Volltext Seite (XML)
die sich nun über ihn ergießen würden, deshalb packte er schnell und heimlich seinen Koffer und fuhr davon. Zwar merkte er, daß ihm doch Wohl noch etwas von der Erkältung im Körper stecken mußte, jedoch nahm er das nicht so ernst und hoffte, daß es nach und nach schwinden würde. Aber es schwand nicht. Er hatte sich einen Reiseplan nach dem Süden zusammen gestellt: über München, Verona, Mailand und Venedig. Ueberall hatte er ein paar Tage Station gemacht, aber rechte Freude fand er nirgends, denn sein körperliches Un behagen wurde immer größer, und zur Ruhe kam er auch sel ten, weil er in all den bunten Bildern, die an ihm vorbei- huschten, unausgesetzt von einem Paar dunkler Schelmenaugen verfolgt wurde. Und das machte ihn trüb und ernst. Aber dennoch raffte er sich wieder auf und fuhr weiter und weiter. Schon in Mailand war es bitter kalt. Er lächelte dazu und fuhr südwärts weiter. Aber als er in Venedig ankam, lernte et zum ersten Mal in seinem langen Leben das Frieren. Gran und trostlos sah es aus in den einsamen Wasserstraßen, öde und verfallen schau ten die einst so stolzen Paläste drein, weil ihnen die goldene Sonne fehlte. Trübe und traurig stimmte ihu das. lind dabei erkältete er sich so sehr, daß er zwei Tage im Bett bleiben mußte. Da packte ihn mit einmal die Angst: um Gotteswillen nicht hier krank werden! Und schnell entschlossen kehrte er um und fuhr direkt wie der nach Hause. Es war auch die höchste Zeit gewesen, denn er merkte jetzt, daß ihm wirklich eine Krankheit im Körper saß. Kaum war er, ohne von Bekannten gesehen zu werden, ini verschlossenen Wagen daheim angekommen, so mußte er. sich sofort legen und den Arzt holen lassen, denn er fieberte bereits ganz bedenklich. Eine Stunde später konstatierte der Doktor eine schwere Lungenentzündung und verordnete die allergrößte Ruhe und Schonung; niemand, ohne Ausnahme, sollte vorgelassen werden. Von nun an schlich alles auf leisen Sohlen hin. Alle Treppen und Flure wurden mit Läufern belegt, und auf dem Hof lag allenthalben Stroh in ganz dicken Schichten, sodaß kein Pserd und Wagen zu hören war. Kein lautes Wort er tönte, sogar die Hunde wurden weggebracht Eine unheimliche Stille lag über ganz Schönau. (Schluß folgt.) Eine edle Seele. Kathi, die Milchfrau, hat einen kränklichen Mann, und da sie der Baronin immer vorklagt, wie viel das kostet, gibt diese ihr täglich 20 Pfennig, damit ihr Mann etwas besser leben könne. — Das geht so über ein Jahr fort — da erfährt die Baronin zufällig, daß der Mann schon über ein halbes Jahr tot sei. Entrüstet darüber, fragt sie die Frau Kathi, warum sie ihr denn nichts vom Tode ihres Mannes ge sagt habe. „Ach, gnädige Frau," antwortet die Witwe, „weil ich Ihnen halt gern die traurige Nachricht ersparen wollt!" Notwendige Folge. Max: „Mama, was steht indem Telegramm, welches Du eben erhellten hast?" Mama: ,,Jn dem Telegramm steht, daß Deiner Schwester Mari anne heute der Storch einen kleinen Jungen ge bracht hat; Deine Mama ist also jetzt Großmama, und Du, kleiner Knirps, bist Onkel geworden!" Max (sich in die Brust werfend): „Dann werd ich auch bald an gepumpt werden,Mania!" Ersparnis. „ . . . Wie, Du hast Deiner Frau einen so teuren Ning gekauft? Welcke Verschwendung!" „Im Gegenteil, eine Ersparnis; sie braucht seitdem nur mehr halb so viel Handschuhe!" Aus Kal au. „Weißt Du auch, daß die Zylinder auh Hasen fellen bereitet werden?" „Freilich, daher der NamcLampen-Zylinder." Komische Frage. „Waren Sie schon in Venedig?" „Wo käm ich dazu — ich bin ja noch ledig!" O diese Kinder. „. . . Fritz, Du bist so ein gescheidtcr Junge — Du erzählst doch nirgends, wenn Papa und ich einen Streit mitsammen haben?" „Nein, Mama! Ich erzähl' es bloß, wenn Ihr Euch einmal vertragt!" Ergänztes Sprichwort. „Selbst ist dec Mann" — bis er eine Frau hat! Wer ist der Größte ? 'M oMgaU a.m x aomm»^ !ioo '.Ml>kr. jn" aoyvq misPi 81 qun qutt maolmo oiuq asilsa, SI watzoj m ymqasa, a.nnsn ammu oquonuovoN rm 'Myoms!! m »bnig asluu -sauMjasch asbiWU m "Nxzu usysU usstsnoystD maq S>D anS,<j splgab Sig tz, , asminma uasquoi 'x aonunnst, uhm, bunvjnvT sipiiiNo s>g am, usuuszas aumysii hvW gun am, MIMI asqv 'x asmmnm IN siyoaK asg pasm usgnuiU aiK gl>ir asiuu cöpt buntzUnvT üxviäo schqanayasm oung Truck und Verlag: SichchAerlinch BeriagS-An Ang Krebs, CümloNrnbm'g bci Berlm, Äerlincrftr. 40. Vcraimvortlich für die Redaktion der Renen Berliner Verlagk-BnsmU, Sing Krebs: Mai CUcr.c,», Charlottenburg, Wennarcrslr. 4v.