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lgememer Metzer Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig ^nfal-Anzeiger für die Ortschaften Äretnin, Hausmalde, Großröhrsdorf, Frankenthal «nd Nmgegenk Inserate bitten wir für dir Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag l/,n Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/,11 Uhr einzusende». Kchriftleitung, L»ruck unb Vertag non A. ZAlhuvig, Bretnig. Mittwoch, den 8. September 1909 19. Jahrgang ^ts- mit um l?" Heu Inserate, die 4gespaltene Norvur^ils w Pfg., sowie Bestellungen auf di« TA gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Eroedition auch unsere sämtlichen Zeitungrbote« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunst. Tri SN^kweine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch «nd Sonnabend, l lrirn-enikprei» inkl. de« allwöchentlich beim-gedenen „Illustrierten Nmerdallungsbkttt-s" >rts!)ülrliä> ab Schalter I Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« I Mark 4 seimige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. 21. September für den allgemeinen Berkehr geschloffen. — Von einem bedauerlichen Unfall betroffen wurde am Mittwoch nachmittag in NeugerS- dorf der weit und breit bekannte Gastwirt und Besitzer de« Gasthause« zur Spreequelle in Spreedorf, Herr Oldrig. Derselbe war nachmittag« mit seinen drei Kindern in sein an der Wachtschenke in Neugersdorf gelegene» Hau« gefahren. Al« Oldrig sein zweite« Kind au» dem Wagen heben wollte, brach ferne Krücke entzwei und er setzte sich mit voller Gewalt auf sein von Geourt an krumme» Bein, da« ihm direkt unterm Knie zersplittert wurde. Meerane. (»Da« Tanzen der Damen mit Hut ist verboten!*) Plakate mit dieser oder ähnlicher Aufschrift haben fortan auf RatSverfügunz die Saalbesitzer in ihren Tanz lokalen auszuhängen. Auf diese Weise will man den vielfach vorgekommenen llnglück«- fällen mit den langen Hutnadeln vorbeugen. — Herr Rechtsanwalt und Notar Hug« Hinze in Werdau, Konkursverwalter im Bau meister Larl Rodert Richterschen Kreditwesen, gibt bekannt, daß einem Maffebestande von nur 1521 M. 17 Psg. allein schon 25S2 M. 67 Psg. bevorrechtigte Forderungen gegenüber stehen und letztere daher nur anteilig vefriedigt werden, während die mit 143 095 M. 1 Pfg. anerkannten nicht bevorrechtigten Forderungen vollständig leer ausgehen. Ehemnitz, 4. September. Der Prozeß gegen den Lktienfälscher Stöcklin wurde heute vor dem Schwurgericht verhandelt. Stöckli» befindet sich seit dem 16. März in Chemnitz in Untersuchungshaft. Angeklagt ist er wegen Unterschlagung und Münzverdrechen«. Er hat bekanntlich Aktien im Werte von 120 000 Mk. der Sächsischen Maschinenfabrik, vormal» Richard Hartmann, gefälscht. Der Angeklagte erklärte sich auf Befragen in vollem Umfange der Anklage schuldig. Er ist früher im Aus- lande in verschiedenen leitenden kaufmännischen Stellungen tätig gewesen und wurde rm Jahr» 1904 auf Grund eine» von der Sächsischen Maschinenfabrik veröffentlichten Inserate» bei dieser probeweise gegen 6000 Mt. Jahretge- halt engagiert. Am 1. Oktober 1905 erfolgte seme Ernennung zum stellvertretenden Direktor mit 9000 Mk. Jahresgehalt und Tantieme. Al» im vergangenen Jahre die Aufdeckung der Fälschungen bevorstaao, flüchtete Stöcklin nach Aegypten, er wurde dort verhaftet, ent floh abermal» und konnte schließlich in München festgenommen werden. Der Angeklagte, der sich bei seiner Bewerbung gefälschter Zeugnisse bediente uns unbefuzterweise den Namen ». Ecklin sührte, will da» unterschlagene Geld verspekuliert haben. Auf Befragen nach Ver anlassung zu den Straftaten erklärte Stöcklin, er habe e« zur Festigung seiner Position al« Direktor für nölig gehalten, sich da« Air eine» reichen Mannes zu geben. Zu diesem Zwecke schaffte er sich auch ein Automobil an. Da« Schwurgericht verurteilte ihn zu 6 Jahren 2 Monaten Zuchthaus und 6 Jahren Ehren« rechtrverlust. — Unter den Pferden de« 19. Husaren- Regiment« in Grimma herrscht die Rotlauf seuche. Da» Generalkommando hat dethalb verfügt, daß da» Regiment nicht an den Manöoerübungen teilnimmt. Die 1. Schwa dron, bei der die Krankheit während der Hebungen in Zeithain zum Ausbruch kam, liegt noch zum größten Teil isoliert in Baracken außerhalb de» Truppenübungsplatzes. lichst willkommen zu heißen, weiter aber auch eine vornehme Aufgabe zu erfüllen, und zwar unserem ersten Turnwart Herrn Hermann Petzold, welcher in der Hauptversammlung vom 21. August d. I. infolge seiner 20jäh- rigen erfolgreichen Tätigkeit al« Turnwart einstimmig zum Ehrenmitglieds ernannt worden war, mit zündenden Worten da« Ehrendiplom zu überreichen. Sichtlich erfreut über diese Ehrung dankte der Jubilar für dieselbe, womit der feierliche Akt sein Ende erreichte. Hierauf wurde noch al» Schluß de« Schauturnen« an den Geräten geturnt und einige Spiels ver anstaltet. — Der Fechtverband „Röbertal" will seinen die»jährigen Familienabend am 14. September im Deutschen Hause in Bretnig abhallen. Für Unterhaltung wird auch diesmal besten« gesorgt werden. Wir hoffen, unsere alten Freunde dabei begrüßen zu können und unsere Bestrebungen in immer weitere Kreise tragen zu können. Die Anforderungen, die an un seren Wohltätigkeittoerein gestellt werden, wachsen beständig, möchten un« auch immer neue Mittel zufließen. Auch diese« Jahr soll am Familienabende eine Lotterie veran staltet werden, und wir bitten recht herzlich, un« Geschenke dazu al« Gewinne zukommen zu lassen. In Bretnig bitten wir sie abzu geben (oder anzumelden) an Herrn Lehrer Lübeck und Herrn Kaufmann Halang, in Groß röhrsdorf an Herrn Lehrer Lehmann, in Haus walde an Herrn Pfarrer Steidtmann, in Ohorn an Herrn Lehrer Wagner. — Der Sächsische Forstverein, der bekannt lich im Rahmen seines Wirken» mit großer Energie die Erforschung und die Bekämpfung der Ronnenkatamität in Sachsen ausgenommen hat, verbreitet in Verfolg dieser Bestrebungen gegenwärtig die von Herrn König!. Oberförster Putscher in Dresden angestellten Betrachtungen über die gegenwärtige Kalamität. Die Aus führungen des bekannten Forstmannei erregen infolge ihrer Neuheit allgemeine» Aussehen und sind geeignet, bahnbrechend zu wirken. U. a. stellt Oberförster Putscher erstmalig und einwandfrei fest, daß die Nonnenkalamität in Sachsen nicht die Folge großer Ueberflüge de- Jnsekte« von Schlesien au« ist. Fernflüge der Nonne sind nach seinen Forschungen und Feststellungen über da» Insekt selbst, die Zeit und das Wetter nicht anzunehmen. Wichtiger al» diese Streitfrage, die noch immer die Ge müter der Forstbesitzer und Forstleute lebhaft bewegt, sind jedenfalls aber die Mitteilungen über die ungeheueren Schäden, welche die Nonne bereits ungerichtet hat, und die Auf forderung zum energischen Kampf gegen den Schädling auf der ganzen Linie, und zwar wenn e« sein muß, mit der Axt. Wo voller Kahlfraß zu erwarten steht oder im Herbst der Eierbelag der Pflanzen so stark sein sollte, daß eine Rettung des Bestände« durch Leimung im Jahre 1910 ausgeschloffen erscheint, wird im Interesse de» Schutze« der bedrohten Nach- bardestände und -reviere die Abholzung der fraglichen Waldflächen empfohlen. Zum Schluffe seiner Betrachtungen sagt Oberförster Putscher: Der in Sachsen vom Staat, zahl reichen Gemeinden und Privaten seit 1906 gegen die Nonne geführte Kampf ist da» erste Beispiel eines rechtzeitig und mit allen Mitteln energisch durchgesührten Kampfe» im Großen gegen den gesürchtetsten Feind unserer Wälder. Die Ergebnisse diese» Kampfes werden für alle Zeiten sowohl für unser Verhalten wie für da» Verhalten anderer Staaten und Län LertlickeA und SLchstkckes. Bretnig, den 5. Sept. (Egs.). Heute Abend 7 Uhr versammelten sich im Gasthof zum Anker gegen 50 nationalgesinnte Männer au» Bretnig, Hauswalde unb Großröhr«dors, um über den zu wählenden Landtagrabgeord neten unseres Wahlkreise» zu beraten. Man kam sehr bald zu der Meinung, daß für die Laterlanb»freunde von den 3 aus gestellten Männern, den Herren Rentsch, Jochen und Günther, nur der bisherige Ver treter Herr Abgeordneter Rentsch in Frage kommen könne. Für seine Wahl wurden hauptsächlich folgende Gründe angeführt: 1. Herr Abgeordneter Rentsch Hot den 7. Land- tagswahikrei» seit Jahren in der Weise ver treten, daß er Pie Vorteile aller Stände Vesten» gewahrt Hot. Wenigsten» kann nie mand behaupten, daß durch sein Verschulden irgend jemand benachteiligt worden sei. Er ist also der Mann, welcher die Bedürfnisse aller Bevölkerungtschichten erkannt hat und seine ganze Kraft emsetzt, um wirkungs voll für unseren Krei» tätig zu sein. Da« ist der zweite Grund für ihn. 2. Herr Rentsch hat sich durch seine Tätigkeit al« Abgeordneter derartig bewährt, daß er im Landtage al» eine sehr geschätzte Arbeitskraft gilt, die schon allein durch die gewonnenen Beziehungen manches erreichen kann, wat jedem Neu ling, welchem Stande oder welcher Partei er auch angehören möge, in den ersten Jahren feiner Adgeordnetentäligkeit ganz unmöglich ist. 3. Er ist der Mann, der da» Wohl oe« gesamten Volke» über die Parteiinteres sen stellt. Solche Leute können wir nicht ge nug in den Landtag und in den Reichstag senden; denn e« wird erst dann bester werden mit unserer Volksvertretung, wenn unsere Abgeordneten rhre höchste Aufgabe in der tatkräftigsten Fürsorge für da« Wohl de» gesamten Volke» suchen, ohne Rücksicht aus Stand und Partei. Gerade Herr Rentsch, der au» dem Arbeiterstande hervorgegangen ist und einem Berufe angehört, welcher dem Landwirt, dem Industriellen und dem Beam- tenstanbe gleich nahe steht, erscheint für eine gemeinsame Vertretung aller Interessen wie geschaffen. Wenn er nun in seiner Partei dahin wirkt, daß auch diese mehr al» bis her da« Wohl aller Stände und de» gesamten Volke« im Auge hat und al» Ziel aus ihre Fahne schreibt, so kann da» jeder Wähler nur mit Freuden begrüßen. Wenn wir also in Herrn Rentsch eine Person haben, die alle Vorteile eine« Abgeordneten in sich schließt, so ist e« für jeden nationalen Wähler nur zu beklagen, daß ihm gegenüber noch andere Männer in Betracht kommen können. Bretnig. Leider war da« am Sonntag abgehalteneKinberschauturnen nicht von schönem Wetter begünstigt, ein Umstand, der e« not wendig machte, sämtliche Turnaufführungen in der Halle vorzunehmcn. Nachdem die Kin der nach einem Umzuge durch den Ort in die H«lle einmarschiert waren, turnten zunächst die Knaben, dann die Mädchen Freiübungen, die ersteren unter Leitung de» zweiten Turn- warts Herrn Max Haufe, die letzteren unter Leitung oe« ersten Turnwart» Herrn Hermann Petzold. Dann wurden einige recht hübsche Reigen von den Knaben und den Mädchen aufgeführt. Als die Reigen beendet, formier ten die Kinder einen Krei«, in besten Mitte der Verein-Vorsitzende Herr Arthur Gebler trat, um all die zahlreich Erschienenen herz der der Nonne gegenüber von größter, ja ent scheidender Bedeutung sein. Hau« walde. Bei der hiesigen Spar kaffe wurden im Monat August 09 in 89 Posten 8601 Mark 12 Pfg. eingezahlt und 10 neue Bücher ausgestellt. Dagegen erfolg ten 9 Rückzahlung-» mit 1144 Mark. Pul « vitz M. S. Sonntag nacht gegen 12 Uhr sind die Gebäude de« Gut»besitzer« Gräfe vollständig niedeczebrannt. — Eine Fernfahrt Rund um Sachsen, 420 Kilometer, wird vom Verband Dresdner Rennsahrer für Sonnabend, den 25., und Sonntag, den 26. September, ausgeschrieben. Der Wettbewerb erfolgt getrennt für Berufs fahrer und für Herrenfahrer. Die Strecke führt vom Start in Zittau über Dresden- Leipzig—Zwickau—Chemnitz zum Ziele Dres den. Der Fahrtbeginn ist auf Sonnabend abend 10 Uhr festgesetzt. Putz kau, 3. Sept. (Tot aufgefuvden.) Am Mittwoch früh wurde der Wirtschaftsbe sitzer Max Schütze in Nieder-Putzkau in seinem Bette tot aufgefunden. Der hinzugezogene Arzt konstatierte Herzschlag al» Todesursache. Die verbreiteten Gerüchte über ein an dem Verstorbenen begangenes Verbrechen bestätigen sich nicht. — Zur Warnung. Am 1. Juni nach mittags hatte der vorbestrafte 58 Jahre alte Handarbeiter Ernst Hermann Härtel au« Dittersdorf, in Zittau wohnhaft, trotzdem mit Verfügung de« Stadtrat« bi« zum 6. Juni die Hundesperr» über Zittau verhängt worden war, je einmal seinen Hund aus der Gablec- und Grottauer Straße ohne Beißkorb und Leine herumlaufen lassen. Der Hund hatte den Maler Raphael in ein Vein gebissen. Wegen wissentlichen Vergehen« gegen 8 328 de« R.-Str.-G.-B., die Verhütung von Vieh seuchen betr., hatte da« Schöffengericht Zittau am 8. Juli Härtel mit 8 Tagen Gefängnis bestraft. Er legte Berufung ein uno gab an, per Hund sei ohne sein Wissen zum Fenster der Wohnung hinau«gesprungen. Diese Aut- rede fand keinen Klauben. Die Berufung wurde vom Landgericht Bautzen verworfen. Zittau. (Erbschaftssteuer und gemein nützige Vereine.) Der Turnverein zu Hörnitz hatte zu seinem Turnhallenbau von Herrn Kommerzienrat Ender (Dresden), der au» Hürnitz gebürtig ist, Zuwendungen in Höhe von 5500 Mk. erhalten. Der Verein sollte daraufhin 250 Mk. Steuern zahlen, da solche Zuwendungen nur bi» 5000 Mk. steuerfrei sind. Auf erhobenen Rekurs ist jetzt die Steuer vom Hauptsteueramt Dresden definitiv in Wegfall gestellt worden, da die Zuwendungen in diesem Falle nach und nach erfolgt find. Dresden, 4. Sept. Die Königsabzeichen für die im Jahre 1909 im Schießen besten Kompagnien Haden erhalten: 12. Komp. 3. Jnf.-Reg. Nr. 102; 4. Komp. 6. Jnf.-Reg. Nr. 105; 1. Komp. 8. Jnf.-Reg. Nr. 107; 4. Komp. 2. Jäger-Bat. Nr. 13 und 1. Ma schinengewehr-Abteilung. — Kaiser Wilhelm wird, wie verlautet, am 20. September in Meißen eintreffen und aüf dem alten Stammschloß der Wettiner, der AlbrechtSburg, übernachten. Der Kaiser nimmt an dem vom König auf der AlbrechtS burg veranstalteten Diner nach Schluß der Korpsmanöver am 20. September teil. Auch der König und die Prinzen de» König!. Hguse« werden in der Nacht vom 20. zum 21. Sep tember in der AlbrechtSburg Wohnung nehmen Die AlbrechtSburg ist deshalb vom 18. bis