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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
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- Gartenbauwirtschaft
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2 Alimin»? 11. 17. dl-Irr 1>;8. vle vartenbauurlrlsekaft War M6n§c/i6nmÖ9//c/) /§f, ^ü/- c/sn /-e/^vNAL/vLSN gs/crn Verbrauchslcnkung bei Obst und Gemüse Von K. Kötz, Leiter der Unterabteilung MarktWersicht und Marktausglcich in der Hauptvereinigung der Deutschen Gartcnbauwirtschast Die uns auserlsgten Einfuhren müssen möglichst in Form derjenigen gärtnerischen Erzeugnisse und miöglichst Ku den Zeiten hereingenommen werden, in denen diese Einfuhr für die Bedarfsdeckung benötigt wird bzw. in denen sie dem deutschen Erzeuger gm wenigsten weh tut. Es wird vielfach fäsichlich angenommen, daß wir jede kleine Menge Obst, Gemüse oder Südfrüchte, die nicht unbedingt für die Ernährung notwendig ist, außerhalb der Reichsgrenzen lassen sollten, um Devisen zu spa ren. In der Tat ist es oft umgekehrt, nämlich so, daß unsere Industriearbeiter die Erzeugnisse ihrer Arbeit im Ausland bereits abgeiiefert hoben und daß wir — zur weiteren Erhöhung des Lebens- stairdards und zur ausreichenden Versorgung — diese Einfuhr hereinnehmen müssen. Es kommt also darauf an, diese uns auferlegten Einfuhrfnmmen in Form der richtigen Erzeugnisse, zur richtigen Zeit und für das richtige Verbrauchsgebiet herein zunehmen. In diesem Zusammenhang sei auf den Artikel „Bedarfssteigerung hilft weiter" in Nr. 10 der „Gartenbauwirtschaft" vom 10. März 1938 hingewiesen. Und doch kann es Vorkommen, daß einmal zu viel Einfuhrware an einem Platz ist, oder daß wir lehr große Einfuhrmengen hereinnehmen müßen, die ohne eine Beeinflussung der Verbraucher nicht untevgebrgcht werden können. Es tritt ab und zu der Fall ein, daß die deutsche Erzeugnisse infolge anormaler Witterung oder in folge besonders günstiger Witterung in einer be stimmten Zeit so reichlich zur Verfügung stehen, daß ein Einsatz aller Mittel des Marktausgleichs*) durch die Marktverbände nicht den nötigen Absatz ermöglicht, sondern daß zusätzlich auch an den Ver braucher mit der Anregung herangetreten werden muß, im Kampf dem Verderb mehr von einem bestimmten Erzeugnis aufzunehmen. Eine besondere Notwendigkeit Der Verbrau chslenkung bei Obst und Gemüse kommt gerade deshalb besondere Be deutung zu, weil viele dieser Erzeugnisse sehr leicht verderblich sind, also nicht wie Getreide, Eier, Vieh usw., einige Zeit auf Lager gelegt, einge kühlt oder länger im Stall oder auf-der Weide belassen werden können. Oft sind diese Erzeugnisse . so leicht verderblich, daß sie nicht einmal die ver hältnismäßig kurze Zeit eines Bahntransportes über einige hundert Kilometer vertragen können. Diese Erzeugnisse müssen also in gewisser Nähe zum Ort ihrer Erzeugung verbraucht werden. Es kommt daher vor, daß wir in einem bestimmten Berbrauchevgebiet für den Mehrverzehr eines Er zeugnisses werben müßen, während an einer an deren Stelle des Reiches der Einsatz dieser Wer bung nicht nötig bzw. falsch ist. Die Voraussetzung für den richtigen Einsatz der Werbung — wie aller Mittel zur Förderung des Marktausgleichs — ist eine richtige Berichterstat tung. Wir haben eine Berichterstattung derart ein gerichtet^ daß die jeweils wichtigsten Bezirksabgabe stellen in den Hauptanbaugebieten und etwa 40 Berichterstatter auf den wichtigsten 40 Großmärk- *) Vergleiche hierzu den Artikel „Marktaus gleich bei Obst und Gemüse" in Nr. 3 der „Garten- bauwirtschast" vom 21. 1. 1937. ton des Reiches täglich der Hanptvereinigung — und in einem Durchdruck an den zuständigen Gar- lenbauwirtschaftsverband — berichten für die ein zelnen Erzeugnisse: 1. die ungefähre Zufuhr am Berichtstag in är, 2. die Bedarfsdeckung, d. h. ob leine Zufuhr oder ob ungenügende, knappe, ausreichende oder reichliche Zufuhr zu verzeichnen war oder ob erheb liche Ueberstäude verblieben, 3. die Absatzlage, ob flotter, guter, normaler, langsamer oder schleppender Absatz, 4. die Abgabepreise. Diese Berichte werden von der Marktausxfleichs- stelle der Hauptvereinigung sofort nach Eingang zusammengestellt und allen Gartenbauwirtschasts- vevbänden und maßgeblichen Verteilern und Im porteuren, die sich dafür interessiert haben, bislang als täglicher Marktbericht kostenlos zu gestellt. Noch wichtiger als die täglichen Markt berichte sind die wöchentlichen, 14tägigen, monat lichen und Saison-Vorschauen auf die voraus sichtlichen Anlieferungen in den An baugebieten. Diese Vorschauen werden ebenfalls in die Zusammenstellung der täglichen Marktberichte mit ausgenommen werden. Mit dieser Bericht erstattung an die Importeure und Verteiler in einer vorher bei Obst und Gemüse nie gehabten Ausdehnung, Gründlichkeit und Neutralität wird bereits «der erste Schritt zur Verbrauchslenkung ge tan. Der Importeur erhält durch diese Bericht erstattung Aufklärung, in welchen Gebieten vor aussichtlich noch Bedarf für die Einfuhr vorhanden ist, der Empfangsverteiler in den Verbrauchsgebie ten erhält Anregungen, wo er vordringlich zum Absatz der deutschen Ernte einckaufen muß, und der Gersandverteiler Hann aus den Berichten er sehen, wo er bei einem starken Angebotsdruck aus der deutschen Erzeugung noch zusätzlichen Absatz suchen kann.-— Selbstverständlich ist, daß diese Maßnahmen im Notfall energisch unter der Füh rung der Fachschaften an den einzelnen Ver- brauchsplähen und in den einzelnen Wirtschafts gebieten sowie durch die Marktausgleichsstellen bei den Gartenbguwirtschaftsverbänden gefördert wer den. Aus der Uebersicht, die die Hauptvereinigung über die augenblicklichen und bei normaler Wittc- rung zu erwartenden voraussichtlichen Anliefe- rungs- und Versorgungsverhältnisse hat, fertigt sie wöchentliche Marktberichte an, die über den Reichsnährstandsverlag den Tageszeitun gen und Behörden als „Marktberichte, ausgabe v, Obst und Gemüse" zngeleitet werden. In diesen allgemeinen Berichten wendet sich die Hauptverei- nigung besonders an die Verbraucher und schildert, welche Erzeugnisse aus welchen Gründen bevorzugt ausgenommen werden müssen, bzw. welche Erzeug nisse, meist jahreszeitlich bedingt, knapp sind. Des weiteren stellen die Gartenbauwirtschaftsverbände für diesen wöchentlichen Reichsnährstands-Markt bericht kurze Einzelberichte über ihre Wirtschafts gebiete zur Verfügung, in denen im einzelnen kurz die Verhältnisse in der betreffenden Landesbauern schaft geschildert werden. Allgemein wird der Grundsatz pngewendet, dam Verbraucher klaren Wein einzuschenken, denn vielfach entsteht die Ver knappung nur dadurch, daß die Preise niedrig ge halten werden, und der Verbraucher ist gewohnt, kurze Verknappungen nicht als Vorzeichen von Hungerperioden anzusehen. Des weiteren werden dem Reichs- und Prsußi- chcn Ministerium für Ernährung und Landwirt- chaft monatlich im voraus Angaben gemacht über >ie Obst- und Gemüsearten, dte bevorzugt Mf- genommen werden müßen, die in geringerem Maß zur Verfügung stehen usw. Diese „Ernäh rung s r i ch t l i n ie n" werden rechtzeitig für den nächsten Monat den in Frage kommenden Dienststellen, Wirtschaftsgruppen usw. zur Be kanntgabe an ihre Mitglieder (Gaststättengswerbe usw.) zugeleitet. Lange vor Erscheinen der Zeitschrift „Ewiges Deutschland" der NSV. werden ebenfalls für dieses weitverbreitete Blatt die notwendigen Hin weise herausgsgMn, welche Obst- und Gemüfe- arten ausreichend oder reichlich in dem betreffen den Monat zur Verfügung stehen werden. Großeinsatz der Werbung Diese Ernähvungsrichtlinien in den wöchentlichen und monatlichen Berichten genügen aber nicht in Sondevfällen. Hier hat notfalls eine ganz konzen trierte Werbung über Presse, Film und Rundfunk einzusetzen. Besondere Stellen im Reichsnährstand, sowohl in der Zentrale als auch bei den Landesbauern schaften, bearbeiten neben anderem auch die Ver brauchswerbung über Presse, Rundfunk und Film. Sofern die Haupivereinigung aus den von ihr sestgestellten Umständen und den ihr zugehenden Berichten zur Auffassung kommt, daß ein« Ver brauchswerbung in einem Teilgebiet des Reiches oder im ganzen Reich nötig ist, veranlaßt sie die Werbestelle (JVCü des Reichsnährstandes, diese Werbung durchzufübren. Selbstverständlich arbei ten auch die GarlenbanwirtschaftSverbände mit den IVE.-Stellen bei den Landesbauernschaften zu sammen und versorgen diese insbesondere mit dem nötigen Werbemateri-al. Es wird pngeströbt, daß die Hauptvereinigung bzw. die Gartenbauwirt- schaftsverbände über jedes Erzeugnis mehrere neue Werbeaufsätze vorsorglich liegen haben, so daß die Werbung, wenn sie nötig ist, sofort schlagartig eingesetzt werden kann. Die Preßewerbung kann gesteigert werden durch Rundfunkwerbung. Auch der Einsatz der Rundfunk werbung erfolg über die JBC.-Stellen Wir haben schon zwei- bis dreimal täglich im Rundfunk auf den nötigen Mehrverbrauch eines Erzeugnisses — insbesondere zum Einmachen gleich Vorratswirt- schwst — Hinweisen lassen. Der Erfolg der Presse- und Rundfunkwerbung bleibt selten aus. Wir haben dies oft feststellen können. Es ist beim Absatz von Obst und Gemüse sogar besondere Vorsicht beim Einsatz dieser Werbe mittel nötig. Diese Erzeugnisse sind oft so ver derblich, baß das Aufbewahren für ein oder zwei Tage nicht möglich ist; sie müssen sofort verkauft werden, notfalls unter den Gestehungskosten. Die Witterungsverhältnisse, die diese besonders starken Anlieferungen bewirkt haben, können sich schnell ändern, so daß die Anlieferungen von einem zum andern Tag auf das normale, glatt absetzbare Maß zurückgehen. Eine starke Werbung über Presse und Rundfunk wirkt sich aber meist erst 24 Stunden nach ihrem Einsatz aus. Die durch diese Werbung hevvorgevusene starke Nachfrage Hann also zusamt mentrefsen mit einer nur novmalen Anlieferung. Absatzschwierigkeiten können auch ans eine geringe Siachsrage der Verbraucher infolge ungünstiger Witterung zurückzusühren sein. Bei kaltem Wet ter ißt der Verbraucher wenig Salat. Bei warmem Wetter wird wenig Kopfkohl gegessen. Sowie di« Witterung umschlägt, kann damit die Nachfrage verstärkt einsetzen und damit di« Absatzschwierig keit völlig behoben sein. Vor Einsatz einer inten siven Presse- und Rundfunk-StoßweWung sind also eine genaue Abwägung aller wichtigen Umstände und große Vorsicht nötig. Wichtig ist weiter, daß diese Werbung im richtigen Moment eingesetzt wird und nicht erst — vielleicht durch Bürokraten ver zögert — dann, wenn sie zu spät ist. Darauf, daß die Werbung in einzelnen Gebieten des Reiches je nach dem Anfall evtl, verschieden stark eingesetzt werden muß, ist bereits hingewiesen worden. Bedeutung des MHW. für die Berbrauchslenkung Von besonderer Wichtigkeit ist die Ver« brpuchslenkung durch das Winter- hilfswerk. Selbstverständlich kauft es besonders große Mengen der Erzeugnisse auf, die infolge gün stiger Wittevungsvevhültniße besonders reichlich geerntet werden. Unsere Geldspenden haben auf diese Weise oft nicht nur den Bedürftigen, sondern auch dem Erzeuger und der Volkswirtschaft gehol fen durch die Erfolge im Kampf dem Verderb. Richt vergessen werden dürfen die Ver« brauchslenkungen durch die Gro st und Kleinverteiler. Ganz außerordentlich wichtig ist die Rolle des Kleinverteilers. Er hat vielfach die Möglichkeit, die Hausfrau in ihrem Einkauf zu beraten. Ich bin überzeugt, daß viele Hausfrauen kaufen weiden, wenn ihr Obst- und Gemüselieserant sagt, daß in diesen Tagen di« Ernte an einem bestimmten Erzeugnis besonders groß ist und daß die entsprechenden Wirtschasts- grnppen die Hausfrau zu überlegen bitten, ob sie nicht durch einen Kauf dieses Erzeugnisses zur Be wältigung der Ernte dieser Tage beitragen möge. Anregungen dazu sind von der Haupivereinigung an die betreffenden Wirtfchaftsgvuppen und von diesen an die Kleinverteiler gegeben worden. Die Aufgabe der Großverteiler ist es, diese Erzeugnisse ausreichend zur Verfügung zu halten und sie dazu auch aus entfernter liegenden Anbaugebieten zu beziehen, sofern dort Absatzschwierigkeiten bestehen. Die Verbrauchswerbung gehört somit zu den Mitteln, die zur Förderung des Ausgleichs zwischen den Ueberschuß- und Zuschußgebieten eingesetzt wer den können und eingesetzt werden müßen. Zur Erinnerung Melde- und Genchmigungspslicht für Gartenbauerzeugnisse Nach Anordnung Nr. 112 der Haupivereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft vom 21. April 1937 ist zum 1. Februar eines jeden Jahres — spä testens jedoch S Wochen vor dem Beginn des An baues — anmeldepflichtig, wer den Anbau von Gurken, Kopfsalat, Zwiebeln, Blumenkohl, Früh kohl, Herbstkohl, Spätkohl (Not-, Weiß- und Wir- finakohl), Tomaten, Spargel zu Erwerbszwecken neu aufnehmen oder die von ihm im Jahre 1934 — für Spargel im Jahre 1936 — mit diesen Erzeugnißen bestellte Anbaufläche zu Erwerbszwecken erweitern will. Der Anbau von Großkulturen von Kohlrabi, Erdbeeren, Arznei- und Gewürzpflanzen ist melde pflichtig, wenn die augebaute Fläche je 10 Ar, der von Spinat und Mohrrüben, wenn die angebaute Fläche je ein Viertel Hektar überzeigt. Meldungen sind an den zuständigen Gartenbau wirtschaftsverband zu richten. Die Welt und Oesterreich Die einzigartigen Ereignisse in Oesterreich haben nicht nur im deutschen Sprachgebiet, sondern dar über hinaus in allen Staaten der Welt alle ande ren politischen Ereignisse in den Hintergrund ge drückt. Selbst die neue Regierungsbildung in Frankreich hat sich auf Grund der Vorgänge, die zur Bildung Groß-Deutschlands führten, nicht zu einer politischen Sensation auswachsen können. Die Stellungnahme der Staaten aber ist sicherlich charakteristisch für die weltanschauliche und poli tische Situation unserer Zeit überhaupt. Es ist zweifellos nützlich, die Aeußerungen der großen Auslandspreise festzuhalten, weil bei der Stel lungnahme zu den österreichischen Ereignissen doch einmal zum Ausdruck kommt, welche Einstellung die einzelnen Staaten überhaupt zu Deutschland eiiwenommen haben. Dankbar hat das deutsche Volk die Stellungnahme des italienischen Bolles begrüßt. Der Telegrammwechsel zwischen dem Füh rer und dem Duce ist für die Stabilität der poli tischen Freundschaft zwischen Deutschland und Italien geradezu charakteristisch. Die Tatsache ge meinsamer Grenzen wird sicherlich noch zu einer weiteren Festigung der politischen Beziehungen beitragen. Jugoslawien und Ungarn sind die beiden Staaten, die uns nun auch direkt Nachbar gewor den sind. Beide Staaten haben mit allem 'Nach druck erklärt, daß der Anschluß Oesterreichs dem europäischen Frieden diene und zur Beruhigung in Mitteleuropa beitragen würde. Beide Staaten brin gen in ihren Pressekommentarcn zum Ausdruck, daß die Wiedervereinigung Deutschlands mit Oester reich ein naturnotwendiges Ereignis gewesen sei. In England ist die Stimmung etwas geteilt, aber die große Preße kann doch nicht umhin, die über wältigende Exaktheit und Disziplin dieser Macht übernahme anzuerkennen. Tie großen Zeitungen sind auch ehrlich genug zuzugebcn, daß der Anschluß tatsächlich dem Willen des österreichischen Volkes entspreche. Dec bekannteste Londoner Reporter, Ward Price, hat aus seinem Herzen keine Mörder grube gemacht und offen und frei den Jubel und die Begeisterung in Oesterreich geschildert. Einheit lich geht durch alle Preßeorgane die Forderung, sich aus den Verhältnissen in Mitteleuropa scrnzu- halten, da England hier keine Interessen zu ver treten habe. Warschau, die nordischen Staaten, Belgien Holland, die Schweiz, auch die Balkan- staa'ten sind mit der politischen Entwicklung der Letzten Tage zufrieden. Allgemein wird betont, daß es in Europa einen Krisenherd weniger gäbe, und daß der deutsche Block zweifellos zu einer politischen Befriedigung und zu einem wirtschaftlichen Auf leben führen werde. Es muß anerkannt werden, daß auch die Tschechoslowakei sich bemüht, die Ent wicklung in Oesterreich objektiv tmrzustellen und sachlich zu beurteilen. Zweifellos wird man auch der tschechischen Regierung nichts anderes raten können; denn es wäre ein Wahnsinn, wollte dieses Land in Feindschaft zu seinem großen Nachbarn stehen. Die grundsätzlich deutschfeindlich eingestell ten Kreise sind natürlich Peinlichst berührt, zumal der französische Freund im Augenblick andere Sor gen hat, als sich in innerdeutsche Angelegenheiten zu mischen. Frankreich fällt natürlich vollkommen aus dem Rahmen. Die Bildung Groß-Deutschlands hat in Paris wie ein Donnerschlag gewirkt. Man hätte diese Tatsache gerne vereitelt, aber man hat einsehen müssen, daß dazu wohl doch die Macht fehlte. Wir brauchen zum Schluß eigentlich nicht zu erwähnen, daß die Judenschaft der lpmzen Welt vollkommen durcheinander geworfen ist. Die Er eignisse sind so überraschend gekommen, daß das internationale Judentum bisher nicht einmal einen gemeinsamen Nenner für die Beurteilung der öster reichischen Verhältnisse gesunden hat. Amerika macht diesmal eine rühmliche Ausnahme. Die Bericht erstattung war weitgehend objektiv und der ameri kanische Rundfunk hat mehrmals direkte Ueber- traaungen aus Wien gebracht, die ihre Wirkung nicht verfehlt haben werden. Habsburg weint Außer gewissen klerikalen Kreisen und dem Judentum sind es natürlich in erster Linie die Habsburger, die über des Führers Tat in grenzen lose Bestürzung geraten sind. Wir wollen es nicht vergessen, daß der französische Kardinalerzbischof eine öffentliche Erklärung abgab, in der das arme Oesterreich betrauert und gleichzeitig der Wunsch ausgesprochen wurde, daß Frankreich so stark wer den möge, daß es das arme Oesterreich einmal wie der frei machen könne. Einen Witz geradezu hat sich der Statthalter der Klerikalen, der noch so junge und doch wieder so alte Thronanwärter, Otto von Habsburg, geleistet. Einer französischen Zeitung hat er ein Interview gegeben, das wahrscheinlich von seiner Mutter, der berüchtigten Zita, diktiert wor den ist. In diesem Interview heißt es z. B. in der Ueberschrift: „Oesterreich wird seine Unabhängigkeit Wied erfinden". Der Text enthält u. a. soigende klassischen Sätze: „Ein Groß-Deutschland gibt eS nicht." — „Die Preußen sind keine Deutschen, son dern assimilierte Slawen." Otto meint schließlich, man solle nicht verzweifeln; denn die Habsburger hätten noch zweierlei Dinge: einmal eine Krone, und zum anderen eine letzte Hoffnung, die Ungarn heiße. Na, die Ungarn werden sich bestens bedan ken. Im übrigen scheint Otto von Habsburg die Geschichte seines erlauchten Hauses nicht so genau zu kennen wie wir; denn sonst würde er nicht den Witz begehen, ausgerechnet die Preußen als assimi lierte Slawen gegen die Oesterreicher auszuspielen. Bisher hat es jedenfalls ausgerechnet Habsburg immer glänzend verstanden, gerade die slawischen Völker zu verhätscheln, und zwar auf Kosten deut schen Blutes in Oesterreich. Aber es ist wahrschein lich nichts blöde genug, was nicht die verkalkten Reste Habsburgs reizen könnte, in aller Oeffentlich- keit als sogenannte „politische Weisheit" zu ver zapfen. Hier ist jedenfalls ein Kommentar über flüssig. Blum wieder oben Leon Blum ist wieder französischer Ministerprä sident. Nach langwierigen Verhandlungen ist es also doch gelungen, ein Kabinett zu bilden. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Be gründung des großdeutschen Reiches diese Regie rungsbildung in den letzten Stunden wesentlich be schleunigt hat. Wenn man sich die Dinge einmal genau ansieht, dann stellt die neue Regierung nichts anderes dar als eine Neuauflage der Volkssrvnt- regieruug vom Sommer 1936. Die Marxisten haben natürlich das Uebergewicht. Bemerkenswert ist, daß Blum selbst das Finanzministerium und das Schatz amt übernommen hat, ein Beweis, daß die finan zielle Lage Frankreichs vor allen Dingen kritisch ist, und daß hier Versuche zur Lösung der Krise einsetzen müßen. Es bleibt nun abzuwarten, ob Blum durch die liebernahme des Finanzministe riums die. Finanzkreise an den Staat heranziehen und zur Mitarbeit bringen kann. Man wird es schließlich niemanden verdenken können, daß auch zu der neuen Volksfrontregierung das Vertrauen nicht allzu groß ist, nachdem die beiden vorhcrge« gangenen Volksfrontregierungen zur Ueberwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten nichts beige tragen haben. Frankreichs Politik bleibt sich also wieder einmal gleich. Zwar sind die Kommunisten an der Regierung nicht beteiligt, aber ihr Einfluß bleibt bestehen. Genf wird weiter eine Rolle spie len und die Politik der kollektiven Sicherheit ebenso Ivie das Bündnis mit den Bolschewiken. Man wird ja sehen! Franco schlägt zu Vor einigen Tagen ging durch einen unglück lichen Treffer ein spanischer nationaler Kreuzer verloren. Ein schwerer Verlust zweifellos, aber er ändert doch nichts an der unbedingten Herrschaft Francos zur See in allen spanischen Gewässern. Die nationalen Truppen haben aber nicht gezögert, den Bolschewisten eine entsprechende Quittung zu erteilen. Nationale Flieger führten mehrere ver wegene Bombenangriffe auf den Kriegshafen Car tagena durch mit dem Erfolg der Vernichtung von zwei bolschewistischen Kriegsschiffen. — Mit ge spannter Aufmerksamkeit müssen wir dann die letz ten Vorstöße der Franco-Truppen verfolgen, die in wenigen Tagen ihre Frontlinie bis auf 80 km an das Mittelländische Meer herangetragen haben. Ueber 66 km sind die spanischen Nationaltruppen teilweise vorgestoßen, und seit Beginn der neuen Offensive haben sie schon 2750 qüm vom Bolsche wismus befreit. Sogar der rote Heeresbericht kann nicht umhin, den nationalen Vormarsch zuzugeben. Schon hört man wieder die Hilferufe der Bolsche wisten an gewisse befreundete Staaten, weil sonst der Zusammenbruch der bolschewistischen Front nicht mehr aufzuhalten sei. Wir sind gewiß, daß diese „gewissen Staaten" dem bolschewistischen Hilfe ruf nachkommen werden. Der Kamps um Spanien wird darum in absehbarer Zeit noch nicht beendet sein. An dem Endsieg Francos aber ist schon heute nicht mehr zu zweifeln. Todesurteile in Moskau Während in Mitteleuropa ein Ereignis größten geschichtlichen Formates seiner Erfüllung entgegen ging, hat in Moskau der Bolschewismus wieder einmal mit aller Grausamkeit sein wahres Eigen leben enthüllt. Der Moskauer Dheaterprozeß' ist beendet und 18 Angeklagte wurden zum Tode ver urteilt, die übrigen Angeklagten zu hohen Gefäng nisstrafen bis zu 25 Jahren. Wieder ist ein Teil der alten bolschewistischen Elite vernichtet. Bucha rin, Rykow, Ingoda und andere ehemalige Sowjet größen werden nun mit dem berühmten Schuß in den Hinterkopf praktisch erleben, was es heißt, im bolschewistischen Paradies zu sein. Ein beispiellos scheußliches Schauspiel hat sein Ende gefunden. Wer schon künden sich neue Prozeße an; denn die geheime Judenregierung in' Moskau und in ihren Händen die Puppe Stalin brauchen neue Bösewich ter als Sündenböcke für die ungeheure Mißwirt schaft. Ein Gutes hat der Moskauer Thcaterprozeß ' gehabt, daß man endlich einmal Klarheit bekam über den ganzen Umsang des Wirtschaftschaos das die Bolschewisten entfesselt haben.
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