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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
-
Band
Band 1932
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Persönliche Mitteilungen Es ist verstorben: Otto Köppe, Zerbst, Bez -Gr. Zerbst. Wiederum haben wir den Verlust eines langjährigen treuen Mit gliedes zu beklagen. Am 21. Januar verschied nach wochenlangem schwerem Leiden der Friedhofsverwalter Richard Drckwrrth in Heidenau. Trotz seiner Krankheit ahnte niemand — auch seine treue Lebensgefährtin nicht —, daß unser hochverehrter beliebter Kollege und Freund so schnell von uns scheiden würde. Die große Trauergemelnde, die sich am 25. Januar eingefunden hatte, sowie die überaus zahlreichen Blumenspenden, waren ein Zeichen, welcher Wertschätzung sich der Verstorbene in pllen Kreisen erfreute. In Treue werden wir dem Verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Bez.-Gr. Oberes Elbtal: Earl llteinenü, Obmann, Dr. Dr. h. c. Ernst Brandes 70 Jahre. Der Präsident des Deutschen Landwirtschaftsrates und der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer, Dr. Dr. h. c. Ernst Brandes, vollendet am 11. März 1932 sein 7V. Lebensjahr. Er wurde als Sohn des Rittergutsbesitzers Dr. August Brandes am 11. Mürz 1862 in Althof-Jnsterburg geboren und widmete sich nach der Abschlußprüfung am Jnsterburger Gymnasium dem juristischen Studium in Leipzig und Halle. In Göttingen Promovierte er zum vr. jur. Nach erfüllter Militärpflicht war ec im Rheinland, Saar- gebict und Hannover in der preußischen Verwaltung tätig, bis er das väterliche Gut übcrnnbm verwaltet. «-.».v.mecnnnflstammer Ostpreußen, der er seit M2 ms stellvertretendes Vorstandsmitglied angchörte, wählte ihn am 5. 1. 1914 als Nachfolger des zum Oberprästdenten ernannten Ritter gutsbesitzers von Batocki zum Präsidenten. Seine erste Aufgabe nach der Befreiung Ostpreußens war die Wiederherstellung der land wirtschaftlichen Betriebe, insbesondere die Wiedcrbesetzung mit Vieh und Inventar. In schwerster Zeit, als alles, was die deutsche Landwirtschaft an gemeinsamen Einrichtungen geschaffen hatte, in der Sturmflut der Inflation zu versinken drohte, übernahm er das Amt des Präsidenten des Deutschen Landwirtschastsrats, dessen Mitglied er seit 1915 war. Gleichzeitig wurde er Präsident der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer. Seitdem steht Präsident Brandes als Führer der gesetzlichen Be- rufsvertretungen dec deutschen Landwirtschaft, in denen' die land wirtschaftlichen Betriebe aller Betriebsarten und Größenklassen zusammengeschlossen sind, an hervorragendster Stelle der deutschen Agrarpolitik. Das trat besonders in Erscheinung, als sich die Füh rer der vier landwirtschaftlichen Spitzenverbände zur Grünen Front zusammenschlosfen, um gegenüber Regierung und Parlament die lebensnotwendigen Forderungen der deutschen Landwirtschaft ge meinsam zu vertreten. Präsident Dr. Dr. h. c. Brandes ist Ehrendoktor der Universität Königsberg, Ehrenbürger der landwirtschaftlichen Hochschule Berlin rind Senator der Kaiser-Wilhelm-Gefellschaft. Wilhelm Fechtner, Berlin, 2. Vorsitzender im Fachausschuß für Gartenausführende, konnte am 1. Januar d. Js, auf eine 2Sjährige Tätigkeit in unserem Verbände zurückblicken. Wir nehmen diese Tatsache gern zum Anlaß, einige Daten ans seinem Werdegang und aus seiner verdienstvollen Tätigkeit im Verbandsleben mit zuteilen. Am 4. Dezember 1872 in Pyritz in Pommern geboren, erlernte Fechtner die Gärtnerei und war dann in einer Anzahl bekannter Gärtnereien in Quedliirburg, Erfurt, Hamburg, Holstein und in Gera-Neus; als Gehilfe tätig. Schon als junger Gehilfe empfand er den Mangel einer geschlossenen Organisation in unserem Berufe. Als er dann im Jahre 1896 nach Berlin kam, fand er Gelegenheit, sich für diesen Gedanken einzusetzen. Die älteren Kollegen erinnern sich gewiß noch seiner lebhaften, von innerer Ncber- zeugung getragenen Ausführungen in Versammlungen, die oft mit scharfer aber gerechter Kritik den Anstoß zum Fortschritt gaben. Immer bemüht, den Berufsstand zu heben, trat er für Fortbildung und Pflichterfüllung ein. Von 1900 bis 1902 war Fechtner im Verbandsbüro des A.d.G.V. tätig. Danach wurde er Obergärtner in der Landschaftsgärtnerei von Friedrich Maccker, Friedenau, und als sein damaliger Chef sich zur Ruhe setzte, übernahm Fechtner im Herbst 1906 das Geschäft, das er unter oer alten Firina weitcrführte. Mit dem 1. Januar 1907 beginnt Fechtners Tätigkeit in der Arbeitgeber-Organisation. Er wurde sowohl Mitglied dec Gruppe Berlin im Verband der Handelsaärtuer Deutschlands, als auch in der damaligen Vereinigung der Gartenarchitekten und Landschafts« gärtncr Berlins, die als Vorläuferin unserer Bezirksgruppe für Gartenausführendc angesehen werden kann. Düsseldorf, Köln und Hamburg vereinigten sich niit Berlin und schlossen sich dein Verband der Handclsgärtner Deutschlands an. Mit dem Ausbruch des Welt krieges trat eine Trennung zwischen den Verbünden ein, Fechtner blieb aber mit dem ihm eigenen Idealismus um die Berufsorgani sation bemüht, und als 1924 wieder von dem Verband der Garten architekten und Lcmdschaftsgärtncr der Aufruf zum Zusammenschluß ausging, finden wir Fechtner als Vorkämpfer für den Organisa tionsgedanken. Im Herbst 1924 wurde bekanntlich der NeichSbund der Garten« ausführenden gegründet und Fechtner übernahm ehrenamtlich die Geschäftsführung. Wiederum war eS Fechtner, der erkannte, daß die Gartenausfiihrenden auch orgauisatortsch ein Teil des Gesamt berufes sein müssen. Mit großer Umsicht und Energie überwand er die mancherlei Schwierigkeiten; ihm ist es in erster Linie zu danken, daß der Anschluß des Reichsbundes an den NeichSverband des deutschen Gartenbaues e. V. und damit die Gründung unseres Fachausschusses für Gartenausführende erfolgte. In besonderer An erkennung seiner Verdienste um die Organisation hat ihm das Präsidium die Ehrenurkunde des NeichSvcrbandes des deutschen Gartenbaues e. V. zuerkannt. AW Am 1. März d. IS. beging Theodor Schröter, Zwenkau bei Leip zig, sein 40jahriges Geschäfts- und VcrnfSjubiläum. Wir haben ihn als einen tüchtigen Gärtner kennen und schätzen gelernt, der jederzeit hilfsbereit war, wenn es galt, dem Beruf zu dienen und denselben zu fördern. Lange Jahre war Schröter stellvertretender Obmann der Bez.- Gr. Leipzig und Mitglied deS Gehilfcnprüfungs-Ausschusses. Unter seiner Führung hatte der Zwenkauer Gärtnervcrein schöne Erfolge zu verzeichnen. Für alle seine Hingabe an den Beruf und für seine Treue, die er in den langen Jahren der Berufsorganisation erwiesen, sei ihm hierdurch herzlichst gedankt. Wir wünschen dem Jubilar, daß cs ihm auch weiterhin vergönnt sein möge, bei bester Gesundheit zu wirken und zu schaffen, zum ds.r r—« «... «--->-»>» c«iner Familie. Kontor. Am 14. Februar konnte der frühere Gärtncreibesitzer Earl Herr mann, Edytkuhuen, in seltener geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag feiern. Die vielen Ehrungen und Glück wünsche, die dem Jubilar dargebracht wurden, bewiesen, daß man seine frühere vielseitige ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeinde und in den Vereinen nicht vergessen hatte. Als Fachmann hat sich Kollege Herrmann über die Provinz hinaus seinen guten Ruf er worben und wertvolle Mitarbeit im Verband geleistet. Am 1. 10. 30 konnte er sein 50jähriges Gcschäftsjubilüum feiern, am gleichen Tage übergab er seinen neuzeitlich ausgebnuten Betrieb seinem Sohne Alfred. Drei weitere Söhne dieser echten Gärtncrfamilw sind gleichfalls Gärtner, während ein anderer im Kriege gefallen ist. — Wir wünschen dem verehrten Senior unserer Bez.-Gruppe noch nachträglich beste Gesundheit und einen ruhigen, schönen Lebensabend. Bez.-Gr. Insterburg. Unser lieber Kollege Albert Kuhsittig, Liebenburg, feierte mit seiner Gattin am 19. Februar das Fest der silbernen Hochzeit. Durch die Unterstützung seiner geschäftstüchtigen Frau hat er sein Geschäft zur heutigen Blüte gebracht. Die Bez.-Gr. Nordharz brachte dem Silberpaare die herzlichsten Wünsche für die weiteren 25 Jahre. Bez.-Gr. Nordharz. Sorauer, Handbuch der Pslanzentrankhrite». V. Band: Tie rische Schädlinge an Nutzpflanzen. 4. neubearbeitete Auslage, her- äusgegeben von Dr. L. Reh. 468 Textabb. 10-18 Seiten; geb. 81,00 Rm. Der fünfte Band des Handbuches der Pflanzeukrankheiten liegt nunmehr in vierter Auflage vollständig vor, nachdem bereits vor 4 Jahren die erste Hälfte des Bandes herausgekommen war. Der fünfte Band umfaßt zusammen mit dem vierten Band die tierischen Schädlinge an Nutzpflanzen. Unter Nutzpflanzen versteht der Sorauer-Reh alle Kulturpflanzen, also auch Gehölze und Stauden des Ziergartens und die Topfkulturen im Freien und Glashaus. Entsprechend der Anlage und dem Charakter des für den Pflanzen schutz grundlegenden Werkes als Handbuch ist es in erster Linie ein Nachschlage- und Quellenwert des im Pflanzenschutz wissenschaftlich Arbeitenden oder Lehrenden und Beratenden. Dadurch aber, daß bei jedem Schädling die Bekämpsnugsmöglichkeiten nach dem neuesten Stande der Forschung geschildert werden und ein besonderes Kapitel die „Mittel und Maßnahmen zur Bekämpfung der schädlichen Tiere" im Zusammenhänge behandelt, erhält das Wert auch für den fort schrittlichen Gartenbaubetrieb und alle Gärtnerlehranstalten beson dere Bedeutung. Der fünfte Band bringt die Fortsetzung der In sekten. Erwähnung verdient hier die grundlegende Darstellung der schwierigen Familie der Blattläuse durch Börner. Eingehend sind ferner die Wirbeltiere behandelt, von denen die Vögel und vor allem die Nagetiere für den Pflanzenschutz wichtig sind. Der Aufschwung der angewandten Zoologie in den Jahren nach dem Kriege brachte es mit sich, daß die vierte Auflage der tierischen Schädlinge an Nutz pflanzen gegenüber der dritten eine völlige Neubearbeitung darstellt. Or. lil. Scümiclt, Berlin. Die Düngung der Kakteen Dr. W. von Norder Zn den allerschwierigstcn Gebieten in der Gärtnere! gehört zweifellos die richtige Düngung der Kakteen. Es ist ganz klar, daß der Wunsch entsteht, gerade für diese seltsamen und widerspenstigen Gesellen ein gutes Düugungsrezept zu sinden. Kakteen sind heute spottbillig im Handel, bei manchen Arten weiß ich nicht, wie man hieran überhaupt loch etwas verdienen kann. Wenn es also gelänge, ein Düngemittel zu finden, daS die WachStumsgeschwin- digkeit der Kakteen steigerte, ohne sie sonst zu beeinträchtigen, so wäre dies als ideal zu bezeichnen. Der durch Düngung erstrebte Nutzen betrifft die Wachstumsförderung, größere Blühwilligkeit, kurz vermehrte Schönheit. Kaum eine Pflanzcngattung gierte so empfindlich auf eine unsachgemäße Dünguugwiedr W !si NIU 14 VLUOItlk, Ilk >Lttlinieu NUN) ohne Treiben die Kakteen nm ein Vielfaches schneller wachsen als in ihrer Heimat, daß sie aber auf der anderen Seite auch in unse ren Kulturen heimatliche Schönheit erhalten sollen. Wenn wir also Kakteen düngen wollen, so müssen wir in erster Linie ihren so sehr langsam laufenden Nährstoffhaushalt berücksichtigen. Man kann durch eine reiche Slickstosfgabe sehr wohl Kakteenkörper erzeugen, die an Gurken erinnern, abcr^as, was wir eigentlich wollen, haben wir gründlich verfehlt. Aehnlich kann es mit einseitigen Gaben von Kohlensäure geschehen. Wenn es also erstens darauf ankommt, nicht zu überfüttern, ein seitig treibend zu düngen, so ist es zweitens wichtig, alle zum Auf bau des Körpers wichtigen Nährstoffe zu bieten. Ein weiteres Mittel, ein schnelles Kaktcenwachstum zu erzielen, ist die richtige Erde. Kakteenerden gibt es bekanntlich eine ganze Reihe, allen ge meinsam ist die Porosität und vor allem die Belebtheit mit dem Edaphon, jener heute vielfach noch wenig erforschten Kleinlebe welt, Bakterien und Pilze, die den Pflanzenwurzeln die Nahrung zugänglich machen und erschließen. Hierauf kann ich in diesem Zu sammenhänge nicht näher eingehen, muß aber kurz daraus Hin weisen, da es sich mir zeigte, daß Kakteen gerade aus eine biologisch einwandfreie Erde ebenso kräftig reagieren, wie auf eine fein ab gestimmte k nstliche Düngung. Ja, in vielen Füllen erreichte ich durch Zugabe einer Erde, die ans Rinderdung entstanden war, weit schnelleres Wachstum als durch irgendeines der vielen von mir schon ausgeprobten Düngungsrezepte. Welche Kakteen dürfen wir düngen? Diese Frage stellen, heißt gleichzeitig das Gebiet einschränken, denn auf keinen Fall sollen Jmportkakteen irgendwelchen Dünger bekommen. Es ist dies er klärlich, wenn man die zähe, verkorkte und verholzte Struktur sol cher Körper kennt. Ein Körper, der in seiner Heimat in 20 und noch mehr Jahren heranwuchs, kann unmöglich in einem anderen Klima, noch dazu seiner Hauptwurzeln beraubt, seine Körpermaße so vitalisieren, daß sic sich in kurzer Zeit verdoppeln. Importen also sollen überhaupt nicht gedüngt werden, selbst nicht durch Zu gabe besserer Erde. Es ist eine alte Erfahrung, daß vielfach solche Kakteen in reinem Saude am „besten" gedeihen, das heißt „nicht sterben", denn „leben" kann man das Vegetieren der Jmport kakteen auch nicht nennen (wenn man von einigen südamerika- nischcn Arten wie Ghmuocalycium absieht). Weiterhin sollen alle heiklen und langsam wachsenden Kak teen, auch wenn sie Kulturware sind, nicht gedüngt werden, es sei denn durch vorsichtige Zugabe von verrottetem Rindermist. Dies gilt z. B. für die schönen Bischofsmützen (Astrophytumarten). Am erfolgreichsten können alle jene Kakteen gedüngt werden, die an und für sich schon ein flotteres Wachstum besitzen. Es ist leider hier so, daß gerade die Arten, die eine Düngung am nötigsten brau chen könnten, am wenigsten gedüngt werden dürfen. Mit Rücksicht aus die Wurzelverhältuisse, insbesondere die Wurzelausbildung im Frühjahr, dürfen die Kakteen auch nur zur Zeit des vollen Triebes gedüngt werden. Sobald also der Trieb anhält, sei cs, daß keine neuen Stacheln sich mehr zeigen, sei es, daß die Blüte sich entfaltet hat, muß eingehakten werden, was wiederum eine sehr kurze, etwa 2—4wöchige Düugungsperiode ergibt. Hieraus ergibt sich, wie« viel wichtiger es ist, die Kakteen durch die Erde gut vorwärts zu bringen, als durch Düngung, die fast immer wie eine Peitsche wirkt. Am meisten empfänglich für Düngemittel sind jedoch die Sämlinge, die durch ihren jugendlichen, lebhaften Stoffwechsel auch die größte Verarbeitungskrast besitzen. Ihnen schließen sich tue Phyllokakteen und Epiphyllen an. Dann folgen Opuntien und Echinopscn, Mamillarieu und Echiuokaktcen. Nach diesen Voraussetzungen, denen sich noch die allgemeinen Gesetze der Verwendung künstlicher Dünger, die ich als bekannt voraussetze, anschließen, kann ich als erprobte Kaktecndünger skr den Praktiker empfehlen: 1. Der käufliche Mischdünger „Nitrophoska", Sorte II, von welchem man 1 Grannn auf ein Liter Gießwasser gibt. Warmes Wasser erhöht die Wirkung. Auch für Sukkulenten sehr geeignet. «> /ru.. k- — selbst herstellt und das in der Wirkung deni Nitrophoska ähnlich ist, n>it dem Unterschied, daß bei Nitrophoska die Wirkung bereits nach 6—10 Tagen eintritt, indem die Wirkung der Stickstoffkomponente vorauslüuft, während bei diesem Gemisch die drei Komponenten zusammen fühlbar werden.. 20 Teile Superphosphat, 18F> 9 Teile Kalisalz, 40A- 17 Teile schwefelsaures Ammoniak, 20A. Diese Mischung enthält etwa 30 ? : 36 K : 34 dl, es wird eben falls ein Gramm auf ein Liter Gießwasser gegeben. Kalkreiche Erde ist ratsam, da das Gemisch den Kalkgehalt stark angreift, Lösungsdnucr etwa eine Stunde. Eine dankbare Schnitt-Orchidee Zu denjenigen Orchideen, die sich am besten für oen Schnitt eignen, ist unbedingt X^gopetaluln eriaitum Brasilien, zu rechnen. Sie hat vor allein auch den Vorteil, daß bei nur einiger maßen richtiger Kultur kein Ausfall der Blüten festzustellen ist, es also keiner Spezialkenntnissc bedarf. Vor dem Krieg wurde sie sehr viel kultiviert, heute ist sie den jüngeren Gärtnern ganz un bekannt geworden. Dieselbe ist es aber wert, wieder in die Kulturen aufgenommen zu werde», namentlich, da die Auschaffungskosten für Jmportpflanzen heute nicht mehr hoch sind. Schließlich ist noch zu bemerken, daß es eine der besten und dankbarsten Zimmer- Orchideen ist. Die Bulben von 2vzoi»otaium erinUum sind kurz, eiförmig ge drungen. Ihre Blätter sind ctwa 50 Zentimeter lang, schmal, linealisch. Der Blütenschaft wird 50 bis 60 Zentimeter hoch, locker, fünf- bis achtblumig. Die Einzelblüten haben einen Durchmesser von ctwa 6 bis 7 Zeutimetcr. Sepalen und Petalen sind abstehend, zungeuförmig, spitz, grüner Untergrund und braune Flecken. Die Lippe ist groß, verkehrt eiförmig, in der Mitte und nach der Basis zu behaart. Der Untergrund der Lippe ist weiß mit blauviolette» Adern gezeichnet, diese Lippe ist ganzraudig und abgerundet. 2. crinitum wird tm temperierten Haus bei 14 bis 16 Grad Celsius kultiviert. Verpflanzt darf nur selten werden, alle drei bis vier Jähre genügt vollkommen. Dies muß sehr vorsichtig geschehen, da die Wurzeln sehr brüchig sind. Als Pflauzstoff vertuende mail Polypodium und Sphagnum, feingehackt, zu gleichen Teilen, als Zusatz Holzkohle und scharfer Sand. Die beste Pflanzzeit ist Ende April, Anfang Mai. Kurz nach dem Verpflanzen ist sehr vorsichtig zu gießen. Jin Sommer bei voller Durchwurzluug ist dann ge nügend Wasser zu verabreichen, auch schadet ein leichter Kuhdungguß nicht. Ende September ist das Gießen etwas sparsamer zu hand haben, da dann die Bulben ausreifcn sollen. In dieser Zeit ist auch genügend Lüftung wichtig. Auch setzt um diese Zeit der Blüten schaft an. Wird in diesem Stadium zuviel Wasser gegeben, so passiert eS oft, daß der Trieb durchgeht und die Blüte ausbleibt. Während der Blüte, die meist gegen Weihnachten zur Entwicklung kommt, ist etwas mehr Wasser zu geben. Nach der Blüte muß eine kurze Ruhezeit eintreten. Im allgemeinen beachte man, daß die Pflanzen einen schattigen und luftseuchten Standort beanspruchen, E Leücückor, Heidelberg,
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