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„Sw. Hoheit erhabene Geburt —" warf Frau von Boden bach em. „Nein, meine Liebe," seufzte die Herzogin, „das ist ein überwundener Standpunkt, Verdienst gibt Recht, — nicht Ge burt'. — und ich bin zu dein niederziehenden Schluß gelangt, daß ich drese Verdienste nicht habe!" „Aber Ew. Hoheit sind uns allen eine so gütige Herrin ge wesen!" sagte Frau Annemarie. „Gütig, — gütig!" rief die Herzogin lebhaft, „ist das ein Verdienst? Sind mir nicht von Kindesbeinen an alle Wege geebnet, alle Türen geöffnet geivesen? Habe ich es je der Mühe wert gehalten, mich in das Seelenleben meiner Untergebenen hineinzudenken, ihnen nachzufühlen, was für Wandlungen und Schickungen sich bei ihnen vollzogen? Nein, nein, liebe Boden bach," wehrte sie der Gesellschafterin, die Miene machte, einen Widerspruch zu wagen, „reden Sie mir nicht zu Munde, schlaf lose Nächte, einsame, stille Lage haben mir das wahre Bild mei nes inneren Menschen gezeigt, — und wenn Mania eben kein Vertrauen zu mir fassen, sich nicht zu mir aussprechen konnte, so war ich selbst daran schuld, denn mein Hochmut, mein Stolz, türmten die Höhe, die zu nivellieren einfach meine Pflicht war, die aber mein Mangel an Lust, Kraft, Einsicht und persönlichem Mut nur immer steiler emporrichtete!" - Ganz versteinert hörte die Frau des Hofchefs diesem plötz lich ausbrechenden Selbstbekenntnis ihrer Herrin zu. Diese hochmütige, kaltherzige Herzogin war ja gar nicht wioderzuerkennen, niemals in all den Jahren, die die Boden bach nun schon mit ihr durchlebt hatte, waren auch nur an nähernd solche Aeußerungen über ihre Lippen gekommen. Wer hatte diese Wandlung veranlaßt? Wer konnte das Innenleben der hohen Frau so beeinflußt haben? Ach, gute Bodenbach, — sie war Uz Brigers Spielgefährtin, sie war Clem Brigers Kind- heitsgenossiu, — sie hatte still und vielleicht unbewußt den Ad jutanten. geliebt, — nun war er Manias Verlobter, — nun erst wurde sie sich klar, was Mania bedeute, daß sie liebenswert sein müßte und edel, weil Adjutant Briger sie liebte! Eine Uhr schlug mit Hellem vibrierenden Ton. „Es ist Zeit zur Toilette!" rief die Herzogin und erhob sich, „wir haben uns lange verplaudert; auf Wiedersehen bei Tafel!" (Fortsetzung folgt.) Gemeinnütziges. llm erfrorene Pflanzen zu retten, ist cs nm ratsamsten, sic an einem dunklen Ort zu halten, bis sie nnftauen, und dieses Auftauen nur sehr langsam vor sich gehen zu lasse». Eine trockene, windstille Atmosphäre ist hierbei notwendig, denn eine erfrorene Pflanze, welche in Zugluft gesetzt wird, in Sonnen schein, in unpassende Wärme, geht alsbald nach dein Anftauen in eine breiige Masse über. Taut man sic jedoch an einem dunklen Ort in stiller, trockner Luft auf, so wird sie sich in ollen Fällen erholen, wenn sie der Frost nicht gar zu heftig mit genommen hat. Aepsel vor dem Eiuschrumpfen zu bewahre». Man legt die Aepfel, welche dazu Neigung zeigen, in Fässer oder Kisten und streut Sand darüber. Die Gefäße stellt man an einen trockenen kühlen Ort, wo es nicht friert, nnd läßt sie dort, bis man die Aepsel braucht. UnchtilÜs. 1. Vexierbild. „Wo ist denn die Kellnerin?" S. Rätsel. Die Dritte schafft mir den Himmel hienieden, Auch sind uns Beglückten die ersten beseh eben, Und doch, wann fehlt es an Bcidrnß Tein, der daK Ganze haben muß ! Lösimg der Au 'gaben in voriger Nummer: 1. SaknnMla, 'Agamemnon, Kassandra, Aplchcren, Gladswne, Wouv.anne, Andromeda, Cnripcdcs, Fransurdt. 2. Waldeck. KnKiges. 6igerl-6ekpräck. Erster Gigerl (links): „Glauben Sie an die Seele - Wanderung?" Zweiter G i g c r l (Mitte): „Nein. Und Sic? D r i t se r G i g e r l: „Ja!" Erster Gigerl: „Ah! Und was glauben Sie, daß Sic einmal gewesen sind?" Dritter Gigerl: „Ein Esel." Erster Gigerl (höhnisch lachend) : „Oh! lind wann soll das gewesen sein?" Dritter Gigerl: „Als ich Ihnen 'mal zwanzig Marl pnmptc!" Ziv ei ter Gigerl: „Hchehehe!" Zn spät. Tochter (jung verheiratet): „Was sagst Du dazu, mit dem neuen Mittel habe ich doch meine ganzen Sommersprossen sort- gebracht.' Al ntter (seufzend): „Ja, das hätte eher erfunden werden müssen, da hätten nur mindestens öOOO Mark an der Mitgift ersparen können!" Stimmt. Fremder: „Sic Paekträger, ich warte jetzt fast eine halbe Stunde aus eine Droschke — und hier steht doch groß ange schrieben: „Droschkemwarteplatz"!" Packt rüg er: .Ja, dös ist eben der Platz, wo ma' aus a Droschk'n wnrt'n kann!" Naive Frage. Fritz ch e n (aus der Geographiesluude nach Hause kommend): „Papa, woran ist eigentlich das Tote Meer gestorben?" uud Bcrle.g: Nene Ber.inci Bei lngk-Rusm!,' Aug. Krerr. »mo. imlenb nig lei Berlin, Berliners»'. 40. Pcianiworltich Pir die Reduktion der Neuen Berliner Veltagv-Auslati, rum- Kredo: <L. Lchut.» klwrlournvmg, ÄueU lcsir. .47.