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»Zahlungsmitteln mckdepflichttg. Auch dürfen einer Person oder Personenverrimgung, die im Inlands weder Wohn sitz oder Sitz hat, auf Rentenmark, Goldanleihe oder wert beständiges Notgeld lautende Kredite nur mit Zustimmung der Reichsbank eingeräu » werden. Die gleiche Ausdehnung erfahren die Ausführungs bestimmungen zur Valuta spekulationsverordnuny. Ins besondere dürfen auch gegen Rentenmark, Geldanleihe oder wertbeständiges Notgeld ausländische Zahlung s- mittel auf Grund einer Handelskammerbescheinigung zur Beschaffung von Einfuhrwaren nur erworben werden, soweit der Erwerber ohne die Beschaffung der Einfuhr- waren seinen Betrieb nicht jeweils zwei Monate im Um- fang der Monate Mai bis Juni 1923 fortführen könnt«. Das Markverkaufsverbot wird auf Rentenm-ark, Gold- - anleihe und wertbeständiges Notgeld ausgedehnt. Es ist also verboten, Beträge in Rentenmark, Goldanleihe oder wertbeständiges Notgeld mittelbar oder unmittelbar an einen im Auslande ansässigen Inländer oder Aus länder zu verkaufen oder zur Verfügung zu stellen, soweit die Beträge den Gegenwert von 10 englischen Pfund im Einzelfalle überschreiten. politische Rundschau. Deutsche- Reich. Programm der Rentenbankverwaltung. Der Reichskanzler empfing den Verwattungsrat und den Vorstand der Deutschen Rentenbank. Aus dem Kreise des Verwaltungsrats wurde darauf hingewiesen, daß zur Gesundung der Währung und der Wirtschaft der Abbau des Beamtenkörpers, die Beseitigung aller produktions hindernden Steuern, die Verselbständigung der Finanzen der Länder und Gemeinden, die Loslösung der Reichs betriebe aus dem allgemeinen Etat, die Förderung der Ausfuhr, die Änderung des Arbeitszeitgesetzes, die Be freiung von den Tarifverträgen und die Umstellung der Erwerbslosenfürsorge notwendig seien. Der Reichs- kanzler erklärte zu den wesentlichen Grundgedanken der 'Darlegungen des Verw^tungsrates seine Zustimmung. Bereits in den nächsten Tagen würden Matznahmen ver öffentlicht werden, die einen Teil der vorgetragenen Wünsche der Erfüllung näherbrächten. Höchstdauer der Arbeitslosenunterstützung. über die Höchstdauer der Erwerbslosenunterstützung sind neue Richtlinien erschienen. Hiernach wird eine Be schränkung der Fürsorgehöchstdauer auf 13 Wochen bis auf weiteres nur für ledige landwirtschaftliche Arbeiter unv > Arbeiterinnen sowie Hausangestellte angeordnet. Die , normale Fürsorgehöchstdauer beträgt 26 Wochen, unter den gegenwärtigen Verhältnissen wird es sich jedoch nicht ver meiden lassen, daß in größerem Umfange, also auch für ganze Berufsgruppen, Verlängerung der Fürsorge über 26 Wochen hinaus gewährt wird. Eine Fürsorgehöchst- , dauer von 39 Wochen soll aber auch hier grundsätzlich nicht überschritten werden. Wertbeständiges Notgeld ins besetzte Gebiet. In Köln fand eine Zusammenkunft der Vertreter der besetzten Städte und der beteiligten Landesbartten statt, um über die schnelle Herausgabe eines wertbeständigen Not- ! geldes zu beraten. Man war sich darüber klar, datz man auf die rheinische Goldmark nicht warten könne, da bis zur Überwindung aller Schwierigkeiten noch voraussicht lich drei Monate ins Land gehen werden. Die Zwischen lösung soll schon in der nächsten Woche beendet sein, damit das wertbeständige Zahlungsmittel schnell in den Verkehr gegeben werden kann. Um Verwirrungen zu vermeiden, soll nur die Rheinische Landbank zur Herausgabe des Not geldes berechtigt sein. Zusammenlegung von Post- und Eisenbahndienst. Im Interesse einer wirtschaftlicheren Gestaltung des s Post- und Eisenbahndienstes sind seit längerer Zeit Be- ! ftrebungen im Gange, die auf die Zusammenlegung von ! Dienstgeschäften der Post- und Eisenbahnverwaltung in den Reichsgebieten Hinzielen. Nunmehr ist vom Reichs- , Verkehrs- und Reichspostministerium je eine Direktion mit i Ermittlungen und Versuchen auf diesem Gebiete betraut . worden. Nach dem Abschluß dieser Erhebungen ist be- i abstchtigt, den Gedanken allgemein zu verwirklichen. Beanttenarbeitszett und -Abbau. Die Vertreter der deutschen Beamten-Spitzenorgaui- sationen wurden vom Reichskanzler Dr. Stresemann empfangen. Beteiligt waren: der Deutsche Beamtenbund, ! der Allgemeine Deutsche Beamtenbund, der Gesamtverband j Deutscher Beamten- und Staatsangestellten-Gewerkschaften, j der Gewerkschaftsring und der Reichsbund der höheren ! Beamten. Der Sprecher der Organisationen wies auf die Erregung in der Beamtenschaft hin und behandelte die Fragen der Beamtenbesoldung, der Arbeitszeit und des ; Beamtenabbaues, sowie das die Gefahr des weiteren Sinkens des Realeinkommens. Der Reichskanzler behan delte die politische Gesamtlage und betonte als Absicht der Reichsregierung, an den Grundlagen des Berufsbeamten tums nicht rütteln zu lassen, das er für die letzte starke Klammer für den Zusammenhalt des Deutschen Reiches bezeichnete. Er rechtfertigte die getroffenen Regierungs maßnahmen mit dem Hinweis auf die trostlose Finanz lage des Reiches. Die Beamtenorganifationen wollen nunmehr zu der Frage erneut Stellung nehmen. Bayerische Gewerkschaften zur Preisteuerung. Die christlichen Gewerkschaften in Bayern haben an das bayerische Gesamtministerium und an den General staatskommissar ein Schreiben gerichtet, worin sie auf die Verzweiflung Hinweisen, die infolge der neuerlic^n Preis steigerungen aller lebenswichtigen Bedarfsartikel die Lohn- und Gehaltsempfänger erfaßt habe. Nachdem auf die Forderungen der christlichen Gewerkschaften vom 22. Ok tober noch keine Antwort erfolgt sei, müsse bei weiterer Passivität der verantwortlichen Stellen jede Verant wortung für das Unheil abgelehnt werden, das eine durch Hunger zur Verzweiflung getriebene Bevölkerung über das Land bringen müßte. 7 — ' Aus In- und Ausland. Berlin. Das Auslandskomitee der Internationalen Arbeiterhilfe beruft zum 9. Dezember einen Inter nationalen Kongreß für die Hunger Hilfe in Deutfchland ein. Darmstadt. Der hessische Landtag hat den der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf über die Auflösung der Familienfideikommisse angenommen. Rom. Der Senat hat mit 165 gegen 41 Stimmen Musso lini das Vertrauen erneuert. Ole Lnöustrieverhan-sungen mit den " Franzosen gescheitert. B e r l t n, 16. November. Die sich nunmehr über mehr al» fünf Wochen hin- ziehenden Verhandlungen zwischen den Kohlenzechen de» ! besetzten Gebiet» und der „Mission Jnterallise de Contröle de» Ustnes et des Mines" sind gescheitert, well die vor- genannte „Mieum" die Zusage, datz die beabsichtigten SoPenlieferungen und Barleistungen der Zechen Deutsch land» auf Reparationskonto gutgebracht werden, ver weigert hat. Der Ausgangspunkt der Verhandlungen zwischen den Zechen und der Micum war, daß PoincarS die Wieder herstellung des Zustandes vor dem 11. Januar, d. h. die Wiederaufnahme der Reparationskohlenlieferungen in dem gleichen Umfange wie vor dem 11. Januar verlangt hat, daß Deutschland tatsächlich aber die dafür erforderlichen Geldbeträge gegenwärtig nicht aufbringen kann. In dieser Situation waren die Zechenbesitzer eingesprungen und hatten es von sich aus übernommen, die Reparations- kohlenlieferungen zu finanzieren. Auf dieser Basts sind die Verhandlungen begonnen worden, und die Anrechnung der Leistungen der Zechen auf Reparationskonto war dabei die selbstverständliche Grundlage der Besprechungen, über alle anderen wirtscha 7liehen und finanziellen Fragen, wie die Höhe der Kohlenlrcferungen einschließlich der italieni schen Quote, die nochmalige Zahlung der an das Reich ! bereits bezahlten Kohlcnsteuer für die zurückliegende Zeit ! und die Höhe der zukünftigen Kohlenabgabe an die Micum sowie über alle anderen weitgehenden Bedingungen der Micum war man zu einer Einigung gekommen. Die Franzosen brechen aber jetzt plötzlich die Verhandlungen brüsk ab, weil ihre unmögliche Forderung auf Ver pflichtung des Reichs nicht erfüllt werden konnte. Wieder Postgeböhren-Verdoppelmg Bom 2V. November ab. Mit Hinweis auf die außerordentliche Geldentwertung überrascht die Postverwaltung abermals mit einer Er- ! Höhung aller Postgebühren, die schon am 20. November in Kraft treten wird. i Der Fernbrief 20 Milliarden. Die Erhöhung erstreckt sich auf sämtliche Hauptgebühren ! im Inlands- und Auslandsverkehr sowie auf die Neben- aebübren l Einschreibuna. Voneiaen von Aufträgen und An unsere Leser! Das Bezugsgeld für unsere Zeitung kür ckl« Akovk» vom 1S.—»4. kßovvmdvr mußten wir mit Rücksicht auf die schlimme finanzielle Lage aus S0 Solckpkannlg« festsetzen. Das ist be deutend billiger als in anderen Bezirken Sachsens, wir wollen aber das Letzte versuchen, dem Wochenblatt eine Existenz zu er halten. Für die Umrechnung der Goldpsennige in Papiermark ist der Kurs vom Freilag Nachmittag maßgebend. Das Bezugs geld sür die in der kommenden Woche wegen des Duhlages nur 2mal erscheinende Zeitung ist also, dem Dollarkurs entsprechend: Am Schaller 30 Soldpfennige 180 Milliarden durch die Austräger in der Stadt . . . . !85 „ „ „ »auf dem Lande .... 190 „ Einzelnummer, nur am Schalter SO „ Verlag der Nachrichten für Naunhof. WIMWMW»W»IWW Nachnahme, Eilzustellungen uswss. Der einfache Fernbrief kostet sonach vom 20. 11. 20 Milliarden, die Fernpostkarte 10 Milliarden, die Drucksache bis 25 Gramm 4 Milliarden und die Einschreibung 20 Milliarden Mark. Ausgeschlossen von der Berdovvelung bleiben die Zeitungsgebühr, die Gebühr für Blindenschriftsendungen, die Versicherungs- gebühr, die Gebühr für Einzahlungen und Auszahlungen im Postscheckverkehr, die Postanweisungsgebühren. Umstellung des Postscheckverkehrs. Der Reichspostminister hat dem Reichskabiwtt den Entwurf zu einer Verordnung über die Umstellung des Postscheckverkehrs auf Rentenmark zugehen lassen. Da et wegen der Betriebs- und Raumverhältnisse der Postscheck ämter nicht möglich ist, rreben den in Papiermark geführten Konten wertbeständige Konten in größerem Umfang zuzu- lassen, sieht der Verordnnnasentwurf vor, den gesamten Postscheckverkehr in den ersten Tagen des Dezember auf Rentenmark umzustellen. Vom 6. 12. ab werden die Post scheckkunden voraussichtlich über ihre Guthaben in Renten mark verfügen können. Die Überweisungen und Schecks wären dann auf Rentenmark auszustellen. Die Zahlkarlen l hätten bereits vom 3. 12. an auf Rentenmark zu lauten. Bei der Einzahlung werden neben Rentenmark bis auf j weiteres auch die Anleihestücke und Zwischenscheine bis 21 Mark (5 Dollar) der wertbeständigen Anleihe des Deut- ! scheu Reiches in Zahlung genommen werden. Ferner wird die Postverwaltung vom 1. 12. ab neben den auf Papier- mark lautenden Postanweisungen im Jnlandsverkehr auch Postanweisungen auf Rentenmark einführen. Sode des berliner Suchdruckerstreiks. Die Arbeit wieder ausgenommen. Berlin, 16. November. Freitag nachmittag wurdtn die Berliner freudig überrascht — auf den Straßen wurden die sechs Tage lang entbehrten Rufe der Verkäufer wieder laut, die Nackmittaas Zeitungen waren erschienen. Die Vorstände der graphischen Organisationen hatten nach eingehender Erörterung der durch den Eingriff der Militärbehörde ge schaffenen Situation und in Rücksicht auf die in Aussicht gestellte Rückgängigmachung der Verhaftungen und der wetteren zentralen Verhandlungen über die Festsetzung der Löhne beschlossen, den Abbruch des Streiks zu empfehlen. Die Obleute der Betriebe stimmten dem auch in einer Versammlung der Arbeitsaufnahme zu, die als- bald vor sich ging. Mittlerweile erschien eine Bekannt machung des Militärbefehlshabers, wodurch die verhaf tete« Verbandsmitglieder der Organisationen in Freiheit gesetzt wurden. j Der Streik hatte sich darum gedreht, daß die Gehilfen i einen ergangenen Schiedsspruch als zu niedrig ablehnten, der ihnen einen Goldwyn von SS Marl pro Woche -u- sprach. Für da- Gewerbe und alle" Beteiligten ist et« erheblicher Schaden entstanden, zumal auch alle Ausständi gen nicht mehr eingestellt werden konnten. Oie neuen Renienpfennige. Was sie gelten, und wie sie auSsehe«. * Die neuen Rentenpfennige, die in Nennbeträgen von 1, 2, 5, 10 und 50 Pfennigen ausgegeben werden, haben folgendes Aussehen: Die im glatten Ringe geprägten Münzen» im Nennbeträge von 1 und 2 Rentrnpfennigen bestehen aus einer Legierung von 95 Teilen Kupfer, 4 Teilen Zinn und 1 Teil Zink. Das Einpfennigstück erhält einen Durchmesser von 17N Millimeter und ein Ge wicht von 2 Gramm. Das Zweipfennigstück erhält einen Durchmesser von 20 Millimeter und ein Gewicht von 3^ Gramm. Die Münzen tragen auf der Schriftsette innerhalb des aus flachen Stäbchen bestehenden erhabenen Randes in Antiqua in der oberen Hälfte die Inschrift „Deutsches Reich" und davon durch Rosetten getrennt in der unteren Hälfte die Umschrift „Rentenpfenntg". In der Mitte steht in arabischen Ziffern die Wertbezeichnung „1" bzw. „2", die von der Umschrift durch die erhabene Kreis linie getrennt ist. Auf der Schauseite befindet sich in der Mitte innerhalb des aus einem flachen Stäbchen bestehen den erhabenen Randes eine aufrechtstehende Ährengarbe» rechts und links davon verteilt die Jahreszahl und am «enteren Rande das Münzzeichen. Die im gerippten Ringe geprägten Münzen im Nenn beträge von 5, 10 und 50 Nentenpfennigen bestehen aus einer Legierung von 91,5 Teilen Kupfer und 8,5 Teilen Aluminium. Das Fünfpfennigstück erhält einen Durch messer von 18 Millimeter und ein Gewicht von 2>Z Gramm. Das Zehnpfennigstück erhält einen Durchmesser von 21 Millimeter und ein Gewicht von 4 Gramm. Das Fünfzig pfennigstück erhält einen Durchmesser von 25 Millimeter und ein Gewicht von 5 Gramm. Auf der Schriftseite tragen die Münzen innerhalb des aus einem flachen Stäb chen bestehenden erhabenen Handes in Balkeuschrlft in der oberen Hälfte die Umschrift „Deutsches Reich" und davon durch Rosetten getrennt in der unteren Hälfte die Umschrift „Rentenpfennig". In der Mitte umgibt ein auf die Spitze gestelltes Quadrat, dessen Seiten durch je ein Etchenblatt verziert sind, die in arabischen Ziffern ausgedrückte Wert- bezeichnung „5", „10" bzw. .50". Auf der Schauseite be finden sich innerhalb des aus einem flachen Stäbchen be stehenden erhabenen Randes gekreuzte Halme mit je drei Ähren an jeder Seite und darüber am oberen Rande das Münzzeichen. Am unteren Rande, der durch einen Quer strich getrennt ist, steht die Jahreszahl. Schsußdienst. vermischte Drahtnachrtchte» Hilfe für deutsche Kinder. Berlin, 16. November. Prinz Heinrich der Nieder lande, der als Vorsitzender des Holländischen Roten Kreuzes bekanntlich den Bestrebungen des Roten Kreuzes in Deutschland lebhaftes Interesse zuwendet, hat eine Unterhaltung mit dem deutschen Reichskanzler gehabt, um Maßnahmen zur Linderung der Not deutscher Kinder her beizuführen. Erhöhung der Erwerbslosenunterstützungen. Berlin, 16. November. Die wochentägltchen Unter stützungssätze für Erwerbslos« betragen: Im unbesetzten Deutschland für die Zeit vom 12. bis 17. November in Ortsklasse für Männer über 21. Jahre 420, unter 21 Jahre 250; für Frauen über 21 Jahre 340, unter 21 Jahre 200. Als Familienzuschläge für den Ehegatten 150, für jedes Kind und jeden sonstigen unterstützungsberechtigten Angehörigen 130 Milliarden Mark. In Ortsklasse L sind für di« gleichen, Gruppen zu zahlen: 390, 230; 320, 190; 140, 120. In Ortsklasse 6 360, 210, 300, 180; 130, 110. In den Ortsklassen v und K 330, 190; 280, 170; 120, 100. Die Familienzuschläge dürfen insgesamt den einfachen Hauptunterstützungssatz nicht übersteigen. Im besetzten Gebiet darf zu sämtlichen Sätzen ein Zuschlag von 12 A gewährt werden. Frankreich sucht nach Rekruten. Paris, 16. November. „Newyork Herald" meldet, nächste Woche würden im Parlament Änderungen der französischen Gesetzgebung vorgeschlagen werden, die daraus hinausliefen, den in Frankreich geborenen Kindern nicht- französischer Eltern die Möglichkeit zu geben, im mündigen Alter für die französische Nationalität zu optieren. Man nehme an, daß man dadurch einen Zuwachs von 30 000 jungen Männern für den Militärdienst erhielte. Fachs Phantasien über deutsche Rüstungen. Paris, 16. November, über eine Sitzung der Bot- schafterkonferenz veröffentlicht die „Agentur HavaS" einen Bericht, dem zufolge Marschall Foch einen Überblick über die angebliche Wiederaufnahme der Bewaffnung Deutsch lands gab. Er behauptete, die Zahl der Reichswehr- truppen übersteige wesentlich den Deutschland zugebilligten Bestand. Ferner wußte er von der Wiederaufnahm« der Herstellung von Kriegsmaterial zu erzählen, wobei er hin zugefügt haben soll, daß selbst Hugo StinneS aus dem Ruhrgebiet nach dem inneren Deutschland bestimmte Arbeiter berufen habe, die sich speziell mit der Herstellung von Kriegsmaterial befaßten. Foch produzierte noch eine Menge solcher Phantasten. Englischer Kohlenkredit für Deutfchland. § London, 16. November. Der Vertrag über einen der RetchSeisenbahn für englische Kohlenlieferungen zur Ver fügung zu stellenden Kredit über vier Millionen Pfund Sterling ist im Londoner Bankhaus Schröder unterzeichnet worden. > Die englische Thronrede. London. Das Parlament wurde heute mit einer Thronrede geschlossen, die ähnliche Gedanken Über die fran zösische Politik wie in Baldwins Rede -um Ausdruck bringt. , Poinears will Hamburg besetzen. Rom, 16. November. Der franzSsische Plan, den Hamburger Hafen zu besetzen, soll sich, wie der „Corriere d'Jtalia" au» diplomatischen französischen Kreisen erfahren haben will, zu einem direkten Vorschlag an die Alliierten verdichtet haben. Der Vorschlag hat überall und ganz be sonder» in Italien Befremden erregt und keine Zustim mung gefunden.