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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
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Band 1932
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kleiner halten zu können, ohne daß die Gleichförmigkeit der Pum- pensörderung abnimmt, hat man doppelt wirkende Pumpen gebaut. Bei diesen nämlich wird nicht erst jeder zweite, sondern grundsätz lich jeder Hub als Druckhub ausgenuhi Während z. B. die linke Seite eines Kolbens den Saughub vollsührt, bringt die rechte Seite durch Oeffnen des Druckventils die Flüssigkeit unter den gewünsch ten Druck. Nach Ueberschreiten des Totpunktes wirkt während der rückläufigen Bewegung des Kolbens die rechte Seite saugend, wäh rend die linke nunmehr das Drücken übernimmt. Gewöhnlich hat man für beide Arbeitsseiten des Kolbens einen gemeinsamen Wind kessel. Bei einer Bauart ist eine doppelt wirkende Pumpe gleichsam in der Mitte durchschnitten, der Pumpenzylinder also in zwei Teile auseinanderaezogen und der gemeinsame Kolben für beide Zylin der in der Mitte durch eine Kurbel angetrieben. Man erreicht hier durch vollkommen gleichmäßige Förderung, die bei der üblichen Ansführung doppelt wirkender Pumpen nicht vorliegt, da wegen der unvermeidlichen Qucrschnittsfläche der Kolbenstange die beiden wirksamen Kolbenflächen nie gleich groß gemacht werden können. Eine andere, allerdings seltenere Bauart arbeitet mit zwei neben einander liegenden Zylindern, wobei die Pumpenkolben durch eine gemeinsame Kurbelwelle, und zwar um 180" versetzt, angetrieben werden. Während also hier der eine Kolben seinen Saughub voll sührt, arbeitet der andre ans Druck. Zum Schluß noch einige Worte über die Pnmpenventile. Noch immer herrschen wegen ihrer Betriebssicherheit die einfachen Kugel ventile vor; als Werkstoff wählt man hierfür am liebsten Metall kugeln mit Gummiübcrzug, aber auch Glas- oder Vollgummikugeln sind gebräuchlich. Der große Vorteil des Kngelvcntiks, den keine andere Art aufznweisen hat, liegt vor allem darin, daß sich die Kugeln durchaus gleichmäßig und in kaum nennenswertem Maße abnutzen, wohingegen Tellerventilc in mehr oder weniger regel mäßigen Zcitabständen nachgeschliffen werden müssen. Auf die Werkstofsrage der Pumpen, die mit Rücksicht auf die zu spritzenden Chemikalien erhöhte Bedeutung beansprucht, soll in einem andern Kapitel eingegaugen werden. Bauarten und Wirkungsweise der Pslanzenspritzen. Von Dipl.-Ing. H. Kotte, Berlin-Zehlendorf. Die Pumpen bilden lediglich das Element, das bei den Pflnnzen- spritzen den Druck Hervorrust, die Verteilung der Flüssigkeit hin gegen besorgt der Zerstäuber, der durch eine zweckmäßig konstruierte Düse gekennzeichnet ist. Gewöhnlich erhält dadurch, daß die Düse im Innern eine spiralig gewundene Rille trägt, die Flüssigkeit krei sende Bewegung, die sie auch noch nach dem Austritt aus dem Apparat beibehält. Noch immer steht der richtige Grad der Zer stäubung, der einerseits von der Höhe des Druckes, andererseits von der Düsenbohrung selbst abhängt, nicht fest, so daß sich die For schung nach wie vor dieses Problem angelegen sein lassen muß. Im wesentlichen unterscheidet man bei den für Gartenbaubetriebe verwendeten Pslanzenspritzen vier Systeme. Am einfachsten ge baut sind die sogenannten Rückenspritzen; sie bestehen aus einem Kessel, in dem die Handpumpe fest eingebaut ist. Nachdem man die Spritze zunächst bis zu einer bestimmten Marke mit Flüssigkeit ge füllt hat, verschließt man die Füllöffnung und kann nun von Hand Luft in die Spritze pumpen, wobei der jeweilig erreichte Druck am Manometer ablesbar ist. Ist der Betriebsdruck (gewöhnlich 5 Atmo sphären) erreicht, so arbeitet die Spritze vollkommen selbsttätig, und zwar solange, bis die ganze Flüssigkeit verspritzt ist. Der bei früheren Ausführungen häufig zu beanstandende Nachteil, daß sich im Pnmpcnkesfel die Flüssigkeit entmischt, — die im Wasser ge lösten Präparate zur Schädlingsbekämpfung sinken langsam zu Bo den — ist bei neueren Ausführungen durch sogenannte Luftrühr- werke behoben. Deren Wirkungsweise beruht im wesentlichen dar auf, daß die Preßluft während des Spritzens fortwährend an der tiefsten Stelle des Flüssigkeitsbehälters einströmt. Hierdurch bilden sich ständig starke Luftblasen in der Flüssigkeit, die die Spritzbrühe energisch aufrühren. Die Wirkung ist die gleiche, wie man sie mit Hilfe eines mit Wasser gefüllten Glases leicht demonstrieren kann, indem man z. B. durch ein bis zum Grund des Masters herab- reichcndes Röhrchen ständig Luft einbläst. Die zweite große Gruppe bilden die Batteriespritzen. Sie arbeiten zwar nach genau dem gleichen Prinzip, die Pumpe aber sitzt hier nicht innerhalb der Spritze, sondern ist als besonderer Teil (sog. Füllpumpe) ausgebildet. Einmal in die Spritze eingesüllt, ver bleibt die Luft während der gesamten Spritzzeit darin; auf der Spritzflüssigkeit nämlich schwimmt ein Ventil, das immer dann die Druckleitung abschlicßt, wenn die Spritzflüssigkeit saft vollständig aus der Pumpe ansgetrieben ist. Hierdurch wird weiteres Aus treten von Flüssigkeit bzw. Luft verhindert. Die Batteriepnmpen werden gewöhnlich von Hand betrieben; doch hat man für große Leistungen Motorpumpen in Benutzung, die auch geeignet sind, als Baumspritze zu dienen. Für mittelgroße Gartenbaubetriebe sind die Karrcuspritzen ge bräuchlich. Wie der Name sagt, sind sie ans Rädern fahrbar; sie werden in der Regel von einem Mann bedient, ein weiterer ist noch für die Bedienung der Spritzrohre erforderlich. Ob die Pumpe außerhalb oder innerhalb des Druckbehälters angeordnet ist, spielt keine ausschlaggebende Nolle. Wichtig dagegen ist bei diesen Pumpen größerer Leistung die Ausstattung mit einem Rührwerk, das hier fast immer vom Pumpcnschwengcl ans mechanisch bewegt wird. Die leistungsfähigsten Pflauzcnspritzapparate sind die Motor spritzen, die z. T. als Selbstfahrer ausgebildet sind, z. T. von Pferden gefahren werden können. Je größer die Pumpe ist, um so entscheidender für die Brauchbarkeit im Gartenbaubetrieb ist die konstruktive Ausführung, die vor allem unter dem Gesichts punkt gestaltet werden muß, daß die Spritze während des Ver fahrens keine herabhängenden Zweige beschädigen kann. Motor spritzen weisen als Besonderheit noch ein Uebcrlaufvcntil auf, durch das bei zu starkem Druck automatisch etwa zu viel ge pumpte Flüssigkeit in den Spritzbehälter wieder znrückgeführt wird; diese Flüssigkeitsbewegung bewirkt gleichzeitig, da sie kräftig genug vor sich geht, die energische Durchmischung der Schutz- slüssigkeit. Alle Pslanzenspritzen dienen lediglich zum Zerstäuben flüssi ger Schädlingsbekämpfungsmittel. Für Schntzstoffe in Staubsorm verwendet man Sonderkonstruktioncn, die sog. Stäubeapparate, die häusig von Hand betrieben, ebenfalls als Rücken- oder Karren apparate im Handel geführt werden. Auf diese Geräte soll später einmal näher eingegangen werden. Die Widerstandsfähigkeit des Materials unserer Schädlingsbekämpfungssprihen Im Landmaschincn-Jnstitut der Universität Sofia ist durch Herrn Professor B. Jlieff eine Untersuchung über die Wirkung einiger be kannter flüssiger Schädlingsbekämpfungsmittel aus die Kupfer-, Messing- und Gummiteile unserer Schädlingsbekämpfungsspritzen durchgeführt worden: Die Versuche wurden mit 3X5-cm-Platten von 0,3—1,0 mm Dicke in flachen Gefäßen ausgeführt und ihre Dauer in Arbeitstagen (8 Std.) ausgedrückt. Nach je 4 Tagen wurden die Platten gut ge trocknet, gereinigt und dann auf genauen (chemischen) Waagen ge wogen. Das Zerfressen der Metalle wurde durch die Gewichtsverminde rung und die durchschnittliche VerdünMig der Platten gemessen. Die Wirkung auf das Gummimaterial wurde durch die Gewichts veränderungen, durch die Zugfestigkeit (kx/mm?), Dehnung, und die elastische Verlängerung bei verschiedener Belastung festge stellt. Die letzten Versuche wurden mit Streifen von 10 mm^ Quer schnitt ausgeführt, die aus den geprüften Pnmpenmembranen aus geschnitten waren. Zur Prüfung wurden folgende Schädlingsbekämpfungsmittel be nutzt: Arsokol (kolloidales Bleiarseniat), Sullikol (kolloi dales Schwefel), beide von der Oderberg-Werke-A.G., Solbar (wirksam ist Schwefel), und Nosp rasen (wirksam ist Kupfer- Arsen), beide von J.-G.-Farbenindustrie, T u I o k i l (kombiniertes Kupfer-Arsenium-Mittel) vom Chinoin-Wcrk Njpest in Ungarn, Kupferkalkbrühe, Sch weselkalkbrühe, Karboli« neum (wirksam ist Phenol), Perun (bulgarisches Nicotin Desti- lat), Schweinfurter Grün (Arsen). Die geprüften Mittel zeigten sehr große Verschiedenheiten in ihren Wirkungen. Bei einem maximalen, noch zulässigen Zerfressen von 2btzL bis 35tzi> ist die Lebensdauer der 1 mm kupfernen Wände aus weniger als 40 Ar beitstage bei Arbeit mit Schwefelkalkbrühe begrenzt. Die Messing bleche haben im allgemeinen viel höhere Widerstandsfähigkeit (Ko- rosionsbeständigkeit) ; aber auch den Messingblechen sind manche von den geprüften Mitteln sehr gefährlich, z. B. hat die von beiden Seiten angegriffene 14 mm Messingwand bei der Arbeit mit Tu- tokil eine Lebensdauer von kaum 200 Arbeitstagen. Um diese Gefahren für die Lebensdauer der Spritzen zu beseiti gen, sind verschiedene Verhütungsmöglichkeilen ansprobiert worden. Der beste und am leichtesten durchführbare Schutz ist das Oelen der gefährdeten Oberflächen mit Maschinenöl oder anderen Oelen. Tabelle I. Die Wirkung einzelner Schädlingsbekämpfungsmittel aus Kupferblech und Messingblech. Konzen- Zerfressen in ",v des Gewichtes A Art des n tration I mm Kupferblech I mm Messingblech 8 Spritzmittels in niit ohne mit ohne o/o Auswaschen Auswaschen Auswaschen Auswaschen 1 Karbolineum. 10.0 0.22 0.36 0.15 0.2 1 Arsokol . . . 0.25 0.06 0.06 0.03 0.02 3 Sullicol... 0.1 1.83 (1.90*) 2.05 (3.4*) 0.05 0.08 4 Nosprasen. . 1.5 0.03 0.03 0.01 0.004 5 Solbar. . . . 3 36.0 38.0 0.04 (0.17*) O.l3 (0.07*) 6 Perun .... 7 Kupferkalk- 8 0.47 0.59 0.26 0.34 brühe . . . 2 O.OZ 0.06 0.02 0.004 8 Tutrkil . . . g Schweinfurt.- 2 0 0 1.70 — Grün . . . 10 Schwefelkalk- 4 0.0003 0.004 0.0005 — 0.002 brühe . . . — 54.8 58.5 -0.09 (0.96*) — 0.60 (0.60*) *) Nach Reinigung mit verdünnter Salzsäure. Tabelle H. Di« Wirkung einzelner Schädlingsbekämpfungsmittel aus Gummiteile. Gummimaterial bei Behandlung mit mit AuSwaschen s ohne Auswaschen d <s«. wlchls- Snderung 1»°/° s-Ä'w Dehnung Ge- wichls- önderung >n °i° s-INg^N kx/min? Dehnung °/° I. Arsokol -0.006 0.44 — -0.21 0.39 2. Nosprasen . . . -0.17 0.47 — -0.11 0.40 — 3. Sullicol .... -O.OZ 0.48 5 -0.15 0.44 5 4. Kupferkalkbrühe -0.53 0.44 5 -0.31 0.44 5 5. Solbar -0.30 0.45 5 —0.73 0.43 5 6. Perun (Nikotin» dcstillat) . . . 4-7.84 0.30 8 4-8.78 0-33 8 7. Karbolineum. . -i-10.9 0.30 10 4»N.1 0.34 10 8. rein — — — — 0.52-0.6 0-10 Tabelle Hl. Verhiitungsmöglichkeitrn gegen Korrosion. Gewichtsverminderung in A>. 1 mm Kupferblech nach 40 Arbeitstagen in Solbar. Bersuchsbedingungen rein mit Fett mit Ma schinenöl 1. bei normaler Konzentration . 43.5 — — 2. nach Entfernung der Nieder- schlüge 38.0 — — 3. und bei alltäglichem Aus waschen 86.0 — — 4. bei Verzinnung der Oberfläche 0.18 — —— 5. bei täglicher Oelung .... — 0.6 0,10 6. bei Oelung alle 4 Tage . . . — 0.26 1,41 Aus diesem Zahlenmaterial geht eindeutig hervor, wie dringend notwendig die Säuberung der Schädlingsbekämpsungsspritzen nach jeder Benutzung ist. Wenn auch in Deutschland auf Grund prak tischer Erfahrungen meist Messinaspritzen verwendet werden, ist (wie Tabelle I zeigt) auch hier sorgsame Behandlung das erste Gebot für die Erhaltung der Geräte in gebrauchsfähigem Zustand. Das Anwachsen der Unfälle bei der Schädlingsbekämpfung in den letzten Jahren dürfte sicher auch auf die nicht genügende Säuberung der Spritzen zurückzuführen sein. vg. Die Instandhaltung der Pslanzenspritzen Ohne ordnungsmäßig arbeitende Spritzgeräte ist kein ordnungs mäßiger Pflanzenschutz möglich. Der Gärtner muß daher semc Spritzen von Zeit zu Zeit untersuchen und reparieren. Bekanntlich besteht eine Pflanzenspritze aus 2 Hauptteilen: dem Kessel und dem Zerstäubungsorgan. Wenden wir uns zunächst dem Kessel zu. Der Kessel muß einen bestimmten Druck aushalten, der an einem Manometer abgelesen werden kann. Wird der Druck im Kessel höher als der Eichstrich des Manometers angibt, so besteht die Explosionsgefahr. Der Kessel kann aber auch infolge zufälligen Ueberdrucks während des Betriebs überbeansprucht worden sein, und wenn er auch nicht gleich dadurch explodiert ist, so sind doch seine Nietnähte angegriffen und können, besonders wenn das öfter im Betrieb vorgekommen ist, ohne äußere vorher erkennbare An zeichen bei neuer Inbetriebnahme reißen. Der Kessel kann ferner nnr dann ordnungsmäßig arbeiten, wenn er den Druck hält, also nicht undicht ist. Nm ihn daraushin zu untersuchen, zieht man alle Schrauben und Dichtungen an und pumpt den leeren Kessel auf den betriebsmäßigen Höchstdruck auf. Hierbei wird man gut tun, das vorhandene Manometer durch ein geeichtes Kontroll-Manometer zu ersetzen. Nunmehr nimmt man eine Kerze oder ein Streichholz und leuchtet den Kessel ebenso wie eine schadhafte Gasleitung ab, d. h. man fährt mit der Kerze an den Nähten entlang und um kreist Dichtungen und Schraubstcllen. Jedes Flackern der Kerze deutet an, daß Luft austritt, der Kesfel also undicht ist. Darauf läßt man den Druck im Kessel stehen und beobachtet 24 Stunden lang den Stand des Manometers. Hat sich der Kessel beim Ableuch- ten als dicht erwiesen, so darf der Druck nach 24 Stunden höchstens auf die Hälfte gesunken sein. Diese Druckverminderung ist im Be trieb insofern nicht schädlich, als der Kesfel ja wiederholt aufge pumpt wird und der Druckverlust während der verhältnismäßig kurze» Zeit des Spritzens praktisch nicht ins Gewicht fällt. Zweck mäßig ist es, besonders bei Spritzen, die schon viele Jahre in Be trieb sind, den Kessel während der Dauerdruckprobc in einen abge schlossenen Raum zu stellen oder eine Kiste oder dergl. darüber zu stülpen, damit eine etwaige Explosion keinen Schaden verursachen kann. Undichte KeM wird man möglichst bald an die Fabrik ein- fchickcn, damit sie dort in Ordnung gebracht werden und für die nächste Spritzzeit einwandfrei zur Verfügung stehen. Der Zerstäubungsappvrat besteht aus dem Schlauch, dem Spritz rohr und der Düse. Schlauch und Spritzrohr Prüft man auf Dichte, indem man sie an den mit Wasser gefüllten Kessel anschließt, den Kessel auf Betriebsdruck bringt und die zur Düse führende Oefsnung des Spritzrohrs verschließt. Sie sind nach bestandener Prüfung gut durchzuspulen und danach zu reinigen. Die Düse ist ebenfalls gründlich zu säubern; besonders achte man dann auf die Gängigkeit der Düsennadel und auf die Düsenplättchen. Der Durch messer der Düsenösfnung muß kontrolliert werden, weil die Spritz flüssigkeit häufig eineu starken Verschleiß an der Düsenöffnung hcrvorruft. Zu große Düsen ergeben zu große Tropfen und ver schwenden unnütz die Spritzbrühe. Gegebenenfalls ist also die Düse durch eine neue mit richtigem Durchmesser zu ersetzen. Hat man das Gerät auf diese Weise untersucht und in Ordnung gebracht, dann wird es an einem trockenen und diebessicheren Ort äusbewahrt. Am Aufbewahrungsort dürfen die Schläuche nicht von der Sonne beschienen werden, da sie sonst leicht brüchig wer« den. Am besten hängt man Schläuche über einen Bügel, um scharfe Knicke zu vermeiden. Die Düsen schraubt man zur Aufbe wahrung heraus und legt sie in einen kleinen Kasten, der am besten unter Verschluß gehalten wird. So behandelte Spritzen lohnen di- aufgcwcndete Mühe durch lange Lebensdauer, geringe Reparatur» kosten und ständige Betriebsbereitschaft. ö. V, Prüfung des Schwammschuhes «Rütgers Spezial" der Firma Grubenholzimprägnierung G. m. b. H., Berlin W 3H Lützowstraße 33/36. Bericht der Abteilung für technische Betriebsmittel des Neichsoerbandcs des deutschen Gartenbaues c. V. Berlin. Beschreibung: Der Schwammschntz „Rütgers" (D. R. P.) ist in seiner Spezial mischung für Wein- und Gartenbau für Pflanzen völlig unschädlich, sauber und reinlich im Gebrauch. Das Präparat wird durch lang sames Einschütten in heißes Wasser gelöst, ist sofort verwendbar und verliert seine Wirkung nicht. Die Lebensdauer des damit impräg nierten Holzes soll vervielfacht werden. Die Imprägnierung ge schieht im Kleinbetrieb so, daß die Hölzer mindestens 6 Tage in einem Trog oder Faß in die 2prozentige Lösung eingestellt werden. Bei gehobelten Hölzern ist dieselbe Zeit in 4prozentiger Lösung er- iorderlich. Bei bereits eingebauten Hölzern soll dieselbe Wirksamkeit durch dreimaliges heißes Anstreichen erzielt werden. Voraussetzung ist, daß das Holz vor der Imprägnierung gut trocken war, und daß das Holz nach dem Imprägnieren mindestens 14 Tage zum Ab trocknen unter Dach steht. Bei Pikier- und Pflanzkästen wird emp fohlen, daß die Kästen nach der Reinigung mit dem trockenen Schwammschntz „Rütgers"-Salz bestreut ausbewahrt werden. Das Salz soll während der Wintermonate in das Holz einziehen. Prüfung: Die Prüfung fand in der Zeit vom 3. Februar 1031 bis 15. August 1932 in der Obstbauanstalt der Landwirtschastskammer für den Reg.-Bez. Kassel in Oberzwehren bei Kassel statt. „Rüt gers" Schwammschutz ist dazu benutzt worden, Pikierkästen, die der Fäulnis besonders ausgesetzt sind, zu behandeln. Ferner ist das Präparat dazu benutzt worden, Tomatenpfähle nach Vorschrift durch Eintauchen zu präparieren. Aus Frühbeetbohlcn ist das Präparat als Strcichmittel verwendet worden. Dabei wurde beobachtet, daß die Lösung sehr schnell in das Holz eindrang, so daß das Holz be reits nach wenigen Tagen nach Augenschein mindestens 2 cm stark imprägniert war. Die Pilierkästen wurden zum Pikieren von Pflan zen aller Art benutzt. Eine nachteilige Einwirkung auf die Pflan- zen ist in keinem Fall eingetreten. Die über ein Jahr fortwährend in Gebrauch befindlichen Kästen zeigen auch heute noch keinerlei Fäulnisansatz; sie sind noch vollständig erhalten. Dasselbe gilt sür Tomatenpfähle und Frühbeetbohlen, die trotz dauernder Benutzung noch heute unverändert geblieben sind. Schlußurteil: Auf Grund dieser Ergebnisse kann Schwammschutz „Rütgers" D. R. P. Spezial-Gemisch als „brauchbar" für den deutschen Gar tenbau empfohlen werden. Der Vorsitzende der Abteilung Reichsverband für technische Betriebsmittel. des deutschen Gartenbaues e. V, Lrac/Neu §rs Mts unser /Vr. 7Z Spritzkalender für die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge unserer Obstbäumc. 1 Stück NM. 0,15 10 Stück . , , , . RM. 1,10 100 Stück . , , , . RM. 9,— 500 Stück , , , . RM. 35,— 1000 Stück RM. 60,— Für den Inhalt verantwortlich: A. Demntg, Berlin-Wannsee. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 6. Oktober 1932h
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