Volltext Seite (XML)
Bekanntmachung, die Anmeldung zur Rekrutierungsstammrolle betreffend. Alle in Bretnig aufhältlichen militärpflichtigen Personen, welche entweder a. im Zahle 1889 geboren, oder b. bereit» in früheren Jahren zur Stammrolle angemeldet oder zurückgestellt worden sind, 6. Rekruten, die dis zum I. Februar 1909 noch keinen Gestellungsbefehl erhalten haben und einen Ullaubspaß besitze», werden hiermit aufgefordert, zur Eintragung in die Stammrolle sich beim Unterzeichneten in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1909 persönlich anznmelden, oder durch ihre Eitern, Vormünder, Lehr- oder Brotherren anmelden zu lassen, wobei die nicht in Bretnig geborenen Militärpflichtigen ihre Geburtsscheine, Zu- rückgesiellte ihre Losung»- oder Gestellungrscheine abzugeven haben. Dafern ein Militärpflichtiger nach erfolgter Anmeldung zur Stammrolle seinen dauern den Aufenthalt oder Wohnsitz wechselt und nach einem anderen Musterung»- oder Au«- hebungsbezirk verzieht, so hat er die» wegen Berichtigung der Stammrolle rechtzeitig zu melden, sowie bei der Slammrollenbehörde des neuen Wohnsitze». Wer diese vorgeschrisbenen Meldungen unterläßt, wrrd mit Geldstrafe bi« zu 30 Mk. oder mit Haft bi« zu 3 Tagen bestraft. Bretnig, am 5. Januar 1909. Petzold, Gemeindevorstand. Bekanntmachung. Gemäß de« Statut« §8 4 und 7 Abs. 2 über die Zusammensetzung de» Gemeinderat« macht sich die Wahl von u) 3 Ersatzmänner« au- der 1 Klasse der ansässige«, d) 2 Ersatzmänner« a«A der 2 Klasse der a«fässtge« und v) l Ersatzmann aud der Klasse der unansässige» «emeindegtteder für die Jahre 1909 und 1910 nötig. Die Wahl selbst ist für alle Klassen auf Sonnabend, den 30. Januar 1909, von «achmittag- 5 bi- 8 Uhr anberaumt worden. E» werden hiermit alle ansässigen und unansässigen stimmberechtigten Gemeindeglieder geladen, sich zur Vornahme der Wahl am genannten Tage im Wahllokal, Gasthof zum „Anker" 1 Treppe, für die Ansässigen im großen, für die Unansässigen im kleinen Gesell schaftszimmer einzvfinden, mit der Verwarnung, daß die bi» 8 Uhr nachmittag« noch nicht Erschienenen nicht weiter zur Teilnahme an der Wahl zugelaffen werden. Auf dem in dem Termin persönlich abzugebenden Stimmzettel haben die Wähler di« Namen von den wählbaren Gemeindemitgl.iedern so genau und dergestalt anzugeben, daß über deren Person kein Zweifel übrig bleibt. Nach den Bestimmungen der revidierten Landgemeinde-Ordnung vom 24. April 1873 und dem LbänderungSgesetz vom 24. April 1886 sind im Allgemeinen stimmberechtigt alle Gemeindeglieder, wilche die sächsisch« Staatsangehörigkeit besitzen, da« 25. Lebensjahr erfüllt Haden und im Gemeindebezirk ansässig sind, oder daselbst seit wenigsten« 2 Jahrrn ihren wesentlichen Wohnsitz haben. Unansässiaen Frauenspersonen sowie juristischen Personen steht ein Stimmrecht nicht zu. Wählbar ist jede» stimmberechtigt« Gemeindemitglied, welche» im Gemeindebezirk seinen wesentlichen Wohnsitz hat. Die Fälle der dauernden oder vorübergehenden Ausschließung vom Stimmrecht sind in 8 35, die Gründe der Ablehnung der Wahl in 8 38 dec revidierten Landgemetnde-Oronun- dezeichnet. Einsprüche gegen die ausgestellte Wahlliste, welch» von heute an 14 Tagt lang im Ge meindeamte zur Einsicht ausliegt, sind innerhalb der in § 42 der revidierten Landgemeinde- Ordnung festgesetzten siebentägigen Frist und zwar vom IO. J««it«r di- zum 18 J««uar 1S0S hier zu erheben, Einwendungen gegen da« Wahlverfahrin aber nach der in 8 51 der revi dierten Landgemeinde-Ordnung festgesetzten Frist und zwar bi- mit d«m 13 Februar 1SÜS, «achmittag- 5 Uhr bei der Königlichen Amtshauptmannschast Kamenz anzubringen. B r e t n i g, am 8. Januar 1909. Petzold, Gemeindevorstand. ^ertliche- um» SächfisLe». Bretnig. In Fällen der Abschätzung eine« wegen der Seuche getöteten Tiere» haben für unseren Ort al» Sachverständige zu sungieren: Gutsbesitzer Bernhard P-tzold, Gut»besitz«i Ferdinand Gäbler und Oclsrichler Kunath ; für G r o ß r ö h r « d o r f: Piio«ius Moritz Eisold, GutSaukzügler Emil Körner, Gutsbesitzer Friedrich Robert Kunath. Guts besitzer Gustav Ziegenbalg, DoppelgutSbcsitzer Gustav Philipp; für Hautwalde: Guts besitzer und Gemeindeältester Fichte, Gutsbe sitzer Hermann Rammer und Gutsbesitzer Friedrich Schimke. Pulsnitz, 2 Januar. Ein Legat in Höhe von 25 000 Mark stiftete Frau Fabrik besitzer Raupach am 30. Dezember, dem Ge burtstage ihre» v'rstoibenen Mannes. Die Zinsen in Höhe von 1000 Mark sollen all jährlich an die ältesten und die am längsten beschäftigten Arbeiter und >:beit«rinn«n der Fabrik, sowie an d:e Hautweder zur Verteilung gelangen. Kamenz. Wie da« hitsize Tageblatt Hörl, wird die kgl. Amtshauptmannschast auch diesmal wieder für Mittwoch, den 27. d. M, -Ur Feier von Kaiser« Geburtstag, jedoch nur auf Ansuchen, Genehmigung zur Veranstal tung von öffentlicher Tanzmusik erteilen. Ausnahmsweise kann um Genehmigung hierzu al» Vor- oder Nachfeier auch für Snnntag, den 24. oder 31. Januar nachgesucht werden. Eine Anrechnung dieses Tanzes auf die drei außelregulativmäßizen Tänze findet nicht statt. Radeberg. Al« dieser Tage abends gegen 6 Uhr der Gutsbesitzer E. in Leppers dorf aus seinem Hause trat, bemerkte er durch das Dachfenster seines Äurzugshauses einen Hellen Schein. Er eilte sofort mit seinen Leuten in oas Hau« und eiud'ckle auf dem Boden ein Feuer. Ein Handwerks bursche hatte sich in das Hau» emgr,schlichen und, um sich zu wärmen, ein Feuer angeM*, del. Jtt unmittelbarer Nähe wäre»/ Habel-! spane und Ho-z ul g ößzc.>c Menge- nufge-l speichert. Mau ging sofort ui die (Löschung! de» Feuers, und der Hausuelkjdlus^, ti>! 23 jähriger Mensch, wurde der Ocl«po!iz«i übergeben, die ihn zunächst in di« Ort«arrest- zelle brachte und am andern Tag» dem Amts gericht zu Radeberg überlieferte. — Von einem tragischen Geschick wurde Ser Schiffszimmermann Adolf Besser in Al ton«, Sohn der verwitweten Frau Seiler- meister Besser in Kamenz, betroffen. Der selbe war seit 11 Jahren o« der Hamburg- Amerila-Linie angestellt und wollte auf semem bediensteten Schiffe am 1. Januar mit die Au»reis» nach La« Palma» in Afrika an treten. Beim Herausbugsi-ren de» Schiff«» am 31. Dezember 1908 ereignete sich leider rin schwerer Unglückrfall, dem der Genannte in treuer Ausübung seines Berufes zum Oofer fiel. Durch Brechen de» Äaik wurde 6. an die Bordkante geschleudert und war sofort tot. — Am Lhristbaum verbrannt. Ein schwere» Unglück Hal sich am Mittwoch in Baruth er- cignel. Die sechs Jahre alle Tochter Magda lene de« auf Sem Ritterguts beschäftigten Ar beiter« Walter befand sich allein zu Hause uns wollt« mit dem Chcistbaum spielen, zu welchem Zwecke da« Kind die Kerzen de« Baumes entzündete. Dabei fingen die Kleider de» Mädchen» Feuer und setzten es sogleich über und über in Flammen, so daß es schreck liche Branswunden erlitt. Al« nun die Mutter ihr schwerverletztes Kind in da« Bautz- ner Stadlk.anksnhauS einliefern wollte, mußte sie beim Hecausheben de« Kinde» die traurige Wahrnehmung machen, daß die Kleine bereit» gestorben war. Zittau. Der im Vorjahre verstorbene Dr. med. Niemann vermachte der Stadt, wie erst jetzt bekannt wird, die Summe von 9000 Mark zu Zwecken der Wrisen-Fürsorge. Schandau, 3. Januar. Ädgestürzt sind gestern nachmittag vom Gansfelsen in der Sächsischen Schweiz zwei Dresdner Touristen. Eine: von ihnen, ein 20 jähriger Mann, '-»urde mit zerschmettertem Kopfe lot aufge- su^eu. Dec andere ,krm ohne schwere V^r- leMügen davon. ! Dressen, 4. Jin. Ein interessanter vel»idigung«prozeß fand in den letzten Tagen im Offizialverfahren vor dem hiesigen König!. Landgerichte unter Lem Vorsitz« di« Herrn Landgerichttdireklor Dr. Abs statt. Ls handelte sich um eine Beleidigungsklage de« Landgerichtsdirektors Dr. Becker gegen den oerantworllich«» Redakteur der „Dresdner Bürgerzeitung", Herrn Grävell, und den Syndiku« de« Allgemeinen Hausb« sitzervereins zu Dresden, Herrn Stadtverordneten Rechtt- anwalt Kohlmann. Gegen die Beklagten liegt gleichzeitig noch ein Strafantrag wegen unlauteren Wettbewerbs vor. Di» Beleidi gungen sollen während der mannigfachen Dif- f«renzen, Vie seit Jahren zwischen dem Allge meinen Dresdner Hausbesitzerverein und dem Dre«daer Spar- und Bauverein, dessen Vor sitzender Herr Landgerichsdirektor Dr. Becker ist, gefallen sein. Nach mehrstündiger Ver handlung wurden Redakteur Grävell zu 300 Mark und St.-V. Rechtsanwalt Kohlmann zu 200 Mark wegen einfacher Beleidigung verurteilt. In den übrigen Punkten erfolgte Freisprechung. — Ein vergiftet aufgefundenes Liebespaar. Am Dienstag morgen gegen 9 Uhr sand der Briefträger Hartmann auf seinem Bestellgange im Walde beim Gasthof ,Zum Heller" bei Dresden eine junge Frau und einen jungen Mann bewußtlos vor. Neben Verden lag eine geleerte Lysolflasche. Als die Belöcdc- rung des Paare» nach dem Krankenhause er folgen sollte, erwachte dec junge Mann, sprang auf, versuchte zu flüchten, brach aber ermattet zusammen und starb wahrend de« Transpor tes. Die Frau, die erne geringe Menge Lysol getrunken hatte, hofft man am Leben zu ei- yalten. — Eine reiche Bettlerin wurde in der Per son der 79 Jahre alten Berta Hamscher in Vie Heil- und Pfl geanstalt in Dresden ein- geliefert. Das bejahrte Fräulein führte seit Menschengedenken das jammervollste Dasein, ließ sich von milvtätigen Menschen und Vei- emen unterstützen, vettelte sogar ihrer Wirtin last täglich das Essen ab uuü desiß doch em b ires V: mögen von Mindestens 30 000 Mk., da« in ihrer Stube gefunden wurde. Außer dem fand sich ein ganze« Lager geschenkter Sachen vor. Allein neun Sparkassenbücher wurden unter altrn Kisten über und über mit Staub bedeckt vorgefunden, von denen seit mehr al» 25 Jahren di» Zinsen nicht mehr erhoben worden sind. Da« vorhanden« Bar geld war teilweise verschimmelt. Eine grö ßere Summe befand sich in einem zugenähtea Rockärmel, welche au« Beträgen bestand, oie ihr seit langen Jahren von einem Wohltärig- keit»ver«in vierteljährlich mit 25 Mark über reicht worden waren. Riesa. Ein aufregender Vorgang ereig nete sich am Neujahrttage nachmittag« auf der Elbe in der Nähe- von Grödel. Dort hatte sich ein 10 jähriger Knabe auf da« noch nicht tragfähige Eis gewagt und war einge- drochen. Der Vater eilte hinzu, um seinen Sohn zu retten, er brach aber ebenfalls ein, und dasselbe Schicksal ereilte die noch hinzu eilende Mutter. Glücklicherweise wurde der Vorgang bemerkt, sodaß Hilfe gebracht werden konnte. Mit Stangen und Leinen wurde» oie Eingeluochenen dem Wasser entrissen. — Räuberischer U«berfall auf der Straße in Leipzig. Beim Passieren de» Schmuckplatz»» an der Scharnhorststraße, in der Nähe ver üochstraße, wurde am Mittwoch abend gegen ^11 Uhr eine Dame von einem unbekannt»!, Burschen plötzlich heftig gegen die Brust ge stoßen und ihr das Jackett aufgerissen. Offen bar hatte der Bursche die Absicht gehabt, oie Dame zu berauben. Aus ihre Hilferufe er griff er dir Fiucht. ES gelang ihm auch, in ver Richtung nach Connewitz zu entkommen, trotzdem er von einem dazukommenden Herrn verfolgt wurde. Der Bursche wird geschildert als etwa 16—18 Jahre alt, mittelaroß und kräftig, bekleidet mit schwarzem Ucberjieher, schwarzem Hut oder hoher Mütze. — Vo r «iuem Mißgeschick wurde die Fili ale der R r rckbcauecer in Chemnitz betroffen. Als das LtMpersonal den Stall delroi, lagen vier starke Pseroe, cie ein^n We ! von mehreren tausend Mark Haden, verend,.!, am Boden. Meiner Amtsblatt für die Grtsbehörde und den Gemeinörrat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf. Frankenthal nnd Umgegend. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag V,1I Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag i/,HzUhr einzusenden F chnstieitung, Druck unk> Verlag von Ä. Achuvig, Bretnig. 19. Jahrgang Sonnabend, den 9. Januar 1909 Nr. 3. Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. 2 Irmumeittspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungsblattes" v,.Nc!jährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« i Mark .0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gesvaltens Korpus,eile io Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung;a gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunit.