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Amtsblatt für dir Ortsbehörde und örn Gemeinöcrai ?u Bretnig. rofal-Anzeiger für die ?»retnia, HaiM-alde, ArnürölirKdurs, ^raakentdal <>-<' Nmgei? ^ X - >i Lkgeweine Anzeiger «fchemi wöchentlich zme, '^r : Mittwoch und Sonna;"- . > l.,i.vt,-lkprrir intl. de« allwöchentlich beigegebenen „ iiiu'trierten Nnterballungsdi riep I ieU, -rlrlich «b kckalter I V-»lk, bei freier Zusendung durch Boten in« Ho«» o-k ^8 l; ienvigr, durch die Post I P<art exil. Bestellgeld. A»fer«t« bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag sarmittag r,,li , Litjüritung, Druck und de . Nr. 15 A«ter«1e, dro 4gespaltene Korpu»«sil- 10 Kfa., oyie ^-lellnge z->« J«g g«m«inen Anzeiger nehmen außer unserer Ervedlttsn auch unsere sämtlichen ^eit rn^boten jeder n gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und 'S drrßelni; >? i> o1h r-a«ir a.h Nebereinkunt. die Sonnabend-Nu«mer bi« Freitag s^rm t ag » »tl Uhr einzusendi» 4. öch^f'ig, Vretnig. 19. Aahrgang Sonnabend, den 2V. Februar 1909 Erdbebenka1«str»phe t« Perfi<m. 600 « Menschen umg « kom « « n! Wieder kommt die Kunde von einem furcht baren Erdbeben, das Tausende von Menschen leben vernichtet hat. Diesmal war der Schau platz der Katastrophe Persien. Nu» Teheran melket ein Telegramm: Nach verspätet bei der Regierung einge- goggeneu amtlichen Meldungen hat sich am 23. Januar in der Gegend von Burnschrro und Erlahor in der Provinz Luristan ein äußerst heiliges Erdbeben ereignet. Trotz spärlicher Bevölkerung sind doch 60 Ortschaf ten teilweise oder vollständig zerstört, einig sogar einfach von der Erde verschlungen wor den. Fünf- bi« sechstausend Menschen soll » ums Leben gekommen sein. Die von allen Mitteln entblößten Ueberlebenden find nach Burudschird geflüchtet und bitten die Negie rung um Hilfe. LerMch-s und E»chst?cheS. Bretnig. Sm 13. d. M. sand im Sitzungssaale der Kgl. Amt»hauplmannsch ist Kamenz «ine öffentliche Bezuksausschubsitzung statt. Zn derselben erhielten u. a. ti, Tarn lehrer Otto Schurig-Bretnig, Beruh. Schnrig- Großröhredorf, Max Philipp-Ohorn, Emil Mütze-Weißbach, Ernst Hustig-Oberlichtenau und Alwin Schönk-GroßröhrSdo-f Erlaubnis, Burschen, die bis zum Ende des TaNiUnler- richtSkursu» da« 16. Lebensjahr vollenden, au diksem teilnehmen zu lassen. Weiter wur den Konzessionen erteilt: dem Gastwirt Karl Friedrich Hillmann in Großröhrsdorf zum Bier- und Branntweinschank im Grundstück Kat.-Nr. 214 für Großröhrsdorf und dem Gastwirt Karl Hermann Glöckner-GroßröhrS- dorf zum Bier, und Brannlweinschank, sowie zur Veranstaltung von Singspielen, Aesing«- und deklamatorischen Vorträgen an den beiden Kirmeslagen und an 2 bis 3 anderen Tagen eines jeden Jahres im Grundstück Kat.-Nr. 77 für Grobröhrtdorf. Großröhrtdorf. Der hiesigen Gen darmerie rst es gelungen, den wegen Betrug schon längst steckbrieflich verfolgten Arbeiter Fichte au« Hauswald« fkstzunehmen. — Das Kaiser!. Postamt in Ohorn führt fortan die Bezeichnung Ohorn (Amlrh. Kamenz). Kindisch. Die durch verschiedene Zei tungen verbreitete Nachricht, daß der Kellner Erwin Kotte au« Kindisch bei dem Erdbeben in Sizilien schwer verunglückt und um all srin Hab und Gut gekommen sei, beruht nicht auf Wahrheit. Aus Ersuchen hat der deutsche Konsul in Palermo Erörterungen in der An gelegenheit angestellt und den -p. Kotte vor geladen, und da hat sich herausgestellt, daß derselbe gesund und munter ist und seine Nachrichten in die Heimat nur Schwindet sind. Erwin Kotte hat sich in Messina überhaupt nicht aufgehalten, sondern nur in Palermo und dort ist kein Schaven durch da« Erdbeben verursacht worden. Bautzen, 18. Febr. Da» Schwurgericht verurteilte heute mittag den 23jähngen Me chaniker Bernhard Richard Möller »eg u Morde« und versuchten Mordes zum Tode und 10 Jahren Zuchthaus. Müller hatte am Abend de» 9. Dezember v. I. in Löbau da« 7 Monate alte Kind seiner Geliebten Elsa Bartsch erstochen und di« Mutter der letzteren durch mehrere Stiche und Nevolo«rschüsse schwer verwundet. Sohland a. d. Spree. Einen Witz leistetet«» sich Einwohner in Ellersdorf mit einigen Gänsen, die deren Besitzer meisten« frei umherlaufen und selbst Nahrung suchen läßt. Als sich dieser Tage die Gänse wieder N«hrung suchend aus den Nachbargrundstücke,' herumtrjeben, banden Witzbolde den Tiere HalSkragrn um mit der Aufschrift: „Gedenke der hungernden Vögel." — Zur Dienstleistung bei den Priuzensöhnen wurde der Adjutant der 1. Kavalleriebrigade Nr. 23, Rittmeister Freiherr von Fritsch kommandiert. Dresden, 16. Febr. Die Zahl der Konkurse in Dresden d..t sich im Jahr« 1908 immerhin noch auf ansehnlicher Höhe geheilten, «in Beweis dafür, daß die wirtschaftliche Krisis immer noch nicht ganz beseitigt ist. Die meisten Konkursverfahren wurden im Februar 1908 eröffnet und -war betrug die Anzahl derselben 18, unter denen sich 15 physische Personen, zwei Nachlässe und eins Hande-gesellschast befanden. Di- gleiche Ziffer erreichte such der Oktober 1908, in dem über 9 physische Personen, 7 Nachlässe und 2 Handelsgesellschaften bas Konklußversohren k! öffnet wurde. Weiter folgten der Dez rin der 1908 mit 16, der Januar 1908 mit 15 ugd der Mai und Juni mit je 14 KKikure- eröffnungen. Im April mußten allein 12 Anträge auf Konkurseröffnung wegen Moffs- mangels abgewiesen werden. Zur Beendi gung kamen ebenfalls eine große Anzahl von Konkursen, deren Höchstziffer der Oktober mit 26 erreichte. Unter diesen bcfanden sich 23 phy sische Personen, 2 Nachlässe und 1 Haudelsgk- sellschast. Auch der September und Dezember 1908 wiese» ziemlich hohe Ziffern bezüglich der beendeten Konku-sosrsahren auf. Im September wurde» 18 und im Dezember 1908: 19 Koukmsosrsahieu abgeschlossen. Die Zahl der in der Zeit vom Dezembrr 1907 bis Dezember 1908 eröffneten Konkurtoe;- f«hr»n in Dresden betrug 173. Hierunter befanden sich I2Z physische Personen, 29 Nachlässe und 21 Handelsgesellschaften. 96 Anträge auf Konkurseröffnung mußten wegen Mossemangels abgewiesen werden. In der selben Zeit wurden 209 Konkur-vrisahrsn beendet. Dresden. Drei Kinder kr« Arbeiter» Horney in Oderpestecwitz waren allein in der elterlichen Wohnung zurückgeblieben. Die Kinder spielten mit Streichhölzchen. Di- Kleider des 4 jährigen Töchterchens fingen plötzlich Feuer und da« Kind stand im Nu in einer Flammensäulr. E.s ist bald daraus seinen schweren Versetzungen erlegen. — Der Brief eine» Kameruner«. Ein junger Mann au« Oederan sandte an einen Kameruner Deutschen, dessen Adresse er in einer Zeitung entdeckte, eine Weihnachttkarte. Der Empfänger desselben, ein Kameruner Postbeamter, scheint sich darüber sehr gefreut zu haben, denn er antwortete sofort »jeder und nennt auch den Schreiber sofort „Freund in seiner naiven Werse. Der Bries unsere» Kameruner Lanbamanne« ist nicht wenig kau derwelsch obgefaßt und hat folgend«» Wort laut: „Duals, de» 3. 1. OS. Lieber Fr«und Curt. Ich habe deine» Lieber Brief am 1. 1. 09 erhalten es war mir ser treuer und; ja; ich bin 18 Jahrs alt ich bin von dem sei 1905 bei der Kaiserlich Postamt al» Postbe amter gonommen worven. Ich bin von feite 1904 bei der Efagelich« al» Schullehrlinge ich war brsäftige in lrserliuge meine Faler ist eine Große Händler; bei der Firma Woer- mann u Co. Duala; ich habe 3 Schwester «ine briste Dora ». Gimlia und an»er« Martin, ib schicke ihnen einigen «ine Kam»runer Kar ten ». Marken ach mit; Dogs und Drutschen- koloniae meine Mnlt«r Herst Mutter Martha Tnoala und Fater Martin Dikobo Vitt« ich schicken ihnen mit nächsten Gelegenheit eine meine Bilder, von Deutschland ihn, bitte beim wert« Firma bist sie, eine Kaufmann? feigen (schreiben) sie mir Ham si« gute Zeug zu ver lausen? bitte ficken sie mir einzen hi«r in Duala. Grüßen mir deine Familir ale« mii Proßit Neuerjahr ihrer Baldigen antworten Gott Marlin Dikobo Kaiserlich« Postbeamti Duala Kamerun. Eiben stack. Einen zeitgemäß«» und praktischen Beschluß, um der Verschleppung von Altertümern unr> Kunstsachen durch uw- herreisende Händler zu steuern, hat »er hi<-- size Stadtrat gefitzt. Er versendet an alle Hanshaltungrvorstände in Eibenstock eine ge druckte Aufforderung, daß alle für die Ons- geschich!« oft sehr wichtigen G»g«nstände, wie Bücher, Schriften, Bilder, Geräte, Trachten usw. aus alter Zeit, bei etwa beabsichtigter Vs äuherunz erst dem Stadtrat zum Kaus« angcbotcn werden, damit si« der Stadl er halten werden und ihre Geschichte mit veran schaulichen Helsen. Im Juterkssr de« H«imat- schutze« wäre dieses Vorgehen auch für andere Städte zu empfehlen. Nnnaberg. Die hier herrschende Typhu«- kraukheit hat leider zwei Menschenleben ge fordert. Dec sowohl durch seine berufliche Tätigkeit wie durch ehrenamtliche Stellung in Turnerkrcisen weitbekannte, erst 34 Jahre alle Seminarobsllehrer Suschk», sowie ern Unter primaner de» königlichen Realgymnasium» find der Krankheit erlegen. Dem Tore ging in beiden Fällen ein nur kurzes Krankenlager voran«. Da unsere Stadt in keinem der letzten Jahre völlig typhusfrei war — im Jahre 1895 erreichten die Typhutsälle die hohe Zahl 35 —, hegt man allenthalben den Wunsch, daß die Elkcankunzsursache endlich sicher sestgestellt und beseitigt werden möchte. Die gegenwärtigen hiesigen ErkrankungSsälle belaufen sich auf einige 20. Da auch in einigen Nachbarorten vereinzelte Fälle vorge kommen sind, so wird von zuständiger Seite angenommen, daß da« letzte Hochwasser bi« Ursache zu den gegenwärtigen Erkrankungen mit gegeben hat. Annaberg. Viel belacht und besprochen wird gegenwärtig hier folgende Geschichte: Kommt da dieser Tage ein Herr von auswärts, um sich in Nnnaberg persönlich um die gegen wärtig vakante juristische Stadlralsstelle zu bewerben. Er traf nachmittag« »in und be nutzte, da «r sich erst am nächsten Vormittag vorstellen sollte, die frei« Zelt zu einer Bier- und Weinreise. Dieselbe end«te jedoch mit einem ganz gewaltigen Beschwipstsein erst in den frühen Morgenstunden. Da» Erwachen war «m so schrecklicher, al« dem Genannten sein Portemonnaie mit einigen „blauen Lappen* fehlie. Tiefbetrübt und ohne sich überhaupt um den beg«hrten Posten zu bewerben, dampfte der Arme ab. — Nettes Bürschchen. Nm Montag abend 10 Uhr wurde in der Hrinsdocser Straße in Reichenbach an einer dunklen Stelle nahe de> Sorggaffe ein 12 Jahre alter Knabe gefsssrlt und rn hilllosem Zustande stöhnend und wim mernd aufgesunden. Der Knabe hatte einen geknoteten Knebel im Munde, di« Pelzmütz? war ihm auf da« Gesicht gebunden und dre Hände mit einem Lederriemen an den Leib geschnallt. Dabei schien der Knabe schon einig- Zeit gelegen zu Haden, denn er war sehr er^ sror«n. Nachdem er auf der Polizeiwache ge stärkt worden war, «rklärt« er, er sei abend« gtgen 6 Uhr auf dem Fußweg, der von d«r Earggass« nach Unterheintdorf führt, gegangen, um in Unterheinaborf für 20 Psg. Stroh zu holen. Unterwegs sei er von einem Manne ubersallen, gefeffett und beraubt worden. Er habe sich nach einig,r Zeit in die Stadt herein- geschlkppt und sei dann ermattet liegen ge- dlirbtn. Bel näheren Nachforschungen gestand vrr Knabe schließlich nach länger«». Leugnen, daß er den Uebersall erdacht und sich selbst gefesselt und an den Nuisindung»ort gelegt hau». Er habe die ihm vo» seinen Ellern übergebenen 20 Psg. verloren und sich dieser halb nicht nach Hause gelraut. Der Knabe wurde hierauf seinen ln der Wlesenstraße wohnend,» Ellern zugeführt. B 0 ck a u b. Aue. Zwei Fortbildung-schüler schlugen und mißhandelten den L-Hr»r F. der maßen, daß sich der Bedauernswerte in ärzt liche Behandlung begeben mußle. Den Bürsch chen dürste diese Roheit teuer zu stehen kommen. Rochlitz, 18. Febr. Der Mörder de« Agent«» Regel von hier, v«r Techniker Maagh, wurde gestern van der Strafkammer in Trier wegen Urkundenfälschung und Betrüge» zu 18 Monaten Zuchthaus unv 5 Jahren Ehr verlust verurteilt. Er halt« Depositenscheine der Deutschen Bank gefälscht und sich damit Darlehen »schwindelt. Zwickau. Schuldirektor Paul Koch au« dem bcnachbaiten Thurm, der sich an den Geldern der dortigen Schulsprrkasse vergriffen hat, ist wegen Unterschlagung, Betrugs und Urkundenfälschung und der Lehrer Seifert, der in der Affäre mit verwickelt ist, wegen Unterschlagung im hiesigen Untersuchungsge fängnis interniert. Der Thürmer Schulvor stand ist bestrebt, Mittel und Wege zu finden, den Schulkindern ihre Spareinlagen zurück» zahlen zu können. Auch hofft man, daß sich »inige gutsituierte Leute strsen, die vorläufig für die allerärmsten Konfirmanden sorgen. Leipzig. In der noch immer viel be sprochenen Angelegenheit des Leich-nfundeS in der Pleiße Hal der Tischler Lohmann jetzt ge standen, den Kopf des unglücklichen Dienst mädchens Emma Hüne im Küchenofen einer Wohnung in der Lühowstrasie verbrannt zu haben. Kirchennachrichten von Bretnig. Sonntag Estomihi: 9 Uhr: Predigtgotte«- dienst, Text: Vertragen sich die Nöte in der Welt mit nnserm Glauben an einen Gott der Liebe? — ein Wort in ernster Zeit, Getauft: Mari« Hitda, Tochter de« Tischler« Friedrich Otto Hoffmann. — Wil- hetmine Margarete, Toch er de« Fabrikarb. Bernhard Rodert Seifert. Getraut: Max Heinrich Gehrig, Fab rikarbeiter, mit Maria Kiara Pilz. Gestorben: Friedrich August Robert Senf, Haurbes. und Färber, Eh-mann, 56 I. 6 M. 22 alt. Kirchs Nachrichten von Grotzröhrs b 0 r f. Geburten; Herta Gertrud, T. v. Kut schers Guuav Oswin Felgner Nr. 127. — Ella Rosa, L. 2. ZigarrenardeilrrS Reinhard Bernhard Schöne Nr. 255 b. Sterbefälle: Amalie Augusts Q raitzsch geb. Hartmann, Wüwe, Nr. 125, 81 I. 4 M. 25 T. alt.