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Allgemeiner Weiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemein-erat zu Bretnig tokal-Rnzeiger für die Ortschaften Nretnig, Hanswalde ^raßröbrsdark. ^ranteithal und Umgegend Amf-rmte bitte« »ir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag „rmittag »/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« vertag vormittag l/,1izUhr einzusendea chlisttritung, Druck unv Seriag »in Ä. Lchuvig, Vretnig. 19. Jahrgang Ar. 1. Freitag, den 1. Januar 1909. Golt hat un« geschaffen, Hand habe,' nicht Züfall innere Kraft. Jeder weiß sich nun an sein, richtigen Platze, weil er weiß, daß Kott ii in in damit er un» zeir lenkt unser Dasti r, dahin setzte, wo er ist. Diese» Bewußtsein hält ihn ausrecht, er tr«ut Golt zu, daß er ihn im Kampfe de« Leben« redlich unterstützen wird. Ja, selbst wenn er keinen Platz ge- funoen hat, wie oer Heimatlose, Krank«, Ar beitsunfähige, ist er immer noch besser daran, wenn er an Gott glaubt al» wenn er e» nicht tut. Solange er glaubt, fühlt er ein Vaterauge aus sich ruhe«. Wer sich an Golt hält, der wird durch sein Gottoertrauen immer stärker. Er sieht die allgemeine Gebrechlichkeit, aber er spricht beim Zusammenbrechen menschlicher Größen: Eilt' seste Burg ist unser Golt. Er merkt seine Halbheit, aber er überwindet sie durch da» Wort: Ist Gott für mich, wer mag wider mich sein? Er ist froh, an irgend einer Stelle dem Weltmeister brauchbar zu jein und wartet der Stunde, wo der Ewige ihn brauchen kann. Sa ist er innerlich stark durch seine Glau- denskcast gegen äußer» Hemmungen. * Darum im neuen Jahre: Halle dich an Gott und weich« nicht, auf daß du immer stärker «erdest (kirach 1,3). Sei und bleib«: Stark durch Gott! die »gespaltene K>rou»«sil^ 10 Pfg., sowie Bestellungen aus i;n All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer ?xoedition auch unsere sämtliche« Zeitun,»boten jederzeit ger« entgegen. — Bei grbneren Aufträge« und Wiederholung^ gewähre« wir Radau nach Neberetnkun t. in Wirklichkeit Stöcklin. Der Antrag auf Auslieferung Stöcklin» ist bereit» gestellt. — Au» Rache, weil st« der Knecht Uhlisch wegen Sachbeschädigung gerichtlich belangen ließ, »ersuchte di« 14jährige Dienstmagd Boehme in Beutersitz ihn zu ermorden, indem sie mit einer »xt in sein Schlafzimmer drang und auf ihn einhieb. Nur dem Umstande, daß Uhlisch unter einer schirfen Wand schlief u«d die Magd nicht mit voller Wucht zu schlagen konnte, hat der Betroffen« sein Leben zu verdanken. Er hat aber doch schwere Verletzungen erlitten. Die Boehme wurde verhaftet. — «u« Anlaß der jüngstin Erdbeben im Vogtlande find von d«r kaiserlichen H«upt- ftatian sür Erobebensorschung in Straßburg ,u Untersachsenberg Sei»momet«r aufgest«llt worden. Plauen. Die achtjährige Stieftochter de» Ausläder» Müller schüttete fich beim Herau«nehmen eine» Topfe» au« dem Ofen da» heiße Wasser auf di« Oberschenkel und Füße. Da« Mädchen «litt so schreckliche Brandwunden, daß «» am Weihnachttheilig abend starb. Kammir zum Beschluß erboben hat, abgelehnt worden ist. Dagegen sind sowohl der ur sprünglich« R«gi«rung»entwurf, al» auch der Loentualvorschlag der Negierung, beide in veränderter Gestalt, und außerdem z»ii an oerweite au» der Mi'te der Ersten Kammer hervorgegangene Anträge soweit durchderaten worden, daß die endgültige Entschließung in der zweiten L«sung in der ersten Hälfte de» Januar erwartet werden darf. — D«r Waff«rstand d«r Elbe ist in keinem Jahre so anhaltend niedrig gewesen, wie in diesem Jahre, selbst da« Jahr 1904 hat nicht rinen so niedrigen Durchschnitt auszuweiscn. Die Schiffahrt schneidet mit einer höchst un befriedigenden Bilanz ad, wenn auch die Mit teilung der größten Elbschiffahrt«gesell,chaft auf der Oderelde, der „Vereinigt««*, daß für da« v«rgangen« Jahr ktine Dividende gezahlt werden sollen, nicht al« typisch angesehen wer den kann. Jin Vorjahre wurden 8 »/y au<- geschütlei. Die Monopslifierung«destredungen Ser Gesellschaft und die damit zusammen hängende Pachtung der Eldsahrzeug« bezw. de» Kahnraume« für «inen gewiff«n Satz für di« Lonne Haden den Verdienst verschlungen, der allerdtng« bei günstigem Wasserstand und »oller Abnutzung de« Laderaum,« ganz be deutend höher gewesen wär». Dazu kam fer ner die Gründung einer Konkurrenzgesellschaft, ein Moment, der nicht ohne Einfluß auf die Frachtenbildung geblieben ist. Die Schiffer freilich, die einen Vertrag mit der „Vereinig ten* haben, kommen in diesem Jahre gut fort, si« erhalten ihre Gelder. Ihr Vorteil ist der Nachteil der Aktionär». — Bon den drei vrrhasteten Direktoren der Bombastutwerke in Potschappel sind von der Staol«anwaltschaft zwei auf freien Fuß gesetzt worden, so daß nur noch dir Direktor Bergmann in Untersuchungshaft bleibt. Neue ren Nachrichten zufolge ist auch Bergmann dieser Tage entlassen worden. — Ein in Pieschen wohnende« Ehepaar, da« verhaftet worden war, weil dir Verdacht bestand, «» könne den Tod seine« 5 Monate alten Kinde« verursacht haben, ist au« der Hast entlassen wordin, nachdem die gericht«- ärztliche Sektion der Leich» di« Grundlosigkeit der Beschuldigung »rg»d«n hat. — Nm Sonntag früh starb im Großen hainer Krankenhau« die Hau«desitzer«-Ehesra» E. au» Zschieschen an Blutvergiftung. Die Frau hatte am Sonnabend vor acht Tagen den Of«n gekehrt und sich dadri in den Finger gerissen. Die dadurch entstandene Wunde verschlimmerte fich immer mehr, so daß die Frau am Montag die Hilfe de» Arzte« in Anspruch nehmen mußte. Der Arzt ordnete die Aufnahme in» Staotkranken- hau» an. Hier ist nun die 8edauern»werte d»r Blutvergiftung erlegen. Dübeln. Als Nachfolger de» verstorbe nen LandtagSabgtorbmtin Dr. Rühlemann wurde bei der Ersatzwahl für den 6. städt ischen Wahlkreis der Fabrikbesitzer Lonrad Niethammer au» Waldheim mit 53 von 75 Stimmen gewählt. 22 Stimmen erhult Mehnert-Chemnitz (soz.). Chemnitz. Hier eingegangenen Mel dungen zufolge ist der ehemalige Direktor dec sächs. Maschinenfabrik, v. Ecklin, dem die bei der Gesellschaft vorgekommenen Lktiensälschungen zur Last gelegt werden, in Alexandrien verhaftet worden. Der Verhaf tete Hal sich sner zwei Jahre unter falschem Name« ra Lemnitz aufgehalten und heißt Neujahr 1SVS Ein Jahr nach d»m ander« fließt dahin. Wir werden älter und schauen je läng«r j» mehr in dir Tiefe menschlicher Gebrechlich keiten hinein. Alle Menschrngröß» ist Ver gänglichkeit. Wo sind si», die «inst vor un« leuchteten? — E« gibt keinen Stein, und s« »r noch so hoch, d«r nicht im Wandel d«r Jahre zu v«rwitt«rn begönne. All«« ist eitel! Und in dies«» Meer von Eitelkeiten Müssen »ir wieder von neuem hineinsahren, wir Haden gar kein« andere Wahl. Wir wissen, e« wird un« gehen wie dither allen Menschen, wir fahren so lange auf uns»r«m Lebensschifflein, bi« die Planken brechen uno da« Wasser de« Tode« un» umspült. Ist da« nicht zum Ver zweifeln? Haben da die Pessimisten nicht recht? — Sie hätten recht, wenn e« keinen Gott gäbe. Wer nicht an Gott glaubt, dem muß tatsächlich die ganz» Well sehr zwecklos Vor kommen. Ein Spiel d»r Kräfte ohne Ziel, »in Werden und Vergehen ohne Sinn, ein Aufstehen und Niederfall««, »in Essen und wieder Hungern, ein Trinken und wieder Dürsten, ein Finden und wieder Verlieren, «in Hoffen uno wieder Verzagen ohne Rast und Ruhe, ohne eine« ander»» Schluß al« da» traurige: Erde zu Erde, Staub zum Staube. Nur wer an Gott glaubt, der glaubt ah einen Zweck der ginzen Entwickelung. Ob er den Zweck völlig erkennt, ist ein« andere Frage, aber schon daß er an einen ewigen Zweck glaubt, ändert sür ihn die ganze Laze. Wir sind nicht vergeblich ifn Leben. Gott braucht un«. Wir sind dse Sandkörner in den Bausteinen, mit denen esi die MenschheitSgeschichre baut. Ob wir deii Bau verstehen oder nicht, jedenfall» dienem wir dem größeren Werke, da« entstehen kaum. ^-r Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mat: Mittwoch und Sonnabend. Artnurwentsprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltung«blatte«* vikiteftährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« Mark LO Hönnige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. sondern ein fester, unendlich großer Will». Diesem Willen gerne dienen zu wollen, list LertlicheS Sächfifche». — Verwendung von Tintenstift. Quit tungen über Unfallentschädigungen und Jnva- ltdenbezüge, auf den»n der amtliche Beglan- digung«verm»rk mit Tint«nstijt geschrieben ist, dürfen laut Verfügung im Amt«dlatt de« Reich«postamte« nicht zugelaffen werden. — Die Manövrr dir sächsischen Armeekorp» im nächsten Jahre sollen nach einer vorliegen den Mitteilung in einem zweitägigen Manöver der beiden Korp« gegeneinander ihren Abschluß finden. — Die Ziehung der 2. Klaffe der 155. königl. sächs. Lande«lotteri« findet am 13. und 14. Januar statt. Großröhr«dorf. Der bi«h»r unbe scholtene, 21 Jahr» alt« Handarbeiter Sch. von hier wurde vom Landgericht Bautzen «egen Wechselfälschung zu 4 Monaten Gefängni« unter Anrechnung der vollen Untersuchung«- haft verurteilt. Weißbach. Von einem jähen Tod» wurde am 2. Wethnacht«f«iertag» vormittag« 10 Uhr die ledige 20jährig« Meta Wehner hier betroffen. Kuf der Rückkehr von Gers dorf, wo si« bei verwandten gewrilt hatte, braq da« junge Mädchen infolge eine» Herz schläge» auf der Chaussee unweit Weißbach tot zusammen. Bald Hlnzugekommene brach ten da« Mädchen nach ihrer Wohnung. Zittau. Ueberfahren wurde am ersten Feiertage früh «in Milchfuhrwerk au» dem nahen Hainewalde von einem Tüterzuge, der kurz zuvor Zittau verlassen hatte. Infolge Unachtsamkeit de« Kutscher» de« Milchfuh-- werk» rannte da« Pferd im vollen Laufe gegen eme Barriere in der Neusalzaerstraße, durchbrach die Schutzstange und kam dann auf dem Gleise zum Sturz. Gleich darauf wurdr »« von der Maschine de» Gülerzuge» erfaßt und getötet. Der Wagen erlitt starke Beschädigungen, der Kutscher kam unverletzt davon, erlitt aber infolge de« Schrecke» einen Krampfanfall. Der Güterzug konnte nach kurzem Aufenthalt die Fahrt fortsetzen. Dre » den , 30. Dez. Die Kesetzgebunu»- deputation der Ersten Kammer hat heute di« erste Lesung de» Wablges-tzentwurfeS beendet und zwar mit dem Ergebnis, daß das Wahl gesetz in der Fassung, wie es die Zweite Neujahr. Mit allen Freud«», allen Schmerz«», Mil allen Tagen trüb' und klar, Sinkt in die Ewigkeit hinunter Da» alt», wechs»lbunt« Jahr! De« Schicksal» Himmer schlägt mit Dröhnen Die letzte Stunde feierlich. Die weite, große Erde hüllet Ja Schweigen, Nacht und Dunkel sich. Doch bald sieht man im Osten röten Den. Himmel sich in Glanz un» Pracht: Da» „Neue Jahr* schwebt maj«stälisch Herauf mit st«ge»stark»r Macht! Auf seinen Hellen Schwingen thronen Die Freude und der Schmerz zugleich, Sein Auge blickt vor stiller Feier, Verheißungsvoll «nd rätselreich I Und sein» Arm» breitet grüßend E« über Stadt und Wald und Land Und hält da» jugendliche Antlitz Voll Ernst der Erd» jugrwandt! Wir heißen fröhlich dich Willkomm»»! Wie du auch seist, ob trüb, ob klar, Mit frischem Mut, mit neuem Hoffen Set un» gegrüßt, du „Neue« Jahr*! Kirchennachrichten von Bretnig. Donnerstag, den 31. Dezember, abend» 8 Uhr: Eilv»stergott»«di«nst: Festgesang: Lied für gemischten Chor von Schulz: „De* Jahr«» l«tzt« Stunde ertönt mit «rnst«« Schlage*. Freitag, den 1. Januar 1909: Neujahr«- fest: S Uhr: Neujahr»sestgotte«dienst. Verteilung de« Ritterguttarmenlegate». Sonntag nach Neujahr: 9 Uhr: Predigt- gotte»dienst. Text: Luka» 2, 33—40. Geboren: dem Lederwarensadrikanten Richard Iuliu« Hartung «in Sohn; dem Werkführir Gustav Bernhard Huhle ein Sohn; dem ansässigen Bandweder Gustav Hermann Schölzel ein Sohn. Getauft: Max Alfred, S. der ledigen Näherin Anna Frida Schöne. — Frida Elsa, T. de« Maurer« Robert Arthur Eisold. — Richard Erich, S. des Bahnardeiter» Alwin Richard Heinrich. — Paul Kurt, S. de» Landbriefträger» Erwin Paul Jank«. — Hulda Elisabeth, T. de» virrschröler« Ernst Bruno Nitzsche. Eo. luther. Männer- und Jüngling»verein zu Bretnig: Sonntag abend» 8 Uhr: Vor tragsabend im Anker. Dresdner Schlachtviehmnrkt vom 30. Dezember 1908. Zum Auftrieb kamen 3900 Schlachttiere und zwar 503 Rinder, 569 Schafe, 1607 Schweine und 1221 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 40—43, Schlachtge wicht 76—79; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 38—41, Schlachtgewicht 70—73; Auü-n: Lebendgewicht 38—41, Schlachtgewicht 70—73; Kälber: Lebendgewicht 47—50, Schlachtgewicht 77—80; Schafe: 80—83 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 55—57, Schlachtgewicht 70—72. E» sind nur die Preiie für die besten Viehsorten verzeichnet. Die Erddebentatastrophe rn Süv- italie» unv Sizilien Die Zal,: der Opfer der Katastrophe, die den glößtkn Teri der Küste Sizilien« und Kala brien« zerstört hat, beläuft sich in der Stadt aller» auf Zehntausende. In Messina, da» dem Erdboden gleichgemacht worden sein soll, seien 148000 Menschen umgekommen.