebe, die den Kauf dieser Erzeugnisse vermitteln (Agenten, Kommissionäre, Makler). Durch die Zusammenfassung dieser Gruppen in der Hauptvereinigung sand der alte Gegensatz zwischen Anbaucrn, Verteilern und Verarbeitern ein Ende und gab einer fruchtbaren Gemeinschafts arbeit aller an der marktmäßigen Nutzung der gleichen Bodenerzeugnisse Beteiligten Raum. Vor notwendig erscheinenden Eingriffen in das Marktgeschehen können jetzt alle an dem bestimm ten Erzeugnis interessierten Kreise angehört, wer den. Dies jedoch nicht, um in unfruchtbarer Kritik eigensüchtige Belange zu vertreten, sondern um in gedeihlicher Zusammenarbeit an der Sicherung der Nahrungssreiheit mitzuhelfen. Die Reichshaupt- abteilung M (Der Markt) des Reichsnährstandes ist der Hauptvereinigung übergeordnet und wacht darüber, daß alle Maßnahmen mit den vom Göring an -ie wiener: „Vas Reich tut alles, was es kann, ^etzt liegt es an Euch, anzu packen, -amit öas Werk gelingt." Reichsnährstand wahrzunehmenden Aufgaben im Einklang stehen und so stets den Belangen der Gesamtwirtschaft und des Gemeinwohls Rechnung tragen. Aus der Vielgestaltigkeit gartenbaulicher Erzeug nisse ergibt sich eine Fülle vön Aufgaben, von denen hier nur einige herausgegriffen werden können Zu den Befugnissen der Hauptvereinigung und ihrer Wirischaftsverbände gehört z. B. die Angleichung der Erzeugung an den Bedarf. Ist bei einem Er zeugnis der Anfall größer als die Verbrauchsmög lichkeit und ist diese auch mit allen Mitteln der Verbrauchssörderung nicht mehr auszuweiten, so wird, um für die Zukunft einen normalen Absatz und einen gerechten Preis zu gewährleisten, veran laßt, daß von dem betr. Erzeugnis nicht mehr zu viel angebaut wird. Aus der Erkenntnis heraus, daß ein gesunder Ausgleich zwischen Erzeugung, Verarbeitung, Ver teilung und Verbrauch, der zudem auf die notwen dige Bedarfsdeckung Rücksicht zu nehmen hat, nur durch genauen Einblick in die wirkliche Marktlage möglich ist, mußte diese Klarheit durch Offenlegung der Mnrktvorgänge geschaffen werden. Auf der Grundlage der berufsstündischen Selbstverwaltung wurden deshalb Einrichtungen (Bezirksabgabestel len, Ortssammelstellen, Erzeugergroßmärkte) ge schaffen, die einmal die wirtschaftliche Lebendigkeit und Verantwortlichkeit des einzelnen weitest gehend in Dienst stellen, zum andern aber eine starke Ein- flußmöglichkeit auf die Leitung und Lenkung der Ware und damit auch eine Ausgeglichenheit des Preises zulassen. Als eine wichtige Aufgabe ist weiterhin der Aus gleich des zeitlich und örtlich ungleichmäßigen An falls der Erzeugnisse zwischen den einzelnen Märk ten zu nennen. Dadurch wird neben der gleichmäßi gen Versorgung der Verbraucher ebenfalls eine ein heitliche Preisgestaltung erreicht. Dieser Ausgleich erstreckt sich auch auf ausländische Gartenbauerzeug- nisse, deren Einfuhr hinsichtlich des Zeitpunktes sowie hinsichtlich ihrer Art nnd Menge durch die Hauptvereinigung geregelt wird. Da die Einfuhren jeweils der eigenen Erzeugung angepaßt sind, wer den auch hier Schäden vermieden, die bei der früher üblichen, ungehemmten Hereinnahme billiger Aus landsware den heimischen Anbauer um den gerech ten Lohn seiner Mühe brachten. Dio Tatsache, daß früher deutsche Gartonbau erzeugnisse nicht in so gleichmäßiger und gepflegter Weise angeboten wurden wie ausländische Waren, hat dazu geführt, daß in das Aufgabengebiet der Gartenbauwirtschaft die Herausarbeitung von Güte bestimmungen einbezogen wurde. Die Hauptver einigung beaufsichtigt ferner die Beschaffenheit der zur Verwendung kommenden Rohware, sowie die Herstellung, Beschaffenheit, Lagerung, Sortierung, Verpackung, Kennzeichnung und den Absatz ein schließlich des Feilbietens und Anbietens sowie das Nur auf wenigen Gebieten waren die Marktvor gänge vor dem Jahre 1S33 so vielgestaltig und un übersichtlich und das Marktgeschehen so schwer zu erfassen, wie im Gartenbau. Neben einer Erzeu gung, die nur wenig Rücksicht auf die Notwendigkeit einer ausreichenden Versorgung der Volksgesamt heit nahm, war der durch die liberalistischen Gesetze geförderte Eigennutz die Triebfeder des Handels mit Gartcnbauerzeugnissen. Da der einzelne nicht in der Lage war, sich die genauen Kenntnisse des jeweiligen Marktgeschehens im ganzen Reich anzu eignen, wurde die Ware, ungeachtet der Bedarfs deckung, auf diejenigen Märkte gebracht, auf denen man den höchsten Preis zu erzielen hoffte. Waren bewegungen und Warenlagerungen wurden dann vorgenommen, wenn die Preisverhältnisse einen Gewinn versprachen. Auch die Verwertungs industrie setzte sich bei Absatzschwierigkeiten meist erst dann für eine Unterbringung ein, wenn die Preise bereits so stark abgesunken waren, daß die Aufnahme für sie einen greifbaren Nutzen darstellte. Hinzu kommt, daß der Ernteanfall im Gartenbau in hohem Maße von den Zufälligkeiten der Witte rung abhängig ist. Durch plötzlich eintretende Trockenperioden können die Erntemengen z. B. bet Erdbeeren binnen kurzer Zeit auf die Hälfte der Vorschätzung zurückgehen; umgekehrt können bet anhaltend feuchter Witterung die Anlieferungen bet Gurken um über das doppelte ansteigen. Nirgends sind die Ernteschwankungen im Laufe der Jahre jo verschieden, wie bei Obst und Gemüse. Einer Apfel ernte von 6 Millionen Doppelzentner steht eine Ernte von fast 19 Millionen Doppelzentner im nächsten Jahr gegenüber. Hinzu kommt der ruck artige Anfall vieler Erzeugnisse; in einem Haupt anbaugebiet für Gurken kam an einem einzigen Tage über */s der Gesamternte dieses Gebietes zur Anlieferung. Daß hierbei Märkte überschwemmt waren und die Bestände trotz größter Preisein brüche unverkäuflich blieben und dem Verderb an- heimfielcn, während andere weiter entfernt lie gende Plätze infolge ihrer frachtungünsligen Lage nur ungenügend versorgt wurden, war unter diesen Voraussetzungen selbstverständlich. Der artige Zustände wurden dann meist mit einem Hin weis auf Ueberproduktion entschuldigt. Die letzten 5 Jahre zeigten aber, daß die Möglichkeiten einer Steigerung des Verbrauchs und damit der Erzeu gung — gerade bei Obst und Gemüse — noch längst nicht erschöpft sind. Um einen Marktausgleich, d. h. Ausgleich zwischen Ueberschuß- und Zuschußgebieten und eine ausgeglichene Versorgung aller Märkte durchführen „Jn-den-Verkehr-bringen" der ihr unterstellten Er zeugnisse. Zur Regelung des Marktvorganges dienen ferner die vielfältigen Formen der Verkaufsverträge, wie Anbau- und Lieferungsverträge, Frischmarktliefe rungsverträge und Schlnßscheine. Eine weitere wesentliche Aufgabe ist die Förde rung der Vorratswirtschaft. Ihr Ziel ist die früher als marktstörend auftretenden Erntcüberschüsse erst zu solchen Zeiten dem Verbrauch zuzuführen, in denen die Versorgung der Märkte nur durch Ein fuhr möglich wäre. Bei der Festsetzung volkswirtschaftlich gerecht fertigter Preise, Preisspannen und Absatzbedingun gen, die ebenfalls zum Aufgabenbereich der Hanpt- vereinigung gehört, zeigte sich besonders die Not wendigkeit, daß die verschiedenen Gruppen der Gar tenbauwirtschaft nicht zusammenhanglos nebenein anderher marschieren dürfen, sondern daß ihre In teressen unter einheitlicher Leitung einander angc- paßt werden mußten. Jeder einzelne ist jedoch nach wie vor berufen, an seinem Platz mit seinen Fähig keiten und seinem Können sich opferfreudig und einsatzbereit in den Dienst der großen Aufgaben des Reichsnährstandes zu stellen und so an dem gewal tigen Aufbauwerk unseres Führers mitzuarbeiten! ^Vaitüer Lekrsns. zu können, waren zwei Voraussetzungen notwendig: Einmal der Aufbau einer umfassenden Bericht erstattung, um den mit dem Marktausgleich be trauten Stellen durch Erntevorschätzungen, Mittei lung der Anlieferungsmengen und Preise und des voraussichtlichen Bedarfs der nächsten Tage ein ge naues Bild von der jeweiligen Marktlage in allen Teilen des Reiches zu geben, zum anderen die Mög lichkeit zu schaffen, die Erzeugnisse in der Hand zu haben, d. h. über sie verfügen zu können. Erst dann wurde es möglich, den Schwierigkeiten, die sich aus den Ernteschwankungen, der leichten Verderblichkeit und dem geringen Wert mancher Erzeugnisse im Verhältnis zur Fracht ergaben, begegnen zu kön nen. Weitere Vorbedingung war die Aufstellung einheitlicher Sortierungs- und Verpackungs bestimmungen. Die Mittel des Marktausgleichs, die nach Zusammenfassung aller beteiligten Kreise ein gesetzt werden konnten, sind einmal die besondere Einschaltung der Be- und Verarbei tungsbetriebe, durch die es möglich ist, grö ßere Mengen bei schlagartigem Einsetzen der Ernte in kurzer Zeit unterzubringcn und zn konservieren. Mit Hilfe der V o r r a t s w i r t s ch a f t ist cs möglich, Erzeugnisse, die über die Bedarfsdeckung hinaus vorhanden sind, in geeigneten Lager- und Kühlräumen, Kohlscheunen usw. unterzubringen, um sie bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt in einwandfreiem Zustande dem Verbrauch zuzufüh ren. Ein weiteres Mittel ist der Fracht aus gleich, durch den frachtungünstig gelegene, aber versorgungswirtschaftlich notwendige Gebiete an die Märkte herangebracht werden können. Dies ge schieht in der Weise, daß eine Durchschnittsfracht be rechnet und vom Empfänger einer Ausgleichs kasse zugeführt wird. Die tatsächliche Fracht wird den Empfängern dann zurückerstattet. Auch ge staffelte Preisfe st setzungen in einzelnen Gebieten sind ein in besonderen Fällen anzuwen- dendcs Mittel des Marktausgleichs. Ferner ist die reibungslose Unterbringung "der aus dem Ausland hereinkommcnden Produkte unter Berücksichtigung der deutschen Erzeugung eine wichtige Aufgabe. Unsere handelspolitischen Vereinbarungen mit an deren Ländern bedingen die Hereinnähme erheb licher Mengen von Garjenbauerzeugnissen. Es wird angestrebt, diese Mengen möglichst in den Monaten hereinzunehmcn, in denen eine Bedarfsdeckung aus der Eigenerzeugung nicht erreicht werden kann. Trotzdem sind Einfuhren auch während des Anfalls aus deutschem Anbau nicht immer zu vermeiden. Hier greift der Marktausglcich ein, indem er durch Kein Mangel - kein Ueberangebot Einst: Stoßartiq wurde der inländische Markt mit Auslandsware überschwemmt. Die Preise wurden herabgedrückt, und der deutsche Gärtner konnte seine unter unsagbaren Mühen und mit hohem Arbeitsauswand hernorgcbrachtcn Erzeugnisse ost nur mit Verlust abscßen, wen» er sic nicht gar dem Verderb auhcimsallen lassen mußte. — Jetzt: Geregelte Eiujuhr zu vereinbarten Preisen. Gesicherter Absatz sür die deutsche Erzeugung, Abb.: Archiv. Lenkung die Einfuhren gleichmäßig und gerecht auf alle Märkte verteilt bzw. Gebiete von Einfuhren freihält, die bereits aus der Eigenerzeugung in ge nügendem Maße versorgt sind. Verluste, die früher durch den Verderb solcher Mengen immer wieder in Erscheinung traten, können dadurch vermieden wer den. Erwähnt werden muß auch die Ver brauchslenkung durch Werbung in Rundfunk und Presse, die eine zusätzliche Unter bringung größerer Mengen einzelner Erzeugnisse ermöglichte. Genannt sei hier nur die wiederholte Werbung für den Verbrauch von Kopfkohl im Win ter 1936/37, die Kochäpfelaktion im vergangenen Herbst und erst in letzter Zeit wieder die Ver brauchswerbung für Meerrettich. Aus vorstehenden Ausführungen wird die Wich tigkeit eines gut funktionierenden Marktausgleichs im Rahmen der Marktregelung ersichtlich. Man er kennt, daß ein richtiges Arbeiten des Marktaus gleichs nur beim Einsatz aller beteiligten Kreise und deren Einrichtungen gewährleistet ist, um bei Re kordernten zusätzlich Absatzmöglichkeiten zu schassen und bei vorübergehend auftretenden Mangelerschei nungen die vorhandene Ware gleichmäßig auf alle Märkte zu verteilen mit dem Zweck, der Volksge meinschaft zu dienen und damit jedem einzelnen zum Nutzen. Karl liermann Oappe. Vom Lhaos zur Ordnung Die Entwicklung der gartenbaulichen Marktordnung Wer das schlagkräftige Instrument der garten baulichen Marktordnung kennen- und spielenlernen will, der tut gut daran, einmal einen kurzen Rück blick in die Vergangenheit zu werfen, um die folge richtige Entwicklung aus dem Chaos zur Ordnung festzustellen. Im liberalistischen Zeitalter war der Gartenbau im Hinblick auf den Absatz seiner Er zeugnisse ein Spielball im freien Wettbewerb, allen Konjunktur- und Preisschwankungen schutzlos preis gegeben, da er keinerlei Einfluß auf den Markt und die ihn beherrschenden Kräfte hatte. Erst durch die nationalsozialistische Agrarpolitik wurde ihm im Reichsnährstand der Platz zugewiesen, der ihm ge mäß seiner hohen volkswirtschaftlichen, ernährungs politischen und kulturellen Bedeutung zukommt. Die erste Möglichkeit, in die AbsatzverhältnissS ordnend und regelnd einzugreifen, errang der Be rufsstand durch das sogenannte Markenschutzgesetz vom 13. 7. 1933. Seine Wirksamkeit blieb jedoch beschränkt, da die darin enthaltenen Befugnisse ört lich begrenzt waren und keinen genügenden Einfluß auf die Verteilung der Ware zuließen. Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Wege der Absatzregelung sür Gartenbauerzeugnisse war die Verordnung über die Regelung des Marktes für Erzeugnisse des Gar tenbaus vom 22. 6. 1934, in deren Auswirkung dis Vollmachten des Reichsnährstandes aus den Reichs beauftragten sür die Regelung des Absatzes von Gartcnbauerzeugnissen, Johannes Boettner, übergingen. Er berief Gebiets-, Bezirks- und Orts beauftragte als ausführende Organe bei der Be wirtschaftung einzelner Gartenbauerzeugnisss (Speisezwiebeln, Kopfkohl), die nach Struktur und Kulturart eine feste Marktbindung zulassen. Ferner wurden die Absatzverhältnisse von Freilandgurkcn und Tomaten, Baumschulerzeuqnissen, Azaleen und Eriken, Gemüsesämereien und Kernobst durch Erlaß von Güte- und Preisbestimmungen oder Lieferungs bedingungen, Einführung einer Verladeprüfung usw. wesentlich gefördert. Die durch den Reichs beauftragten getroffenen Maßnahmen wurden durch den Zusammenschluß der Erzeuger im Reichsnähr stand ermöglicht und erstreckten sich auf die geregelte Erfassung, marktfähige Anlieferung, gerechte Preis bildung und Ordnung der Absatzwege von Frisch ware, also auf Erzeugnisse, die nicht be- oder ver arbeitet werden. Was die Be- und Verarbeitung von Gartenbau erzeugnissen betrifft, so wurde die Obst- und Ge- müse-Verwertungs-Jndustrie im Jahre 1933 auf Grund des Reichsnährstandsgesetzes zu einer Wirt schaftlichen Vereinigung zusammengeschlossen^ Ferner erfolgte im Zuge des Aufbaues des Reichs nährstandes die Eingliederung des Landhandels, so daß sowohl auf dem Gebiet der Erzeugung wie der Verarbeitung und der Verteilung die notwendigen Voraussetzungen für einen Zusammenschluß dieser drei Berufsgruppen, wie ihn die tzauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft heute darstcllt, gegeben waren. Auf Grund des Reichsnährstandsgcsctzes gelang es, durch die Verordnung über den Zusammenschluß der deutschen Gartcnbauwirtschaft vom 27. 2. 193k>, die Erzeuger, Verarbeiter und Verteiler zu Garten bauwirtschaftsverbänden zusammcnzufasien, deren Dachorganisation die Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschaft ist. Gleichzeitig erfolgte die Benennung des Reichsbeauftragten für die Re gelung des Absatzes von Gartenbauerzeugnissen, Johannes B o e t t n e r, zum Vorsitzenden der Hauptvercinigung. Es war nunmehr durch diese Regelung die Erfassung, Verteilung und Verarbei tung der Gartenbauerzeugnisse in einer Hand ver einigt, wodurch die Grundlage der gartenbaulichen Marktordnung geschaffen war. Erst jetzt war die einheitliche Ausrichtung aller am Absatz von Gar- tenbaucrzeugnissen interessierten Kreise gewähr leistet und damit der Ausgangspunkt aller weiteren Maßnahmen gegeben. Vorübergehend wurde die Wcinbauwirtschaft in die Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirt schaft eiugegliedert, um dann im Oktober 1936 als eigene Hauptvercinigung wieder auszuscheiden. Zu diesem Zeitpunkt erhielt die Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft durch eine neue Ver ordnung ihre letzte gültige Fassung, die inzwischen nur durch geringfügige Aenderungen ergänzt wurde. Organisation und Aufgabengebiet sind in Satzun gen festgelegt. Durch die Vielzahl der Gartcnbaucrzcugnisis, ihren ruckweise» Ernteanfall und ihre Leichtverderb lichkeit ist die Marktordnung auf dem Sektor Gar tenbau besonderen Schwierigkeiten unterworfen Sie ist zu einein festgefügten Fundament geworden, da sie sich aus den Bedürfnissen der Praxis und in engster Fühlungnahme mit dieser entwickelt hat. v. Leckeratli-
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