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Krieg, Streik oder sonstiger Störungen : Betriebes, hat der Dezteher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder R Nummer 136 39. Jahrgang Sonnabend, den 10. November 1923 Amtliches. Für ein Mädchen von 8 Jahren wird Unterkunft und Pflege gegen Vergütung gesucht. Meldungen werden im Rathause Zimmer 8 erbeten. Naunhof, am 10. November 1928. Der Stadtrat. Kommen und Gehen. Sterben unter den Regierungen. — Der Mann ohne Liebe. Eine geschäftstüchtige Familie. Als hätten sie alle miteinander geheime Verabredun gen getroffen, im November, im Monat der beginnenden Winterstürme, anderen Männern Platz zu machen, so ist plötzlich in diesen Tagen in einer ganzen Reihe von Län dern das große Sterben unter den Regierun- gen ausgebrochen. An erster Stelle natürlich ist zu nennen Herr PoincarS, der seit fast zweieinhalb Jahren eine ziemlich unum schränkte Herrschaft in der Französischen Republik aus üben durfte und nun das erste Anzeichen einer gewissen Herabminderung seines übermächtigen parlamentarisch- politischen Einflusses mit sofortiger Einreichung seines Entlassungsgesuches beantwortet hat. Gewiß ein ganzer Kerl, dieser Advokat aus dem Lothringer Land, der, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, mißgünstigen Partei- führern den FeMehandschuh ins Gesicht wirft, weil er sich zu groß und zu stolz dünkt, als daß er seine wohlüberlegte Etats- und Reparationspolitik unberechenbaren Einfällen machtlüsterner Gegner überlassen könnte. Auch seine Feinde müssen zugeben, daß er aus allerhand sehr wesent liche Erfolge für Frankreichs Ansehen und Wohlergehen Hinweisen kann, und daß ihm deshalb, wenn er kürzlich den Finanzausschuß der Kammer herunterputzte wie eine Versammlung von dummen Jungen, weil er ihm seine Etatsfinanzierung in verschiedenen Punkten verschlimm bessern wollte, mildernde Umstände von wesentlicher Be deutung zur Seite stehen. Jetzt ist der Weg frei für neue Kombinationen. Soviel muß man PoincarS jedenfalls zugestehen: er ist ein Mann, der zu seinen Worten steht und nicht morgen „nein" sagt, wenn er gestern „ja" gesagt hat. Er ist allerdings auch ein Mann, der Respekt genießt, viel Respekt sogar, nur keine Liebe, und dem man deshalb seine Mißerfolge, zum Beispiel im Elsaß, nur zu gern neben seinen unbestreibtaren Verdiensten auf's Butterbrot streicht. Wir Deutschen können ihm das Zeugnis nicht vorenthalten, daß wir seiner Klugheit, seiner Entschiedenheit und seinem unversöhnlichen Wesen ein recht stattliches TeU unseres nationalen Un glücks zu verdanken haben. * Mit dem französischen Kabinett ist auch das rumä nische Kabinett des Herrn Vintila Bratianu plötzlich in der Versenkung verschwunden. Ein Wurm, der nicht sterben wollte, darf man vielleicht von dieser un gemein geschäftstüchtigen Familie sagen, die es verstanden hatte, das Schicksal eines ganzen Landes mit ihren eigensten Haus- und Vermögensinteressen fast untrennbar zu verbinden. Nun soll doch die Probe aufs Exempel gemacht werden, ob es nicht auch ohne die Liberale Partei und ihren angestammten Führerkreis gehen mag, ob nicht eine unparteiische Beamtenregierung oder, wenn alle Stränge reißen, die im ganzen Lande verbreitete Bauern partei den Retter aus der Not spielen könnte. Rumänien ist in der Nachkriegszeit nicht sonderlich vom Glück begünstigt worden. Es hatte wirtschaftlich schwer um seine Lebensbedingungen zu kämpfen und die Tatsache, daß zurzeit an Stelle des Königs ein mehr köpfiger Regentschaftsrat die Geschäfte des Landes zu leiten hat, kommt natürlich in erster Reihe den Elementen zugute, die ihr eigenes Wohl nicht immer hinter das Beste des Vaterlandes zurückzustellen pflegen. Auch hier weiß man wohl, was man an den abgehenden Machthabern verliert, ohne mit Sicherheit darauf bauen zu können, daß ihre Nachfolger bessere Politik zu machen verstehen werden. Aber wenn Frankreich sich den Luxus einer uri erwarteten Ministerkrise erlauben kann, warum soll sein gehorsamer Vasallenstaat an der unteren Donau sich nicht auch von einer Seite auf die andere werfen? Nur ein Weilchen noch und von den Polen und von den Tschechoslowaken werden uns vielleicht ähnliche politische Schauspiele geboten werden. Vorläufig ist in Portugal, das ja wohl gegenwärtig noch einen Diktator an der Spitze des Staates amtieren sieht, die Regierung gestürzt, und schließlich hat auch das Kabinett der S ü d afrikanischen Union mit dem bekannten General Herzog an der Spitze sein Amt niedergelegt aus Gründen, in die anscheinend die Wohl unüberwindliche Abneigung der Buren gegen das zum Teil auch bereits von den europäischen Sendboten des Sozialismus erfaßte schwarze Element mit hineinspielt. Ein Kommen und Gehen also von regierenden Männern in Herr verschiedensten Ländern; eS ist nun ein mal im Einzelleben wie im Leben der Völker nichts be ständiger als der Wechsel. * Schließlich geht auch Herr Coolidge und Herr Hoover wird ihn ersetzen. Damit haben die Vereinigten Staaten abermals für vier Jahre Ruhe bekommen und die Sicherheit, daß sich in dieser Zett in ihren politischen Ver hältnissen und Machtverteilungen nichts ändern wird. Mit dem Einzug eines neuen Republikaners in daS Weiße Oie Lava kommt! Der Ausbruch -es Aetna. Schreckensweg des Feuerstroms. Die Schrecken desAusbruchseinesVulkans sind uns allen Wohl aus dem weltbekannten Roman „Die letzten Tage von Pompeji" bekannt. Was uns dort als Das von der Lava bedrohte Land. Phantasie eines Dkchtergeyirns erscheint, ist jetzt wieder einmal furchtbare Wirklichkeit geworden. Auf Sizilien hat der Ätna seine feurigen Schlünde geöffnet und speit seit einigen Tagen seine verderbenbringenden feurigen Lavamaffen aus. Bereits hat der Lavastrom in weitem Umkreis Dörfer, Felder und Wälder verwüstet. Nach den letzten Meldungen dringt die Lava mit unver minderter Stärke um etwa 3 Kilometer von Mascali nach Osten und Südosten gegen das Meer vor. Man ver sucht, alle Hindernisse aus dem Wege zu räumen, die ein seitliches Abschwenken möglich machen könnten. Durch einen seitlichen Arm des Lavastromes ist auch Giarre bedroht. Es ist anzunehmen, daß der Ausbruch des Ätna diesmal wie in den Jahren 1910, 1911 und 1923 mehrere Wochen andauern wird. Der Ausbruch des Ätna hat bereits Menschenleben gefordert. In der Gegend von Mascali wurde eine ganze Familie von der Lava überrascht und konnte sich nicht mehr recht zeitig retten. Ein altes Ehepaar, dessen Haus von der Lava bedroht wurde, suchte Rettung auf dem Dache. Die Rettung war aber nicht mehr möglich, da das Haus rasch von der Lava umflossen wurde und in dem glühenden Lavastrom zusammenbrach. Viele Häuser wurden in der Nacht vom Lavastrom erreicht, doch konnten sich die Be wohner noch rechtzeitig retten. In dem vom Ausbruch des Ätna heimgesuchten Gebieten spielten sich erschütternde Szenen ab. Riesenhafte Bäume wurden von der glühenden Masse wie Streichhölzer geknickt und flammten feurig auf. Häuser und Kirchen wurden wie Spielzeug umgerissen und sanken in sich zusammen. Vor dem sich langsam, aber mit unheimlicher Sicherheit fortbewegenden glühenden Brei hatten sich Prozessionen der gefährdeten Be völkerung aufgestellt, die durch Gebete und fromme Ge sänge das Verderben zum Stillstand bringen wollten. Wie blind stürzen die Haustiere in den sich immer mehr und mehr nähernden Feuerftrom hinein. Vögel senkten sich in ganzen Schwärmen aus die Lavaflui nieder und wurden von ihr verbrannt. Viele Bauern, die sich nicht von ihrem Hab und Gut trennen wollten, mußten mit Gewalt aus der gefährlichen Zone entfernt werden. Unübersehbarer Sachschaden ist entstanden, und das Verderben schreitet immer noch unaufhaltsam weiter. Haus ist auch die Fortdauer der republikanischen Politik für die gleiche Zeit gewährleistet. Regierungskrisen außerhalb des durch die Präsidentenwahl ermöglichten Wechsels sind den Amerikanern eine unbekannte Sache. Herr Hoover kann von dem glänzenden Hieg, den er, ein hundertprozentiger Mann, wie er im Buch steht, erfochten hat, um so entschiedeneren Gebrauch machen, als er nicht nur seiner Person, sondern auch der Republikanischen Partei als solcher gutzuschreiben ist. Dr. Sy. Stresemann zu Deutschlands Wiederaufstieg. Sachliche, bewußte Arbeit. In einem Leipziger Blatt veröffentlicht der Reichs außenminister Dr. Stresemann eine Bettachtung zu dem jetzt wiedergekehrten Tage der politischen Umwälzung in Deutschland. Der Minister schreibt u. a.: „Man zitiert in diesen Tagen viel ein Wort Bis marcks, der davon sprach, daß Deutschland nach einem unglücklichen Kriege wieder groß werden könnte, dann aber allerdings nur auf dem Boden der Republik. Wir können heute nur davon sprechen, daß die Entwicklung eine vorwärtsstrebende war, dürfen sagen, daß die Zeit von 1918 bis 1923 wie ein wüster Traum hinter uns liegt. Wir müssen mit längeren Zeiten rechnen, wenn wir die Auswirkung der neuen Zeit sehen wollen. Der groß« Kanzler des alten Reiches hatte eine beinahe visionäre Art, in die Zukunft zu sehen. Hoften wir, daß auch das Wort von der Größe, zu der das republikanische Deutsch land nach dem verlorenen Kriege kommen würde, sich be wahrheiten möge. Seien wir uns aber klar darüber, daß weder träumende Resignation noch überschäumende Kraft der Worte da, wo tatsächliche Kräfte fehlen, uns dahin bringen werden, sondern nur die sachliche, bewußte Arbeit eines ganzen Geschlechts/ Eine Frage a« Polen. . Die Grenzmark Posen-Westpreußen. Der preußische Finanzminister Dr. HSpker- Aschoff nahm die Einweihung des neuen RegierungS- gebäudes der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen in Schneidemühl zum Anlaß, um, nachdem er die Grüße deS in diesem Gebietsteile geborenen Reichspräsidenten von Hindenburg sowie die der Reichs- und der preußischen Staatsregierung überbracht hatte, an Polen die Frage zu richten, ob die Deutschen, die in den abge- tretenen Gebieten zurückgeblieben sind und denen er feine Grüße entbietet, denselben Rechtsschutz, dieselbe Sicherheit « und Freiheit genießen, die die Angehörigen der polnischen Nation einst unter der deutschen Herrschaft genossen haben. Der Minister fügte hinzu: Wir wollen mit den Polen in Frieden leben und Handel und Wandel mit ihnen treiben. Aber solche Beziehungen unter den Völkern sind nur möglich, wenn das nationale Recht und die verbrieften Verträge, wenn insbesondere die Rechte der nationalen Minderheiten geachtet werden. — Dr. Höpker-Aschoff dankte für das vom Oberpräsidenten ausgesprochene Treu gelöbnis und versicherte, daß Reichs- und Staatsregierung auch fernerhin die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen besonders unterstützen werden. Die große Aulofchau in Verlin. Kraftwagen und Motorräder. In den Berliner Ausstellungshallen am Kaiserdamm wurde die große internationale Automobil- und Motor radausstellung, die vom 8. bis 18. November dauert, er öffnet. Zahlreiche Ehrengäste wohnten dem Festakt bei, darunter als Vertreter der Reichsregierung Reichswirt schaftsminister Dr. Curtius und andere prominente Repräsentanten der Öffentlichkeit. Die Ausstellung soll in erster Linie einest Beweis erbringen für die volle Wett bewerbskraft der deutschen Industrie gegenüber der Er- zeuauna des Auslandes. > Der Vorsitzende des Reichsverbandes der Industrie Allmers begrüßte die Gäste, ebenso der Präsident des Automobilklubs für Deutschland, Graf Arnim-Mus kau. Im Namen der Stadt Berlin beglückwünschte Oberbürgermeister Böß die Veranstalter der Ausstellung und begrüßte besonders die ausländischen Gäste. Neichswirtfchastsmimster Or. Üurtius gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß nach siebzehn jähriger Pause die deutsche Automobilindustrie wieder in der Lage sei, gemeinsam mit dem Auslande eine große Ausstellung zu veranstalten. Die Ausstellung gebe ein anschauliches Bild von den technischen Fortschritten der Krastfahrindustrie und zugleich wertvolle Veraleichsmög- lichkeiten. Ungeachtet aller Schwierigkeiten ist die deutsche Automobilindustrie in zäher Arbeit an ihren Wiederauf bau herangegangen und steht mit ihren Konstruktionen heute wieder auf der Höhe. In ihren neuen Modellen nehme sie jeden Vergleich mit dem Auslande auf. An die offizielle Eröffnung schloß sich ein Rundgang durch die vier großen Hallen an. . - "L - Rewyork. Der geschlagene Präsidentschaftskandidat Smith wird nach seiner Amtsniederlegung als Gouverneur des Staates Newyork am 1. Januar den Vorsitz eines großer Newvorker Banken- und BersicherungSkonzerns übernehmen