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für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt erkal-Anzeiger für die Ortschaften Mretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal Md Umgegend. L er Allgemein« Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonna^id. p.bri n«r. cnliprei» inkl de« allwöchentlich betgegebenen „Illustrierten 11 nterbaltung «blatte«" -iettuzrlrlich ab käaiter I Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hav« ? Mark S ir iennigt, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. die 4gespaltene Korpu«rsile 10 Pfq., sowie Bestellungen «uf den F-st gemeinen Unzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche« Zeitunzsbote« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträge« und Wiederholung?« gewähre« wir Rabatt «ach Nebereinürmt. ^«sernte bitten wir für di» Mittwoch-Nummer bis Dien«tag vormittag ^/z11 llar, für die Sormadend-Nu««er bi« Freitag vormittag l/,11 Uhr einzufendrn chiistleituiig, Druck und Vertag von N» Sthuktg, Bretnig. -!r. 13. Sonnabend, den 13. Februar M9. " -- '' - - r^ertttckes «»» GAchstscke». Bretnig. Da« Fastnachttkränzchen de« hiesigen Männergesangverein« findet Donners tag, den 4. März, im Gasthof zum deutschen Hause statt. — Die Königliche >mt«hauptmannschaft Kamenz macht folgende» bekannt: Wenn auch die sonnig», kalte Witterung der Entwickelung von Krankheittkeimen nicht sörderlich ist, so ist roch überall dort, wo da« Hochwasser in die Häuser getreten ist, zur Verhütung von ansteckenden Krankheiten alle« zu tun, um da« möglichst rasche und gründliche «»«trocknen der Räume zu erreichen, d. h. atso flnßig lüsten, dem Sonnenlicht Zugang schaffen «nd nachhaltig Heizen, auch bei offenen Fenstern. Die Brunnen, di« mehr oder «enigtr verun reinigt sein werden, sind mehr»r« Male, wo möglich unter Einschütlung von Kalkmilch und fleißigem Umrühren vollständig auszupumpen und zu reinigen. — Lösung von Fahrkarten. Von der Ein richtung, nach welcher bet Lntntt der Reise für di« Rückfahrt eine zweit» Fahrkarte, welche durch einen Rückfahrtstewpel für die Fahrt in umgekehrter Richtung gültig gemacht wird, gelöst werden kann, wird immer noch sehr wenig Gebrauch gemacht. Für die Rückfahrt können auch Karten geköst «erden, di« (,. B. bei Ausflügen) von einer anderen Station, für eine ander« Klasse, oder über einen an deren Weg gelten. Für be» Nahverkehr wer ben, soweit ein Bedürfnis vorliegt, Doppel karten in Form einer Kart» «»»gegeben. Hierdurch wird den Reisend«» bei der Rück reise «in zweit«r Lang nach dem Schalt-r erspart und der Verkehr am Schalter wesent lich erleichtert. Die Geltungsdauer der Fahr karte beträgt vier Tage. Dir» gilt auch für Doppelkarten, «l» erster La» der Geltungs dauer gilt der Tag, mit bissen Datum bi» Fahrkart« abgcstempelt ist, Di« Rets« kann an einem beliebigen Tag« innrrhalb der Geltungsdauer angitrrten werden, muß aber späteste»« um Mitteruacht de« letzten Geltungs tage« beendet sein. Da« gleiche gilt bei Doppelkauen. Durch di« Fahrkartenausgabe der Rciseaniriltsstation können Fahrkarten, im Verkehr mit der Preußischen EtaatSbahn, auch von anderen Stationen bezogen werden, die Besorgung erfolgt kostenfrei. Nur wenn sie «egen der Kürze der Zeit telegraphisch er folgt, ist hierfür eine Gebühr von 25 Psg. zu zahlen. — Di« geschlossene Zeil b»ginnt in diesem Jahre mit Montag, den 22. März. Ob erster na, 10. Febr. Ein schwere« Brandunglück, bei welchem leider auch zwei Menschenleben vernichtet wurden, ereignet« sich in vergangener Nacht hi,»selbst. E» brach gegen ^,2 Uhr in dem Zimmermann Haase- schen Grundstücke — Wohnheu« mit einge bauter Scheune — Feuer au», welche« das selbe vollständig einäscherte. Die in dem Scheunenanbau wohnend«» Eltern de« Be- stheri, betagte Leute, vermochten sich infolge schnellen Umsichgreifen« de» F«uer« nicht mehr zu retten und fanden den Tod in den Flammen. Wie x, heißt, sgg i^r Brans in der Wohnung der ulten Leute autgebrocheu sein. Weiter wirs noch berichtet, dsß von den verkohlten Leichen der Auszügler Haase- schen Eheleute die der Frau im Bett, die de« Manne« jidoch außerhalb der Leite« vorge sunden wurden. Man schließt daraus, daß möglicherweise der 72jährige, seit lehirr Zell leidende, gebrechliche und geistesschwache H. mit der brennenden Lamp« gefallen und da durch der Brand verursacht worden ist. Die AuSzug-stube, in welcher die beiden schliefen, befand sich auf dem Dachboden, welcher mit Heu und Stroh gefüllt und nur durch «ine dünne Brettwand von dem Schlasraume ab- gezrenzt war. Der Besitzer Ernst Edwin Haase hatte versichert, such könnt« da« Vieh gerettkt werden. Kamenz. Der Winter hat auch in hie siger Legend ein Opfer gefordert. Am Mon tag früh wurde der Steinbruchspachter Johann Sbieschne au« Lehndorf auf der Auskowitz- Zschaschwitzer Flur erfroren aufgcfunden. Kamenz. Unter den durch da» große Erdb-ben in Messina Verletzten befinoet sich auch ein Sohn de« Bandweber« Heinrich Lotte im Nachbarort Kindisch, der dort als Kellner tätig war und ber Nutbruch der Katastrophe in der Angst die Stubentür mit der Tür eine« Schrank,» verwechselte, au« welchem er nach anderthalb Tagen b fr<it wurde. Er entging dadurch ^em Geschick üinrr Kollegen, di« sämtlich erschlagen wurden. Ec wird in Palermo von einer deutschen Schwester ge- pflsgt, dis ihn, da er alle« an Kleidung und Geld verloren hat, durch Barmittel unterstützt. Von den vielen Liebesgaben und dem in Deutschland gesammelten Gelbe hat er nach einem an seinen Vater gerichteten Briefe nicht« erhalten. Bautzen. In selbstmörderischer Absicht durchschnitt sich am Dienstag Kupferschmied,- meister Kurt Marlsching eine Pulsader. Trotz der schwere» Verletzung hofft man, ihn am Leden zu erhalten. — Ueder eiw.' zweit« hundertjährige Zit tauerin ^ird mitgeteill: Nur wenigen dürfte etwas davon bekannt sein, daß neben der sitzt 104jährigen Mutter Geier, die im Kloster ihren Leben«abend verbringt, noch eine zweite Zittauerin mit fast ebenso hohem Alter existiert. Es ist die« die Witwe Konrad, di« seit vielen Jahren bei ihrer verheirateten Tochter in Hall» (Saale) lebt; am kommenden Sonntag wird sie ihr hundertstes Lebensjahr rollend"». Sowohl geistig wie körperlich ist die Grcistn noch sehr gut auf dem Posten. In Zütau «eil!» sie seit vielen Jahren »ich: mehr. Lotzdorf. Der seit Mittwoch vermißte 34jährige Lehrer Paul Ernst Kießling hat in einem Hause der Mittclstraße in Leipzig Selbst mord begangen. Mit einem Revolver schob »r sich z«et Kugeln in den Mund und erlag seinen Verletzungen kurz vor der Einlieferung in dar Krankenhaus. Kießling hatte sich sitt liche Verfehlungen zu schulden kommen lassen, derentwegen er sein« dienstliche Entlassung würde zu gewärtigen gehabt haben. Dr« « den , 10. Febr. Se. Majestät der König hat heute nachmittag durch Au«gleiten auf der Treppe im Königlichen Schloss« eine Verstauchung der rechten Hand mit Bluterguß und anscheinend einen Bruch de» dritten Mittelhandknochens erlitten. Da« Befind»« de» König« gibt im übrigen keinen Anlaß zu Besorgnisse-. Auch ist Se. Majestät am Aus- gch-n nicht gehindert. Dressen, 11. Febr. Beim Gasthofe »Znm letzten Heller" schoß sich gestern abend der Reisende Kurt Petzold aus Kirchberg bei Zwickau nue Kugel durch den Kopf. Bel vollem Bewußtsein gab ec an, von einem an deren geschossen worden zu sein. Die Be hauptung entspricht aber nicht den Tatsachen. Eheliche Differenzen sollen der Beweggrund zur Tat gewesen sein. Dr«» drn. Eine Witwe in der Wil»druff«r Vorstadt rief vor «inigen Tagen die Hilse der Polizei gegen ihren eigenen 18 jährigen Sohn an. Der letzter« hatte seine Mutter de» öfteren geschlagen und führte auch einen geladenen Revolver bei sich. Al» die Polizei im Hause der Mutter erschien, setzte der Jüngling sich die Waffe auf die Brust und drückte ab. Er wurde, anscheinend nicht schwer verletzt, in die Heil- und Pflegeanstalt geschafft. — Ein« mutige Tat führte am Sonntag Herr Unteroffizier Jäger d«r 3. Kompagnie ve» 2. Pionierbataillon« Nr. 22 au«. Der Genannte befand sich auf dem Spaziergang« nach Nünchritz und sah dicht unterhalb Lrödel einin Knaben auf riner Eisscholle in die Elbe treiben. Unteroffizier Jä»er warf sofort seinen Mantel ab und stürzte sich in die hochgehen- d;n «isigen Fluten. Er erreicht« durch Schwimmen den Knaben, der unterdessen von der Scholle heruntergesprungen und bereits untergegangen war, «faßt« denselben und schwamm mit ihm an« Land. Die Mut und die Entschlossenheit de» Unteroffizier» ist umso höher emzuschätzen, al« der starke Eitgang die Rettung«tat sehr erschwerte und d«n mutigen Retter selbst in die höchst« Lebensgefahr brachte. — Wie aus dem an der Mulde gelegenen sächsischen Städtchen Snmma berichtet wird, wurde ein Fährmann au« dem Dors Erlln aus eine merkwürdige Weise au« Hoch wassergefahr errettet. Er trieb in seinem Kahne, der von drn Fluten lolgrriff,» worden war, den schäumenden Strom hinab, ohne daß e« dem Manne, der keine Ruder hatte, gelingen wollte, an da« Ufer zu gelangen. Die auf regende Fahrt war schon über eine M«ile vor sich gegangen, al» er in der Näh» von Grimma dem Ufer nahe genug kam, um «ine Leine, deren Ende er sich um den Leid gebunden hatte, »inigen am Lande stehenden Leuten zu- zuwrrfen, damit ihn dies» an« Ufer ziehen sollten. Ltidrr war aber die Leine zu kurz, so daß der Versuch mißlang. Da sprang aus Befehl seine« Herrn ein b»i d»n Leuten befind- lcher Jagdhund in da« Wasser, apportiert« die Lein», kehrte- mit diefir an da» Ufer zurück und nun gelang e«, den Mann zusl«ich mit seinem Kahne sein»r gefährlichen Srtuation zu entzieh,n. Auerbach. Vom Schauspiel»r-El»nd und den finanziellen Nöten kleiner Theaterdirektoren erzählt eine Btkanntmachung de« Theaterleiter« Felix Schleichardt, der hier »ine Zeitlang mit geringem materiellen Erfolge wirkt». Er schreibt: Bei meiner Abreise von Auerbach, die durch den schlechten Geschäftsgang früher nötig wurde, al« beabsichtigt war, sind einige Rechnungen unbeglichen geblieben. Ich ersuche deshalb, alle Forderungen an mich bei Herrn R. Frenzel mcderzulegen, dem ich dann die Gelder zur Auszahlung zur Verfügung stelle. Etwa noch ausstehende Dutzendtarten zahl« zu zwei Drittel de» Kaufpreise« zurück. M,hr- soroerungen weise zurück; denn die Billet« waren gekauft und hätten lange verbraucht sein können. — Die tetzten Erdschwankungen, die sich in der Gegend von Burgstädt bemerkbar machten, scheinen auch kleine Bodenverändsumgeu vsr- msacht zu Haden. In der öderen Silbsr- straße sind daselbst in kurzer Zeit 2 Gas- und 2 Wasserrohrbrüche vorgckommen, für die, da dsS Material noch vollständig inlvkl w»r, keine andere Erklärung, wie die oben angeführte zu finden ist. Unmittelbar nach der letzten Erd- e-.schütrerung sind ferner im 2 Ob>.geschoß 19. Jahrgang. de« dortigen Rathause« stngerstarke Riff» ent standen, die offenbar aus die gleiche Ursache zurück,»führen sind. Meerane. Ein hiesiger Schuhmacher fertigte unbefugt eine Verlodung«anzeige an, in der der Maurer v. seine Verlobung mit Frida Z. anzeigte. Da« Schriftstück schickte er nebst 1 Mark durch einen Knaben an di« Expedition der „Meeranrr Zeitung-. Da di« Anzeige für echt gehalten wurde, «r schien sie auch in der Zeitung. Der Schuhmacher zog sich nun eine Anklage wegen Urkundenfäl schung zu, die mit seiner Verurteilung zu zwei Tagen Gefängni« end«te. — Ein frecher Raudanfall. Am Dienstag abend gegen 10 Uhr wuror der bei dem Kat- srrl. Fernsprechamt beschäftigte Oderpostaffistent Johanne« Kühne in Leipzig, der Müdiusplatz 2 wohnhaft ist, auf dem Nachhausewege vom Dienst« in der Riedelstraße in Reudnitz von zwei unbekannten Männern um eine milde Gabe angesprochen. Al« Herr K. dieselben abwie«, entrissen die beiden ihm dem Spazier« stock und schlugen d»n Beamten damit auf den Kopf. Er h«tt« noch gerade so viel Kraft, um Hilfe zu rufen. Dann stürzte er bewußt- lo» zu Biden. Die beiden Männer flüchteten in der Richtung nach der Riedrckstraße und entkamen auch unerkannt. Beraubt ist der Uederfallene nicht, aber »nscheinend habe« die beiden unbekannten Männer eine Beraubung b»abstchtigt und sind nur durch die Hilferufe de« U»bersall«n»n von diese« Plan adgekom- m»n. Ler Ueberfallene wurde von Passanten gefunden und in btwußllosem Zustand nach Haus« transportiert. Kirchennachnchten von Bretnig. Sonntag Sexagesimä: 9 Uhr: Predigt- gotteSdienst, Text: Luka» 8, 4—15. Geboren: dem Fabritarb. Bernhard R«bert Seifert eine Tochter. Getauft: Erwin Helmut, 8. d. Maurer» Ernst Erwin Biesold. — Bernhard Willy, S. d. Werkfahrer» Gustav Bernhard Huhle. Getraut: Paul Gustav Winter, Tischler in Großröhrsdorf, mit Frida Meta Horn. Gestorben: Christiane Julian» Hähnel ged. Oswald, Ehefrau, 84 I. 5 M. 2 T. alt. Eoangel.-luther. Männer- und JünglingS- veriin Bretnig: Besuch de» im „Grauen Wolf" zu Pnl«nitz stattfindenden Familien abende» ve« Vruderverein« zu Pul«nitz. Ab marsch vomPsarramtBretnigs/^TUHr^ Kirchennochrichlen von Großröhrsdorf. Geburten: Otto Fritz, S. b. Möbel- poliererS Gustav Otto Hochauf Nr. 260 c. — Friedrich Willi, S. d. Fabrikarbeiter« Fried rich August Wehnert Nr. 125. — Bernhard Herbert, S. d. Fabrikarbeiter« Adolf Bern hard Rentsch Rr. 187 w. — Elsa Frida, T. d. Nuischreiber» Karl Robert Philipp Nr. 25Z. — Helene Gerda, T. d. Fabrikarbeiter« Max Theodor Haufe Nr. 221 e. — E'ich Arno, S. d. Fabrikarbeiter» Ernst Hermann Brückner Nr. 1S7. — Ida Flora Margarete, T. d. Klempner« Hermann Georg Pör« Nr. 270 z. — Httene Frida, T. d. Drechsler« Friedrich Wilhelm Iuliu« Haschke Nr. 58. — Anna Elsa, T. d. Schmieds Iuliu» Rodert Jablvniky Nr, 138. — Annr Elisabeth, T. d. Packer- Michael Nehdo Nr. 120. Ärer es all«: Max Älw.Sindc,Tag?arb. Nr. 125 g, 25 I. 10 M. 29 T. alt. — Mari« Therese Hennig geb. Pohle Nr. 165, 65 I. 5 Ä. 21 T. alt. — Kurl Ehhardt, S. d. FabnkarV. Heinrich Max Jänichen Nr. 227fi 4 M. 23 T alt.