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für die Grtsbehörde und den Gememöerat M Bretnig. Lokal-Rnzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Kraukenthal Md Umgegeuc Der LLgemeine Nnzeigerk erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. ^s««emeutsprei» inkl. des allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten Unterbattungsblattes" sicrteljührlich üb Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hans ? Mar? ZS Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Zierate, dis 4gespaltene Korpuszeils 10 Pfg., sowie Bestellungen auf d-n Sll- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrdoten jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nsbereinkunst. bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag r/,ll Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitaj oormittag r/,11 Uhr sinzussnden. SchrWeilung, DruK unb Verlsg von A. ZZthAvig, Breinig. Sonnabend, den 13. März 1809. 19. ZahMU Kr. 21. OerMckeS nerv Sächsisches. Bretnig. Der Kgl. Sachs. Militär verein „Saxonia" beabsichtigt am 1. Ost-r- feisrlage im Gasthof zur golvuen Sonne einen UnterhaliungLadsnd zu veranstalten. Großröhrsdorf. Am Donnerstag abend kurz nach 10 Uhr brannte da» Wohn haus des Restaurants „Zum Feldschlößchen", in dem sich die Gaststube befand, bis auf sie Umfassungsmauern nieder, während der ange- bsute Konzertsaal und die Kegelbahn den Fl mmen entriss» werden konnten. Uebrr die Entstehungiursache des Brandes verlautet nichts Bestimmtes. Von den auswärtigen Spr'.tzm errang sich die von Bretnig dir erste Prämie. — Die erste sächsische Volkszählung ist im Jahre 1832 erfolgt. Seit dieser Zeit hat sich die gesamte Bevölkerung um 183 Prozent vermehrt; sie stieg von 1 595 668 auf 4 508 601 Einwohner. Die stärkste Zunahme unter ollen Städten de« Landes zeigt Aue im Erzgebirge, nämlich 1450 Prozent. Die Einwohnerzahl ist in dem genannten Zeitraums von 1106 auf 17 148 gestiegen. Die zweitstärkst« Zu nahme hatte Plauen mit 1067 Prozent (seit 181b aber 1449 Prozent). Dir Einwohner zahl Plauens ist von 9029 im Jahre 1832 auf 105 381 im Jahre 1905 gestiegen. Au dritter Stells folgt Chemnitz mit 1059 Pro zent, 21137 bi» 244 925 Einwohner. Nun folgt Leipzig an vierter Stelle mit 983, bann Riesa mit 776 Prozent und Zwickau an sech ster Stelle mit 768 Prozent, 7890 bis 68 502 Einwohner. — In Schmölln bei Bischofswerda tritt seit eimg-r Zeit Scharlach in Verbindung mit Diphtheriti» epidemisch auf. Die Familie Keßler verlor in der vergangenen Woche vier blühende Kinder, drei Knaben und ein Mädchen. Bautzen. Dem hiesigen Stadtkrankrn- hause ist am Sonntag abend gegen 7 Uhr ein gemeingefährlicher Verbrecher entwichen. Es ist dies der Sträfling Adolf Bernhard Fiege, der noch bis zum 5. Februar 1912 in der hiesigen LsndeSstrasansialt Strafe zu verbüßen hat und am 17. Januar d. I. von dort nach dem Krankenhaus« zur Beobachtung seines Geisteszustandes überführt worden wsr, wo er nun am Sonntag eine Gelegenheit be nutzt Hal, zu entspringen. Fiege ist 22 Jahre alt und su» Halle an der Saale gebürtig. Zittau. Niedergebrannt sind in der Nacht zum Sonnabend durch «in kurz nach '-/z2 Uhr auSgebrochenes Schadenfeuer Scheune uns Wohnhaus des Brendlerschen Garten grundstücke» an der Dornspachstraße. Ans der Scheune, die dem entfesselnden Element völlig zum Opfer fikl, konnten nur noch einig. Wagen und Gerätschaften gerettet werden; verbrannt dagegen sind viele Waren der hie sigen Firma August Birnbaum Nachfolger, die in der Scheune eine Niederlage unterhielt. Von dem Scheuneugebäuds griff dann das Feuer auf das direkt angebaute zweistöckig« Wohnhaus über, bas leider auch nicht gehal ten werben könnte, sondern vom Feuer der art beschädigt wurde, daß sich seine Abtragung erforderlich machen wird. — Sachsen« Saalbesitzsr im Ministerium. In der vor einigen Tagen in Dresden ab- gchaltenen Gesamlvorstandrsrtzuug des Landes verbandes der SaaUnhaber im Königreich Sachsen wurde beschlossen, den geschästs- sührendcn Vorstand zu beauftrage», in Sachen der bekannten Tanzverordnung an die Kreis- hauptmannschaften vom 4. D^mber 1908 im Königlichen Ministerium persönlich vorstellig zu werden, sich bindende Erklärungen geben zu lassen, ob die untere» Verwaltungsbehör den auf Grund der Dezsmbsrverordnung vrr- pflichtet bezw. berechtigt sind, größere T«nz- beschränkangen als seither vorzunehmen. Der Ausfall dieser Unterredung mit drm Vertreter des erkrankten KtaatSministerS Dr. Graf von Hohenthal und Bergen, Herrn Geh. Nat Minist«rialdircklor Dr. Rsscher, soll entschei dend sein sür eine weitere Eingabe an das Ministerium beziehentlich den nächsten Landtag. Gleichzeitig soll bei der U^Lerredukg mit Geh. Rat Dr. Roscher darauf Wert gelegt werden, daß für Kaisers und Königs Geburtstag an alle Verwaltungsbehörden die Anordnung er folgt, entweder den vorhergehenden oder dsrauffolgenbsn Sonntag Tanzerlaulmis zu geben. Dresden. Die glücklichen Gewinner von 25 000 Mk. (Hauptgewinn) der Meißner Dom- baulotterir siad 2 Beamte r^r sächsischen Staatseisenbahn, die das Los zu gleichen Teilen gespielt haben. Dresden. Im Zirkus „Sarasani", der arMwäclig in Dresden Vorstellungen gibt, treten zwei Luftgymnastiker auf, deren hals brecherische Travezkünste großes Küsschen erreget!. In der Sonntsgnachmittagr-Vor- stellung stürzte nun einer der beiden Künstler aus der Höh? in die Tiefe, wobei «in schwerer Pfahl, der das Sicherheitsnetz stützt, aus dem Boden gerissen wurde, wobei ein 12 jähriger Knabe am Kopfe verletzt wurde. Er entstand eine allgemeine Aufregung, Vie sich glücklicher weise bald wieder legte. Mehrere Frauen verließen in ihrer Augst den Zirkus. — Der flüchtige Oberleutnant Wagner, der in Loschwitz einen Selbstmord markiert hatte, um sich einer Freiheitsstrafe zu ent ziehen, ist wieder verhaftet worden. Dresden, 10. März. Am Dienstag übend machte der 42 Jahrs alte kaiserliche Postinspektoc a. D. Bernhard Sachse, der an einem schweren. Nervenleiden litt, durch einen Neoolvcrschuß in den Kopf seinem Leben freiwillig ein Ende. Der in der Vorstadt Trachau wohnhafte Beamte war infolge seines langwierigen Leidens schwermütig gewordes. — Sechs Soldaten in einer Familie ge- HM zu haben, bezw. noch zu haben, dürfte doch immerhin selten Vorkommen. Der Familie Rückamr in Großenhain, St-inweg, ist dies Glück beschissen. Der Vater diente in früheren Jahren beim Reiter-Regiment, dem späteren Husaren-Rchiment Nr. 18 in Großenhain, der älteste Sohn beim 12. Insa» erie-Regiment Nr. 177 auf der Festung Königstein, der zweite beim 1. Train-Bataillon Nr. 12 in Dresden. Aktiv dient jetzt der dritte Sohn beim 2. W-stpreußischen Fußarrillene-Regt- ment Nr. 15 in Graudenz und der vierte Sohn beim 2. Jägerdataillon Nr. 13 in Dresden. Dieser Tage erhielten nun die Eltern aus Chemnitz di« freudige Mitteilung, daß ihr fünfter Sohn zur Festungsarlillerie nach Metz ausgehoben worden sei. Den zwei noch zu Haufe weilenden Söhnen wird nun hoffentlich nach Jahren auch das Glück be- schteden sein, des Königs Rock gleich dem Bater und den anderen fünf Brüdern in Ehren zu tragen. — Dieser Tage ging beim Herrn Gemeinde- oorstand in Niederwiesa aus Leipzig ein Schreiben ves jetzt in Ruhestand lesenden Leipziger Ratsdramtrn A no Müller ein, Ler den Feldzug 1870-71 als Fonner des K. S. Lazarett-Reservedepot» mitmacht«. In der Nähe von Pari« fand Herr Müller auf der Straß: ein Notizbuch mit Briefe« und Pho tographien. Er fand bei oberflächlich«« Hinein sehen keinen Namen des Eigentümer» und steckte das Buch mit seinen Beilagen zu sich. Als der Veteran jetzt einmal in ruhigrr Stunde in seinen Erinnerungsstücken an die denkwür dig» Zeit kramte, kam ihm auch das Auch wieder in tue Hände, er entdeckte den Namen „Gefreiter Ulbricht, L.-G.-N., 4. Komp." (Lsibgrenadier-Regiment). Drei Briefs der Eltern und Geschwister waren von Nieder« wies» aus an den Bucheigentümer gerichtet. Herr Müller bat nun den. dortigen GemeinSe- oorstano, nachzuforschen, ob etwa ein alter Freund und Kriegskamerad namens Ulbricht dort noch lebe. Die» ist auch der Fall. Dir Eigentümer de» im Kriege verlorenen Buchs« ist Herr HiljswüHensteller Ulbricht, osr nun, nach 38 Jahren, wieder in Len Besitz seines Eigentums kam und zugleich einen alten Freund und Kriegskameraden wiederfand. — lieber die Flucht de» AktienfälscherS Stöcklin aus Chemnitz, der für 130 000 Mk. Aktie» der Sächsischen Maschinenfabrik ge fälscht hat, berichten die „LH. N- N.": Stöck- iin entsprang bekanntlich m Genua seinen ihm auf dem Schiff bcigrgebenen Wärtern, die nicht ohne Mitschuld an der Flucht zu situ scyeinsn. Wenige Tag- darauf wurde er in München gesehen, uns zwar von einem höheren Beamten der Sächsischen Maschinenfabrik, dec Stöcklin sofort erkannte, obwohl dieser sich den Bart hatte avnehm-n lassen und eine Pe rücke trug. Der Beamte fetzte sich dem Klücht- uug auf die Fersen und folgte ihm nach Nizza, um dort, nachdem er sein« Joentität festge stellt Halle, Vie Verhaftung des Verbrechers zu bewirken. Der Fuchs entschlüpfte ihm aber auch dort, denn «in Telegramm an die Chemnitzer Staattauwaltschaft lautet: „War Stöcklin auf der Spur. Ist mir in Nizza in Droschke entwischt." Aus den im Quartier des Flüchtlings gesundene.i wenigen Gepäck stücken soll sich ergeben haben, daß e» sich wirklich um Stöcklin handelt. Dis in Aegyp ten beschlagnahmten Effekten des Fälschers sind inzwischen in Chemnitz emgetroffen. — Aus Furcht vor einer zu erwartenden Strafe hat sich am Sonntag nachmittag der seit einigen Tagt» im Arreithause zu Anna berg in Untersuchungshaft befindliche 24 Jahre alte Handarbeiter Gr. erhängt. Derselbe «ar veschutöigl und geständig, den Tod seine» im November v. I. verstorbenen drriviertsljähngeu Kmdes absichtlich durch Emflößrn von Lrenn- spiutus herbsigeführt zu haben. Plauen. Einer jener Flegel, die ihre „Männlichkci " häufig vadurch bekunden, daß sie Frauen und Mädchen in unverschämter Weise belästigen und sie insultieren, ist vom h^sig-n Schöffengericht exemplarisch bestraft worden. Er ulkte vor einiger Zeit ein junges Mädchen, oas aus der Straße an ihm vor- übsrgeh-rgehm wollte, an unö hielt es am Arme isst. Las Mädchen gab ihm daraus kurz entschloss:» „eine hinter die Ohren", wie er sie verdient hatte, und eilte hieraus davon. Der Gsohrfeigte folgte racheschnau bend und schlug dar Mädchen mit fnttsm Stocks blutig. Das Zerichl kennzeichnete Vies Verhalten als „rrnglElich roh" und bestrafte Len Patron mit 3 Monaten Gefäng nis. Er wird Berufung eialege» uno hofft, dann billiger !v?gzutommen. Planen, 8. Mä-z. Line dramatische Szene spielt« sich am Sonnabend vor dem Landgericht in Plauen i. B. ad. Ein Dienst mädchen war eines Gelvsiebstahl» angrklagt, behauptete jedoch, da» Gelb von einem Fab rikanten erhalten zu Haven. Den Namen diese» Fabrikanten zu uennsn, weigrrls sich aber das Mädchen trotz eindringlicher Er mahnung de» Vorsitzenden beharrlich. Al das Gericht, welches die Angabe der Ange klagte» als Flunkerei betrachtete, sie schuldig erkannte uns zu einem Jahr Gefängnis sowie zu EhrenrechlSverlust in der Dauer von fünf Jahren verurteilte, schrie sie laut auf, riet unaushörlich, sie sei unschutoig, und ergriff einen Stuhl, um ihn nach dem Richter zu werfen. Dir Gerichtsdiensr sprangen hinzu uns verhinderte« oas. Nur mit Mühe ge- laiig er, Vie Rlseude aus dem Saale zu bringen. — Sonderbares Mittel gegen Mäuse. Der Kammerjäger Kenkel aus Leipzig, wegen Be trug« bereits vorbestraft, hatte ein „s-lbster- sunbsues Mäusrvertilgungsmittel" an ver schiedene Leute verkaust, die es mit dem Er folge anwandlen, daß die Langschwänze ick und fett wurden und sich rapid vermehrten. Da» war zwar srhr gut für sein Geschäft, aber sie Leute sahen cs ungern und zeigten senket wegen Betrugs an. Sechs Wochen Gefängnis geben ihm Zeit, «in besseres Mittel gegen Mäuse zu erfinden. Kirchennachrichten von Bretnig. Sonntag Oculi: 8'/, Uhr: Beichte und heilige» Abendmahl. 9 Uhr: Predlgtgottes- vienst, Text: Luka» 20, d—20. Nachmittag» 5 Uhr: Mlsfionsstund«. kvL». lütder. Männel u«ä Zii»Lli«-r»erei» Lsttnig - Äveaos 8 Ugc: UitieryartuagSabeno :m Kitter. Gäste uno Freunds der Sache sind jederzeit herzlich willkommen. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Frida Gertrud, T. d. Fabrik arbeiter» Llwin Gustav Negel Nr. 343 b. — Albert Felix, S. d. Fabrikarbeiters Rudolf Albert Schöne Nr. 171c. — Jüa Ilse, T. o. Glasmachers Ernst Erwin Hempel Nr. 33. — Gertrud Hilda, T. o. Fabrikarbeiters Max Droid Rüegg Nr. 134 o. — Olga Erna, T. d. F'bUkarveiters Rodert Edwin Anders Nr. 342. — Karl Erich, S. o. Packer» Kart Bruno Richard Schaber Nr. 122. — Martha Rosa, T. d. gavrikalberter» Arthur Felix Mägel Nr. 316. — Außerdem ein unehelicher Knabe. Aufgebote: Glasfabrik icdeiter Wenzel Strotzer in Bischmswerva uno Anna Minna Großmann Nr. 358. — Buchhalter Paul Marlin Schurig uns Martha Hedwig Ziegen balg Nr. 269. — Fabrikarbeiter Paul Max Nitzsche Nr. 82 uno Anna Selma Haschke in PetelShrin der Kamenz. Sterbesälle: Privatiers Emilie Frie derike Bode» geb. Schütze, Witwe Nr. 134, 67 I. 9 M. 4 T- alt. — Außerdem ein totgeoorerrer Knabe. Marktpreise in Kamenz am 11. Mac, 1909. !;Schs!.-rSnicrr,2f!erÜ Preis. s Preis 50 Kilo Keri, Weizen Gerste Laser eirekorn ririt 7. o 8 20 11 20 9 5 > o?- f r4Ä, 7 90 !! H-n 50 Kilo 10M i Stroh '-200 Psv. kM Batier 1 8>S0i.mear lOsöo f Erbsen 50 .nilo 4! —fsf.aano-sein 50 NO» d. 4 - 27 - 2 60 2 30 I4iöo, Sf-