Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
-
Band
Band 1932
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8?. 37. 15. S.1S32 Die Garienbauvrrtfchaft Jetzt notwendiger Pflanzenschutz im Obstbau Die Gewitterregen, die aus allen Tellen Deutsch lands in letzter Zeit gemeldet wurden, haben er neutes Auftreten von I' u s i c I o 6 i u in (Schorf) an Apfel- und Birnbäumen zur Folge gehabt. Viel fach zeigt sich bereits das Rissigwerden der Früchte, das meist als Begleiterscheinung des llUclaäimns bezeichnet werden kann. Diese Krankheit tritt aber auch als Folgeerscheinung von wechselnder Witte rung auf. Wenn nach lang anhaltender Trocken heit starke Regengüsse den Boden gut durchseuchten, so schwellen die Früchte und die Schale wird rissig, weil bei der Trockenheit die Epidermiszellen dick wandig werden und infolgedessen nicht mehr gut dehnbar sind. Manche Sorten, z. B. „Graue Re nette", „Kasseler Renette", „Cox Orangen-Renette", auch „Schöner v. Boskoop" neigen besonders zum Rifsigwerden. Gute Bodenbearbeitung zur Erhal tung der Feuchtigkeit und womöglich'Bewässerung der Bäume wird diese Krankheitserscheinung we sentlich herabmindern. Nicht ausgeschlossen ist es, daß sich in diesem Jahre infolge der dauernden Gewitterregen wieder das Spätfusicladium an Apfel- und Birnbäumen zeigt. Man beugt durch nochmalige Bespritzung mit 1—2H> Prozent Schwefelkalkbrühe vor. Gegen die Obstmade (Apfelwickler) und die Fruchtsäule (Uonilia) ist nach wie vor das rechtzeitige Aufsuchen und Verbrauchen bzw. Ver nichten der befallenen Früchte erforderlich. Schon naht auch die Zeit, wo man an das An legen der Leimringe zum Fangen des Frost spanners denken muß. Guter klebefähiger Raupen leim nebst dem erforderlichen Unterlagepapier ist rechtzeitig zu bestellen. Gegebenenfalls können auch die fertigen Raupenleimringe, die sich als recht brauchbar erwiesen haben, Verwendung finden. Norekmsnn, Bad Kreuznach. Der gärtnerische Nachwuchs Der dritte Reichssunggärtnertag in Dresden hat gezeigt, wie tatkräftig und schasfensfreudig unser Nachwuchs zum größten Teil ist. Daß die Jugend natürlich immer hier und dort etwas über das Ziel hinausschießt, das wissen wir aus unserer eige nen Jugend, die nicht einmal so vielseitig anregend war, wie die der kommenden Generation, die in die gewaltigen Fortschritte hineingeboren ist, die wir alle langsam entstehen sahen. Für uns war vieles Erlebnis, was heute Selbstverständlichkeit ist, wie die Elektrizität mit all ihren technischen Aus wirkungen, die Temposteigerung bis zur 300-Kilo- meter-Stundengeschwindigkeit und mehr. 'Daneben hat die Gärtnerjugend von heute ihre ausgedehnte Ausbildung und Vorbildung für den inzwischen in viele Spezialbetriebe aufgegliederten Gartenbau. Was sich der strebsame Gärtner von früher mühselig selbst erarbeitet hat, fällt der Ju gend heute sozusagen in den Schoß. Aber natürlich wird in jeder Weise versucht, ihr zum Segen des Berufs dabei alle Fortschritte angedeihen zu lassen. Und darin liegt andererseits eine leise Gefahr, die durchaus nicht verkannt werden soll und darf. Die junge Generation nämlich kann vorläufig, beson ders in der Lehrlinoszeit, den Abstand vom Alter nicht richtig einschätzen, leidet infolge der Fort schritte in der Ausbildung leicht an Ueberheblich- keit und möchte sich als weit überlegen, als Herr aufspielen. Es fehlt bei allem der Schliff, der frü- her den jungen Leuten in der Dienstzeit beige bracht wurde und der sich vom Gehilfen dann auch auf den Lehrling übertrug. All das gilt es heute irgendwie anders zu über brücken. Und hier ist es unsre Aufgabe, die Lehr linge in die Schranken zu weisen. Aber das sollte nicht so geschehen, wie es uns dauernd zu Ohren kommt, daß der Lehrling in seinem Bildungsdrang unterdrückt wird. Wir rufen deswegen erneut dazu auf, daß die Lehrherren das gelten lassen sollten, ja sogar müssen, was der Lehrling in der Fachklasse, in der Berufsschule lernt. Wer dagegen ankämpft, wer seinen Lehrlingen verbietet, dies neue Wissen, und seien es nur die als allge mein gültig anerkannten Pflanzennamen mit der heute für richtig befundenen Aussprache, der trägt bewußt den Zwiespalt in den Beruf, hemmt den Fortschritt und schädigt das Ansehen des Standes. Und wer unter den Berufs schullehrern und Leitern der anerkannten Lehr betriebe nicht den Weg findet, den Lehrlingen die unumgänglich nötige Achtung vor dem Alter, auch in seiner veralteten und überholten Form, beizubringen weiß, der sollte von selbst auf das Unterrichten verzichten, oder ihm sollte diese höchste aller Aufgaben abgenommen werden. Daneben aber gibt es für jeden den Weg, mit der Jugend, dem Fortschritt mitzugehen. Dieser Weg führt durch unsere Veröffentlichungen, die alle im Interesse des Berufs aus den Fortschritt abge stellt sind und nicht auf gewinnbringende Verlags unternehmen. Ein Gärtner, der es für unter seiner Würde hält, den „Deutschen Junggärtner" oder den „Leitfaden für den gärtnerischen Berussschulunter- richt" sorgfältig durchzulesen, beweist, daß er den Fortschritt nicht will. Wer seinen Katalog, seine Pflanzennamen nicht langsam Schritt um Schritt nach unserm Wörterbuch revidiert, das bekanntlich in aller Welt Anerkennung gefunden hat, schwebt natürlich immer in Gefahr, von der aufstrebenden Generation als veraltet abgetan zu werden. Das hat niemand nötig! Natürlich wissen wir alle sehr gut, daß für uns jedes Umlernen weit schwieriger ist, als für die Jugend das Neulernen, aber wir dürfen uns nicht grundsätzlich dagegen stem men. Vermöge unserer Erfahrungen find wir der Jugend ja doch immer um Vieles voraus und haben immer — wenn wir wirkliches Wissen haben — manches bereit, an dem wir den Lehrlin gen die Üeberlegenheit in Berufsangelegenheiten beweisen und unmerklich die gebührende Achtung erzwingen können, und wäre es auch nur, daß wir ihnen zeigen, daß sie mit ihrer (allerdings anzu erkennenden!) Schulweisheit noch längst keine Gärtner sind, weil sie meistens nicht einmal die Pflanzen kennen, von denen sie allenfalls die Na men richtig wissen. Wer unsre Veröffentlichungen liest und fie, be sonders den „Deutschen Junggärtner", mit seinen Lehrlingen durchspricht und wer dabei seine eignen reichen Erfahrungen aus der Praxis mit hinein trägt, wird an seinen Lehrlingen Freude haben und durch diese weit über seinen Bekanntenkreis gerühmt werden, so daß zu allem noch für ihn und seinen Betrieb die vornehmste Art der Reklame gemacht wird. Lohnt es sich noch zu produzieren? Die deutsche Wirtschaft wird sich, wenn große Teile des deutschen Volkes weiter aus Erzeugung und Verbrauch ausgeschaltet bleiben, festfahren. Beweis hierfür sind die Preise, welche unsere Er zeugnisse bringen, die eine Aufrechterhaltung eines Betriebes nicht mehr zulassen. Lohnt es sich noch zu produzieren? Nein! Bei den gegenwärtigen Preisen können Löhne, Sozialversicherung. Zinsen, Steuern und sonstiger Betriebsaufwand (Heizung, Dünger) nicht mehr in der Weise ausgebracht wer den, wie das zu einer reibungslosen Betriebsfüh rung gehört. Höhere Preise können von einem großen Teile unseres Volkes nicht gezahlt werden, weil kein Einkommen hierzu vorhanden ist. Der Treibgemüseanbauer soll aber seinen, in guten Zeiten übernommenen Verpflichtungen auch heute in der schlechten Zeit noch voll nachkommen, was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist. Nach der Inflation steigerte sich die Einfuhr von Jahr zu Jahr, aber nicht nur die Einfuhr, sondern auch die Preise hatten eine beachtliche Höhe erreicht, so daß wohl die Arbeit im deutschen Frühgemüse bau nicht unlohnend sein konnte. Die Unterneh merlust wurde durch die Unterstützung des Reiches, durch . Hergabe von Geld angeregt. Arbeit gab es, Handel und Wandel blühte! Und heute? Heute ist alles wie gelähmt! Keiner hat mehr den Mut, etwas zu unternehmen, Arbeit zu schaffen. Mil lionen sind die Arbeit losgeworden, obwohl es für einen sehr großen Teil dieser Leute bestimmt Arbeit gäbe. Wir brauchen bloß durch die Betriebe zu gehen, überall fehlt es — an Arbeitskräften. Aber warum können wir keine Arbeitslosen einstellen? Die Arbeit lohnt sich nicht mehr, uns bleibt kein Geld mehr, Löhne zu zahlen. Soll das so weiter gehen? Arbeitslose, die vom Staate zur Erhaltung ihres Lebens für nichts und wieder nichts Geld er halten auf der einen Seite und auf der andern, ausgepumpte Betriebe, die Arbeit haben und Ar beitslose einstellen könnten, denen jedoch das Geld dazu fehlt! Im Treibgemüsebau muß die Forderung nach Umschuldung des festgelegten Kapitals in den Vor dergrund. gestellt werden. Ohne Umschuldung ist die Wiederherstellung unserer Bewegungsfreiheit undenkbar. Hat aber die Regierung den festen Willen, die Arbeitslosigkeit zu beheben, dann muß auch an das Problem der Umschuldung nicht nur des Ostens, rechts der Elbe, sondern des gesamten Treibgemüsebaues herangegangen werden. Das Problem, wie die Umschuldung vorgenom men werden könnte, könnte nach verschiedenen Rich tungen hin gelöst werden. Nehmen wir die Bank sanierungen an. Diese haben bekanntlich ihre Aktien zumeist zu 1 zu 3 zusammengelegt; wenn wir das auch könnten, wären auch wir gesund. Da aber in unseren Betrieben mehr oder weniger Privatgeld steckt, das die Geber auch nicht einbüßen wollen und auch nicht einbüßen sollen, so kann uns! nur die Regierung zu Hilfe kommen, indem diese auf die Rückzahlung der Reichskredite verzichtet. Nun zu dem Aufsatz über „Werbung und Ab satz". Verehrter Herr Bergemann, Belzig, es ist richtig, daß Sortierung und Verpackung im Verein mit einer guten Werbung den Absatz fördert. Aber können die Kollegen in Berlin z. B. sortieren, ver packen und werben, wenn sie für den Zentner To maten 1—3 RM. bekommen?-Haben Sie sich schon einmal bei solchen Preisen eine Kalkulation ge macht? Zum andern haben gerade diejenigen Be triebe, welche in größeren Mengen Tomaten her vorbringen, einen so schweren wirtschaftlichen Stand, daß diesen bei aller Sortiererei und Ver packerei die Schummelei und Werberei vergeht. So lange die Kaufkraft des deutschen Volkes nicht so gehoben wird, daß wir für unsere Erzeugnisse Preiss bekommen, die rentabel sind, d. h. Preise, die die Kosten der Herstellung und des Vertriebs sowie einen angemessenen Unternehmergewinn bringen, solange müssen wir eine Sortierung und Werbung, wie sie wünschenswert wäre, ablehnen, denn das kostet nur unnötig Geld und Geld brauchen wir dringender denn je Eine weit wichtigere Angelegenheit ist die Frage, wie wird der deutsche Treibgemüsebau unter den obwaltenden Verhältnissen seine Schulden los? Mit der Hergabe des Reichskredites II im Jahrs 1928, dem Jahre von dem man heute sagen kann, daß es wohl das beste in wirtschaftlicher Art ge wesen ist, ging es mit jedem Jahre bergab und zwar soweit, daß wir nunmehr sagen müßten: bis hierher und nicht weiter. Regierung, entweder sorgst du für Aenderung, oder Minister nehmt den Pflug oder die Betriebe einmal selbst in die Hand. 25 ms 35 RM. wurden 1928 wohl für Freiland tomaten bezahlt und heute 1—6 RM. Daß unter solchen Verhältnissen der Treibgemüsebau nicht zu recht kommen kann, ist doch sehr leicht erklärlich. Nicht erklären aber kann ich mir die Ruhe aller derer, die als Pioniere des deutschen Treibgemüse baues vorangegangen sind und heute unter der Last der Verhältnisse zusammenzubrechen drohen. Gewiß hat sich eine Notgemeinschaft gebildet, mit dem Ziele, dem zusammenbrechenden deutschen Treibge müsebau zu helfen, doch hat diese bei Behörden wie bei den Kollegen nicht das rechte Verständnis ge funden. Deshalb werfe ich an dieser Stelle di» Frage noch einmal auf: „Wie wird unter den heu tigen Verhältnissen der Treibgemüsebau seine Schulden los?" Der Kollege Bergmann schreibt u. a., daß viels Firmen in 3 und mehr Zeitungen inserieren und die Kosten hierfür trüge der Abnehmer. Ich wollte, wir wären so weit und könnten in unserem Berufs die Preise kalkulieren! Es würde manche Pleite dadurch vermieden. Die Tomaten würden bestimmt nicht für 1—3 RM. verkauft werden können, aber verkauft werden müssen, weil Angebot und Nach frage den Preis regelt. Heute drängt sich mehr denn je die Frage auf: „Wie werden wir die Schul den los und was haben wir zu tun, damit auch der Unternehmer für seine Arbeit einen Lohn erhält?" Ueber diese letzten zwei Fragen hörte ich ger: die am Frühgemüsebau interessierte Kollegenschaft, vornehmlich die, welche am Reichskredit I und II beteiligt sind, im Meinungsaustausch oder direkt, Kaul küdn, Langensalza. Bericht über den 3. Reichsjunggärlnertag und die 4. Delegrertentagung am 27. und 28. August Der nachstehende Bericht über die Reichstagung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner soll kurz und allgemein eine Schilderung der gesamten Tagung darstellen. Nach einer Stadtbesichtigung am 27. 8. Vorm, versammelten sich die Delegierten nachmittags im Haus der Kaufmannschaft zu näheren Besprechun gen. Die offizielle Tagung wurde 16.30 Uhr durch Groß, Westdeutschland, eröffnet. Er begrüßte alle Anwesenden auf das herzlichste und ermähnte zu schneller Erledigung der reichen Zahl Anträge. Noack-Berlin gab einen Ueberblick über Einnah men und Ausgaben und betonte, daß die Leistungs fähigkeit des Reichsausschusses zu einem gewissen Abschluß gelangt sei, da die'zur Verfügung stehen den Mittel bei äußerster Haushaltung keine größe ren Arbeiten zulassen. Die Kassenprüfer stellten nach genauer Prüfung Len Antrag auf Entlastung, dem stattgegeben wurde. Danach gaben die Leiter der einzelnen Landes teile kurze Berichte über die letztjährigen Arbeiten, aus denen hervorging, daß in allen Teilen des Reichs äußerst rege Entwicklung dieser Bewegung vorhanden ist und die Sympathien für sie von Tag zu Tag größer werden. Es folgte die Behandlung der überaus zahlreich vorliegenden Anträge, die bei allen Teilnehmern den Eindruck hinterließen, daß man in der Arbeits gemeinschaft deutscher Junggärtner für großzügige Arbeit zum Wohl unsres Berufs eintritt. Die Aus sprache führte zu einer Entschließung an den Reichsverband des deutschen Gartenbaues, die spä ter veröffentlicht werden wird. Eine sehr große Debatte entspann sich über die Frage nach einem Mitteilungsblatt, das für die Zukunft als selbständiges Organ der Bewegung yerausgegeben wird. Hierfür, sowie für Beitrags erhöhung wurde dem Reichsausschuß alleinige Ent scheidung zugebilligt, ebenso sür die Behandlung neuer Junggärtnervereinigungen, die großer Un terstützung bedürfen. Zu dem Punkt Notgemein schaft des deutschen Gartenbaues wurde beschlossen, ein stimmberechtigtes Mitglied für dort zu bean tragen. Für die Vertretung der Arbeitsgemein schaft deutscher Junggärtner wurden Mähler und Noack vorgeschlagen. Für die Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern wurde ein Beschluß dahingehend gefaßt, für die Zukunft dahin zu wir ken, Laß von dieser Seite kostenlose Unterstützung durch Vorträge usw. gewährleistet wird. Nach Erledigung sämtlicher Anträge übernahm Mähler-Berlin die Entlastung des Reichsausschusses und Lie Neuwahl Ler bereits bekanntgegebenen Mitglieder hierfür, 1932 in Dresden Gegen 21 Uhr wurde die Mustersitzung eröffnet. Joiko als Vertreter des gastgebenden Vereins „Ophelia", Cossebaude, eröffnete die Sitzung. Gar tenbauinspektor Kammeier von der Lehranstalt in Pillnitz gab in ausführlicher Weise einen Ueber blick über die Ausbildungsmöglichkeiten auf den deutschen Gartenbauschulen, woran sich eine sehr ausführliche Diskussion anschlotz. Der Sonntag vormittag vereinigte sämtliche Teilnehmer zur Haupttagung im Haus der Kauf mannschaft. Noack-Berlin eröffnete die Tagung und hob in seiner Begrüßung die Bedeutung der Bewegung hervor, wies auf die historische Stätte hin, wo die Tagung abgehalten wurde und dankte insbesondere Len anwesenden Gästen für ihr zahl reiches Erscheinen, tzervorzuheben ist, daß viel Glückwünsche eingegangen waren, u. a. von der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer und ver schiedenen Landwirtschaftskammern. Ms Vertreter des Reichsverbandes sprach Ro mer-Coswig gleichfalls für alle anwesenden Orga nisationen des Freistaates Sachsen. Für den Bund der Gartenmeister sprach Kreßner und für die Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg Landwirtschastsrat Schmidt. . Anschließend daran nahm Direktor Dänbardt von der Fachkammer für Gartenbau in Dresden das Wort zu seinem Vortrag, der einen ausführlichen Ueberblick über die Entwicklung des sächsischen Gar tenbaus gab. Besonders wurde hervorgehoben, wie traditionell der sächsische Gartenbau ist. Ebenso gab Dr. Zander-Berlin in der Dreiteilung: Wille, Macht, Verantwortung die Anschauung über die geistigen Werte der Bewegung kund. Beide Redner ernteten bei großer Aufmerksamkeit reichen Beifall sür ihre Ausführungen. Die Tagung schloß Holzhauer-Grünberg, der zusammenfassend dem Wunsche Ausdruck gab, daß jeder reiche Erinnerungen mit nach Hause nehme. Er sagte u. a.: „Es hat auf unserer Tagung Kampf geist geherrscht, aber wo Kampf ist, ist auch Leben, und so muß und wird es auch weiterhin bleiben. Bei uns gibt es kein sattes Zufriedensein, alles drängt sich in der Bewegung nach Betätigung. Un sere Parole für das kommende Jahr heißt: Vor wärts marsch, mit heiliger Begeisterung heran an Re Arbeit". Nach gen infamem Mittagessen begann die Auto fahrt durch die Dresdener Großbetriebe, die mit ge mütlichem Beisammensein am Sonntag abend aus klang. Am Montag ging eS in die Sächsische Schweiz, wo aus einem Elbdampser die erste Reichsausschuß- Sitzung stattfand, Die Anwendung von Sprengstoffen zur Herstellung von Pflanzgruben Die Anwendung von Sprengstoffen im Garten bau, sowie in der Forst- und Landwirtschaft ist durchaus nicht mehr neu. Schon vor dem Krieg wurde das Sprengversahren sowohl zur Tiefen lockerung als auch zur Herstellung von Pflanzgru ben empfohlen. Inzwischen hat sich die Zahl der Anhänger des Sprengverfahrens wohl erheblich vermehrt, jedoch hat sich das Verfahren nicht in dem Maße allgemein eingebürgert, wie man es erwartet hat. Die Anhänger des Sprengverfah rens versichern, daß es außerordentlich einfach ist, daß es von jedermann leicht erlernt werden kann und daß vor allen Dingen die Arbeiten viel bil liger als durch Handarbeit erledigt werden können. Um diese Angaben, besonders aber die Wirt schaftlichkeit des Sprengverfahrens nachzuprüfen, wurde vom Reichskuratorium sür Technik in der Landwirtschaft gemeinsam mit uns am 25. Juli d. I. ein Versuch durchgeführt, über den nach stehend kurz berichtet werden soll: Der Versuch erstreckte sich auf die Herstellung von Pflanzgruben, und zwar wurden unter ganz glei chen Bodenverhältnissen Pflanzgruben teils durch Sprengung, teils durch Handarbeit hergestellt. Die Größe der gegrabenen Baumgruben war 1 m im Quadrat und 80 cm tief. Außerdem wurde die Sohle der Baumgruben einen Spatenstich lies um gegraben. Beim Sprengen der Baumgruben wurde zu nächst 1 Pfahleisen 80 cm tief in den Boden ge schlagen und wieder herausgezogen. In das ent standene Loch wurde eine, resp. 2 Patronen ver senkt und mit Erde bedeckt. Nach erfolgter Spren gung wurde die bis 1 m tiefe, völlig lockere Erde so weit ausgeschauselt, daß die Wurzeln des zu pflanzenden Baums hinlänglich Raum hatten. Aus weiteres Ausheben der Erde konnte verzichtet wer den, da die Untersuchungen ergaben, daß die seit liche Lockerung von der Mitte gemessen mindestens 50 cm, die Tiesenlockerung mindestens 1 m betrug. Als gelockert wurde dabei nur der Erdboden be trachtet, in dem man einen Hackenstiel ohne beson dere Anstrengung Hineindrücken konnte. Darüber hinaus waren wohl seitlich als auch in der Tiefe seine Risse im Boden festzustellen. Als Ergebnis dieses Sprengversuchs kann ein wandfrei festgestellt werden, daß bei der Herstellung von Pflanzgruben das Sprengverfahren nicht nur ein vollwertiger Ersatz der Handarbeit ist, sondern gegenüber der Handarbeit hinsichtlich der Boden lockerung Vorzüge hat. Das zu dem Versuch benutzte Stück Land wies einen in der Tiefe etwas mit Lehm durchsetzten Sandboden auf. Beim Ausgraben der Pflanzaru- ben durch Handarbeit genügte der Spaten. Das Graben einer Pflanzgrube dauerte gemittelt 32 Minuten. Für das Sprengen der Pflanzgruben wurden folgende Zeiten fepgeftelllr Einschlagen des Locheisens bis zu einer Tiefe von 80 cm mit dem Vorschlaghammer 2 Arbeiter je 3 Minuten — 6 Minuten. Das Ausschaufeln der gelockerten Erde 3 Minuten. ' Das Laden und Abbrennen der Zündschnur . . . 3 Minuten, so daß die Herstellung einer Pflanz ¬ fertigen Pflanzgrube 12 Minuten Zeit in Anspruch nahm. Da bei dem Versuch nur eine beschränkte An zahl Pflanzgruben hergestellt wurden, andrerseits nur die vorstehend beschriebene Bodenart zur Ver fügung war, soll die'Berechnung der Wirtschaftlich keit des Sprengverfahrens noch bis zur Ausfüh rung weiterer Versuche zurückgestellt werden. Er wähnt sei nur, daß auf dem vorstehend beschriebe nen Boden eine Romperit-L-Patrone, die mit Zündschnur und Sprengkapsel 0.27 KU kostet, ge nügt. Für diese Preisangabe ist Voraussetzung, daß mindestens 100 Sprengschüsse ausgeführt werden. Der Lohnauswand für den Sprengmeister kann je Pflanzgrube mit 0,05 KU berechnet werden. Daraus ergibt sich, daß je nach den zu zahlen den Arbeitslöhnen die Anwendung des Spreng verfahrens zur Herstellung von Pslanzgruben unter den geschilderten Verhältnissen mehr oder weniger wirtschaftlich sein kann. Abgesehen von der Ersparnis, die evtl, durch das Sprengverfahren erzielt werden kann, spricht zu gunsten des Sprengverfahrens die weitergehende Lockerung des Bodens und die Zeitersparnis, von 25 Ls an lrauLo »ast Vereäluuss^vars 6iu6s^»rs L Ls 3.—, 5 Lx 14.— 1 Ls 2.70, 5 Ls 13.- koräeru 8ie meine reiok illustriert« kreisliste über Olirtllereibeäarkssrtiksl Nsx Krug, «alle (5ssl«)l Zttoküelken, KMüelken umi Hekormüerken iu prima Qualität aus vissuer kabriLatiou iu I^aäuQsvrr uuä psr 8tUeLsut kreise brisMek Lsrtsnglss vttUgsr »11s Stalle uu6 8tUrLeu lieferbar, kravLo zeäsr Vo1lb»Lustatiou vvngemMsl Uorosp»»«: 8»r. 13—1t"/» 8t. . . kein 50 W.oO, nMtst 13— sott. . Ivo kx 11.—, SO Uß 6.— HoriLMskI, Aoä. ioo 20.—, 50 10.50 25 Lx 17^ kraoLo z.äer Volli>Ltlu»t»tioi> UnUrsut-Lx 1 s 10 25 SO Lx 1.S0 0.75 ilFs 28!^ 48^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)