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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
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Band
Band 1932
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- Gartenbauwirtschaft
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zu können. Die ersten vier Merkblätter sollen bei Versendung der Mappe nochmals in die Mappe eingegliedert werden. Die Siener. Merkblätter sollen in einer Auflage von 1000 Stück hergestellt werden. Umsatzsteuer. Die Bemühungen um Streichung der gärt nerischen Erzeugnisse von den Umsatzjteuerireilisten und um Sen kung des Unisatzsteuersatzes für die Erzeugnisse des heimischen Obst- und Gemüsebaues — unter Aufrechterhaltung des vollen Steuer satzes für die Einfuhr-Ausgleichssteucr — sollen fortgesetzt werden. Die Phasenpanschalicrung soll in einer späteren Sitzung beraten werde» Rcalsteucrfenknnq. Von der Reichsregierung soll Fortfüh rung des Realstenersenkungsprogramms gefordert werden. Die Grund- und Gewerbesteucrzuschläge sind dabei grundsätzlich in glei chem Ausmaße zu seuken. Gewerbesteuer. Auch die Gartenbaubetriebe in Gesellschafts form sind von der Gewerbesteuer zu befreien. Ist diese Forderung von Reichswegeu nicht durchzusctzen, so muß versucht werden, das Ziel über die Lünderregierungen zu erreichen. GeldentwertungsanSgleich. Da an eine reichsrechtliche Rege lung nicht mehr zu denken ist, sollen erneut zunächst einmal für Preußen die Grundlagen der Heranziehung gärtnerischer Betriebe zur Hauszinssteuer nachgeprüft werden. Zu untersuchen ist insbesondere, ob auch die Wohnungen solcher Erwerbsgärtner hauszinsstcuerfrei gestellt werden können, die einen Pachtbetrieb bewirtschaften und deren Wohnung mit dem Pachtbetrieb nicht verbunden ist. Wandergewerbe- und Hausicrstcner. Die reichsrechtliche Regelung ist als eine wichtige Maßnahme zur Fernhaltung ortsfremder Händler von de» Wochcnmqrktcu und dergl. auzustrcben. Betriebsstatistik. Die betriebsstatistischen Untersuchungen sind fortzusetzen. Zunächst sind -zahlenmäßige Unterlagen zur Durch führung von Rechtsmittelversahren in Einheitsbewertuugssacheu zu erarbeiten. Sozialpolitik: 1. Die gesetzgeberische Lösung der aus arbeitsrechtlichem Gebiete noch immer unstritteneil rechtlichen Zugehörigkeit des Gartenbaues ist nach wie vor anzustrebeu. 2. Solange eine gesetzliche Regelung nicht erfolgt ist, soll die Auf- klärungs- und Prozeßtätigkcit in bisheriger Weise sortgesührt werden. 3. Den Landesverbänden und Bezirksgruppen soll empfohlen wer de», auf die Mitglieder einzuwirlen, Prozesse in grundsätzlichen Fragen des Beruses von II. Instanz ab der Hauptgeschäftsstelle zur Begutachtung und Mitwirkung vorzulegen. 4. Der Abschluß eines Arbeilsgemeinschastsvcrtrages Ler Aus- taujchstelle der Arbeitgebervereinigunaen im deutschen Gartenbau mit dem Reichsverband der deutschen land- und forstwirtschaftlichen ArbeitgebervereiniHnngen und die Schaffung eines Fachausschusses für Gartenbau bei diesem Reichsverband wurde befürwortet und Besetzung dieses Fachausschusses von seilen der Austauschstelle mit den Herre» Schröder, Kreseld, als Vorsitzenden; Boettner, Frank furt (Oder), und Dr. Kinne, Erfurt, zugestimmt. 5. Auf dem Gebiete der r' ei t sl o s e n v e rs i ch e r ung soll wie bisher mit dem Ziele weitergearbcitet werden, baldmög lichst auch hier eine gesetzgeberische Regelung anzustreben. 6. Die Fragen der Sozialversicherung sollen gemein schaftlich mit den landwirtschaftlichen Spitzeuverbänden bearbeitet werden. 8i. Aus der Tätigkeit der Abteilung für Sozial- und Steuerpolitik im Jahre 1931 Beschlußgemäß veröffentlichen wir nachstehend einen kurzen Aus zug aus dein steuerpolitischen Teil des Jahresberichtes der Mteilung. An neuen direkten Steuerlasten wurden der Wirtschaft 1031 insbesondere anscrlegt: Zuschläge zur Einkommensteuer, Ledigen steuer, Bürgersteucr und Krisensteuer. Es ist gelungen für den Gartenbau nicht nur einen Ausgleich für diese neuen Steuerlasten zu schassen, sondern darüber hinaus weitgehende steuerliche Erleichterungen durchzusetzen, so daß der ans dem Gartenbau lastende Steuerdruck gegenüber den früheren Jahren gemildert wurde während Gewerbe, Handel nud Industrie eine liefeinschneidende zusätzliche Steuerbelastung zu tragen haben. Von der Notverordnung vom 1. Dezember 1930 an sind folgende steuerpolitische Forderungen des Gartenbaues verwirklicht worden: 1. Mit Wirkung vom 1. 4. 1930 find die Rentenbankziusen in Fortfall gekommen; 2. mit Wirkung vom 1. 1. 1931 ist die Freigrenze für die Neichs- vermögenssteuer von 5000 Rm. ans 20 000 Rm. erhöht Warden; 3 mit Wirkung vom 1. 7. 1931 sind alle Betriebe umsatzsteuersrei, deren Jahresumsatz weniger als 5000 Rm. (in Buchstaben: fünf Tausend) beträgt; 4. mit Wirkung vom 1. 4. 1932 kommt die Einkommensteuer für- alle gärtnerischen Produttiousbetriebe in Fortfall, wen» das gärtnerische Einkommen weniger als 6000 Rm. im Jahr be trügt; 5. mit Wirkung vom 1. 4. 1931 ist für diesenigen Betriebe, deren Wirtschaftsjahre mit den landwirtschaftlichen Wirtschaftsjahren übereinstimmen, die landwirtschaftliche Eluheitssteuer vorzeitig in Kraft gesetzt worden; 6. die Krisensteuer ist sür alle diejenigen Betriebe schon 1931 In Fortfall gekommen, die auf Grund der landwirtschaftlichen Einheitsstenerverorouung von der Einkommensteuer befreit wurden; 7. die Grundsteuern wurden überall dort bis aus 10 v. H. ge senkt, wo besonders hohe Gcmelndezuschläge erhoben wurden; 8. mit Wirkung ab 1. 1. 1932 kommen die Verzugszuschläge in Höhe von jährlich 20 Prozent in Fortfall. Die Steuerzinsen werden gleichzeitig ermäßigt; 9. die Hauszinssteuer wird etappenweise bis spätestens zum 31. 3. 1930 abgebaut; 10. mit Wirkung vom 1. 4. 1932 ab kann der Reichsfinanzministcr die ab 1. 1. 1931 festzusetzendeu Einheitswerte zeitgemäß ermäßigen; 11. mit Wirkung vom 1. 1. 1932 ab wird das Mineralwassersteuer- gesetz, das den Absatz von Süßmosten verhinderte, aufgehoben; 12. zur Erschwerung der Einfuhr wird aus alle einaesührten Waren eine Einfuhrausgleichssteuer in Höhe von 2 Prozent des Ein kaufspreises, zuzüglich Zoll, Beförderungs-, Versicherungs-, Kommissions- und Verpackungskosten erhoben. Wie sich schon ein Teil dieser geuerpolitischen Erfolge des Reichs« Verbandes auf den einzelnen Betrieb auswirke», kann man an folgenden Beispielen erkennen: Beispiel 1: Ein Erwerbsgärtner mit einem Nettovermögen von 6000 Rm., einen Unisatz von 4500 Rm. und einem Einkommen von 1800 Rm. hätte ab 1. 1. 1932, wenn er verheiratet war und zwei Kinder hatte, ohne die erwirkten Erleichterungen, folgende Steuern zic zahlen: 1. Einkomme n st euer (Rm. 1800,— abzgl. Rm. 720 Existenzminimum und Rm. 240,— für Sondcrleistungcn 31,— Rm. 2. Krisensteuer (0,75 vom Brutto-Einkommen) 13,50 Rm. 3- Reichsvermögenssteuer 18,— Rni. 4. Umsatzsteuer (2A> a./4500 Rm.) 90,— Rm. 152,50 Rm. Renteubankzinscn kommen nicht in Frage, weil das Vermögen nur 6000 Rm. beträgt. Alle ausgesührten Steuern, im Gesamt beträge von 152,50 Rm. kommen jährlich in Fortfall. Beispiel 2: Ein Erwerbsgärtncr mit einem Nettovermögen von 18 000,— Rm., einem Umsatz von 15 000,— Rm., einem Ein kommen von 6000 Rm. Hütte, wenn er verheiratet war und zwei Kinder hätte, folgende Steuern zu zahlen: 1. Einko m m eustcuer: Rm. 6000,— abzgl. Rm. 720,— Existenzminimum und Rm. 240,— sür Sonderleistnngen 844,— Rm. 2. Krisensteuer (1A, vom Brutto-Einkommen) 60,— Rm. 3. Reichsvermögenssteuer 54,— Rm. 4. Rentenbankzin.cn (900,—Rm., Zins.6A>) 54,— Rm. 5. Umsatzsteuer <2A> a./15 000,— Rm.) 300,— Rm. 812,— Rm. Von dem Steuerbetrug von 812,— Rm. sind künftig nur noch zu zahlen: die Umsatzsteuer in Höhe von 300,— Rm.Es werden also insgesamt 512,— Rm. eingespart. Beurteilt man diese Erfolge unvoreingenommen, so muß man anerkennen, daß die Notlage des Beruses aus steuerlichem Gebiete die unter den obwaltenden Verhältnissen mögliche Anerkennung gefunden hat. 8i. Einkommensteuererklärungen geben ab: 1. über ihr gesamtes Einkommen alle Betriebe, deren Gewinn 1930/31 mehr als 12 000 Rm. betragen hat ; 2. über ihr gesamtes Einkommen alle Betriebe, deren Geivinn aus Gartenbau 1930/31 mehr als 6000 Rm. betragen hat; 3. nur über ihre „sonstigen Einkünfte" wenn diese 1930/31 mehr als 1000 Rm. betragen haben, alle Betriebe, deren Gewinn aus Gartenbau 1930/31 nicht mehr als 6000 Rm. betragen hat; 4. zweckmäßigerweise auch alle diejenigen Betriebe, die in früheren Wirtschaftsjahren ein Einkommen von mehr als 6000 Rm. er zielt haben und deren Einkommen infolge der wirtschaftlichen Entwicklung unter 6000 Rm. zurückgegange» ist. Ein gleiches Vorgehen empfiehlt sich für alle bnchführenden Betriebe. Für die Ermittlung des Gewinnes gelten unverändert die glei chen Vorschriften wie in den früheren Jahren. Wir verweisen im übrigen auf die Aufsätze über die Abgabe der Cmkommensteuer- erilürung und die Abgeltung der Einlommeustenerschuld in der „Garienbanwirtschaft" 1982 Nr. 7 und Nr. 8. Tic nächste Nummer dieser Beilage erscheint nm 7. April 1932. Jahrgang 1932 Nr. S Berlin, den 3. MSrz 1932 Von den finnvollen Gartenbauzeichen und ihrer praktischen Bedeutung Dr. Robert Zander-Berlin Wir gehen täglich an vielen Dingen vorüber, Lie uns nur des wegen uninteressant erscheinen, weil wir zu wenig oder nichts über sie wissen. — Als ich Assistent an einem botanischen Institut war und ost Besucher durch oeu Garten führen mußte, habe ich fast jedeSmal eine Reihe Leute sagen hören: „Wenn wir gewußt hätten, was alles in so einer Pflanze steckt, wozu sie schon gedient Hal (usw.), daun Hütten wir schon längst mehr Interesse sür Blumen gehabt." AuS dieser Erfahrung heraus habe ich schon ost darauf hmge- wiesen, daß der Gürtner, besonders wenn er viel mit Käufern zu tun hat, mehr über die Pflanzen zu erzählen wissen mühte, Z. B. von abergläubischen Bräuchen, von der Bedeutung mancher Pflanzen als Wappenblume, in der Geschichte, den Gedichten, der Verwendung der Pflanzen in der Heilkunde, Parfümerie usw. Bei solchen Er zählungen — wenn man sie den Leuten nicht gerade aufdrängt, son dern beiläufig einflicht — gewinut man Stunden und fördert ihre Kauflust. Natürlich muß inan dazu allerlei kennen. Das gibt es aber einfach und schlicht erzählt in verschiedenen kleinen Büchern über die „Pflanzen in Sage, Geschichte usw." Und man darf auch danu nicht, wie oft in Katalogen zu lese» ist, z. B. Berufskraut schreiben, statt Beruftrant, weil die Pflanze früher zum Berufen, Besprechen von Krankheiten diente, aber nichts mit deni Beruf zu tun hat, in dem sie nur als lästiges Unkraut (ein Gärtner nannte sie deswegen Verrufslraut!) bekannt ist. Aber eigentlich will ich heute gar nicht von diesen au sich sehr interessanten Dingen erzählen, sondern von etwas anderem, an dem auch stets achtlos vorübergegangen wird. Es gibt in den Volkstalendern, oie man hier und da iwch in kleinen Städten und auf dem Lande antrifft, und neuerdings in den beliebten astrologischen Zeitungen und Büchern (nach oenen viele jetzt in dieser Zeit der Verzweiflung wie nach einem sicheren Trost greifen) verschiedene astronomische Zeichen, die auch in den Garteubaubüchern und Katalogen Vorkommen. Wer hat wohl da bei schon darüber nachgcdacht, ob das ein Zufall ist, oder ob irgend eine Beziehung zwischen beiden besteht? — Ich hatte mich lange Zeit über die bestehende Tatsache gewundert, daß die einjährigen Pflanzen das Zeichen der Sonne, die Stauden das des Jupiter, die Sträucher das deS Saturn tragen; daß früher die Zweijäh rigen das MarSzcichen hatten, das jetzt das männliche Geschlecht bedeutet, während das der Venus für das weibliche Geschlecht und das des Merkur sür Zwitter gewählt war. Wer wie das so geht, man hat nicht immer Zeit, nach den Ursachen zu suchen. Als ich endlich dazu gekommen bin und auch zu einem befriedigenden Er- gebnis, habe ich 1930 in der Gartcnbauwissenschaft (Bd. UI, Heft 1) ausführlich den Weg der Untersuchung, und auch das Er gebnis beschrieben. Ich kann hier nur das Wesentlichste davon wiederholen. Viel leicht wird dieser und jener dadurch angeregt, genauer an der an gegebenen Stelle nachzulesen. Um das eine vorweg zn nehmen: Die allen Gärtnern bekannten Zeichen sind nichts weiter als Buchstaben, meist die Anfangsbuch staben (Initialen) der alten Götternamen. Im Laufe der Jahr hunderte haben diese Buchstaben kleine Abwandlungen erfahren, bis endlich die bildhafte Darstellung entstanden ist, der man her nach ganz falsche Deutungen beigelegt hat, wie z. B. dem Be»»Z- (Weiblichkeit?-szeichen (Krets mit Kreuz darunter!), die Be- deutnng des Handspiegel (Kreis) mit Griff (Kreuz); oder dem Mars- (Männlichkeits-) Zeichen (Kreis mit Pfeil) die Bedeutung. Schild und Speer, weil Mars der Kriegsgott ist, usw. So nett Md gefällig die Auslegungen sind (es gibt auch drastische, die sich weniger sür den Druck eignen!), so wenig treffen sie zu, wenn man die früheren Darstellungen kennt, die noch in jene Zeit zuriickgehen, wo diese Zeichen gar nicht einmal für die Gestirne ge braucht wurden, sondern für die Metalle, die ihrerseits den Göt tern als Attribute zugcsprochen waren. Auch das hat tiefen Sinn. Dem schnellen Gätterbotcn Merkur (Zivitter) gab man das qnicke (-schnelle! Silber, das Quecksilber als Beigabe. Venus, die auf Cyperu, der Stätte des Kupfers, ans Land gestiegen war, gehörte das Kupfer, dem KriegSgott Mars das Eisen usw. lind für diese Metalle hatte man die symbolischen Zeichen, die erst zu Begiuu der Neuzeit durch die uns jetzt geläufigen Formeln abgelöst wurden. Für die inzwischen nach den römischen Göttern benannten Ge stirne aber behielt man die Zeichen bei. Und nun geschah etwas Sonderbares. — Der auf allen Gebieten des Raturgeschehens be wanderte, allbekannte Forscher Linne kannte natürlich all die alten, von uns längst vergessenen Zusammenhänge. Er war nicht nur mit ihnen ausgewachsen, vertraut, er lebte mit diesen alten Vorstellun gen und verarbeitete sie überall in seinen Werken. Die große Er findungsgabe für Namen und systematische Aufbauten der Natur reiche: Pflanzen, Tiere, Gesteine, waren der Ausfluß einer alles zusammenfassenden Weltanschauung. So ist ohne Zweifel er der Urheber jener Idee gewesen, den einmalig wachsenden Pflanzen das Symbol jenes Gestirns zu geben, das einmal im Jahr die Erde umkreist, nämlich das Zeichen der Sonne. Die zweijährigen Pflanzen erhielten darum das Marszeichen, denn Mars gebraucht etwa 2 Jahre, um die Erde zu umkreisen. Die Jupiterbahn be trägt mehrere (12) Jahre, darum erhielten die Mehrjährigen, die Stauden (oder Ausdauernden, wie sie damals hießen), das Zeichen Jupiters. Alle Holzgewächse aber leben viele Jahre, darum erhielten jtc das Zeichen des Planeten mit höchster Umlaufszeit. Das ist der Saturn mit zirka 29 bis 30 Jahren. Später schied man in Halbsträucher (die lange Zeit zu den Stau den gerechnet wurden), Sträucher und Bäume und wandelte daS Saturnzeichen ab, das von da an den Sträuchern allein blieb. Ms es dann auskam, die Geschlechter durch symbolische Zeichen darzustellen und das Zeichen der VenuS (griechisch — Aphrodite) für Weiblichkeit, das Zeichen des Merkur (griechisch — Hennes) für Zwitter (weil das Kind von Hennes und Aphrodite ein Zivitter, ein Hermaphrodit war) verwendet wurde, stellte man als wür diges Männlichkeitszeichen das des Kriegsgottes Mars daneben. Für Zweijährige Pflanze erfand man darum schnell als Gegenstück für die Einjährigen (Akis mit einem Punkt) den Kreis mit zwei Punkten. Bezeichnend ist auch, daß man für die mehrmals im Jahre Fruchtenden (einige niedrige Pflanzen, wie Pilze usw.), das Zeichen der Mondsichel wählte, weil ja der Mond die Erde in einem Jahr mehrmals umkreist. Ganz zu Unrecht wurde der Mond von einigen alten Gartenbau sirmen für Schatten, Halbschatten, Prallsonne, in den Katalog ein geschmuggelt. Wer nur ein wenig- gewöhnt ist, über derartiges nachzudenken, empfindet sofort die Widersinnigkeit, den Vollmond sür Prallsonne zu wählen. Es ist geradezu ein Ding der Unmög lichkeit, daran länger fejtznhalten. Außerdem ist es unpraktisch. i Kletteinde Pflanze H Ampelpflanze oo Freilandpflanze O« Freilandpslanze mit Wintcischutz' /X Fels-, Steingartenpflanze «rr Wasserpflanze --- Moor- und Sumpfpflanzen > Kalthauspflanze s—, Warmhauspslanzc Topfpflanze O Sonnenpflanze O Halbschattenpflanze O Schattcnpslanze G(<S) im Frühjahr blühend G((S) im Sommer blühend G(O) im Herbst blühend S(D) im Winter blühend -j- Giftpflanze (evtl, auch Arzenei- pflanze), X Kreuzung (Hybride, Bastard), D einjährige (annucllc) Pflanze, G zweijährige (bienne) Pflanze, flf. ausdauernde (pcrenne) Pflanze, Staude, Iv Halbstrauch (suffrutex), ft Strauch (frutex), A Baum (arbor), männlich, ? weiblich, 8 Zwitter,
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