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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
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Band 1932
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- Gartenbauwirtschaft
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Oie Gartenbauwirtschaft Nr. 36. 8.9.1932 Deutscher Obstbautag ^932 Die Reihe der Veranstaltungen der einzelnen Fachgruppen des Reichsverbandes wurde am 4-SeP- tember mit dem Deutschen Obstbautag beschlossen. Die Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz und der Verband der Obst- und Gartenbauvereine im Bezirke der Landwirtschastskammer hatten sich — letzterer unter Verzicht auf die sonst übliche eigene 'Jahrestagung — dankenswerterweise bereit erklärt, die Durchführung der Taguna weitaehendst zu unterstützen. Die Bezirksgruppe Mittelrhein des Reichsverbandcs und der Obstbauverein für den Kreis Ahrweiler hatten alle Veranstaltungen unter Führung von Gärtnereibesitzer und Obstzüchter Bick-Neuenahr, aufs beste vorbereitet, so daß auch diese Tagung einen gleich erfolgreichen Verlauf nahm, wie die vorhergegangenen Tagungen der anderen Berufsgruppen. Die Tagung wurde ein geleitet durch eine aus allen Teilen des Reiches gut beschickte Sitzung des Fachausschusses für Obstbau. Es ist verständlich, daß auch auf dieser Sitzung, wie auf den vorhergehenden, die wirtschaftlichen Fragen im Vordergrund standen und daß auch bei der Beratung der rein fachlichen Dinge immer wieder hindürchklang, daß ohne eine genügende Lösung der wirtschaftspolitischen Fragen die Arbei ten aus fachlichen und absatzorganisatorischen Ge bieten nur zweifelhaft in ihren Auswirkungen bleiben könnten. Die Sitzung brachte eine Fülle von Anregungen für die kommenden Aufgaben und zeigte den klaren Willen, im Rahmen des Reichs verbandes die auf technischem und absatzorganisa torischem Gebiete aufgenommenen Arbeiten zur Förderung des Obstbaues mit Nachdruck weiterzu- suhren. Wir werden später eingehender über den Verlauf dieser Sitzung berichten, so daß wir uns heute auf diese kurzen Bemerkungen beschränken können. — Wie üblich, ließen es sich die Rheinlän der nicht nehmen, am Vortage des Obstbautages die bereits emgetroffenen Gäste auf einem Begrüßungsabend, den die Bezirksgruppe Mittelrhetn und der Obst bauverein für den Kreis Ahrweiler veranstalteten, herzlich willkommen zu heißen. Daß die Berufs kollegen am Rhein es verstehen, ihre Gäste für Stunden wenigstens aus den Sorgen des Alltags Herauszureißen, haben wir erst kürzlich in Wies baden erfahren können. Gleich herzliche Gast freundschaft empfing uns hier an der Ahr, wo die innere Verbundenheit aller gartenbaulichen Be rufsgruppen erneut besonders deutlich zum Aus druck kam. Die herrlichen Räume des Neuenahre- ner Kurtheaters waren aufs festlichste geschmückt und als der köstliche Rotwein erst einmal Herz und Zunge gelöst hatte, da entwickelte sich bald jenes fröhliche Treiben, das diesen Begrüßungsabenden ihr beson deres Gepräge gibt. Im Namen des Landesverbandes Rheinland, der Bezirksgruppe Mittelrhein und des Obstbauvereins für den Kreis Ahrweiler begrüßte Gärtnerei- und Obstgutbesitzer Bick-Neuenahr die zahlreich erschienenen Gäste, für die auch Bürger meister Schubach-Neuenahr, Kurdirektor Rütten und Direktor Bernhard von der Provinzial-Wein- und Obstbauschule in Ahrweiler herzliche Begrüßungs- Worte fanden. Es wird manchen Besucher der Tagung gegeben haben, der, als er am Sonntag morgen die Autobusse zur Rundfahrt durch die Kur- und Obstanlagen Neuenahrs riefen, nicht ge glaubt hat, eines der schönsten Gebiete der Rhein provinz kennenzulernen. Wein und Obst gedeihen hier in einer Landschaft, die den fremden Besucher so schnell nicht wieder losläßt. Wie schon die an deren Tagungen, so erfreute sich auch der Deutscher Obstbautag 1932 eines außerordentlich zahlreichen Besuches. Fast tausend Berufsgenossen füllten den großen Theater saal. Die Tagung wurde von dem Vorsitzenden der Fachgruppe Obstbau des Reichsverbandes des deut schen Gartenbaues, Obstgutsbesitzer Bick- Neuenahr, erösfnet. Sein Gruß galt den zahl reich erschienenen Vertretern der Reichsregierung, Länder und Provinzen, des Deutschen Land wirtschaftsrates, der Landwirtschaftskammern, der befreundeten Verbände, dxr Fach- und Tagespresse. Freiherr von Solemacher - Bonn sprach für seinen Verband der Obst- und Garten bauvereine und betonte die Notwendigkeit ge meinsamer Arbeit, die auch seinen Verband veranlaßt hatte, auf eine eigene Tagung zu ver zichten. Er übermittelte gleichzeitig die Grüße der Landwirtschastskammer. — Ministerialrat Dr. Müller, der die Grüße der Reichsregierung über brachte, versicherte der Versammlung die best möglichste Förderung der verlangten Hilfsmaß nahmen. Aber inan müsse Geduld haben. Um den Schutz des deutschen Gartenbaues werde zur Zeit ein heftiger Kampf geführt, von dem er hoffe, daß er zu einem guten Ende führen werde. Auch die Sechsthilfe inüsse weiter gepflegt werden, wobei die gute und feste Organisation des Berufsstandes und der allezeit beobachtete gute Arbeitswille im Reichs verband des deutschen Gartenbaues die beste Grundlage sei. Nachdem Bürgermeister Schubach- Neuenahr im Namen der. kommunalen Behörden herzliche Begrüßungsworte gesprochen hatte, über brachte Reichstagsabgeordneter Haag- Heilbronn die Grütze der zahlreich vertretenen Verbände. Was an Selbsthilfe allein möglich sei, das werde seitens des Berufsstandes geschehen. Aber Selbsthilfe allein vermöge nicht zu helfen. Die Verantwort lichen Stellen mühten das Ihre tun, um endlich zu verhindern, daß Deutschland weiterhin Schutt ablade für das Ausland bleibe. Geredet sei schon viel, der Beruf wolle jetzt Taten sehen. Nachdem Professor Dr. Ebert-Berlin über die wichtigsten Arbeiten und Beschlüsse des Fachausschusses für Obstbau kurz berichtet hatte, wurde die auf der ersten Seite des Blattes abge druckte Entschließung, deren Forderungen Garten baudirektor Grobben in eindringlicher Form unter strich, einstimmig angenommen. Darauf sprach Landwirtschaftskammerrat Wagner- Bonn über Rheinischer Obstbau am Scheidewege Der Vortragende führte aus, daß man früher nicht nur dem Grundsatz huldigte: „Auf jeden Raum, Pflanz' einen Baum", sondern auch auf je den Raum eine andere Obstsorte. Dadurch könne der deutsche Obstbau die zweifelhafte Ehre für sich in Anspruch nehmen, z. B. die meisten Obstsorten zu besitzen. In der Rheinprovinz seien überwiegend Apfelbäume angepflanzt, schätzungsweise 814 Mil lionen Apfelbäume, gegen 3 Millionen Birnbäume. Zur rein sachlichen Beurteilung der Leistungsfähig keit eines Obstbaugebietes seien weniger die Obst ausstellungen geeignet, sondern viel bester die Märkte der Großstädte. Die Obstausstellunben mit ihren Spitzenleistungen zeigen, wie weit wir es bringen können, die Märkte der Großstädte, wieweit wir es ge bracht haben. Ein Ueberangebot an Aepfeln sei stets in den Herbstmonaten auf den rheinischen Obstmärkten zu verzeichnen, jedoch mit dem Nach lassen der einheimischen Zufuhren setze eine sofor tige Zunahme des Angebots von Auslandsobst ein, und zwar vom Monat Dezember bis Mai. Eine Einfuhrbeschränkung sei schon aus volkswirtschaft lichen Gründen dringend notwendig. Der Redner führte alsdann die Maßnahmen aus, die von der Landwirtschaftskammer zur Förderung des heimi schen Obstbaues durchgeführt worden find. Ein Vergleich des Oualitätsobstbaues mit dem Weinbau, der im Ahrtal naheliegend war, ergibt, daß auch im OSstbau Obstfarmen entstehen müssen, deren Obstbäume ebenso sachgemäße Behandlung erfahren müssen, wie sie der Winzer seinen Reben angedeihcn läßt. Für die Erzeugung von Quali tätsobst komme daher nur die intensive Bewirt schaftung von Obstanlagen und nicht der extensive Betrieb des landwirtschaftlichen Obstbaues in Be tracht. Ter Vortragende wies darauf hin, daß der Apfelbuschbaum auf der schwachwachsenden Para diesunterlage diejenige Bauform sei, die auf nähr stoffreichen, nicht zu trockenen Böden dem Erwerbs obstzüchter die höchste Rente bringt. Wer jedoch nicht über einen erstklassigen, nährstoffreichen Bo den verfügt, wer glaubt, ohne gründliche Boden bearbeitung, ausreichende Düngung, sachgemäßen Schnitt, Buschübstbau betreiben zu können, dem sei dringend von der Anpflanzung von Buschobstbäu men auf Paradiesunterlage abzuraten. Diese Form besitze jedoch in dem Aufbau des Astgerüstes manche Fehler, die durch die sogen. Trichterform behoben werden. Bei den neuzeitlichen Buschobstanlagen sei die Bodenbearbeitung durch diese neue Form we sentlich erleichtert. Auch noch eine andere Zwerg baumform sei berufen, den Mangel an Qualitäts obst zu beheben. Es ist dies eine Art senkrechter Schnurbaum mit möglichst langen Seitenästen. Die Bodenbearbeitung sei bei dieser Form sehr ein fach, auch alle übrigen Arbeiten, wie Ausdünnen der Früchte, Schädlingsbekämpfung usw. Diese Form sei für Lagen, die stärkeren Winden ausge setzt sind, besonders geeignet. An Hand einer größeren Anzahl von Lichtbil dern zeigte der Vortragende, wie sich der rheinische Obstbau zur Erzielung von Qualitätsobst vom Hochstamm auf den Buschbaum umgestellt und wie die rheinischen Obstzüchter aus eigener Kraft, mit dem frischen Wagemut der Rheinländer neue Wege beschritten haben, um der Vorherrschaft des Aus lands mit Qualitätsobst auf dem deutschen Markt wirksam zu begegnen. Den mit allgemeinem Beifall aufgenommenen Vortrag, der wichtigste Fragen nicht nur des rhei nischem sondern des gesamten deutschen Obstbaues behandelte, sprach Dipl. -Gartenbauin spektor De mnig-Berlin über „Die wirtschaftliche Bedeutung der Obstein- lageruna unter Berücksichtigung ihrer betriebs wirtschaftlichen Grundlagen und billiger Bau weisen". Der Vortragende begründete die Notwendigkeit der Obsteinlagerung durch deutsche Erzeuger und wies daraus hin, daß durch die statistisch festgestellte Preissteigerung des Obstes bis in den April Aus sicht besteht, daß die Obsteinlagerung eine Rente abwirft. Leider sind die Lagerräume in den Pri vatbetrieben technisch noch nicht einwandfrei ge baut, so daß noch häufig größere Verluste eintre ten. Er schilderte an Hand eines amerikanischen Versuchsberichtes, daß bei der Einlagerung aber nicht nur der Ueberwinterungsraum verantwort« lich für das Gelingen der Lagerung gemacht wer« den kann, sondern daß bereits bei der Ernte dis Voraussetzungen für eine günstige Einlagerung ge geben sind, die bei Nichtberücksichtigung von vorn herein einen Mißerfolg veranlassen. Er führte auf die Beachtung der im amerikanischen Versuchs bericht angegebenen Maßnahmen vor der Ernte die günstigen Lagerergebnisse der amerikanischen Obstzüchter zurück. Er bedauerte, daß in Deutsch land dieselben Maßnahmen noch nicht so einwand frei vorgenommen werden, und daß der Obstzüch ter gegenwärtig noch mehr gefühlsmäßig arbeiten muß. Als deutsche Lagermöglichkeit besprach er an erster Stelle die Einlagerung im Betriebe, die er für die günstigste und wirtschaftlichste hielt. Als Vorteil nannte er die leichtere und bessere Beauf sichtigung des Obstes auf Lager in bezug auf Fäul nis und andere Krankheiten, die günstige Möglich keit der Temperierung der Lagerhäuser und dadurch die Möglichkeit, die Früchte in der Lagerreifezeit zu beeinflussen, ferner die Möglichkeit, vom eige nen Betriebe aus jederzeit den Versand des Obstes an die günstigsten Märkte vorzunehmen und dafür die besten Preise zu erzielen. An zweiter Stelle wurde die genossenschaftliche Einlagerung besprochen, die nur dann als aus sichtsreich hingestellt wurde, wenn die Genossen schaft groß genug aufgezogen wird, um durch einen Angestellten ständig die Lagerarbeiten vornehmen zu lassen. Bei kleineren Genossenschaften entsteht die Schwierigkeit, daß durch die verschiedene Be handlung des gelagerten Obstes und durch gemein same Scheunenarbeiten häufig Unstimmigkeiten entstehen, die den Erfolg verhindern. Als letzte Gruppe besprach er die Einlagerung in städtischen Kühlhäusern und Kühlräumen der Markthallen. Ms Nachteile der Lagerung in diesen Räumen nannte er die hohen Gebühren je Zentner während der Lagerzeit, die Schwierigkeiten bei der Bearbeitung des Obstes in den Kühlräumen und die damit verbundenen höheren Unkosten, außerdem die Unmöglichkeit, die Ware vom Einlagerungsort nach anderen Märkten mit evtl, besseren Preisen zu transportieren. Er wies fernerhin darauf hin, daß in diesem Falle die deutschen OLstzüchter in denselben Fehler verfallen, wie bei der Verpackung aller Sorten Früchte in Oelpapier, während der Amerikaner nur bestimmte Sorten einwickelt, dis auf Lager besonders von Krankheiten befallen wur den; desgleichen lagert der deutsche Obstzüchter bei den gegenwärtigen Versuchen alle Sorten ohns Rücksicht auf den Erntezustand zusammen ein, während der Amerikaner auch hierbei Unterschieds macht. Den Abschluß der Tagung bildeten Ausflüge durch das rheinische Obstbaugebiet, die den zahl reichen Teilnehmern einen interessanten Einblick in den rheinischen Obstbau und Baumschulen gaben- — Wir werden auf die Ausflüge noch zurückkom men. — Auch der Deutsche Obstbautag 1932 war nicht nur eine Tagung schlechthin, sie war sowohl in der Arbeitsweise des Fachausschusses für Obst bau, als auch hinsichtlich aller übrigen Veranstal tungen ein erneuter Beweis für den Willen des Berufsstandes, vorwärts zu kommen. Bei einer ausgezeichneten Vorbereitung der Veranstaltungen, für die sich Bick-Neuenahr, Lindecke-Remagen, Fey-Meckenheim, Wagner-Bonn, Freiherr von Solemacher-Bonn und eine große Anzahl anderer Kollegen bereitwilligst zur Verfügung gestellt hat ten, wurden alle Veranstaltungen reibungslos und zur vollsten Zufriedenheit abgewickelt. Tagung der Blumengeschäftsinhaber in Halle an der Saale Der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber hielt seine diesjährige Sommertagung in der Zeit vom 26. bis 28. August in Halle (Saale) ab. Natur gemäß leiden die Blumengeschäftsinhaber ganz be sonders unter dem starken Rückgang der Kaufkraft. Wenn auch für weite Schichten unseres deutschen Volkes Blumen kein entbehrlicher Luxus mehr sind, so bedingt doch die allgemeine Wirtschaftsnot, daß für Blumen nur noch der spärliche Rest an Mitteln in Frage kommt, der nach dem Einkauf der für die Lebenshaltung unbedingt erforderlichen Dinge verbleibt. Es ist daher verständlich, daß die Schilderung der Not und die Erwägungen, wie Besserung geschaffen werden kann, einen breiten Raum in den Verhandlungen beanspruchten, wobei neben der gesunkenen Kaufkraft, zu hohe Laden mieten und die Konkurrenz des Markt- und Stratzenhandels eingehend erörtert wurden. Auch die Frage der Kontingentierung der Blumeneinsuhr wurde besprochen, dabei kam zum Ausdruck, daß der V. d. B. beansprucht, bei der Festsetzung der Kon tingente von den zuständigen Behörden gehört zu werden. Besonders schwierig sind für den Blumen geschäftsinhaber die geschäftsstillen Sommermonate. Um ihm das Durchhalten zu erleichtern, wurde be schlossen, Schritte zu unternehmen, um eine Herab setzung der Ladenmieten und der Umsatzsteuer in den Sommermonaten herbeizuführen. Die Berichte über den Stand der Glasschutz- und Sterbekasse wurden mit Befriedigung entgegengenommen. Für die Blumenspenden-Vermittlung (Fleurop) wurden die Mindestpreise den Zeitverhältnissen angepatzt und beschlossen, im Dezember wiederum eine Fleurop-Werbewoche stattfinden zu lassen. Den Ausgleich nach den ernsten Beratungen bot die Teilnahme an dem Laternenfest auf der Saale. Die von der Gruppe Halle des V. d. B. veran staltete Blumenschau, an der sich neben Blumen- geschäftsinhabern leistungsfähige Gartenbaufirmen beteiligt hatten, zeigte den zahlreich erschienenen Besuchern, daß wir jetzt in einer Zeit des Ueber- flusses herrlichsten Blumenmaterials leben. Neben einer Fülle von Rosen und Nelken, Stauden und Sommerblumen in den herrlichsten Farben und Formen waren der Jahreszeit entsprechend sehr viele und gute Dahlien ausgestellt, mit denen aber auch schon Chrysanthemen konkurrierten. Auch die Beschickung der Ausstellung mit Topfpflanzen war recht beachtenswert. Alles in allem war die reich beschickte Ausstellung ein schöner Beweis für die Leistungsfähigkeit der Gartenbaubetriebe und für das künstlerische Streben und für die Geschicklichkeit der Blumengeschäftsinhaber. Den Höhepunkt erreichte die Tagung des V. d. B. mit dem „Blumengeschäftsinhabertag". Musi kalische Darbietungen umrahmten die Feier. Nach einer eindrucksvollen Ansprache des 1. Vorsitzenden des V. d. B., Blumengeschäftsinhaber Max Hübner, überbrachten Vertreter der Stadt Halle und der geladenen Verbände Grüße. Als Beauftragter des Präsidiums unseres Reichsverbandes sprach der Unterzeichnete und wies besonders darauf hin, daß zwischen den beiden nahe verwandten Berufen jetzt in der wichtigen Frage der Blumeneinfuhr Ueber einstimmung bestehe, indem auch die Blumen geschäftsinhaber die maßlose Ueberschwemmung mit Auslandserzeugnissen bei gleichzeitigem Rückgang der Kaufkraft als nachteilig erkannt haben. Es folgten zwei wertvolle Vorträge. Ober regierungsrat Dr. Tiburtius sprach über die wirt schaftspolitische Lage und die wirtschaftspolitische Arbeit des Einzelhandels, wobei er verständnisvoll auf Lie besonderen Verhältnisse im Blumenhandel einging. Den zweiten Vortrag hielt Blumen geschäftsinhaber Plage über das Thema „Die Blume als Kulturfaktor". Beide Vortragenden ernteten wohlverdienten Beifall. Die Tagung in Halle war eine sehr gelungene Veranstaltung, zu der wir den V. d. B. beglückwünschen. Gärungslose Früchkeverwerkung Vom 6. bis 8. Oktober 1932 hält Herr Prof. Dr. Kochs an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau, Berlin - Dahlem, Königin - Luise - Straße 22, einen Lehrgang für gärungslose Früchte verwertung ab, auf den wir hier besonders Hin weisen. Der Kursus besteht aus Vorträgen und Hebungen, die täglich von 9 bis 14 Uhr stattfinden, Die Anmeldungen sind an den Direktor der ge nannten Anstalt zu richten. Der Lehrbeitrag von 5,— RM. ist mit Zahlkarte auf das Postscheckkonto der Kasse der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem, Postscheckamt Ber lin NW. 7, Konto-Nr. 26119, einzusenden, worauf die Zusendung der Teilnehmerkarte erfolgt. Per sonen unter 18 Jahren werden zu dem Lehrgang nicht zugelassen, Der Gartenmeisterkag in Hamburg Der Reichsbund gepr. Gartenmeister Deutsch lands hielt in den Tagen vom 6. bis 8. August in Hamburg seine diesjährige Tagung ab. Nachdem am 6. zunächst der Bundesvorstand zu einer Be sprechung zusammengetreten war, begann anschlie ßend die Mitgliederversammlung. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Am Sonntag sprachen auf der Haupttagung nach Begrüßung durch Herrn Gartenmeister Ebert- Hamburg die Herren Gartenmeister Erwig über Ausbildung und Prüfungsforderungen, Garten- und Baudirektor Linnö-Hamburg über die Gar tenanlagen der Stadt (Lichtbildervortrag) und Gartenmeister Böhmig-Oranienburg über Bedeu tung und Unterschiede der Gartenbauschulen. Allen Vorträgen schlossen sich lebhafte Aussprachen an. Im Verlauf der Tagung wurden u. a. der Stadtpark und Ohlsdorfer Friedhof, Gärtnereien des Holsteiner Baumschulgebietes, besonders die Baumschule der Firma Rud. Schmidt-Rellingen besichtigt. Die Tagung verlief zur vollen Zufriedenheit. Herrn Baudirektor Linnö sagen wir an dieser Stelle für seine Mitwirkung besonderen Dank. Dahlien-, Rosen-, Sommerblumen - Ausstellung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft Vom 14. bis 18. September veranstaltet die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft ihre alljährliche Sommerschau in Berlin, Unter den Linden 70 (gegenüber Hotel Bristol). Sie ist täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Fachleute, Gartenfreunde und Siedler werden hier eine Auslese deutscher Züchtungen sowie Än- regungen in Hülle und Fülle finden. Obsiunterlagen Die Bedeutung der Obstunterlagen für Wuchs- und Ertragfähigkeit der verschiedenen Obstarten und -Sorten ist schon lange seitens der Praxis er« kannt worden. Auf Grund wirtschaftlicher Erwä gungen werden darum zum Beispiel im Apfel anbau „Sämling" oder „Doucin" oder „Paradies" als Unterlagen gewählt. Bei der Wahl der Unter lagen wurde bisher jedoch zu wenig die Tatsache berücksichtigt, daß nicht nur Sämlinge unserer Edel sorten, sondern auch die unter den Namen „Dou cin" und „Paradies" gehandelten Unterlagen sich z. B. in Wuchskraft, im Austrieb und anderen Eigenschaften derart stark unterscheiden, daß man cher „Doucintyp" schwächer als „Paradies" und mancher „Paradiestyp" sich schwächer als „Doucin" entwickelt. Prof. O. Schindler, Direktor der höheren Lehr anstalt Pillnitz (Elbe), gebührt der Dank des deutschen Obstbaues, daß er bereits vor vielen Jah ren diese Tatsache in vergleichendem Anbau von Doucin und Paradies verschiedener Herkünfte sest- stellte und seit dieser Zeit sich sowohl praktisch als auch theoretisch mit dieser Frage eingehend be schäftigte. Die Arbeiten Schindlers, als deren Er gebnis unter anderem die „Pillnitzer Unter lagen" genannt werden müssen, werden auch im Ausland bereits beachtet. Daß er in dieser Frage mit allen deutschen und ausländischen Wissenschaft lern und Praktikern, die sich ebenfalls diesem wich tigen Gebiet zugewandt haben, seit langer Zeit in Fühlung steht, braucht nicht besonders betont zu werden. Es wird darum weite Kreise, den Obstan bauer und den Baumschulisten, interessieren, daß Prof. Schindler dem Wunsche des Reichsverbandes, über den derzeitigen Stand der Obstunterlagen frage unter besonderer Berücksichtigung der Pill- nitzer Unterlagen in einem Sonderheft unsere« Fachzeitschrift der „Obst- und Gemüsebau" zu be richten, nachgekommen ist. Das Sonderheft „Übst- unterlagen" ist zum Preise von 1 RM., zuzüglich Porto, durch die Hauptgeschäftsstelle des Reichsver bandes zu beziehen. Die wertvolle Arbeit ist durch mehr als 40 Abbildungen, die zum besseren Ver ständnis des gesagten beitragen, illustriert. Der ans/üHriicHe Seriell/ /oixk in cker nächsten Kummer. UZir xeben Hier voriäu/ix nur cken neuen SeiellsauLLcllull -eHannk. ^orckckeukreH/anck.' So/llar OeukseHmann, öer- iin-^euLMn, UZeic/rseisir. 44—4Z. Siickckeuiscllianck.- /(. //erros. UZiesbacken, Soir- lleimer S/raöe /09. OL/cksu/seH/anck.' //ans //oiräauer, 6riin- bsrs/SeHi., Oelleillermscior/er Liraüs 27« UZesicken/eell/anck.' Lrnsi 6roü, k/erckinxsn /?H., Ober/eick 34. Mtterckenkellianck.- satter SeHmE, Srarm- scHmeis, //eims/eckier SiraSe 47a. Leäri/tiei/unx cke« ätii/eiiunLLöiattes „O/s ckunssärinerbsmeruns".' /(. Sellmann, Lsip- rix 0 27, Qünirsir. /S. Vorsi/2 nnck /(aLLen/ü/rruns.- Sr/cH Ler- iin-tHar/enckor/» Srttrsr L/raSe H,
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