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sammenkünften solcher Verbände oder Einrichtungen unter, jagt. Zuwiderhandlungen werden mk Gefängnis bestraft, daneben kann auf Geldstrafe in unbeschränkter Höhe erkannt werden. -- Errichtung -er Rentenbank. Dr. Lerche Präsident. Der Verwaltungsrat der Deutschen Rentenbank hat be schlossen, den ehemaligen preußischen Ftnanzminister Dr. Lentze zum Präsidenten des neuen Noteninstitutes vorzu- schlagen. Außerdem beschloß der Verwaltungsrat die Satzungen für seine Geschäftsführung. Dr. Lentze war Oberbürgermeister von Magdeburg und sann sieben Jahre, von 1910 ab, preußischer Ftnanzminister. Er ist 63 Jahre alt. * Rentenbriefe, Rentenmark, Rentenpfennige. Die mit dem 16. Oktober in Kraft getretene Verordnung über die Rentenbank ist bekanntgegeben worden. Im wesent lichen bringt der Wortlaut kaum etwas Unbekanntes. Hervor ruheben ist noch, daß die Rentenbank von allen Steuern des Reiches, der Länder und Gemeinden vom Vermögen und Einkommen sowie vom Grundvermögen und vom Gewerbe betrieb befreit ist. Die Deutsche Rentenbank erwirbt an den Grundstücken, die dauernd land-, sorstwir 1 schäftl i ch e n oder gärtne rischen Zwecken dienen und der Besteuerung unterliegen, in Höhe von 4 N des Wehrbeitragswerles eine auf Goldmark lautende Grundschuld. Die Grundschuld geht, soweit nicht mit anderen Staaten getroffene Vereinbarungen entgegenstehen, allen anderen Lasten im Range vor. Als Werteinheit wird die alte Goldmark gerechnet. Die bei Inkrafttreten der Verordnung bestehenden industriellen, gewerblichen und Han delsbetriebe, einschließlich der Banken, werden mit demselben Betrage in Goldmark belastet wie die landwirtschaft lichen usw. Grundstücke. Die Bank stellt auf Grund der für sie begründeten Grund» schulden und der ihr zu übergebenden Schuldverschreibungen Rentenbrlefe aus. Die Rentenbriefe lauten auf 500 Goldmark oder ein Vielfaches davon. Die Rentenbriefe find mit 5 A jährlich verzinslich und können nach Ablauf von fünf Fahren von der Deutschen Rentenbank zur Rückzahlung zu ihrem Nennwert im ganzen oder in Serien aufgewndigt wer den. Die Rentenbriefe dienen alS Deckung für die von der Deutschen Rentenbank auszugebendcn Rentenbankscheine. Die Werteinheit dieser Rentenbankscheine ist die Rentenmark, die i« 100 Rentenpfennig eingeteilt ist. Auf Grund je eines über 500 Goldmark lautenden Renten briefe- dürfen unter der Bezeichnung Rentenbankscheine besondere Wertzeichen im Betrage von 500 Rentenmark, ins gesamt nicht mehr als der Betrag des Kapitals und der Grund« rücNage, ausgegeben werden. Die Rentenbankscheine sind an den öffentlichen Kassen als Zahlungsmittel anznnehmen. Der Reingewinn der Deutschen Rentenbank wird ziem- kich beträchtlich sein, da sämtliche in ihrem Gewahrsam befind lichen Rentenbriefe, also auch die nicht in den Verkehr stehen den, die alS Deckung für die Rentenmark dienen, von den Er- werdSständen verzinst werden. Für das umlaufende Geld braucht,sie aber keine Zinsen aufzuwenden. Weitere Gewinne erwachsen ihr aus dem Darlehen, das sie in Höhe von 900 Millionen Mark mit 6 A verzinslich an das Reich gibt, und au- ihren mit der Reichsbank abzuschließenden Kreditgeschäften. Don dem Reingewinn wird nun zunächst ein Betrag von 40 und nach Tilgung des dem Reiche zinslos zu gewährenden Darlehens von 300 Millionen Mark ein solcher von 30 A einem Tilgungskonto -»geführt. Dann wird bis zur Höhe von 6 7« Dividende den Anteilseignern zugewendet und der Rest zur Verstärkung des Tilgungskontos verwandt. Man rechnet damit, daß die Höchstdimdende von 6 H sehr bald erreicht sein wird. politische Rundschau. Deutsches Reich. 5 Berha^luUgen über bas Arbeitszeitgesetz? Zwischen der Regierung und den Koalitionspartefen sind die Besprechungen über Las Arbeitszeitgesetz ausgenommen worden., Daneben liefen Verhandlungen mit den Gewerk schaften., Die Plenarsitzung des Reichstages, in der Las Arbeitszeitgesetz zur Verhandlung kommen soll, ist für Dienstag nächster Woche vorgesehen. Man rechnete darauf, daß sich eine weitere Verschiebung vermeiden lassen werde. Verfünffachte Telegraphen- und Fernsprechgebühren. Aum LV. Oktober werden die Sätze des Brief- und Paket- Verkehrs im allgemeinen verdoppelt, die Gebühren des Tele graphen- und Fernsprechverkehrs werden am gleichen Tage sogar auf das Fünffache erhöht. Eiy Ortsgespräch hostet dann also 50 Millionen. Gewerkschaften und Wirtschaftslage. Im Reichswirtschaftsrat traten die Bundesvorstände der drei freigewerkschaftlichen Spitzenorganisationen zu einer Aussprache über die wirtschaftliche Lage zusammen. Die Neichsregierung war durch mehrere Referenten des Wirt schafts-, Finanz- und Ernährungsministeriums vertreten. In »irrer Entschließung wird u. a. erklärt, daß nur rasche und tiefgreifende Maßnahmen den völligen Zusammenbruch ver hindern können. Die Ordnung der Währung und der Staats- finanzen müsse sofort herbeigesührt werden. Die Beschrän kung des hemmungslosen Gewinntriebes, die Erzwingung cines erheblichen Preisabbaues und damit Stärkung der Konsumkraft, sind notwendige Voraussetzungen für die wirt schaftliche Wiedergesundung. Alle Mittel der Staatsgewalt müssen eingesetzt werden, um zu verhindern, daß das Volk bet vollen Scheunen verhungert. . , Die neue Regierung Thüringens. Im Thüringischen Landtag gab der Abg. Knauer (Soz.) folgende Minister liste bekannt: Inneres: Staaksmini- sier Hermann (wie bisher), Finanzen: Hartmann (Soz.), Justiz: Oberlandesgerichtsrat Dr. Korsch-Jena (Komm.), Volksbildung: Greil (Soz.), Wirtschqft: Tenner (Komm.). Als Staatsräte für die nicht vertretenen Gebiete werden vorge- fchlagen für Sondershausen Abg. Bieltgk (Soz.), für Gotha Abg. Dr. Neubauer (Komm.) und für Altenburg Abg. Frölich (Soz.). Ein Antrag der V. S. P. D. und K. P. D. auf Neugliederung der Landesregierung, wonach ein weite res Ministerium, und zwar für Auswärtige geschaffen wer dest soll, dem der bisherige Staatsminister Frölich zugleich als Ministerpräsident vorsteht, wurde von der Mehrheit an genommen. Die Minderheit der bürgerlichen Parteien betrug 24,-egen 28 der sozialdemokratischen Parteien. Nordamerika. X Präsident Coolidge interessiert sich nicht. Senator Tsmoot, ein Mitglied der amerikanischen SchulLenfundie- rungskommission, der vor kurzem aus Europa zurückgekehrt ist, hat Präsident Coolidge den Vorschlag gemacht, daß die Vereinigten Staaten im Verein mit Großbritannien und den Landern, die sich anschließen wollen, eine GomMsion H» , nennen sollen, die Deutschland besucht und über die Zah lungsfähigkeit Deutschlands Bericht erstattet. Smoot er klärte, es müsse bald zu einer Regelung kommen, sonst werde Deutschland in Bürgerkrieg stürzen. Deutschland könne nie mals 132 Milliarden Goldmark zahlen. Der Berichterstatter hebt hervor, daß, soweit das Weiße Haus in Betracht komme, «die Regel strenger Vermeidung derartiger Fragen weiterhin aufrechterhalten wird." Anscheinend werde nur ein Ge schehnis von beispielloser Gröhe Präsident Coolidge aus sei ner Zurückhaltung bringen. Aus In« und Ausland. Berlin. Der GewerkschastSrlng hat in einer schriftlichen Eingabe an den Reichsernährunosminister auf die bedenklichen Auswirkungen des Brotpreises auf die allgemeine Lebens haltung hingewiesen. Berlin. Der heutige Tag verlief ruhig. Von Teuerungs- unruhen und Demonstrationen wurde bis gegen Abend nichts bekannt. Moskau. Die unter dem Patriarchen Ttchon stehende russische Kirche ging mit Zustimmung des Konstantinopeler Patriarchen vom 14. Oktober ab zum neuen gregorianisäien Kalenderftil über. Der Rhein-Diktator über die Lage. Für die Beurteilung der Lage und Zukunft des besetzten Gebietes an Rhein und Ruhr erscheint beson ders eine Erklärung wichtig, die General Degoutte als Oberkommandierender der französischen Rhein- und Ruhrarmee einem Mitarbeiter des Brüsseler „Soir" gab. Daß in dieser Unterredung schon vor zehn Ta^en etwa der Abbruch des passiven Widerstandes als un mittelbar bevorstehend bezeichnet wurde, ist selbstver ständlich, und ebenso patzt durchaus in die Politik des Hauptquartiers Düsseldorf die Bemerkung, daß der passive Widerstand die Grossindustrie und die Arbeiter schaft am letzten Ende auseinandertreiben werde. Ge rade aus diesen Anschauungen heraus aber ist doch wichtig, daß auch Degoutte das psychologische Moment der Passiven Trägheit, die leider mit dem Pas siven Widerstand verbunden war, außerordentlich hoch einschätzt. „Nichts ist gefährlicher", meint er, „als die Arbeiter daran zu gewöhnen, Geld zu verdienen, ohne zu arbeiten." Was die überlieferte Rheinlandpolitik Frankreichs betrifft, so ist die Hoffnung des Generals auf einen schnellen Erfolg nur zu gut erklärlich. Die Ruhe herrscht in dem besetzten Gebiet, und die Geistesverfas sung der Bevölkerung ist nicht schlecht. Wir verfolgen die Ausführungen unseres Programms ohne irgend etwas zu überhasten. Die rheinische Frage ist selbst für Hn eine innerpolitische Frage Deutschlands. Natio nalisten, Kommunisten und Separatisten betrachtet er als der verantwortliche Leiter lediglich als deutsche politische Parteien. „Wenn die Nationalisten — .sagt er — bet mir eine Ermächtigung nachsuchen, eine Ver sammlung abzuhalten, dann erteile ich sie, wofern die Sicherheit der Besatzungstruppen nicht dadurch gefähr det wird", — wobei er die Bemerkung vergißt, daß eben grundsätzlich jede Versammlung der sog. Nationalisten, von der Sozialdemokratie bis zu den Deutschnationalen, die berüchtmte „Sicherheit der Besatzung" gefährdet! Nur die Versammlungen der Kommunisten und Separatisten erhalten ganz selbst verständlich jederzeit die Genehmigung General De- gouttes, der sich heute mehr denn je als Diktator des Rhein- und Ruhrgebiets fühlen darf. Auch er liebt die Separatisten ebensowenig wie die Kommunisten; aber beide Gruppen müssen die Schrittmacher der fran zösischen Rheinlandpolitik werden, deren Ziel auch dem französischen General das Gleiche ist wie dem großen amtlichen und nichtamtlichen Frankreich die Zertrüm merung des deutschen Reiches und die Umformung des Rheintals zu einem schwachen, kraftlosen Staaten- gebiKe! Schlußdienst. Vermischte Drahtnachrichten. Sozialdemokratie gegen Belagerungszustand. Perlin, 17. Oktober. Der Vorstand der Vereinigten So zialdemokratischen Partei hat sich in seiner heutigen Sitzung mit dem militärischen Belagerungszustand und den durch ihn geschaffenen Zuständen in den Einzelstaaten beschäftigt. Er ist dabei einmütig zu der Überzeugung gelangt, daß die schleunigeAufhebungdesmilitärischenBe- tagerungszustandeS notwendig ist, um im Verhält nis des Reichs zu den Einzelstaaten die Rechtsgleichheit wiederheczuflellen. Ein Racheakt. Braunschweig, 17. Oktober. Der Lokomotivführer Fischer versuchte, den Anwalt Marheine in seinem Bureau zu erschießen. Der Anwalt kam dank glücklicher Umstände mit einem Streifschuß davon. Fischer richtete dann die Waffe gegen sich selbst und brachte sich einen tödlichenSchuß bei. Die Lat stellt sich als Racheakt heraus. Die Frau des Lokomo tivführers war nämlich von Dr. Marheine in ihrem Ehe scheidungsprozeß vertreten worden, und der Lokomotivführer hatte den Prozeß verloren. Freisprechung von der LandeSVerratSanklage. München, 17. Oktober. Das Volksgericht in RegenSVurg sprach den Redakteur der Sozialistischen Volkswacht frei, der dreier Verbrechen des Landesverrates und des Verbrechens gegen die bayerische Notverordnung angeklagt war. Kommunistenverhaftungen tn Posen. Posen, 17. Oktober. Im Zusammenhang mit den Ver haftungen von Kommunisten in Warschau und anderen Städten hat die Posener Polizei gestern Verhaftungen und Haussuchungen vorgenommen. Zwanzig Personen sind festgenommen worden. Eisenbahnverkehr vom besetzten ins unbesetzte Gebiet. Paris, 17. Oktober. HavaS berichtet aus Mainz: Zwischen einem Inspektor der Eisenbahnverwalmng in Mannheim und dem französischen Kommando in Ludwigs hafen seien Verhandlungen über die Überführung der Elsenbahnzüge vom besetzten ins unbesetzte Gebiet etnge- leitet worden. Auch ein Vertreter der deutschen Etsen- bahnverwaltuna werde tn Ludwigshafen mit der franzö sisch-belgischen Regie die Frage des Übergangs der Züge über den Rhein und die Wiederherstellung der Eisenbahn verbindungen zwischen dem besetzten und unbesetzten Gebiet unverzüglich besprechen. Um MBiihrru 20. Müder. Gin Fernbrief ro Millisne«. Dir am 10. Oktober tn Kraft getreten« PosigebührenerhS-ung Hal sich schon wieder überlebt, für den 20. Oktober werdni Mue Sätze veröffentlicht, die wie folgt festgesetzt sind: Für Postkarlen tm Ortsverkehr 2 Millionen, tm Fernverkehr 4 Millionen. Für Briefe im Ortsverkehr bis 20 Gramm 4 Millionen, übcr 20 bis los Gramm 6 Millionen, über tOO bis 250 Gramm 10 Mil lionen, über 250 bis 500 Gramm 12 Millionen, im Fernverkehr b s 20 Gramm 10. 14. 16 und 18 Millionen. Für Drucksachen bis 25 Gramm 2 Millionen, über 25 bis 52 Gramm 4 Millionen, über 50 dis 120 Gramm 6 Millionen usw. Für Pakeke 1. Zone (bis 75 Kilometer) bis 3 Kilogramm 25 Millionen, über 3 bis 5 Kilogramm 35 Millionen, über 5 dis 6 Kilogramm 40 Millionen, über 6 bis 7 Kilogramm 45 Millionen, 2. Zone (über 75 dis 375 Kilometer) bis 3 Kilogramm 50 Millionen, über 3 bis 5 Kilogramm 70 Millionen, über 5 dis 6 Kilogramm 80 Millionen, über 6 d'S 7 Kilogramm SO Millionen: 3. Zone (über 375 Kilometer) bis 3 Kilogramm 50 Millionen; über 3 bis 5 Kilo gramm 70 Millionen, über 5 bis 6 Kilogramm 120 Millionen, über 6 bis 7 Kilogramm 135 Millionen usw. Sächsische und Lokale Mitteilungen. Naunhof, den 18. Oktober 1923. Merkblatt flir den IS. Oktober. Sonnenaufgang 6'' Mondaufgang 8" N. Sonnenuntergang 4" Monduntergang 12^ V. 1693 Gründung der Universität Ha"e. — 1812 Navoleon tritt d n Rückzug aus Moskau an. — 1813 Leipzig wird von den Verbündeten erstürmt. —1863 Dichter Gustav Frenssen geb. ID Warnung vor Einwanderung nach der Türkei. Die Einreise in die Türkei ist jetzt nur noch den türkischen Vor schriften unterworfen. Beängstigend ist aber der Zuzug von Reichsdeutschen nach Konstantinopel und Anatolien. Sie sind meistens mittellos und glauben, es gäbe dort Arbeit in Hülle und Fülle. Es sei eindringlich darauf binoewtesen, daß die Wirtschaftslage in der Türkei zurzeit sehr ungünstig ist, und daß einträgliche Stellungen sür Deutsche so gut wie gär nicht vorhanden sind. Isermann sei daher hiermit vor der Auswanderung nach der Türkei gewarnt. O Postgebühren im Auslandsverkehr. Der deutsche Gegen wert des Goldfranken bei der Gebührenerhebung im Aus- l a n d s - Paket-, Zeftungs-, Telearamm- und Fernkvrech verkehr nach dem Ausland ist mit Wirkung vom 18. Oktober an auf 912 Millionen Mark sestgesekt worden. DiekeS Um- rechnungsverbältnis ist auck bei der Wertangabe auf Paketen und Briefen sowie auf Kästchen mit Wertangabe nach dem Ausland anzuwenden. Nähere Auskunft erteilen die Post' und Telegraphenanstalten. L) Versicherung von Psstpakcten. Der Ersatz, den die Reichspostverwaltung für verlorene oder beschädigte Pakete leistet, reicht gewöhnlich nicht ans, den wirklich entstandenen Schaden auch nur annähernd zu decken; außerdem folgt die Erhöhung der gesetzlichen Ersatzbeträge der Geldentwertung in so weitem Abstande, daß die Spanne zwischen Schaden und Ersatz immer größer wird. Aus diesem Grunde hat die Europäische Güter- und Reisegepäckversicherung A. G. einen neuen Verstcherungszweig, die Versicherung von Postpaketen, ausgenommen. Hoffentlich macht man mit dieser Versiche rung nur gute Erfahrungen — bei der nichtamtlichen Ver- stcherung von Bahngepäck ist das durchaus nicht immer der Fall. — Naunhof. Vach den Verhandlungen in der gestern Abend im Gasthof »zum goldnen Stern* stattgefundenen Ver sammlung zu urteilen, kann mit Bestimmtheit angenommen werden, daß von den bürgerlichen Parteien eine gemeinsame Liste zur Stadtverordneten««^ präsenttert wird. Der Gewerbpoerband in Gemeinschaft mit dem Lous- und Grund besitzer-Verein schließt sich dem Bürgerbund an; die Festsetzung der neuen Kandidaten ist so gut wie erledigt und ist nur noch reine Formsache. Die Liste wird kommenden Sonnabend zu sammengestellt und dann bekonnlgegeben. Don den bisherigen Vertretern wird ein großer Teil wieder ausgestellt. - s- Die neuen Brotpretfe. 3n der Bevölkerung scheint die Meinung verbreitet zu sein, daß der Brvtprets noch durch die Amtshauptmannfchast festgesetzt werde. Wie wir er- fahren, wurde der Preis von der Behörde nur bis zum 15. Oktober festgesetzt. Für die Preise für Schwarz- oder Weiß brot vom 16. d. M. ab ist die Amtshavptmannichaft oder der Bezirksverbond nicht mehr verantwortlich. Diese Preise wer den von den Bäckereien festgesetzt. - f- Die Amtshauptmannschaft gibt folgendes bekannt: Noch 8 2 des G-fetzes über d e Bekämpfung det Bisamratte vom 30. Juli 1923 sind Eigentümer, Nutznießer, Mieter, Pächter von Grundstücken und stehenden Gewässern, Zogd- und F schereiberechtigte sowie die gesetzlichen und die bestellten Vertreter di ser Personen verpflichtet, sobald sie das Auftreten von Bisamratten beobichken oder davon Kenntnis erholten, dies unter Angabe von Ort, Zeit und anderen wichtigen Um ständen der Amtshauptmonnschost binnen 3 Tagen anzuzeigen. Die anzeigepflichtigen Personen hoben die zur Abwehr und Vertilgung der Bisamratten nötigen Maßnahmen, die im Ein- zelfalle von der Amtshauptmannschoft näher bestimmt werden können, durchzuführen. (§ 4 des Gesetzes.) Zuwiderhand lungen find strafbar. s Verlängerung von Fa hrpreiser müßt- gungen. Mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verhältnisse ist die Fahrpreisermäßigung der Arbeiterwochenkarten sür Kurzarbeiter vorläufig bis 3 t. März 1924 verlängert worden. Wetter werden die ermäßigten Echülermonatskorten für Kinder aus dem Rhein- und Ruhrgebiet, sowie die Fahrpreis ermäßigung für dtkfe Kinder und die betkiltgten Pfarrer zum Gottesdienste bis 31. Dezember 1923 verlängert. - s- Wie wird der Winter? Es gtdt verschiedene Anzeichen in der Natur, welche Schlüffe auf einen gelinden kommenden Winter zulasten. So wurde Vieler Tage vom Forsiausseher Sachs in Köthen- walde beobachtet, wie zwei Lobicdte zu Neste trügen; dasselbe rst bet einem Slarenpaor in Wecker-dort der Fall. Man schließt daraus, daß - der Winter diesmat ungewöhnlich spot etnsrtzen wird und im ollge- meinen nicht ollrukalt werden wird, von verschiedenen KSlteprrioden abgesehen. Soffen wir das Befiel Die rasenden Bier Preiserhöhungen fördern in verschiedenen Bezirken recht sonderbare Ergebnisse zutage, die dringender Aufklärung bedürfen. Während die Arbeit-- gemeinfcbaft der Lausitzer Gostwirtsveretntgung bekanntgtbt, daß ob 12 Oktober 0,35 Glas Dolldier 80 Millionen, Spezial» bier 90 Millionen kosten, betrogen tn Kamenz und Umgegend die Bierpreise laut Deröstentlichung der Arbeitsgemeinschaft der dortigen Saal- und Gastwirte vom 14. Oktober ab für dos