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än das Original wieder aufgcbaut wird. Die Genossen schaft hat das Geschenk angenommen. Aus seinem zweiten Nundgangc entdeckte der Obcr- wächter Nr. 66 der Dresdner Wach- und Schließgcsell- schaft in der Nacht zum Dienstag gegen 12 Uhr 20 Min. in der Fabrik von Rockstroh L Schneider in Heidenau den Ausbruch eines Brandes, der schon größere Ausdehnung angenommen hatte, im Maschincn- saalc. Der Oberwächter weckte sofort den in der Fabrik wohnenden Portier und die beiden Kutscher und ging dann, ehe diese anlangten, mit großer Geistesgegenwart an die Bekämpfung des Feuers mit dein in der Fabrik angebrachten Fcuerlöschapparat Minimax. Durch den dicken, aussteigcndcn Qualm aber geriet der mutige Wächter in große Gefahr. Mit äußerster Energie nur konnte er einem Ohnmachtsanfall widerstehen und das Freie gewinnen, um frische Luft zu schöpfen. Durch die vereinten Anstrengungen der Hcrbeigecilten gelang es schließlich mit Hilfe der Minimaxapparatc, sowie des herbeigeschafftcn Masters und Schnees den Brand zu löschen. Der Ober-Wächter, Herr Emil Senf, hat keine nachteiligen Folgen durch die Raucheinatmung erlitten. Dresden. Das bevorstehende Weihnachtsfest wird auch dieses Jahr am sächsischen Königshofe als eine reine Familienfeier und ein Fest der christlichen Nächsten liebe begangen werden. Am heiligen Abend findet nach mittags 5 Uhr unter einem großen, cxtra aus dem StaatSwalde geholten Ehristbaum die Bescherung für die jungen Prinzen und Prinzessinnen statt, und am späteren Abend vereinigt sich die König!. Familie voraussichtlich bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe zu einer familiären Weihnachtsfeier. Außerdem veranstaltet die greise Königin für ihre erlauchten Großneffen und Großnichten noch eine besondere Bescherung. Am ersten Feiertage besucht die Königl. Familie unter Vortritt des Großen Dienstes die Messe in der katholischen Hoskirchc zu Dresden. Am zweiten Feiertage werden im Ncsidenzschloste vormittags die Deputierten der Bäcker-Innung zu Dresden von, König empfangen, um einem alten schönen Brauche gemäß aus schneeweißen, grün verzierten Platten zwei Riesen-Christ- stollcn der Königl. Familie als Weihnachtshuldigung überreichen zu können. Unter den mannigfachen Wohl- tätigkeitSakten Sr. Majestät des Königs und der Glieder der Königl. Familie, die dem Wunsche des Königs ge mäß sich in möglichster Stille vollziehen, fehlt keiner der traditionell gewordenen: die Konfirmandenbcscherung am heiligen Abend im Ncsidenzschloste, die Bescherung von Kindern aus den Sommcrsitzcn der Glieder des Königs hauses und der Gnadenakt an Strafgefangenen. Be sonders frohe Weihnachten werden im Palais an der Zinzcndorfstraße bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg walten. U. a. ist auch hier eine Bescherung armer Kinder sowie eine Weihnachtsfeier für die gesamte Dienerschaft — etwa 100 Personen — geplant. Siebcnlchu. Die Untersuchung wegen der Brand stiftungen zieht immer weitere Kreise. Nachdem bereits 16 Bürger in dieser Angelegenheit verhaftet worden sind, darunter der Führer der freiwilligen Feuerwehr, ist jetzt auch noch Herr Bürgermeister Barthel in diese großes Aufsehen erregende Sache gezogen worden. Eine Schenkung von 30000 Mark ist der Stadt- gemcindc Waldheim zum Bau einer neuen Kirche von dem Rentier Döring geworden. Die Kirche soll im Ortsteile Waldheim-Nichzenhain errichtet werden. Leipzig. Das „Leipz. Tagebl." meldet über den Naubansall auf den 35 Jahre alten Gcldbriefträger Ernst Emil Rübner noch folgendes: „Im Grundstücke Nikolaistraßc 11/13, „Dcutrichs Hof" genannt, in dem sich im Juli des Jahres 1902 der Hauptakt jenes un heimlichen Dramas abspieltc, bei dein die Schülerin Anna Klein aus der Nikolaistraßc 27 ihr Leben lassen mußte, ist am Montag früh abermals eine Bluttat ver übt worden. Kurz vor 9 Uhr wollte der Gcldbriefträger Ernst Emil Rübner sich in das Bureau des Rechts anwalts Günzel begeben, um dort zwei Postanweisungs beträge über je 500 Mark abzullefern. Als er im Treppenaufgang 0 auf dem Treppenabsatz zwischen der ersten und zweiten Etage — in letzterer befindet sich das Bureau des Rechtsanwalts Günzel — angclaugt war, begegnete ihm ein unbekannter Mann, der eine schwarze Lcdertasche trug und grüßend an ihm vorübcrging. Un mittelbar darauf erhielt der Briefträger von hinten her einen wuchtigen Schlag über den Kopf, sodaß er besinnungs los zusammenbrach. Als er wieder zu sich gekommen war, bemerkte er, daß ihm sowohl die Geldtasche als auch die gewöhnliche Bricsträgcrtasche fehlten. Beide Taschen sind von dem Täter mit einem scharfen Instrument abgeschnitten worden. Briefträger Rübner vermochte noch die Treppen herunter zu gehen und sich dem Inhaber der gegenüber dem Aufgang 0 gelegenen Schäftefabrik, Kaufmann A. Reiche, bemerkbar zu machen, der Ihn, da er wiederum zusammcnzubrcchcn drohte, stützte und dann von der nahen Sanitätswache auf dem Nikolaikirchhof zwei SanitätSbenmte holte, die den Schwerverwundctcn auf die Sanitätswache schafften. Dort stellte der Arzt einen offenen Bruch an der linken Schläfengegend und Quetschwunden am Hintcrkopf, auf der Scheitelhöhe und an der linken Kopfseite fest. Nach Anlegung eines Not- vcrbandcS wurde Rübner mittelst Krankenwagens ins Krankenhaus gefahren. Der Täter ist offenbar jener Unbekannte, der dem Briest,ager Rübner auf dem Treppen absatz der Treppe 0 begegnete. Er soll nach den An gaben des UcbcrfaUeuen 25 bis 28 Jahre alt und von kleiner Statur sein. Er machte den Eindruck eines Schreibers und trug einen dunklen Uebcrzieher und einen schwarzen steifen Filzhut. Welchen Weg er auf seiner Flucht genommen, konnte noch nicht festgestcllt werden. Soviel bis jetzt festgcsteUt werden konnte, befanden sich in der Geldtasche des Briefträgers 65 Einhundertmarkscheine, 1200 Mark in Gold und 1400 Mark in Silber. In der Brieftasche befanden sich ein Geldbricf über 700 Mk., einer über 500 MI., zwei Postanweisungen über je 500 Mk. an den Rechtsanwalt Günzel und eine Post anweisung über 5 Mk., die an die Witwe Sperber ge dichtet war, die ebenfalls im Grundstück Nikolaistraße N/ld wohnt. Die Obcr-Postdirektion, die auf die Ergreifung des Täters eine Belohnung von 500 Mk. ausgesetzt hat, nimmt an, daß dem Räuber etwa 7000 Mk. in bar in die Hände gefallen sind. DaS Opfer des Ueberfalles, der Gcldbriefträger Ernst Emil Rübner, steht im 35. Lebens jahre. Er wohnt in Schönefeld, Dimpfelstraße 52, und ist Vater von vier Kindern. Er war in seinem Bcstcll- bczirk wegen seines liebenswürdigen, zuvorkommenden Wesens sehr beliebt und gilt bei seiner vorgesetzten Be hörde als ein besonnener, vorsichtiger und pflichttreuer Beamter. Die Verletzungen, die offenbar mit einem scharfkantigen Instrument hcrbeigesührt worden sind, sind schwer, doch scheint Aussicht vorhanden zu sein, daß Rübner, wenn keine Komplikationen eintrctcn, mit dem Leben davonkommen wird. Das Treppenhaus 0 mar vom Trcppenaufsatz, auf dem der Ucberfall geschah, bis auf den Hof hinunter über nnd über mit Blut bedeckt. Natürlich war der Tatort am Montag vormittag das Ziel vieler Neugieriger, sodaß die Polizei für die Regel ung des Verkehrs in dem nach der Reichsstraße zu führenden Durchgang Sorge tragen mußte." — Die Stellenvermittlung des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen in Leipzig zeigt in diesem Jahre 17000 ausgeschriebene Stellen, denen nur 13000 Be werber gcgcnüberstandcn und von denen auch nur der dritte Teil untcrgcbracht werden konnte. Bisher besetzte der Leipziger Verband gegen 60000 Stellen, zahlte für Unterstützungen 90000 Mark, für Krankheitsfälle 7>/2 Millionen Mark, und seine Pensionskaffen besitzen zwei Millionen Mark Vermögen. Jin neuen Krematorium zu Chemnitz fanden am Sonntag bereits zwei Einäscherungen statt; die erste betraf einen früheren Schankwirt von Chemnitz, die zweite ein Fräulein von Leipzig. Als verantwortlicher Angestellter sür die Leitung des Betriebes der Feucr- bcstattungsanlagc in Chemnitz wurde vom Nate Herr Thomas, der bisherige Schatzmeister des Vereins für Feuerbestattung (des Bauherrn des Krematoriums) in Pflicht genommen. — Ein seltenes Mißgeschick widerfuhr einer 50jähr. NcstauratcurSwitmc in Chemnitz. Die Frau kam infolge der Glätte auf der Kaßbcrgstraßc zu Fall und brach den Arm. Sie begab sich sofort zum Arzt, der den Arm verband. Kaum hatte sie die Wohnung des Arztes verlaßen, als sic abermals ausglitt und nun auch noch einen Fuß brach. In Oelsnitz I. V. geriet der 47 Jahre alte Handarbeiter Albin Schneider, verheiratet und Vater mehrerer erwachsener Kinder, durch Sturz infolge der Schneeglätte unter die Hinterräder eines Lastwagens. Dieser ging dem Manne über Kopf und Hals und zertrümmerte ihm den Unterkiefer. Kurz darnach wurde der Verunglückte durch den Tod von seinen schrecklichen Schmerzen erlöst. Nach kurzer Treunung hat der Tod ein hochbetagtcS und würdiges Ehepaar in Zittau wieder vereint. Am Freitag abend verschied der 85jährigc frühere Webmeistcr Gottfried Förster und am Sonntag schloß auch dessen fast gleichaltrige Gatlin Frau Johanne Förster die Augen für immer. Ein gemeinsames Grab nahm die beiden treuen Lebensgefährten auf. T a g c s,q e s ch i ch t e. Deutsches Reich. In den deutschfreundlichen Kreisen des Kardinals-Kollegiums herrscht, wie aus Nom berichtet wird, Bestürzung gemischt mit Acrgcr, ja Ent rüstung über die Haltung des Zentrums, das aus so nichtigen Gründen das gute Verhältnis des Vatikans zu Deutschland zu trüben droht. — Die Große Berliner Straßenbahn-Gesellschaft hat diesmal 292000 Mark als Weihnachtsgratifikation unter ihre Beamten verteilt. — Im ersten Stock des Hauses Reinickendorfer Straße 23 in Berlin entstand in den ersten Morgen stunden Feuer, wobei die Wohnungsinhaberin, eine Witwe, vollständig verbrannte. Eine Frau aus dem dritten Stockwerke rind deren Schwester, sowie eine weitere un bekannte Person wurden auf dem Podest zum zweiten Stockwerke durch Stichflammen verbrannt und tot auf- gcfunden. Hamburg. Das kürzlich gestrandete deutsche Schulschiff „Fürst Bülow" wurde nach Amutden, an der Mündung des Nord-Ostsee-Kauals, cingeschleppt und dort auf Veranlassung einiger Schiffer gepfändet, die behaupten, für die Bergung Ansprüche auf 50000 Gulden zu haben. Der schweinreichste Kreis im preußischen Staat, der Kreis S y kc, zählt nach der Viehzählung vom 1. Dezember 120997 Schweine gegen 72807 im Jahre 1904. Witten. Eine wunderbare Heilung hat die Noburitcxplosion veranlaßt. Der hier wohnende Monteur Pl. litt seit vielen Jahren an einer an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit. Die zweite Explosion in der Fabrik, die er in unmittelbarer Nähe miterlcbte, und die so vielen Verderben brachte, bedeutete für ihn eine unerwartete Rettung. Nachdem sich Pl. von dem aus- gestandenen Schreck etwas erholt hatte, machte er die freudige Entdeckung, daß er durch die furchtbare Detonation sein Gehör wicdercrlangt hatte. Der Rheinische Slädtebund richtete am Montag in einer Versammlung in Köln eine Eingabe an die StaatS- regierung, die Zollsätze für cingcführtcs geschlachtetes Vieh zu ermäßigen und die Grenzen für lebendes Vieh unter Beobachtung der nötigen Vorsichtsmaßregeln zu öffnen. In der Tagung waren 60 Städte vertreten. In einer Wirtschaft in Regensburg geriet der 2I jährige Hackl mit einem Gaste in Wortwechsel und schlug ihm das Bierglas auf den Kopf. Der Bruder des Geschlagenen, der 18jährige Schlaffer Klinger, zog hierauf sein Messer und stach den Schläger tot. Oesterreich-Ungarn. In dem eine Stunde von Graslitz in Böhmen entfernten Orte Schönau ereignete sich Freitag vorm. ein grauenvolles Verbrechen. Der etwa 50 Jahre alte Milchhändler Riedl lebte im Konkubinat mit einem jüngeren Frauenzimmer, welchem Verhältnisse ein Kind entsproßen war» Das erregte das Mißfallen des 19 Jahre alten Sohnes des Riedl und es kam infolgedessen öfter zu Streitigkeiten, die nun einen entsetzlichen blutigen Abschluß fanden. Während Joseph Nicdl in Graslitz weilte, erschlug der 19jährige Sohn die Frau und ihr 16 Monate altes Kind. Dann schleppte er die Leichen ins Freie, wo er sie versteckte, zündete das Haus seines Vaters an und erhängte sich ans dem Dachboden. Seine Leiche wurde nach Ankunft der Feuerwehr halbverbrannt anfgcfundcn. Der Vater, Joseph Nicdl, wollte sich, als er von dem Vorfälle benachrichtigt, auf der Unglücksstätte cintraf, in die Flammen stürzen, wurde jedoch zurück- gehalten. Das grauenvolle Verbrechen hat die ganze Umgebung in Aufregung versetzt. Eine Gcrichtskommission erschien alsbald an Ort und Stelle, um den Tatbestand aufzunehmen. Italien. Rom. Die geheime Versammlung aller Führer der Matrosen der italienischen Handelsmarine, die in Genua stattfand, beschloß, mit dem Generalstreik auf allen Schiffen in allen italienischen Häfen zu beginnen. Frankreich. Paris. Nach einer Meldung des „Matin" beabsichtigt der Papst, seinen Streit mit Frank reich durch Vermittlung von einer oder mehreren Mächten vor das Haager Schiedsgericht zu bringen. Eine vom Ministerium für die Kolonien bestätigte Depesche aus Saigon meldet, daß für 200000 Francs Briefmarken betrügcrischerweise mit einem höheren Betrage überschrieben worden sind, um ihren Wert für Brief markensammler zu erhöhen. Gewisse Beamte der Ver waltungen der öffentlichen Arbeiten, sowie der Posten und Telegraphen haben sich mitschuldig gemacht. Der Vor steher eines Postbureaus, der den Generaldirektor der Posten und Telegraphen mit demNcvolvcr bedrohte, Ist verhaftet worden. Spanien. In Barcelona kam es am Sonn tag zu Unruhen. Republikaner veranstalteten eine Kund gebung, als sie plötzlich von 200 Anhängern des repu blikanischen Abgeordneten Leroux angegriffen wurden. Es wurden zahlreiche Ncvolvcrschüffc abgegeben, wobei mehrere Personen schwer verwundet wurden. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgcnommcn. Die Ursache des Zusammenstoßes ist in den Feindseligkeiten, die zwischen den republikanischen Gruppen bestehen, zu suchen. Serbien. Dcm Kassierer Petrowitsch im Finanz ministerium wurden aus der Kasse 10000 Frank ge stohlen und er beschuldigte offen den ScktionSchef Panta Mauilowitsch desselben Ministeriums dieses Diebstahls, was zu einer Schlägerei zwischen den beiden und zu ihrer Pensionierung führte. Die Sensation erreichte jedoch den Höhepunkt darin, daß Mauilowitsch vor der Polizei den Diebstahl eingcstand. Die Sache erregt natürlich ungeheures Aufsehen. Letzte Nachrichten vom 2t. Dezember. Berlin. Wie die „Nationalztg." erfährt, soll neu in das Land kommenden südmcstafrikanlschcn Ansiedlern nach Verfügung des Gouverneurs gegen Gewährung freier Verpflegung und Unterkunft Gelegenheit gegeben werden, auf den Negierungsfarmen sich mit der Eigenart der Viehzucht bekannt zu machen. Der Aufenthalt soll neun Monate nicht übersteigen. Die während der Ausbildungs zeit von den Ansiedlern auf den Versuchsstationen ge leisteten Arbeiten werden nicht honoriert. Berlin. Die Morgcnblätter veröffentlichen einen Brief des früheren Bezirksamtmanns Geo Schmidt, worin mitgctcilt wird, er habe den OberlandcSgerichtürat Noercn durch einen Brief seines Rechtsanwalts vergeblich gebeten, die schweren Beschuldigungen gegen ihn in der Oeffent- lichkeit zu wiederholen. Er werde vor der ganzen Ocsfcntlichkcit beweisen, daß Noercn wider besseres Wissen die Beschuldigungen erhoben habe, und zeiht Noercn schließlich der frivolen Ehrabschneidcrci. Posen. Auch der Verweser der Erzdiözösc Gncsen, Domherr DvrczcwSki, erließ einen Hirtenbrief, in dem er die Gläubigen zur Ruhe und Besonnenheit ermahnte. Greifswald. Wegen vierfachen Mordes und Mordversuches in einem Falle wurde der angcklagte Tischler Ludwig Tcßnow gestern vom Schwurgerichte zweimal zum Tode und zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Straßburg. Der Elementarlehrer Grandcolas, seine Frau und sein 7jähriger Sohn wurden in der Wohnung tot aufgcfundcn. Man vermutet, daß der Lehrer in einem Jrrstnnsanfalle sich und die Familie vergiftet habe. Er war gutsituiert. Sebastopol. In der Nähe von Sudarin ist ein Dampfer einer russischen Gesellschaft in Noworossisk in Brand geraten und gestrandet. Militär ist zur Hülfe abgcsandt worden. Die Passagiere sind gerettet. Rom. In Genua, Neapel, Livorno und Bart sind die Mannschaften der Dampfschiffe, auch die der Postdampfcr, in den Ansstand getreten. Die Rheder haben beschlossen, den Dampferdienst nicht wieder auf- zunchmcn, wenn die Mannschaften nicht ernste Garantien dafür biete», daß sie in Zukunft die Disziplin wahren werden. Paris. Aus Marseille wird gemeldet, daß heute nacht dort gegen 1 Uhr im Viertel des Botanischen Gartens durch Explosion eines Spirituslagers ein zwei stöckiges Haus einstürzte. Zahlreiche Personen wurden verschüttet. Aus den Trümmern wurden bisher ein Toter und 15 Schmerverwundete hcrvorgezogen. Madrid. Der König hat die Algecirasakte sanktioniert. London. Einer Lloydmcldung aus Lerwick zufolge hat die deutsche Bark „Nordwind", die mit einer Ladung Zement und Holz von Gotenburg nach Melbourne nterwegs war, am 16. d. M. bei Whalsay Schiffbruch ge litten. Drei Mann der Besatzung sind ertrunken, 17 gerettet. London. Die „Times" melden aus Peking: Amtlich wird bekanntgegeben, daß nach dcm Ueberein- kommen mit Rußland China aus freien Stücken als internationale Wohn- und Handelsplätze nachfolgende vier Orte öffnet: Tschangtschun, Kirin, Karbin und die Grenzstation Mandschuria. Die Oeffnung erfolgt «M russischen Neujahrstage.