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! Zur Belehrung und Unterhaltung Aus Haus, Hof, Küche und Keller. Chinin- oder Haarwuchs-Pomade. 130 Gramm Kakaoöl und 260 Gramm Mandelöl schmelze man zusam men und agitiere fleißig bis zum Erstarren, dann löse man eine halbe Drachme (3,76 Gramm) Gerbsäure und ebenso viel salzsaures Chinin in anderthalb Drachmen Hoffmannschen Lebensbalsam und mische dies der Pomade zu; nachdem alles gut untergearbeitet ist, verrührt man ebenso 2 Drachmen in der Kälte bereitetes Chinin-Extrakt von der braunen Rinde, dann mische man hinzu: 1 Drachme peruv. Balsam und endlich eine halbe Drachme Kantharidenpomade. Man kann die Pomade parfümie ren und nimmt vorteilhaft: 4 Teile Rosenöl, 2 Teile Ne- roliöl, 2 Teile Bittermandelöl. Mittel gegen Bleichsucht. Ein sehr natürliches Heil mittel sind gedörrte Langbirnen in rotem Wein weich gekocht. Ebenso empfehlenswert ist folgendes Mittel: Man quirle ein Ei recht schaumig mit einem Teelöffel Zucker, gieße ein Glas guten Rotwein, daran und genieße täglich in Zwischenräumen ein Glas so präparierten Weines. Man wird die gute Wirkung bald verspüren. Das Brüchigwerden des Leders zu verhüten. Man bereite zeitweise eine starke Eichenrinde-Abkochung und weiche das betreffende Schuhwerk, das freilich einzig und allein nur aus Leder bestehen darf, darin ein. Nach der Trocknung desselben schmiere man es dann noch mit Va seline ein, wodurch das Leder wieder geschmeidig und bieg sam wird. Statt der Vaseline kann man auch Rizinusöl dazu verwenden, wodurch das Leder sehr gekräftigt und dauerhaft gemacht wird. Allerlei. Frau Mode in Afrika. Nicht ganz so vielseitig, allein nicht weniger kokett wie bei uns tritt Frau Mode im dunklen Afrika auf. Unsere fernen Landsmänninnen tragen als Universaltoilette den Kansu, ein buntes Kat tuntuch, das kunstvoll um den Leib geschlungen wird. Alle möglichen Farben und Muster bilden den einzigen Wechsel in der Mode. Die Kansus kommen von Sansibar aus in den Handel. Es ist selbstredend, daß die gefeierte, wohlhabende Beauteo eine stattliche Zahl dieser Kostüme besitzt. Auf dem Haupt trägt die Frau in Deutsch-Ost- afrika den Turban, die Beine stecken in einem Paar Ho sen, die oft unten noch mit Volants geschmückt sind. Aus der Kindheit der Königin Wilhelmine von Hol land weiß eine unserer Mitarbeiterinnen folgende nied- liche Begebenheit zu erzählen: Es war am Morgen des siebzigsten Geburtsfestes des Königs von Holland. Die Königin Emma, deren Antlitz in heiterem Glück er strahlte, wandte sich an ihren Gemahl mit der Bitte, zu gestatten, daß sie ihren Geburtstagsstrautz durch ihre Hofdamen ins Gemach bringen lasse, er sei für sie zu schwer. Lächelnd gab der König seine Einwilligung, und bald darauf brachten zwei Damen einen riesigen, aus weißen und roten Rosenknospen gebildeten Blumenstrauß, aus dem das Köpfchen der Prinzessin Wilhelmine hervor- gnckte. Die Rosen waren so dicht aneinander gereiht, daß sie die ganze Gestalt der kleinen Prinzessin verhüll ten. Feuchten Auges bedeckte der König erst sein Kind mit Küssen, dann schloß er gerührt und dankbar seine Gemahlin in die Arme. Rätsel« Lcke. 2; Zweisilbige Charade. Die erste ist eine Name, kurz und klein, Nach ihr bist du vielleicht gar selbst getauft; Die andre Silbe, gut gewürzt und fein, Schmeckt jedem gut und wird sehr gern gekauft. Das Ganze wird von klein und groß verlacht, Wenns seine wunderlichen Späße macht. -stinmsuvH -Z — -sj<jo^ msq lnv cgiA im ZfhM fhost wschcgMMM ME n :uzVunjo;luK ZweiFliegen auf einen Schlag. Verschuldeter Lebemann (der eine in Ertinkungsgefahr befindliche reiche Witwe aus dem Wasser ge zogen und sich sofort mit derselben verlobt hat): „So, nun bin ich auch aus dem Wasser!" Zweierlei Anschauung. (Zu nebenstehendem Bilde.» Weltreisender: „O, Ivas für eine schreckliche Gegend! Hier Hausen die Menschenfresser und Raubtiere!" Der Hund: „O, was für eine schöne Gegend! Hier gibt's aber mächtig große Knochen!" Guter Rat. Wirt: „Piccolo, heut ist Dein Namens tag; jetzt hör", was ich Dir sag'! Du darfst in's Theater, aber ich mein', 's wär ge- scheidter, Du wartest bis morgen, da werden die „Piccolomini" gegeben, das ist was für Dich!" Beweis. „Meine Verlobung mit Emil ist doch zu rückgegangen. Ob ich ihm nun die Schmuck sachen zurückgebe, die er mir schenkte?" „Hat er sie zurück gefordert?" „Nein." „Dann schick sie bitte wieder zurück, dann sind sie doch nicht echt!" Druck und Beria»: Neu« Berliner Verlags-Anstalt, Ang. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berlinerstr. «o. Verantwortlich sür di« Nedaltion der Neuen Berliner ' Vcriagö-Anstalt, Aug. Krebs: Mar Eckcrlcin, Charlottenburg, Wcimarerstr 40.