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Fernsprechstklle Nr. 22. D-e „SSchsisch« ElbMunq'' erscheint VlenSIag, Donner«, tag und S'n bend. Die Ausgabe des Blatte« erfolgt Tag« vorher Nachm. 4 Uhr. Abonnements Prus viertel- jährlich l Ml. KO Plg, ,wei. mona ltch l Mk., «in nonat- lich KO Ps. Lin,eine Nummern 10 Pf. All« kaiserl. Postanfialte», Postboten, sowie die stritungSträger nehmen stet« Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. JUisEt Mitmg. Amtsblrltt sk ilss BchWt MsieMt, des AchUc ßWtjMt M dce Wilet III senden, smic siir dm AMnauMmt z« WM. Mit „Mnstriert. SonntagSblatt". Mit Humor. Beilage „Seifenblasen". Mit „Landwirtsevaftl. Beilage". Tel.«Adr.: Elbzeitung. Inserate, bet der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montag«, Mit twoch« und Freitag« bi« spätestenS vormittag« S UHr aufzugeben. Preis für die gespaltene TorpuSzeii« oder deren Raum 18 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft), „Eingesandt» unter« Strich 80 Pf. di« Zelle. »ei Wiederholungen ent- sprechender Rabatt. Inseraten-An nah in «stellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - Bureaus von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L To. Die in städtischem Besitze befindliche Volksbücherei empfehlen wir erneut dem Publikum zur fleißigen Benutzung. Um der vielfach ver breiteten irrtümlichen Auffassung zu begegnen, als ob die Bibliothek nur Jugend- schriftcn enthielte, bemerken wir, daß der vorhandene, zur Zeit 914 Bände umfassende Bücherbestand, dessen Vermehrung wir uns angelegen sein lassen, zur Unterhaltung und Belehrung für jung und alt gleich geeignet erscheint und eine reiche Auswahl von Werken der bekanntesten und beliebtesten Schriftsteller wie Rosegger, Gustav Freytag, Julius Wolff, Auersbach, Jensen, Spielhagen u. a. in. an Jugendschriftcn, guten Romanen und Erzählungen, sowie Aufsätze geschichtlichen, naturgeschichtlichen und humoristischen Inhalts namentlich auch aus dem Gebiete des Handels und Gewerbes, und endlich gegen 100 Bände unserer besten Zeitschriften darbietet. Dazu sind die Leihgebühren, welche natürlich bei weitem nicht die Kosten decken, außerordentlich niedrig bemessen und betragen je nach Umfang und Inhalt der entliehenen Werke nur 3—5 Pfg. für Erwachsene und 2—3 Pfg. für Kinder für jeden Band wöchentlich. Die Ausgabe der Bücher erfolgt bis auf weiteres jeden Freitag — Feiertage natürlich ausgenommen — nachmittags zwischen 4—5 Uhr in der 1. Etage des neueren Schulgebäudes durch Herrn Lehrer Sommer. Schandau, am 18. März 1905. Der Ausschuß für Verwaltung der Volksbücherei. Wieck, Bürgerin. Brennholz Auktion. (25 Waummeter hartes u. weiches Kotz). Montag, den 26. März d. I., nachmittags ^^5 Uhr. Versammlung am Botanischen Pflanzengarten vis-a-vis dem Schützenhaus- Der Ländereiausschuß. Stadtrat Richter. Freibank Schandau. Sonnabend, 24. März 1V06, von früh 9 Uhr an Verkauf von Rind« und Kalbfleisch in rohem Zustande. Mr. 34. Schandau, Sonnabend, den 24. März 1806. SV. IahMW. /»Ki IiMlilli. Geöffnet für Ein- und Rückzahlungen Mittwochs und Sonnabends von 9—12 Uhr vormittags und überdies für Einzahlnngen täglich von 2—4 Uhr nachmittags. rinnkus« 3>/4 o/n. Amtlicher Teil. Die von mir auf Sonnabend, den 24. d. M. vormittags 10 Uhr im hiesigen Vcrsteigcrungslokale anberaumtc Versteigerung wird aufgehoben. Schandau, am 23. März 1906. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Politische Rundschau Deutsches Reich. Im Fortgange der Winterfcstlichkeiten am kaiserlichen Hofe fand am Mittwoch abend Hof- konzcrt im Weißen Saale des Berliner Nesidenzschlosses statt. Eingeladen waren u. a. die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses und andere Fürstlichkeiten, das diplomatische Korps, der Reichskanzler und Gemahlin, Staatssekretär von Tschirschky, die Minister, hohe Militär beamte, Gelehrte und Künstler. Es konzertierten die Königliche Kapelle, Mitglieder des Opernhauses und der Königliche Domchor. Der Reichstag hielt am Mittwoch wieder den Üblichen Schwcrinstag ab. Die gesamte Sitzung wurde durch eine lebhafte Debatte über den Antrag des Abg. Lieber mann v. Sonnenberg (wictsch. Verein.), bctr. den größeren gesetzlichen Schutz von politischen Versammlungen gegen gewaltsame Störungen, ausgcfüllt. Der Antragsteller begründete und verteidigte seinen Antrag. Zustimmend zu demselben äußerten sich Abg. Bautert (soz.), dieser unter Ausfällen gegen die antisemitische Partei und Abg. Porzig (kons.), während die Abgeordneten GieSbertS (Zcntr.), Patzig (nat.-lib.) und Schrader (fr. Verein.) ihn bc- kämpften. Im übrigen gestaltete sich die Diskussion hauptsächlich zu einer Auseinandersetzung zwischen Anti semiten und Sozialdemokraten, die sich gegenseitig der Störung von Versammlungen beschuldigten. Der Antrag wurde schließlich gegen die Stimmen der Rechten und der wirtschaftlichen Vereinigung abgelehnt. Debattclos überwies dann noch der Reichstag den von Mitgliedern verschiedener Parteien eingcbrachtcn Antrag auf Herab setzung der Verbrauchsangabe auf Zucker der Budget kommission. Am Donnerstag pausierte der Reichstag wegen der Beerdigung seines BureaudircktorS, Geh. Rc- gierungsrats Knack. Die Steucrkommission des Reichstages be gann am Mittwoch die Beratung der Vorlage über die Besteuerung der Eisenbahnfahrkartcn, wobei der preußische Finanzminister von Nheinbaben ernste Bedenken gegen die seitens der Kommission beschlossenen Kilometcr- zuschläge äußerte. Die Budgetkommission des Reichstages lehnte am Mittwoch die Forderung im Etat des Neichs- kolonialamtes wegen Schaffung eines selbständigen Staats sekretäramts für die Kolonien mit 17 gegen 11 Stimmen ab und bewilligte mit 18 Stimmen lediglich den Unter staatssekretärposten. Infolge der Ablehnung der erst erwähnten Forderung gilt der Rücktritt des Kolonial direktors Erbprinzen zu Hohenlohe-Langenburg als nicht unwahrscheinlich. Das preußische Abgeordnetenhaus erledigte am Mittwoch kleinere Vorlagen, Anträge und Petitionen. Die freisinnige Volkspartei muß nach dem Ableben Eugen Richters schon wieder das Ableben eines ihrer hervorragendsten Mitglieder beklagen, des Ncichs- tagsabgeordneten Lenzmann. Derselbe erlitt in der Neichs- tagssitzung vom 20. März einen Schlaganfall, an dessen Folgen er am nächsten Tage starb. Lenzmann, welcher Nichtamtlicher Le i l. im bürgerlichen Leben Rechtsanwalt war, hat ein Alter von 63 Jahren erreicht; er vertrat seit 1893 den Wahl kreis Altena-Iserlohn im Reichstage. Der Eisenbahnpräsidcnt Krüger in Bromberg ist im Auftrage des preußischen Eisenbahnministers v. Budde nach Petersburg abgercist, um dort Verhandlungen über die Beseitigung der russischcrseits gemachten Zollschwierig- keitcn an der deutsch-russischen Grenze zu führen. Oesterreich-Ungarn. Im österreichischen Abgeordnetenhause wogt die Nedehochflut anläßlich der erstmaligen Beratung der Wahlreformvorlage breit einher; das Haus hat für diese Debatte nunmehr schon zwei Wochen gebraucht. — Die ungarische Krisis droht allmählich zu versumpfen; es verlautet, daß die Krone auf die Ausschreibung von Neuwahlen zum Reichstage vorläufig verzichtet habe. Frankreich. Der Ausstand im nordfranzösischen Kohlen gebiet greift immer weiter um sich; die Bergleute im Becken von Anzin wollen ebenfalls streiken. Große Er regung herrscht andauernd im Kohlenrevier von Lens; der die Truppen im Strcikgebict befehligende General hat 1000 Mann Verstärkung verlangt. Die nach Courridres entsandten westfälischen Bergleute haben die ihnen gewordene Einladung, Paris zu besuchen, unter herzlichem Dank definitiv abgclchnt. Rußland. Die Lago in Sebastopol hat sich infolge der neuen Gährung unter der dortigen Flottenmannschaft abermals bedrohlich gestaltet. Die Festung ist völlig kampfbereit. Gegenüber den Marinekasernen sind 12 Ge schütze ausgestellt. Auf dem Panzer „Fürst Potcmkin" weigern sich die Matrosen an Land zu gehen, wo man sie offenbar verhaften wollte, und verhinderten auch die Offiziere, das Schiff zu verlassen. In der Stadt herrscht große Aufregung. Schweiz. In der Schweiz geht man endlich schärfer gegen die Anarchisten vor. Der Nationalrat genehmigte am Dienstag den Gesetzentwurf, welcher die Aufreizung zu anarchistischen Verbrechen mit Gefängnis bedroht. Türkei. Zwischen der Pforte und der persischen Ne gierung hat ein neuer Notenwechsel wegen des türkisch persischen Grenzkonfliktes stattgcfuuden; beide Teile be harren auf ihren Ansichten. Das ökumenische Patriarchat in Konstantinopel übersandte den dortigen Botschaftern eine schriftliche Be schwerde über die Verletzung der Rechte der unter dem Patriarchat stehenden Christen seitens der türkischen Be hörden. Die italienische Negierung hat ihre Absicht zu erkennen gegeben, internationale Vereinbarungen wegen Aenderung der unhaltbaren Lage auf Kreta herbeizuführen. England. An der Annäherung zwischen Deutschland und England wird auch englischerseits rüstig wciter- gearheitet. Das englische Komitee zur Förderung dieser Bestrebungen hielt am Mittwoch eine Versammlung jn London ab, welcher auch eine von de Neufville-Frankfurt a. M. geführte Deputation des ähnliche Ziele verfolgenden deutschen Komitees beiwohnte. Zwischen Herrn de Neuf- ville und Lord Avebury, dem Vorsitzenden des englischen Komitees, wurden herzliche Ansprachen gewechselt. Spanien. Die Kabine ttskrists in Spanien, welche ein getreten war, weil das Ministerium Moret wegen Differenzen mit dem Senat demissioniert hatte, wird voraussichtlich durch das Verbleiben des Ministeriums Moret im Amte ihre Beilegung finden. König Alfonso hat in letzterem Sinne seine Entscheidung getroffen. Die Nachrichten über den Stand der Marokko- Konferenz in Algcsiras lauten zur Abwechselung wieder einmal günstiger. Die am Mittwoch abgehaltcne Sitzung der Kommission der Konferenz hat einen Ver lauf genommen, welcher geeignet erscheint, die Hoffnungen auf eine schließliche Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich in der Polizeifrage wieder etwas zu be leben. Speziell ist erwähnenswert, daß ein prinzipielles Einverständnis dahin erzielt wurde, daß der Polizei- Inspektor an das diplomatische Korps in Tanger berichten soll. Doch machte dies der französische Delegierte Reg nault von der Genehmigung seiner Regierung abhängig. Eine weitere Sitzung wurde vorläufig nicht angesetzt. Die zwischen den Kabinetten schwebenden Verhandlungen sind anscheinend noch immer nicht so weit gediehen, um den Delegierten wieder festen Boden unter die Füße zu geben. Laut einer Berliner Meldung der „K. Z." wird, nachdem das internationale General-Inspektorat über die marokkanische Polizei von Frankreich im Grundsatz aus drücklich angenommen worden ist, gegenwärtig zwischen Deutschland und Frankreich darüber verhandelt, wie dies Amt ausgcstaltet werden soll. Außerdem hat die russische Negierung beruhigende Erklärungen In Berlin wegen des Telcgrammcü des Ministers des Auswärtigen Grafen Lambsdorff an den russischen Botschafter Grafen Cassini wegen der angeblich nachdrücklichen Unterstützung der französischen Ansprüche auf der Marokko-Konferenz durch Rußland abgeben lassen. Japan. Wie „Daily Telegraph" aus Tokio meldet, ist dem japanischen Landtag ein Gesetzentwurf zugegangen, in dem die Höhe der Schutzzölle festgesetzt wird, die auf Mehl, Leder, Juwelierwaren, Uhren, Automobile, Fahr räder und Nahrungsmittel erhoben werden sollen. Eine Klausel des Gesetzentwurfes, betr. die Einfuhr derjenigen Waren, die staatliche Vergünstigung genießen, ermächtigt die Negierung, die Zölle denjenigen Ländern gegenüber zu erhöhen, die die japanischen Schiffe oder Waren differenzieren. Lokales und Sächsisches. Schandau. Zu seinem letzten Vortragsabend hatte der Gewcrbevercin eine bedeutende Zugkraft engagiert. Herr vr. Polmeyer aus Berlin, der auch stier bereits best bekannte Redner vom Verein zur Verbreitung von Volks-