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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, «donnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schaller 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« I Mark ^0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag ^/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag i/,11 Uhr einzusendeu. Hchriftleilung, Druck unö Verlag von N. ZAchuvig, Bretnig Nr. 84. Sonnabend den 20. Oktober 1906' 1«. Jahrgang. — » > —— 1 , ' 1, höchft-rlniedrigster? Preis. j Preis. 50 Kilo 1200 Pfs. 21 8 70 839 1 k vufer Erbsen 5 ) Kilo I 12 !— Kartoffeln 50 Kiloj 2 j— Hirse Kirchennachrichten für Bretnig. 19. Sonntag nach Trinitati«: 9 Uhr Lese- gottesdienst durch Herrn Kantor Schneider. Getauft: Kurt Max, Sohn des Zigarren, arbeiter« Paul Georg Nitzsche. — Martha Frida und Elsa Helene, Zwillingstöchter de» ansässigen Färber« Karl Hermann Huste. Notbrücke ist als eiserne Gitterbrücke geplant und erhält 4 Qeffnungen zu 24 Meter, zwei zu 48 Meter und eine zu 57 Meter und wird eine Elsenmaffe von ungefähr 600 Tonnen erfordern. Die Kosten der Notbrücke dürften etwa 400 000 Mark betragen. Als Zeitpunkt für die Fertigstellung der neuen Augustusbrücke ist da» Ende des Jahres 1910 vorgesehen. Ueber die Beschaffenheit des alten, nahezu 700jährigen Bauwerks und besonders über die Tiefe und Art seiner Pfeilergründung hat man freilich nur ganz ungenaue Kenntnis. Ehe an die Erbauung der vier neuen Strom- Pfeiler gegangen werden kann, die im Strom bette ebenso wie bei der Carolabrücke durch pneumatische Gründung erfolgen wird, müssen ore weit zahlreicheren alten Pfeiler beseitigt und mit ihren Resten bis einen halben Meter unter dem Elbgrunds au-gehoben werden. Die städtischen Körperschaften werden sich demnächst noch mit der künstlerischen Aus schmückung des gesamten Oberbaues beschäftigen. Hierfür hat Professor Wilhelm Kreis im Auf trage des Rate» Entwürfe bearbeitet und bereits fertiggestellc. Nach alledem ist da« große und bedeutungsvolle Unternehmen, da» vor ungefähr 8 Jahren durch den Reichskanzler wieder in Anregung gebracht worden war und eitdsm in zahlreichen Erwägungen und Ent würfen, Berechnungen und Verhandlungen von den verschiedensten Behörden gefördert worden ist, nunmehr so weit zur Reife gelangt, daß es nur noch Aufgabe des Baumeisters bleibt, die Planung zu verwirklichen. ab- sich ein bei ein Weizen Gerste «. e. 1 80 H-n Stroh Batler Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Emma Toni, T. de« Vogt« Johann Gottfried Glaseivald 332. Aufgebote: StcaßenbahnsHrffnrc Wil helm Otto Kunath in Leipzig Lindenau und Alma Hillma Gu^r 314c. Eheschließungen: Maurer Edwin Hugo Schöne 248 b, mit Ida Alma Haufe 40 d. Marktpreise in Kamenz am 18. Okt. 1906. (höchuec 2 40 (niedrig. 2 !20 tische Räubergeschichte in Köpenick (siehe auf Seite 2 der heutigen Nummer) ein gewisse» lokales Interesse, denn der Köpenicker Bürger meister Dc. Langerhan« — ein Neffe des Berliner Stadtverordnetenvorsteher« -- war ein Bewerber um die Stadtratsstelle in Zittau, die nach dem Weggang de« Bürgermeister« Achille» frei wurde. Dc. Langerhan» wurde aber nicht gewählt, sondern der Freiberger Rechtsanwalt Täschner. Zittau. Schreckliche Brandwunden er- litt am Freitag da» 5jährige Töchterchen de» EisengießereiardeiterS Wilhelm Nitschke. Al bie Mutter, die gerade Wäsche hatte, auf kurze Zeit da» Waschhaus verließ, um nach ihrem einjährigen Kinde, da» in einem Kin derwagen schlief, zu sehen, gingen die im Hofe spielende 5jährige Tochter Lenchen und oer 3jähcige Sohn Erich nach dem Wasch haus und öffneten dort die Ofentür. Dem Mädchen fielen hierbei glühenoe Kohlen auf» Kleid und im nächsten Augenblick stand da» bedauernswerte Geschöpf, einer Feuersäule gleichend, über und über in Flammen. Auf da» Schreien des Kindes hin eilte nun die Mutter herbei, die sofort die Flammen mit ihren etgenen Kleidern erstickte. Die Frau erlitt dabei Verletzungen an den Fingern. — Zum Neubau der Augustusbrücke in Dresden. Die jetzt in Angriff genommene er, daß in den meisten Fällen eine, vollständige Verkennung der oerzeitigen Verhältnisse im Gewerbe da« ablehnende Urteil der in Frage kommenden Versammlung diktiert habe, und daß die Art und Waise, wie man zu den ein schlägigen Verträgen Stellung genommen habe, dazu angetan sei, die Interessen des Verbandes und seiner Mitglieder auf das schwerste zu schädigen. Dann heißt es wörtlich weiter: „Wir müssen daraus aufmerksam machen, daß eine in ihrer Wirkung allgemein schädliche Verurteilung und Ablehnung der neuen Ab machungen mit der Prinzipalität in gar keinem Betracht an den rechtsgültig abgeschlossenen Verträgen etwas zu ändern vermag. ... Die Aufrechterhaltung de« Vereinbarten ist sowoh eine Ehrenpflicht der Organisation wie sie eine zwingende Notwendigkeit für die Wahr nehmung der Interessen der Gehilfen und die Konsolidierung der allgemeinen tariflichen Er rungenschaften ist." Großröhrsdorf. Ein 5000 Mark- Gewinn der kgl. sächs. Landeslotterie und zwar auf die Nummer 53 276 fiel am Donners tag in die Kollektion von Ferd. Rüfen in Großröhrsdorf. Kamenz. Am Sonnabend vorm. fand im Sttzungssaale der Königl. Amtshauptmanu- schast unter Vorsitz de» Herrn Amtshauptmann v. Erdmannsdorff öffentlicher Bezirksausschuß statt. Em Gesuch de« Gsmeindevorstande« in Großröhrsdorf für verschiedene Schlafstätten Vermieter um Bewilligung einer Ausnahme von § 4 letzter Absatz de« amtshauptmann- schaftilchen Regulativs über Teilvermietungen im Schlafstellenwesen vom 11. Juni 1904 mußte zur Anstellung weiterer Erörterungen abgesetzt werden. Konzessionen wurden erteilt: Dem Gastwirt Theodor Frenzel in Großröhrs dorf zum Bier- und Brannlweinschank in seiner neuerbauten Kegelbahn; dem Karl Adolf Schurig in Radeberg zum Bier-, Wein- und Branntweinschank im Grundstück Kat. - Nr 156 6 für Bretnig (Gute Quelle) ; dem Alfred Adolf Mensch in Großröhrsdorf zum Bier uno Branntweinschank, Beherbergen, Aus verboten, und der in evangelici» beauftragte Minister hätte auf eine Beschwerde Ebelings da« Verbot als zu Recht bestehend anerkannt. — Der neue Buchdruckertarif. Angesicht» der ablehnenden Haltung, die zahlreiche Ge> hilsenoersammlungen gegen den neuen Buch- druckerlarif eingenommen haben, hat der Vor stand des Verbandes der deutschen Buchdrucker gehilfen e« jetzt an der Zeit gehalten, auch seinerseits die Rechtslage klarzulegen. In einem Appell an die Verbandsmitglieder sagt Montag vormittag vor dem Güterschuppen de» Bahnhof« der Böhm. Nordbahn in Ebers bach gestohlene Geschirr de» Butterhändlers A. Thume in Georgswalve ist dem Eigentümer wieder zugestellt worden. Der Spitzbube, der sich verfolgt sah, brachte da» Gespann in den Wald bei Oberhennertdorf, wo es von den Leuten, die sich an der Verfolgung des Diebe» beteiligten, gefunden wurde. — In Brockwitz wurd am Dienstag der Gut»besitzer unv Standesbeamte Heinrich W. in der Nähe der Spitzgrundmüyle erhängt aufgefunden. Aue i. S., 16. Okt. Au» Rachsucht warf am Montag mittag eine Frau dem Eisenhodler Paul Schürer, mtt dem sie in einem Hauss wohnte, als oerselde die Treppe hecavitieg, mit einem aufgeklappten spitzen Taschenmesser nach dem Kopf und traf direkt in« Auge, so oaß dieses sofort auslief und auch an demselben Lage vom Arzt entfernt werden mußte. Da oer so schwer Verletzte als ruhiger, friedlieben der Mann geschildert wird, der sicherlich keinen Anlaß zu diesem Angriff gegeben hat, ist dieser Racheakt um so verwerflicher. Oschatz. Die Petroleumflasche beim Feueranmachen, die bereit» soviel Unglück ver anlaßt hat, hat auch im nahen Dorfe Ablaß ein Opfer gefordert. Das 12jährige Schul- Mädchen Wütig wurde, al» sie Feuer durch Aufgießen von Petroleum anfachen wollte, durch Explosion der Petroleumflafche so schwer verbrannt, daß sie nach schweren Qualen den Verletzungen erlag. — Der Storch im Eisenbahnzuge. In dem Zug, der 4 Uhr 52 Minuten nachmittag» in Reichenbach von Werdau eintrifft, wurde am Sonnabend eine Gemüsehändier»srau von dort durch ihre Niederkunft überrascht. Hilfsbe reite Mitreisende nahmen sich der Frau während der Fahrt an. Mutter und Kino (ein Mäd chen) wurden nach ihrer Ankunft mittel» Droschke in die Wohnung oer Familie ge schafft. spannen und Krippensetzen sowie zur Abhaltung von Singspielaufführungen an den beiden Kicmestagen im Grundstück Kat.-Nc. 193 für Großröhrsdorf unter dem Vorbehalte, daß die Gemeinde zustimmt und dem Bäckermeister Arthur Wohlgemuth zum Ausschank von Kaffee, Kakao, Tse, Limonaden, SelterSwaffsr, Arutil uno Limetta in dem an der Bismarck- stcaße in Großröhrsdorf gelegenen Backerei- grundstücke der Firma M. u. E. Völkel daselbst. — Da« Domstift Bautzen hat in Neu- gersoorf einen Bauplatz von 14 000 Mark er worden. Der Platz ist für die Errichtung einer katholischen Kirche uno Schale bestimmt. — In Nixdorf suchte ein junger Mann seinem Freunds Furcht ernzujagen, indem er ihm scherzweise einen Revolver auf die Brust setzte. D:e geladene Waffe entlud sich uno verletzte oen jungen Mann schwer. — Für Zittau hat ore aaenteuerlich roman- Malt hat im Jahre 190S sehr günstig Seschloffen. Beim Jahresabschlusse ergab bei der Gebäudeoersicherungsabteilung barer Ueberschuß von 660 600 Mark und ber freiwilligen Versicherungsabteilung solcher von 349 712 Mark. Es wurden 50 Kilo, «. ?. Korn 7-8Z OertlicheK und Sächsisches Bretnig. Gemeinderatsbericht vom 16. d. M. 1) Au« der Landkreiskaffe zu Bautzen find eingegangen am 27. Juli d. I. für Untergebrachto Geisteskranke und Blinde 447 Mark 20 Pfg. auf das Jahr 1905, aus der Loffa-Stiftung 114 Mark auf da» Jahr 1906. Weiter sind am 27. September d. I. aus der Landkreiskaffe eingegangen: 353 Mark für untergebrachte und verwaiste Kinder, so wie 357 Mark für in Bezirks- und sonstigen Anstalten untergedrachte Sieche auf da« Jahr 1905, außerdem 200 Mark zu Wegebauten für da» Jahr 1906. 2) Der Betrag für den ausgelosten Landrentenbrief der Altge- Meinde Bretnig soll in da« zu diesem Zwecke schon vorhandene Sparkaffenbuch der Spar kaffe zu Bretnig eingelegt werden. 3) Die Sparkasse soll nach Klaffe 24 zur Zahlung der Gemeinde-, Schul- und Armenanlagen herangezogen werden und zwar nach 165 Pro- Zent, deSgl. der Konsumverein nach Klaffe 11. 4) Die für den Bau der Ehregottstraße auf gestellten Bedingungen sind von den Anliegern anerkannt und unterzeichnet worden, infolge, dessen hat der Bau begonnen. 5) Ein Ge such de« Herrn Paul Seifert Nr. 12 um Ge währung von Trinkwaffer durch Legung einer Rohrleitung aus dem Jakodsbrunnen wird genehmigt. 6) Die Unterbringung der Witwe stoch in Nr. 220 soll ins Werk gesetzt wer den. 7) Eine Wegeangelegenheit wird be dingungsweise geregelt. 8) Von einer Zu schrift der Königl. Amt-Hauptmannschaft, dir Beschickung der Landesdesinfektorenschule betr., sowie von der am 8. d. M. stattgefundenen Äcersteuer-Revision wird Kenntnis genommen. Bretnig. (Theater.) Am Dienstag Übend brachte un« die Theaterdirektion Stein das altbekannte und beliebte Volks- und Ge- sangsstück: „Dec Trompeter von Säkkingen". Wir hatten bereits vor Jahren einige Male Gelegenheit, dieses Stück bei anderen Direk tionen zu sehen, müssen aber unumwunden eingestehen, daß es un» mit einer derartig glänzenden Ausstattung noch nicht gezeigt 4>urde. Jede einzelne Rolle war meisterhaft Ziedergegeben. Reichlicher Beifall wurde nach i-dem Aktschluß den Künstlern gespendet. Wir können jedem nur raten zum Besuch der Tlein'schen Vorstellungen und möge die Direk tivn hier auf ihre Rechnung kommen. —. Die sächsische Landesbrandversicherung«- vafer 7^10 Heivskorn 8; - 4079162 Mark Brandschädenvergütungen für Gebäude ausgezahlt, die Zahl der 1905 vor gekommenen Brände betrug 2802. — Die Sächsische Lanüessynode beschloß Mittwoch, die Petition des Pastor« Ebe- "ng-Leipzig auf Abänderung der Disziplinar- Ordnung der sächsischen evangelisch-lutherischen Arche auf sich beruhen zu lassen. In oer Debatte kam es zu einer längeren Auseinander- letzung über den Fall Ebeling. Konststorial- raüdent v. Zahn gab oadei eine aktenmäßige arstellung de« an Pastor Ebeling ergangenen n ^""geoerbols, da» erst dann erlassen wurde, m d^or Ebeling gedroht halte, seine Da» o "heil in die O.ffentlichköit zu dringen. solches frieden- droaaaa ausdrücklich unter An o der verfügbaren Disziplinarmittel Ebersbach, 16. Oktober. Gestern vor mittag wurde vor dem hiesigen Güterschuppen Ser Böhmischen Nocdbahn dem Butterhänsler Adalbert Thume aus Georgswalde von einem unbekannten jungen Manne, der bereit« bei er Wieoermannschen Fabrik auf dem Wagen slatz genommen hatte, da« mit einem Pferde espannle Geschirr gestohlen. Thume wollte Waren abholen uns hatte das Geschirr vor em Güterschuppen stehen lassen. Diese Ge- lezenhsrt benutzte dec o.emds, ergriff sie Zügel und machte stH mit dem Geschirr in der Richtung nach Spi. edorf üavon. Das am «. ?. 7 60 8 45 7,8^ 6 8) 7 50 13!-