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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
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- Gartenbauwirtschaft
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/^oupfamfr/sifsr O5. ksiLc/i/s.- Zur Frage der Landflucht am ich in Zukunft werden nur sie weiterhelfen. Betrachten wir diese Vorbedingungen, so können der Freilan! , . , . , . daß schon eine Steigerung um 10 A des augen- widersetzen versucht. Da aber die Landwirtschaft im finanziellen Kampf hier der schwächere Teil sein mußte, habe schließlich der Lohn über die natürliche Hemmung des Landmcnschen gesiegt. Die Land flucht sei" also bereits vor dem Kriege in vollem Gange gewesen. Zwar habe die folgende Krisen- zeit bis zur Machtübernahme trotz des tarifmäßi gen Mißverhältnisses Mischen städtischer und länd licher Entlohnung die Landflucht noch einmal auf- - gehalten; doch sei dieser Zustand nur deshalb ein getreten, weil niemand mehr gewußt habe, wohin er hätte fliehen können. Mancherorts sei in dieser Zeit auf dem Lande nahezu ohne Barlohn ge arbeitet wovden, lediglich um Nahrung und eine Unterkunft zu finden. Mit der Beseitigung der Arbeitslosigkeit durch den Nationalsozialismus jedoch sei nun der Unterschied in Lohn und Lebens- blicklichen Standes in den nächsten zwei Jahren Ueberproduktion bedeutet. Zur Vereinigung des Berufsstandes muß unbedingt für das Fachgebiet Blumen- und Zierpflanzenbau der Berufsausweis eingeführt werden, wobei sowohl die Befähigung der Antragsteller, als auch die Bedürfnisfrage zu prüfen wären. Diese Forderung bedeutet nicht Stillstand in der Entwicklung unserer Betriebe, sondern die Forde rung des Tages lautet: Wirtschaftlicher und tech nischer Ausbau des Betriebes und vor allem Förde rung der sozialen Einrichtungen und Verbesserung der sozialen Leistungen. Die Frage der Erhaltung der technischen Einrichtungen ist ebenso wichtig wie die Frage deren Verbesserung. Ich denke dabei an den Einsatz moderner Feuerungsanlagen, mo derner Wasserversorgungen sowie an die Durch führung einer Wirtschaftsberatung; weiterhin an engstes Zusammenarbeiten mit „Kraft durch Freude". Besonders erwähnt werden muß die Durchführung einer gründlichen Buchführung. Nach meinem Ermessen werden bis heute nur 20 A der gärtnerischen Betriebe kaufmännisch richtig ge leitet. Von diesen jedoch macht nur die Hälfte genaue Aufzeichnungen über Abschreibungen, Ver luste und sonstige Amortisationen. Denken wir an die Zeit vor etwa 30—40 Jahren, als die Ent wicklungsmöglichkeiten auf unserem Sektor ganz andere waren. Eine Verdienstspanne in der da mals üblichen Höhe ist heute überhaupt nicht mehr gegeben. Nur der Fortschritt auf allen Gebieten ermöglicht heute die Weiterführung der Betriebe. Verbesserungen aller Art haben dazu Verholfen, und Haltung schlagartig wieder in Wirkung getreten. Besonders seit der Mitte des Jahres 1936 habe in den Industrie- und oerkehrsnahen Gebieten ein wahres Suchen nach dem letzten Arbeiter an- gosetzt. Es sei also völlig falsch, sie allerletzten Jahre als Kriterium für die Landflucht zu neh men. Man müße vielmehr feststellen, daß die letz ten Jahre lediglich eine seil Beginn der Indu strialisierung in Deutschland vor sich gehende Aus- einanderentwicklung von industrieller und land wirtschaftlicher Entlohnung in verschärftem Aus maß gebracht hätten. Ausgabe der nationalsozialistischen Agrar- und Wirtschaftspolitik wird es daher sein müssen, im Zuge des zweiten Vierjahresplanes das wirtschaft liche, soziale und kulturelle Gleichgewicht zwischen Stadt und Land neu zu schaffen. Denn die Schaf fung dieses neuen Gleichgewichts sei die Voraus setzung dafür, daß Bauerntum um- Landwirtschaft ihrer ewigen volksbiologischen und ernährungspoli tischen Aufgabe gerecht "werden könnten. In diesem volkspolitischen Sinne fei der Mahnruf des Reichsbauernführers zu begreifen: „Ohne Land arbeit hungert das Volk!" „Wgs wir ernten, ist in Wirklichkeit nur das, was die Parasiten uns übriglassen," hat man mit Recht gesagt. Wenn man die Verluste durch tie rische und pflanzliche Schädlinge mit 15 v. H. an setzt und den Produktionswert der gesamten Pflanz lichen Erzeugung der Landwirtschaft Deutschlands jährlich mit 13 Milliarden, so darf man bei vor sichtiger Schätzung 2 Milliarden RM. als jähr lichen Schaden durch Krankheiten und Schädlinge annehmen. Man rechnet beim Getreide mit 20 v. H., bei Kartoffe'n mit 30 v. H., bei Zuckerrüben mit 20 v. H., bei Gemüse mit 20 v. H., bei Obst mit 30 v. H. und bei Wein mit 40 v. H. Verlust von der Ernte. Diese Ziffern wurden aus einem sechsjährigen Durchschnitt der Ernte-mengen gewon nen und sind eher zu niedrig als zu hoch angesetzt. Rechnet man dazu den Verlust, der später noch bei der Lagerung der Ernte durch Ungeziefer entsteht, so kann man leicht ermessen, welche Gefahren ent stehen können, wenn man nicht für den Schutz und die Widerstandsfähigkeit unserer Kulturpflanzen sorgt. Es war also selbstverständlich, daß die Landwirt schaft sich selbst zuerst regte, um einen Pflanzen schutz zu organisieren. So richtete die Deutsche Lnnowirtschaftsgesellschaft schon im Jahre 1889 zahlreiche Auskunftsstellen zur Beyatu rg der Landwirte ein, die zugleich als Meldestellen über das Auftreten von Pflanzenkrankheiten dienten. Bald aber stellte sich heraus, daß diese Sachpolizei allein den immer mehr wachsenden Anforderungen nicht gerecht werden konnte. So wurde nach dem ersten Auftreten des Koloradokäfers und der Reb laus auf deutschem Gebiet im Jahre 1898 die Biologische Abteilung des Kaiserlichen Gesund heitsamtes gegründet, in der nun alle diese Auf- wir nach diesem Ueberblick überhaupt erst über die Möglichkeiten sprechen, einheimischen Anbau und ausländische Einfuhr aufeinander abzustimmen. Solange aus den verschiedensten Gebieten des Reiches, den jeweiligen Betriebsgrößen ent sprechend, die denkbar verschiedenartigsten Wünsche und Forderungen sich widersprechen, solange wird auch Unzufriedenheit herrschen. Sind aber alle Vorbedingungen einer einheitlichen Wirtschafts führung innerhalb unseres Fachgebietes gegeben, dann können sich Erzeuger und Großverteiler und dabei der Importeur unter Führung der Markt verbände zusammensetzen, um über die Belieferung des Marktes zu beraten. Die bisherige Erfahrung in dieser Beziehung hat gelehrt, daß in vielen Dingen der Apparat nicht schnell genug arbeitet. Sind jedoch seitens der Erzeugerschaft die Vor bedingungen unklar und die Meinungen gegensätz lich und können sich diese den Wünschen der Markt regelung gegenüber nicht positiv einstellen, dann werden noch lange Schwierigkeiten bestehen. Guter Wille muß auf beiden Seiten vorhanden sein, da mit eine Angleichung erfolgen kann. Me Bedin gungen hierfür, die die Praxis stellt, sind nach wie vor: Gute Angleichung an die einheimische Erzeugung, dann aber auch gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Devisen für die Einfuhr. Es geht nicht an, daß zeitweilig Stockungen eintreten bei der Belieferung des Marktes mit Auslands ware und hinterher eine doppelt starke Ueber- flutung. Eine Rolle spielen dabei die ersten zehn Monatstage zu Quartalsbeginn und in einigen Fällen überhaupt die ersten Monatstage. Wer dann zufällig Ware hat, verdient etwas, wer aber nach diesen zehn Tagen der Einfuhrstockung viel Ware hat, hat mit Absatzschwierigkeiten zu rechnen. Eine weitere Schwierigkeit bei der Verteilung der Einfuhr ergibt sich bei den sogenannten freien Devisen mengen. Hierbei ist es wünschenswert, daß nicht allein die wirtschaftlich Starken berücksichtigt werden, sondern, daß vor allem die Berufs kameraden Berücksichtigung finden, die im Dienst der Allgemeinheit ihre Pflicht tun. Als letzten Hinweis möchte ich die Absatzförde rung streifen. Diese hat vor allen Dingen mit den vorher besprochenen Maßnahmen Hand in Hand zu gehen. Die Werbung muß sich ganz generell für die kulturelle Bedeutung der deutschen Topf- und Schnittblumen einsetzen. Wenn ich auf die zeitliche Lenkung der Einfuhr noch einmal zurückkomme, so möchte ich hierbei besonders darauf Hinweisen, daß eine laufende Auf rechnung erfolgen muß, damit Zeitspannen in der Zuteilung der Devisen für die Einfuhr vermieden werden. Das Verfahren, zeitlich richtige Verteilung zu erreichen, verdient weiter ausgebaut zu werden. Bei der Absatzlenkung einheimischer Blumen muß künftig der Großhandel weit mehr als bis her mitwirken. Dies würde erreicht, wenn man die Kontingente für die Importeure, d. h. also Großhändler, von der Höhe des Absatzes deutscher Erzeugnisse abhängig machte. Es bedarf an dieser Stelle noch des Hinweises auf die Förderung des Absatzes nach dem Aus land. Dazu ist zu sagen, daß die Ausfuhr nach Skandi navien und den Oststaaten besonders stark unter dem Druck holländischen, englischen und zum Teil belgischen Einflußes leidet. In ähnlicher Weise wirkt sich dies für die Südstaaten aus. Der Export förderung muß mehr Beachtung geschenkt werden, damit wir unsere frühere Exporthöhe im Garten bau wieder erlangen. Für jede Art des Absatzes gartenbaulicher Er zeugnisse ist einheitliche Güte- und Preisbestimmung Voraussetzung. Solange wir in diesen wichtigen Fragen eine einheitliche Auffassung nicht erreichen, sind Absatzschwierigkeiten unvermeidlich. C. Noack, Berlin. Auch im vergangenen Jahr haben wir beobachten müssen, daß auf dem Gebiet des Absatzes im Blumen- und Zierpflanzenbau bald Zufriedenheit, bald Unzufriedenheit herrschten. Immer wieder werden vom einheimischen Anbau Forderungen ge stellt, die es leider erschweren, allem gerecht zu werden. Vor allem fehlt ein Ueberblick über die ein heimische Erzeugung. Eine einheitliche und zuver lässige Marktberichterstattung würde hier sehr vieles ändern können. Meines Erachtens müssen in jedem Gau bzw. Landesbauercsichaftsbereich an den maßgeblichsten Plätzen einheitliche Bericht erstattungen durch die zuständigen Wirtschaftsver bände mit den zuständigen Kreisbeiräten Blumen- und Zierpflanzenbau unter Mitwirkung der Lan desbeiräte Blumen- und Zierpflanzenbau durch geführt werden. Obwohl die vorgenannten Bedingungen heute nicht restlos erfüllt sind, hat sich noch in den letzten fünf Jahren ein grober Ueberblick schaffen lassen. Anläßlich von Tagungen und Veranstaltungen ist Wiederho., auf die Verlagerung des Anbaues hin gewiesen worden. Der Sommeranbau war zu stark, dabei waren die Klein- und Mittelbetriebe am meisten beteiligt, sie hatten dementsprechend stark darunter zu leiden. Durch die wirtschaftliche Besse rung hat sich in den letzten Jahren eine Verlage rung des Sommeranbaues zuerst auf die Herbst und Frühjahrsmonate entwickelt. Nimmt man dabei die augenblickliche Zeit, den Winter 1937/38 hinzu, so kann festgestellt werden, daß die erstrebte Bedarfsdeckung in diesen drei Jahreszeiten, und wenn man den Sommer mit hinzurechnet, für das ganze Jahr erreicht ist. Werbung Die vorgenannte Feststellung stellt uns damit vor die Frage: Was hat zukünftig zu geschehen? Meines Erachtens muß die derzeitige Anbaufläche (Freiland- und Glasfläche) vorläufig in ihrer Größe beibehalten werden. Bei einer Erweiterung der Freiland- oder Glasfläche besteht die Gefahr, In diesen Tagen sprach der Hauptamtsleiter der NSDAP., Dr. Reischle, im Rahmen eines drei wöchigen Schulungslehrganges für Bannführer der HI. in der Potsdamer Führerschule der Hitler jugend über Fragen der Landflucht und des länd lichen Arbeitseinsatzes. Seinen Ausführungen, die bei den Jugendsührern eine begeisterte Aufnahme fanden, kommt insofern besondere Bedeutung zu, als hier einmal in aller Klarheit aufgezeigt wurde, daß jeder Versuch, die Landflucht als ein nur zeit bedingtes Phänomen zu sehen, völlig in die Irre gehen müsse. Sie sei ein Produkt der geschicht lichen Entwicklung der letzten hundert Jahre und könne daher auch nur im geschichtlichen Zusammen hang betrachtet werden. Vor hundert Jahren sei Deutschland noch ein fast reiner Agrarstaat gewesen. Selbst nach Auflösung der Zünfte hätten die weni gen kleinen über das Land verstreuten Städte nur einer beschränkten Zahl von Zuwanderern Beruf und Brot gewähren können. Wenn damals von Zeit zu Zeit der Bevölkerungsüberdruck auf dem Lande zu groß geworden wäre, sei nichts anderes übrig geblieben als die Auswanderung. Dann aber habe jene Zeit begonnen, die mit rascher Hand der Jahr hunderte alten Entwicklung in wenigen Jahrzehn ten eine völlig andere Richtung gegeben habe. „In der Retorte wuchs in Sekunden, was seither in der Natur oft Jahrtausende gebraucht hätte . Man dürse dieser Zeit überwältigender Leistungen nun aber nicht böse sein, sie habe sich nur genommen, was sie brauchte und habe es allerdings späteren Generationen überlassen, sich mit den geschaffenen Verhältnissen ebenfalls zurecht zu finden. Damit aber habe ein großer Teil der anderenfalls zur Auswanderung Verdammten in der Heimat sein Brot finden können. Für das Land sei diese zu sätzliche, einheimische Beschäftigungsmöglichkeit da mals geradezu eine Entlastung und Hilse gewesen. Die gesamte Volkswirtschaft" sei damals durchaus ausgewogen gewesen, und in schlechten Erntejahren habe der eine wie der andere gehungert. — Dann aber habe die Aufhebung der Zollschranken inner halb Deutschlands den ersten notwendigen und auch tragbaren, die Erschließung der Welt durch die modernen Verkehrsmittel zu Wasser und zu Lande den zweiten, bei den angewandten Mitteln nicht mehr tragbaren Eingriff in das harmonische Ge füge der Volkswirtschaft gebracht. Man müsse sich darüber klar sein, daß die Aufhebung der Zoll schranken innerhalb Deutschlands für die damals ganz auf den heimischen Bedarf und die heimischen Erzeugungsverhältnisse abgestellte Landwirtschaft nicht mehr und nicht weniger bedeutete, als es für die deutsche Landwirtschaft ausmachen würde, wenn heute eine europäische Zollunion unter Einschluß der östlichen Agrarländer erklärt würde. Wer die Geschichte der südwestdeutschen Landwirtschaft ver folge, erkenne eindeutig, daß seit der sonst so gün stigen Wirkung der Aufhebung der Zollschranken diese Landwirtschaft nie mehr eine wirkliche Blüte zeit erlebt habe. Schlechte Erntejahr« hätten die Reserven bald aufgezehrt, und in guten Jahren seien des Ueberangebots wegen die Preise so niedrig gehalten wovden, daß sich neue Rücklagen nicht hät ten machen lassen. Einen Ausgleich habe hier in der Tat nur die Möglichkeit geboten, sich in der Industrie volle oder teilweise Beschäftigung zu suchen. Das durch die ungeheure Verkehrsentwick lung plötzliche und unvermittelte Näherrücken aller Teile der Erde habe die harmonische Ausgewogen heit der deutschen Volkswirtschaft dann endgültig beseitigt. Dr. Reischle sagte wörtlich: „War zu Be ginn der Industrialisierung der Kräfteabzug vom Lande für die Landwirtschaft geradezu eine Wohl tat, so ging nun mit der Zeit dieser Aderlaß bereits so weit, daß sich z. B. in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Mangel an ländlichen Arbeitskräften bemerkbar machte. Durch die gewal tigen Absatz- und Verdienstmöglichkeiten war "es für die Industrie ein leichtes, dem früheren natürlichen Neberdruck vom Lande durch höhere Löhne noch einen künstlichen Sog nach der Stadt an die Seite zu setzen". Dem habe sich die Landwirtschaft durch auf die Dauer untragbare Lohnerhöhungen zu 30 6io/ogi§c/is ksic/iLonska/f t.onci- unc/ Das Krankenhaus der Pflanze ffags c/st- IM 6/vmsn- vn^ ^tSl'pf/cm^sntdav Erzeugung und Absatz 1937 gaben zufammengsfaßt wurden. Schon 1905 mußte diese Abteilung zu einem eigenen Amt ausgebaut werden. Die Arbeit der Reichsanstalt in Dahlem, die in diesen Wochen ihr dreißigjähriges Jubiläum be gehen konnte, hat sich als außerordentlich segens reich erwiesen. Ein äußeres Zeichen dafür ist die Tatsache, daß ihr Aufgabenkreis sich ständig erwei terte; immer neue Fragen und immer mehr Probleme mußten gelöst werden. Sie wurde For- chungsanstalt und Reichsbehörde zugleich. Die w!s- enschaftliche Arbeit galt zunächst der Pilanzeu- chutzfovschung. Man beschäftigte sich vor allem mit >en Brandkrankheiten des Getreides, der Km elfäule und dem Kartoffelkrebs, also der myko si chen Forschung (Pilzkunde), zu der erst später die Jnsektenforschung (Entomologie) hinznkam. Da die Wissenschaft heute 2 Mill. Jnsektenarten kennt, Imin man sich den Umfang und die Bedeutung alle: äe- ser Forschungen kaum noch vorstellen. Organ w- risch wurde der gesamte Pflanzenschutz, den die Deutsche Landwirischostsgesellfchaft bis dah > in 31 Beobachtungsstellen im Reich unterhielt, er- mmmen und ausgebaut. Aus den drei Abteilungen, in denen man bisher arbeitete, wurden im Jahre 1933 sechs, und zwar folgende: die Pflanzenscbnh- abteilung, die Prüfstelle für Mittel und Geräte, die Botanische, die Zoologische und die Mikro biologisch-Chemische Abteilung und außerdem die Mteilung der Außenstellen, " die in Naumburg (Saale), Aschersleben, Stade, Berncastcl-Cues, Kiel und Gliesmarode untergebrachl sind. Der Pflanzenschtttzdienst — im Dritten Reich eine Orga nisation des Reichsnährstandes — umspannt heute mit seinen Pflanzenschutzämtern das gesamte Reich. Jahreslohnnachweisungen Die Frist zur Einreichung der Jahres lohnnachweisungen für 1937 (Ar beitsnachweise) an die Gartenbau- Berufsgenossenschaft war am 11. Fe bruar 1938 abgelaufen. Soweit Mitglieder der Berufsgenossenschast ihre gesetzliche Pflicht nicht erfüllt haben, muß die Ausstellung der I a h r es l o h nn a ch w e i s e nunmehr durch die Verwaltung erfolgen. Die säumi gen Mitglieder haben kein Be schwerderecht gegen die amtliche Feststellung der Löhne. Diese Nachteile können sich die Mit glieder ersparen, wenn die fehlenden Jahreslohn nachweise noch sofort eingesandt werden. Kassel, den 1. März 1938. 6arlLndauberuks§eno88en8cIiskt. Vorbesprechung zumXII.Jnler- natwualen Gartenbaukongreß Die Mitglieder der deutschen wissenschaftlichen Ausschüsse der Sektionen des XII. Internationalen Gartcnbaukongresses traten am 14. März in Berlin zu einer Besprechung zusammen, um einen Ueber blick über den derzeitigen Stand der Vorbereitungs arbeiten zu erhalten und die Auswahl der General berichterstatter vorzubereiten. Einleitend wies der Geschäftsführende Präsident, Joh. Boettner, auf die Bedeutung dieses Kongresses hin, der der Vielgestal tigkeit des Gartenbaues entsprechend in 20 Sek tionen gegliedert ist. Er wird sich nicht allein mit rein fachlichen Fragen befassen, sondern darüber hinaus die inneren Bindungen aufzeigen, die der Gartenbau mit dem Wirtschasts- und Kulturleben der Völker hat. Es ist deshalb vorgesehen, an den Vormittagen für alle Kongreßteilnehmer zugäng liche, große Sitzungen zur Behandlung allgemein interessierender Themen zu veranstalten, während nachmittags die einzelnen Sektionen tagen, in denen Sonderfragen behandelt werden sollen. — Der Generalsekretär des Kongresses, Gartenbau direktor Guenther, kennzeichnete die Aufgaben der Obmänner der Sektionen. Bisher sind etwa 475 Berichte aus aller Welt eingegangen, von denen rund 350 als Grundlage der Sektionsarbeiten dienen und zur Veröffentlichung k mmen werden. Außerdem liegt reichhaltiges Bildmaterial vor, das nach sorgfältiger Sichtung eine wertvolle Ergän- zung der Berichte bildet. Viele Berichterstatter haben Literaturverzeichnisse beigefügt, die für ein Quellenstudium besonders wertvoll sind. Großveranstaltung des Kur- märkijchen Gartenbaues Die Kreisbauernschaften Groß-Berlin, Teltow, Niederbarnim, Beeskow-Storkow, Zauch-Belzig, Osthavelland und Potsdam, Westhavelland ein schließlich Rathenow und Brandenburg, veranstal teten am Freitag im Lehrervereinshaus in Ber lin eine gemeinsame Arbeitstagung für Gartenbau. Während am Vormittag alle Bevusskameraden mit den großen Aufgaben und Zielen der Ggrten- bauwirtschaft vertraut gemacht wurden, bsfaßien sich die Sondertagungen der einzelnen Fachgrup pen am Nachmittag mit den Spszialfragen und vordringlichen Arbeiten der jeweiligen Fach gebiete. Landesfachwprt Gartenbau Strübel gab einleitend einen Ueberblick über den augenblick lichen Stand und die in der Zukunft zu leisten den Arbeiten innerhalb der einzelnen Zweige des Gartenbaues. Kreisfachwart Noack wies auf die großen Veranstaltungen im Reichsgartenbaujahr 1938 Hin: auf die Reichsgartenschau in Essen und den XII. Internationalen Gartcnbaukongreß, der vom 12. bis 17. August 1938 in Berlin stattfindct. Um der Reichshauptstadt zu diesem bedeutungsvol len Ereignis und dem Empfang der Tausende aus ländischer Gäste ein festliches farbenfrohes Antlitz zu verleihen, wird die Berliner Bevölkerung zu einer recht regen Beteiligung an einem Balkon schmuck-Wettbewerb ausgeforüert. Kein Fenster ohne Blumenschmuck! Richtlinien über die Be pflanzung, Kosten usw. werden demnächst heraus- gegeben. — Reichsfachwart Gartenbau Boettner machte grundlegende Ausführungen über die uner läßlichen Vorbedingungen der gewünschten Ord nung im Anbau und Absatz gartenbaulicher Er zeugnisse. Da in Zukunft die Möglichkeit besteht, d,aß aus handelspolitischen Gründen die Einfuhren besonders aus dem südosteuropäischen Wirtschafts raum anwachsen werden, muß sich der Berufsstand schon heute weitgehend darauf einstellen und durch Intensivierung und Mechanisierung innerhalb der Betriebe allen Anforderungen gerecht zu werden versuchen. Die Wege, die heute für den geordneten Ablauf des Marktgeschehens aus dem Sektor Gar tenbau beschritten und weiter verfolgt werden, wies Spyra von der Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschast durch anschauliche Bei spiele aus der Praxis auf. Er kennzeichnete die Er- safsung der Gartenbauerzeugnisse als Voraus setzung für einen geregelten Marktausgleich. Die ser wird im Reich zur Zeit durch rund 1500 Orls- sammelstellen, die an 253 Bezirksabgabestellen ge koppelt sind, durchgeführt. Der Leiter des Pflanzen- schutzamtes Potsdam, Professor Dr. Ludwigs, gab den Praktikern wertvoll« Hinweise, wie durch Vor beugungsmaßnahmen und Beachtung der Stand- ortvcrhältnisse einzelner Pflanzenarten wertmin dernde Schädigungen unserer Ernten verhütet und damit die Pilicht des Erzeugers im „Kampf dem Verderb" erfüllt werden kann. Neber die „Be treuung der Gärtnergefolgschast im Reichsnähr stand" sprach der Landesgefolgschaftswart Kroos, indem er die soziale Lage im Gartenbau kennzeich nete und Richtlinien für die künftigen Arbeiten gab. Gemülebaulchule in der Pfalz In Schifferstadt in der Vordcrpfalz bemüht man sich um die Errichtung einer Gemüsebauschule. Als Träger und Erbauer der Schule wurde der Verein zur Förderung des Gemüsebaues gegründet. Lau- desbcuernführcr Bonnet übertrug die Leitung des Vereins Hans Spann in Speyer. Allein sür Ver suchszwecke werden 11000 Gewächshäuser, 300 m? Frühbeete und 4 da Freiland zur Verfügung stehen.
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