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Allgemeiner Anzeiger : 10.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190610108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19061010
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19061010
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-10
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 10.10.1906
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politische Rundschau» Deutschland. t . Der Kaiser wird am 13. d. auf Schloß Friedrichshof bei Cronberg zu einem kurzen Aufenthalte eintreffen. Am 14. gedenkt der Monarch im Automobil nach Schloß Mer- holz zur Teilnahme an der Vermählung des Herzogs Albert zu Schleswig-Holstein zu fahren. *Ans Anlaß des bevorstehenden Besuches des Kaisers in M ü n ch e n hat das dortige G e m ei n d ek o l l e g iu m in geheimer Sitzung 40 000 Mark für die Ausschmückung der Stadt genehmigt. * Wie aus angeblich gut unterrichteter Quelle verlautet, denkt der Herzog von Cumber land nicht daran, endgültig auf Hannover zu verzichten. In braunschweigischen R e g i eru n g s kr ei s e n rechnet man infolge dessen mit der Möglichkeit, daß in Braun schweig alles beim alten bleibt. Jetzt hat auch Fürst v. Bülow in seiner Eigen schaft als Kanzler des Deutschen Reiches wie als preußischer Minister des Auswärtigen seine Antwort auf die Beschlußfassung der braun schweigischen Regierung erteilt. Beide Noten besagen, daß weder in dem Verhältnis des Herzogs von Cumberland zum Reich noch zu Preußen eine Änderung eingetreten ist, und daß der Reichskanzler eine solche Änderung nicht herbeiführen könne. Die kgl. preußische Staats regierung würde außerdem im eigenen Interesse einem Anträge auf Abänderung desBundes - ratsbeschlusses, nach dem der Herzog von Cumberland nicht die Regierung übernehmen könne, ohne aufH an no v erzu v erzi ch t en, nicht zustimmen können. * Der Bundesrat ist nach der Sommer pause am 4. d. wieder zum erstenmal zusammen getreten. * Die Br em er Bür g er s ch aft hat der Herstellung eines Moltke-Denkmals in Form eines an der Liebfrauenkirche anzubrin genden Reiterstandbildes zugestimmt. Osterreich-Ungarn. * .Der Wahlreformausschuß des österreichischen Abgeordnetenhau ses lehnte den Antrag betr. das Pluralwahl system (nach dem ein Wühler je nach den von ihm gezahlten Steuern mehrere Stimmen haben kann) ab. Frankreich. * Der Kriegsminister hat aus Anlaß des kürzlich auf dem Fort Montfaucon durch Explosion verursachten Unglücksfalles eine Kommission ernannt, die sich mit dem Studium von Mitteln zur Verhütung derartiger Nnglücks- fälle beschäftigen soll. Italien. * Der Ministerrat beschloß eine umfang reiche Personalveränderung in den Gesandt schaften. Wie verlautet, sollMalmusi, der Vertreter Italiens in Algeciras, seine Regierung künftig in Berlin vertreten. Dänemark. * In Kopenhagen ist das Gerücht ver breitet, daß die Zarenfamilie in den nächsten Tagen dort eintrifft. Norwegen. *Die Regierung wünscht aus Anlaß des zwischen norwegischen und schwedischen Fischern ausgebrochenen Streites um ein Fisch sanggebiet, die Regelung der Fischereigerecht- sams durch das von Schweden angerufene Schiedsgericht. Spanien. * Unter dem Vorsitz des Königs wurde ein Ministerrat abgehalten, in dem die Eröffnung der Cortes auf den 23. d. festgesetzt wurde. — Der Finanzmini st er teilte mit, er beabsichtige, der Bank von Spanien alle Schulden des Staates zu zahlen und zu diesem Zwecke eine Umwandlung der auswärtigen Schuld vorzunehmen. * Der Ministerp räsid ent empfahl im Ministerrat dringend die Einbringung eines neuen Wehrgesetzes. In der gleichen Sitzung wurde auch der Entwurf eines neuen Volks - schulgesetzes, das bald den Cortes vor gelegt werden soll, beschlossen. Ruhland. * Der Zar ist mit seiner Familie nach Peter- Hof zurückgekehrt. *Der Mini st er rat hat eine weitere Maßregel getroffen, die der Hebung des Bauernstandes dienen soll. In seiner letzten Sitzung hat er beschlossen, die der Krone gehörigen Ländereien im Altaigebiet von Staats wegen zu übernehmen, um auf die Weise Land für abwandernde Bauern zu schaffen. Der Staat zahlt dafür 49 Jahre hindurch 22 Ko peken für die Desjätine an die Krone, die alle Rechte auf die in jenen Gebieten vorhandenen Mineralien behält. * Aus Petersburg sind nach Sibirien 11 Waggons mit 650 politischen Gefangenen abgegangen, darunter 41 Frauen, 31 Juden so wie Soldaten verschiedener Regimenter^ Kapitän z. S. VmSmann, der neue Kommandant von Helgoland. *Daß die eben erst wieder geöffneten russischen Hochschulen von dem revolutionär gesinnten Teile mißbraucht werden würden, war vorauszu sehen; es fragte sich nur, wie die Universitäts behörden im Verein mit den arbeitsfreudigen Elementen der studierenden Jugend sich dieser abermaligen Gefährdung der Unterrichtstätigkeit würden erwehren können. Einstweilen ist eins dieser wissenschaftlichen Institute durch die Polizei vor einem unabsehbaren Unglück bewahrt worden. In der Hochschule für Wegebauten wurde eine eingehende Untersuchung borgenommen, wobei in der Studienbibliothek 16 Bomben in einem Bücherschrank versteckt aufgefunden wurden, sowie 40 Kilo Dynamit, ferner eine Kiste Blausäure und Chankali. Die darauf vorgenommene Unter suchung der Wohnung des Studenten Fink, des Verwalters der Bibliothek, ergab einen Fund von weiteren 30 Bomben. Fink wurde sofort verhaftet, ebenso der Portierssohn Bogdanow. Unter den Studenten herrscht große Aufregung wegen der furcht baren Folgen, die eine Explosion der Bomben hätte haben können. *Graf Daschkow hat sein 32000 Defsjätinen großes, im Kaukasus gelegenes Gut zum Verkauf an Bauern bestimmt mit der Maßgabe, daß auf jeden vier Desjätinen entfallen sollen. * DieTodesurteiledes Marine-Kriegs gerichts in Kronstadt gegen 19 meuternde Matrosen wurden im Fort Konstantin durch Erschießen vollstreckt. Die Delinquenten, an Pfähle gebunden, sangen die Marseillaise, bis drei Salven ihrem Leben ein Ende machten. Die Leichname wurden ins Meer versenkt. * Die Zustände in denO st s e ep ro v inz en werden mit jedem Tage unsicherer. DieRevo lutionäre schrecken vor keiner Gewalttat zu rück. In den letzten Tagen wurden 150 von ihnen verhaftet, mit jedem Tage aber häufen sich die Räubereien und Mordtaten. Viele be güterte Familien beginnen auszuwandern. Balkanstaaten. * Das türkisch-ägyptische Grenz abkommen ist nunmehr unterzeichnet worden. Die Grenze bildet eine ziemlich gerade Linie von Rafeh bis zu einem Punkte fünf Kilometer westlich von Akaba. Die einzige namhafte Ab weichung ist ein kleines Zugeständnis an die Türkei in der Nähe von Akaba. Eigentums- und Wasserrecht auf beiden Seiten der Linie werden gewährleistet. Die türkischen Soldaten und Gendarmen erhalten Anspruch auf Benutzung der Brunnen auf ägyptischer Seite, dürfen aber nach einem ausdrücklichen Verbot nicht bewaffnet die Grenze überschreiten. *Die serbische Regierung stellt in Abrede, daß sie mit Osterreich-Ungarn falsches Spiel treibt. Sie beabsichtigt — wie im Ministerrat erklärt wurde — nicht, in Frank reich eine Anleihe aufzunehmen und vor der Rege lung der schwebenden Fragen mit dem Wiener Kabinett irgendwelche Waffenbestellungen zu machen. Der Ministerrat erklärte ferner, die serbische Regierung könne keine weiteren Kon zessionen an Osterreich-Ungarn machen, und da aus der letzten österreichischen Note hervor gehe, daß man auch in Wien nicht geneigt sei, nachzugeben, so werde voraussichtlich der vertragslose Zustand zwischen beiden Ländern fortdauern. Amerika. * Präsident Roosevelt hielt bei der Ein weihung des neuen Parlamentsgebäudes in Harrisburg eine Rede, in der er ausführte, die genaue Klarstellung der Befugnisse der Regierung sei das Hauptbollwerk gegen diejenigen großen Geldinteressen, die sich dem Versuch widersetzten, sie unter eine wirksame Staatskontrolle zu stellen. Dem Einfluß der Erwerbsgier müsse ein Niegel vorgeschoben werden, um der Arbeit, dem Kapital und dem Publikum ihr Recht zu sichern. Pflicht der Amerikaner sei es, nach der rechten Art von Zivilisation zu streben, die nicht eine bloße Herrschaft des Geldes sein dürfe. Asien. * Ein Edikt des Kaisers von China befiehlt die Eröffnung von öffentlichen Volks schulen in allen Provinzen, in denen bisher der Versuch mit der Einführung einer Verfassung gemacht wurde. *Die japanische Regierung ist augenscheinlich mit allem Eifer bemüht, ihre rasch errungene Weltmachtsstellung nicht nur zu be halten, sondern auch auszubauen. In einer vertraulichen Besprechung des Landesver- teidigungSrates erklärten der Kriegs minister und der Marineminister über einstimmend, daß Japan vor Ablauf von zehn Jahren seine Heeresmacht zu Wasser und zu Lande auf solche Höhe bringen müßte, daß der Erfolg Japans in irgendwelcher blusigen Auseinandersetzung unzweifelhaft sei. * Wie verlautet, werden hervorragende Poli tiker in Persien gelegentlich der ersten Par lamentstagungen gegen die von England zu beschaffende neue persische Anleihe Protest er heben. Vie anti-engUlcke Bewegung in Inäien macht, wie der ,Reichsbote' schreibt, anscheinend Fortschritte. In einem weit verbreiteten Aufruf werden alle Inder, Hindu, Muselmanen und Christen aufgefordert, sich gegen die Engländer zu erheben und Indien zu befreien, wenn auch drei Millionen Menschenleben dazu nötig seien. Der Führer der Selbständigkeitsbewegung hat einen Brief an eine japanische Zeitung ver öffentlicht, der zeigt, daß die Inder einerseits durch die Erfolge Japans angeregt sind und anderseits ihre Hoffnungen auf die Unterstützung Japans setzen. Der Brief Raoji Amins lautet, wie die ,Orientkorrespondenz' mitteilt: Indien war schon im Altertum ein Land im Zenit der Kultur, als England in Europa noch lange um seine Zivilisation zu kämpfen hatte. England wurde eine zivilisierte Nation, indem Indien siel. Indien ist an die Dämmerung seines Lebens angelangt, und wird seine Er hebung durch die Hilfe eines asiatischen Volkes erreichen. Die Aufteilung Bengalens hat den Indern die Augen geöffnet. Indiens Freiheit ist leider vernichtet. Jetzt R Paul unä Paula. 2j Novelle von Helene Stökl. (Fortsetzung.) Konstantin konnte selbst den Eindruck nicht begreifen, welchen der Jüngling trotz seines ab lehnenden Benehmens auf ihn gemacht hatte. Gehörte er selbst doch, wie er sich nur zu wohl bewußt war, nicht zu den Menschen, welche sich schnell anschließen und leicht Bekanntschaften an- tnüpfen. Sein von Natur ernstes Wesen, Er fahrungen und Enttäuschungen, die keinem er spart bleiben, der, einer tieferen Lebensanschauung hingsgeben, die Höhe des Lebens erreichte, hatten ihn zurückgezogen gemacht und auf sich selber an gewiesen. Seine Mutter war vielleicht das einzige Wesen, dem er einen vollen Einblick in sein Denken und Fühlen erlaubte. Vor ihr lag sein Herz ganz offen undfaltenlos da, sie kannte seine geheimsten Wünsche und auch das leise Sehnen seines Herzens, das selbst ein reich bewegtes Leben und sorgenfreie angenehme Lebensverhältnisse bisher nicht zu stillen vermocht hatten. Er war der Sohn eines Gutsbesitzers, welcher die reichen Mittel, über die er zu ge bieten hatten, zu einem freundlichen Aufbau seines Lebens und einen: heiteren Genüsse des selben verwandte und seine liebste Aufgabe in der sorgfältigen Erziehung seines Sohnes sah. Die künstlerische Anlage, welche sich schon früh bei demselben zeigte, erfüllte ihn mit freudigem Stolze und er tai alles, dieselbe zu fördern. Seine Ausbildung wurde auch dann nicht unter brochen, als ein unerwartet früher Tod den Vater den Seinen entriß. Seine Mutter verwaltete die Güter in so umsichtiger und einsichtsvoller Weise, daß Kon stantin, nachdem er die Kunstakademie verlassen hatte, nicht gezwungen war, immer auf seiner Besitzung zu verweilen, sondern seiner Neigung, auf größeren Reisen die Welt kennen zu lernen, in der beruhigenden Zuversicht folgen konnte, Haus und Hof in den besten Händen zurück zulassen. So hatte er die letzten zehn Jahre seines Lebens bald daheim bei der Mutter, bald auf Reisen zugebracht, seine Kunst, die er nicht eben um des Gewinnes willen auszuüben brauchte, mit reiner Begeisterung pflegend. Jetzt beab sichtigte er, über Triest und Venedig nach Italien zu reisen, das Land ganz nach Belieben Ku durchstreifen, überall da verwettend, wo sich ihm Gelegenheit bot, Skizzen zu entwerfen die er dann später in der Stille seines heimatlichen Lebens auszuführen gedachte. Zu den Punkten, die ihm von früheren Reisen noch in der Erinnerung standen und die er deshalb wieder aufsuchen wollte, gehörte Schloß Duino, dessen Verwalter ihm befreundet war. So sehen wir ihn einige Tage später auf der Fahrt dorthin in einer Barke, deren Segel in ein zeltartiges Dach verwandelt war, das die Strahlen der fast senkrecht Hernieder scheinenden Mittagssonne abhielt und doch der frischen Seeluft von allen Seiten freien Zutritt gestattete. „Wann werden wir in Duino aukommen? wandte er sich an einen der Schiffer, der eben das Ruder sinken ließ, um einen forschenden Blick auf das Meer und dm Himmel zu werfen, um ein paar Worte mit seinem Gefährten zu wechseln. „Ich fürchte, eher als uns lieb ist." „Wie meint Ihr das?" „Ich denke, die Bora kommt, wir müssen das Segel aufspannen!" „Die Bora?" wiederholte Konstantin lebhaft und blickte voll Interesse um sich. Eben noch war der Himmel strahlend rein und die Oberfläche des Meeres spiegelglatt ge wesen, jetzt aber kamen vom Karst her dunkle Wolken gezogen und das Meer begann plötzlich, ohne daß man einen Luftzug wahrnehmen konnte, unruhig zu werden und sich mit weißem Schaum zu bedecken. Und kaum war es den Schiffern gelungen, das luftige Dach der Barke wieder zum Segel zu verwandeln, als der Wind einherjagte, ur plötzlich und gewaltig wie ein wildes Roß, das sich von der Herrschaft des Reiters befreit hat. Wo er das Meer mit seinem Atem anblis, ward es zur kochenden, schäumenden Flut. Wie in jähem Schrecken bäunite sich das kleine Boot hoch auf, um dann in wilder Flucht vor dem Winde dahmzuschießen. „Laßt uns nach Miramara zurückkehren!" rief Konstantin durch das Heulen des Windes dem ihm zunächst stehenden Schiffer zu. „Wir sind noch nicht weit davon entfernt!" „Gegen die Bora zu kämpfen wäre ver gebliche Mühe. Es bleibt uns nichts übrig, als so schnell wie möglich die Felsen von Duino zu erreichen zu suchen, dort sind wir geborgen." „Wird wohl das Boot dem Winde stand halten fragte Konstantin. erwacht es und trachtet danach, zurückzugewinnen was es verloren hat. Falls Indien einig ist wäre kein fremder Feind imstande, es zu über wältigen. Unser Banner soll die Inschrift traben: „Bande Mataram", was sagen will: sei einig, Indien, steh' auf und tue deine Pflicht! Jetzt erwartet Indien die Hilfe eine? asiatischen Volkes, das schon einen Erfolg m der Zivilisation aufzuweisen hat und durch seins Kraft und seine Tugenden den Völkern de? Westens eine gute Lehre erteilt hat. Zieht man in Bettacht, daß es in Tokio zahlreiche indische Studenten gibt, und daß die geistigen Beziehungen zwischen den beiden Völkern sich infolgedessen reger und enger ge stalten Werden, ist die Besorgnis der indischen Regieruüg über diese neue Kundgebung in M unerwarteter Richtung, allerdings erklärlich. Daß England aber, nachdem es durch sei» Bündnis mit Japan diesem Reich zu einer Weltmachtstellung verholfen hat, erfahren muß, daß gerade die Japaner als Befreier Indiens von den Führern der Unabhängigkeitsbewegung zur Hilfeleistung aufgefordert werden sollten, ist eine weltgeschichtliche Ironie größeren Stil?, die hervorgehoben zu werden verdient. Von und fern. Ein eigenartiges Ergebnis hatte die unter Vorsitz des Provinzialschulrats Dr. Thal heim abgehaltene Reifeprüfung am Gymnasium in Jauer. Der Prüfung sollten sich sechs Prüflinge unterziehen. Von diesen traten zwei vor der schriftlichen Prüfung zurück, der dritte nach Beendigung der schriftlichen Prüfung, zwei weitere während des Examens und der sechste nahm infolge Erkrankung an der mündliche» Prüfung überhaupt nicht teil, so daß trotz der sechs Prüflinge kein Reifezeugnis ausgestellt werden konnte. Eine Probefahrt mit dem Dampfes „Seebär" fand in Kuxhaven statt, um die Wirksamkeit des in diesem Schiff zum erstenmale verwendeten Schlickschen Schiffskreisels zu er proben. Die Versuche sind in jeder Beziehung so befriedigend ausgefallen, daß das Problem der Verhinderung der Schlingerbewegung al? gelöst betrachtet werden kann. Staatssekretil v. Tirpitz besichtigte am Donnerstag mit seinem Stabe den Dampfer. Mord im Essener Stadtwalde. Im Essener Stadtwalde wurde eine Engländerin überfallen und auf schreckliche Art ermordet. Als Täter ist der Musiker Funke-Recklinghausen in Haft genommen worden. Kratzwunden a» seinem Körper, Händeabdrücke und Fußspuren passen auf den Verhafteten, der kürzlich eine Frau angefallen haben soll, die ihn wieder erkennt. Funke ist es nicht gelungen, ein Alib> nachzuweisen. Ein großartiges Naturschaaspiel wurde durch einen heftigen Sturm auf dem Züricher See hervorgerufen. Gewaltige Wogen erhoben sich aus dem See. Bei Zollikon hat eine un geheure Wasserhose springbrunnenartig die Höhe des Kirchturms erreicht. Mit 20 Meter Abstand kam gleichzeitig eine zweite kleinere Wasserhose. Das Schauspiel dauerte fünf Minuten. Zum Glück hat diese Flut kein Opfer an Menschen leben gefordert. Eine neue Berufskrankheit ist — nach Aussage französischer Sachverständiger — die Furcht. Vor Gericht stand ein alter Nacht wächter, Constant Schasse, der einst als Kunst maler bessere Tage gesehen hat. Eines Abend? geriet er mit seiner alten Freundin in Streit. Ein Nachbar mischte sich hinein und schrie den alten Nachtwächter so heftig an, daß dieser, von Angst gepackt, nach seinem Revolver griff und den Nachbar über den Haufen schoß. Nun hatte sich der Alte wegen Mordes vor den Pariser Geschworenen zu verantworten. Aber die von der Verteidigung herangezogenen Sachverständige» behaupteten, daß nervöse Furcht eine Berufs krankheit vieler Nachtwächter sei — daß diese Leute zu dieser Furcht gewissermaßen kon traktlich verpflichtet seien. Auf Grund dieser Feststellungen wurde der Nachtwächter freu gesprochen. e wurt meye aus Koin Lyon lemt Als gelar wun! meye um nehm der ! Coln belast besser Bau ging, angel Berst Tod! die E er ist Z dem auf deren Fran. Handl sich v 3 Flot Geor! and i Port? gebro don t ihrer abget Wendl Segel Jahrk Schiff kaum T alten Schw dierzst Nan- Ait dc eb artige Italien Ahnlü Naila llO jm konkur Los d aus Nädck betrüg aut de außer Lira - träger ihren <! 7.7 jähr Arisch Ahne^ batte ß herhett 5 for ^ten, heirate Ei Hehl« !°!t g' land i stücken 250 00 lich vo beganx . Ei ßm ! c. --2 her W Mng a>iem d^ser »tann and d Seuon Er Pekan hierbei Werfer - D w we Aelle Hand drückt! . ries e Salzv halten lern. Schlaf uns st bleibei tt schr bei d seines Ichastli Et Der Schiffer lachte. „Das hat schon Äge^ mitgemacht." Konstantin wandte seine Aufmerksam^ wieder dem Meere zu. Wie wühlte der Es die Wellen auf, daß sie in wildem hastend und jagend einander überstürzten überholten! Wie peitschte er die schwel Wolken am Himmel dahin, bis sie zerrissen uh? flatternd herniederhingen! Die vielen SMe und Boote, welche eben noch so ruhig d»- Meer durchzogen hatten, waren wie weggel^ Sie hatten eilig den schützenden Hafen von Triest aufgesucht oder waren in der Bückst von Maggia verschwunden. Nur ein einzelnes klemee Segelboot kämpfte nicht weit von ihnen ebenfalls mit den Wellen. „Die wollen auch nach Duino!" ries de Schiffer Konstantin zu. . Wie zwei Möven, die der Geier jagt, flE die kleinen Boote über das Wasser dahin, de altersgrauen Schlosse zu, das sich fest trotzig aus dem Wellengebraus zu seinen FM> auf seiner einsamen Klippe erhebt. Jetzt nayn sie den Felsen und schossen mitten m. ° Brandung der Wellen, welche hier in eiE Kommen und Gehen mit dumpfem Braust dem scharfkantigen Gestein zerschellen. Der weiße Gischt sprang hoch an den zeugen in die Höhe und überschüttete die da Sitzenden mit seiner salzigen Flut. Schon a hatten sie den kleinen von Steinmauern u gebenen Hafen erreicht und tanzten aus " hier nur mäßig erregten Wellen. Vom aus warf man ihnen Stricke zu und zog Boote daran aas Land.
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