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iiiedakttbneüer Del!. .>i- ,7, ill. April iMo rung der Viachsrage gegenüber deui uiigeyeureil Arigevo. >v „iin.- mal, daß sie keine» Einfluß ausübi. Zweitens bvllziehr sich die Kursbttduug vieljach unier dem Drua jpelluaiiver Mache», schasle», svüaß nicht schv» aulvaialisch jeder w-ehrvedars an üem- schec Valuta ihren Kurs hebt. Gewiß veruhl der Kurs stets auf dein Verhalinis von Angebot und Nachfrage, aber beide sind eben in zeitlicher und quantitativer Hinsicht einer leinst, tichen Hebung oder Senkung fähig, da der «a,stier nur dafür zu sorgen braucht, dag er einer eryohic.n Nachsragc sofort ein entsprechend großes Angebot gegenüberstettt. Es nutzt auch nichts, daß der ausländische Käufer aus jeden Fall irgendeiner dem- schen 'Sielte den Gegenwert für den vom Käufer geforderter. Markbetrag zusuhren inuß. Denn es besteht keinerlei Gewähr, daß diese Stelle denjenigen Betrag an ausländischer Valuta er. hau, die ein wirkliches Äquivalent für die exportierte Ware dar- stellt. Der Ausländer, der dem deuischen Buchhändler 8 Francs effektiv schuldet, fuhrt der deuischen Volkswirtschaft bet der Til gung seiner Schuld 8 Francs zw Schuldet er aver 10V und erwirbt er diese zu einem Preise von 5 Francs, jo gehen der deutschen Votkswirtschast 3 Francs verloren. Wird eine Hebung des Marllurses durch ein bloßes Hinaus, setzen des Marlpreises nicht erreicht, so veranlaßt im Gegenteil ein derartiges Heraufsetzen der deuischen Verkaufspreise den ausländischen Käufer, sich durch möglichst billigen Erwerb des deutschen Geldes für den erhöhten Preis schadlos zu halten. Wir glauben also die deutsche Ware durch eine Steigerung ihres Markpreises höher zu bewerten und erreichen in Wahrheit nur eine Entwertung der deutschen Mark! Der Ausländer, der 100 v/r an den Deutschen zu zahlen hat, die er für 10 Francs erwirbt, hat als Schuldner eines Betrags von 400 leinen höheren Wert zu entrichten, wenn er diese 400 zum Prozemkurse von 2.50 Francs zu erwerben versteht. Er hat also ein erhebliches Interesse daran, den Kurs der deutschen Mark nach Mögtichteu herunterzudrucken. Uns fehlen wirkliche wirtschaftliche Guter, nicht deutsche Papiergeldmengen! Dasjenige ausländische Geld, das auf dem Weltmärkte noch als ein reales Gut und daher als ziemlich konstanter Wert gilt, steht aber dem Wirtschaftlichei. Gut genau fo gleich wie früher der Zwanzigmarkschein dein Zwanzigmarkstuck. Gewiß ist auch der heutige Hunüerlmarkscheiu insofern noch ein realer Werl, als z. B. die Schweiz zeitweise 7 Francs dafür zahlt. Aber jeder Abfluß deutschen Geldes ins Ausland drückt wieder seinen inlernarionalen Kurs herab, lliid das Ausland hat leider um so mehr Veranlassung, silr die deutsche Mark einen möglichst geringen Betrag zu zahlen, als ihm durch die innerpolitischen Unruhen Deutschlands ständige Kursverluste drohen. Zuzugeben ist, daß von unserer Weige rung, deutsches Geld vom Auslande anzunehmen, vorübergehend ein weiterer Rückgang unseres Valutakurses zu bcsürchicn ist. Denn im Auslande befinden sich große Mengen deuischen Geldes, die zum Ankauf deutscher Ware reizen, sodaß vielleicht die Kaus- tust des Auslandes beeinträchtigt wird, sobald wir die deutsche Mark als Zahlungsmittel zurückwcisc». Tics wiegt aber die geschilderten Vorteile nicht aus. Di« Hebung unseres Kurses ist nicht der letzte Zweck unserer Volkswirtschaft, weil der Stand unserer Valuta nicht die Ursache unserer trostlosen wirtschaft lichen Lage, sondern deren Folgeerscheinung darstellt: die Ver- armung Deutschlands kommt eben in seiner Geldentwertung nur zum Ausdruck. Sodann begünstigen wir den Ausverkauf Deutsch lands, wenn wir reale wirtschaftliche Güter gegen deutsches Geld cinlauschen, dem zwar im Heimatland eine relativ erheb liche Kaufkraft inncwoynt, auf dem Weltmarkt aber eine sehr niedrige Bewertung zuteil wird. Mil der Abgabe deutscher Waren ist um so mehr Zurückhaltung geboten, als die Welt wirtschaft allenthalben unter dem Zeichen des Warenhungers steht. Es ist gewiß erwünscht, daß die Unsumme deutschen Pa piergeldes vom Auslandsmarkt verschwindet, aber dies Ziel sollte und kan» nicht dadurch erreicht werden, daß wir die dort vorhandenen Geldwerte unter Hingabe unserer Waren herein- nehmen, sondern unter andcrin dadurch, daß wir nickst weiter hin mit unserm Geld an das Ausland zahlen. Der zuletzt ge nannte Weg ist schon darum allein gangbar, weil jetzt unser Import den Export ganz wesentlich übersteigt, jener — der Rück- »30 - erwero der uu Ausmude aujgejpeiaierlen Papiergeidmeuge» für uns nutzlos, weil wir infolge unseres blvtstlvfsvcdarfs diese Geldmittel alsvald wieder an das Ausland avgeoen mußten. Der Zweck, den Geldmarkt zugunsten unseres Jnlandvedarfs von oen oenifUjen Papiergeldmengen zu vejrcicn, wurde auf lue ge nannte Weise nur»dauli errochvar sein, wenn das Ausland, das als Käufer unserer Waren unser Papiergeld in Zahlung glitt, lil der Rolle des WarenverkäUferS die Annayule Leu,,ehe» Geldes verweigern Wir tonne» aber nicht gleuhzeittg bereitwillig unser Geld lli Zahlung nehmen und üuroen oder gar wllNsctieu, dag es das Ausland seinerseits zuriiclweist. Wir tragen dann noch allen Schaden, den das Ausland durch Kursruugallge seiner Alartbestallde erfahren Hai. Es stehen ihm auch andere Wege bsfeu, das in seinem Besitz befindliche deuiscye Papiergeld zu verwerte», nanuich durch Bezahlung von ArveilSlelslllilgl.il, deren Zrodulle reines Exports fähig find tDerteyrsmttlet, ^remden- .llüusirie, Theener, Konzene ustv.), ganz abgesehen davon, daß es für uns von sekundärer Beüeulung isi, vv der ausländische Be- Utzer deutschen Geldes dieses aus die ihm guustlgsle Weise Verwen der. Für uns selbst besieht aber der Endzweck unseres Handels nicht ni großen Paplergetdgewiunen des einzelnen, sondern nu Wieder aufbau unserer Vvltswlrifchaft. Überdies drvhr jetzt alter Pri- oaiwirtschast per bullige Ruin durch den Massenzoru des Volles, wenn,ie sich nicht in höchster Rot ihrer Pflicht bei» Vollsganzen gegenüber bewußt ist und sich nicht willig in de» Dienst der Bestrebungen stellt, die seine Arbeitskraft durch Zuführung von Rohstoffen und Lebensmitteln werischajfeud auszuwsen suchen. Für den Deutschen, der in Mark fakturiert, ist das Kurs risiko vzw. das Rlfito einer ocrminderleu Kauftrasl der Mark weit großer, weil die Mark ungleich stärkeren Schwankungen unterilegr als z. B. der Schweizer Franken, überdies sind für ihn die Chancen einer Battttaspettiiattou geringer als sur den Ausländer: es isi hier iur großen wie im liemeu, der Reiche, der den günstigsten Zeitpunkt avwaneu und einen Einfluß auf die Kursottduug ausuben lau», Hai bessere Gewinnaussichren, ats der Unbemriiette, der seine Wene sosort siujsrg machen muß. Wandern aver die aus dem Ausland fließenden Mark alsbald wieder ins Ausland — und das ist bei unserer ttosltosen Haudeisbiianz unvermeidlich —, so Hai das deutsche Geld die Stelle, wo es seine Unlerdeweriung erfährt, zwei- maftzu passieren: der ausländische Käufer der deutschen Ware sucht, wenn seine Schuld in Mark ausgedrückl ist, Leu Mark- ueirag so billig wie möglich zu erwerben, und der ausländische Verläuser, soweit er deutsches Geld überhaupt zur Tilgung seiner Forderung annimmi, berechnet es zum denkbar niedrigsten Kurse! Bei Konditionssenduugen irr das Ausland ist die Berechnung in Markwährung Überdies eine große Härle, weil sie Leu Aus- landvuchhändlcr mit einem erheblichen Kursrisiko betastet. Auf zeden Fallckönnte die Rechnung über die Konduionssendung, so fern sie in Mark mit Balulaausgleich ausgestellt ist, vom Ver leger nur als vorläufige Rechnung angesehen werden. Wenn der Auslairdssoninrenler dann das Buch verkauft hat oder fest übernimmt, wäre chm eine neue Rechnung mit dem zu dieser Zeit gültigen Aufschlag auszustellen. Sonach drängt alles auf ausschließliche Fakturierung in fremder Währung. Inwieweit für den Kommissionärverkehr über Leipzig die Zahlungsbedingungen umzuändern und Ausnahmen für Nach nahmesendungen sestzulegen wären, müßte fachmännischer Nach. Prüfung Vorbehalten bleiben. Davon, daß eine allgemeine Einführung der Fakturierung in ausländischer Währung die Kapitalflucht begünstige, kann nicht ernstlich gesprochen werden. Denn solchen volkswirtschaftlichen Hochverrätern steht schon jetzt der genannte Weg offAs. Die Außenhanpelsnebenstelle für Papierwarcn sucht der zuletzt genannten Gefahr durch die Vorschrift — die freilich in erster Linie den Zweck verfolgt, den ungeheuren Bedarf der Reichsbank an Devisen zu decken — vorzubcugcn, daß alle den Gegenwert der verkauften Ware darstellenden Devisen an die Rcichsbank abgcfiihrt werden müssen. Der Eingriff ln die persön liehe Freiheit des einzelnen geht hier bedenklich weit, da die