Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
-
Band
Band 1932
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verte Zulassung der Untersuchung in München mutz dabei unter allen Umständen abgelehnt werden, da hierdurch die Gefahr besteht, daß die San-Josö-Schildlaus trotz Untersuchung eingeschleppt wird. Es wäre ferner zu erwägen, ob es nicht angebracht ist, durch eine entsprechende Verordnung zur Verhütung der Einschleppung und der Weiterverbreitung der San-Josö-Schildlaus alle deutschen Baum schulen einer regelmätzigen Kontrolle durch Sachverständige des amtlichen Pflanzenschutzdienstes auf das Vorhandensein der San- Josö-Schildlaus zu unterwerfen. Dabei könnte sich unter Umständen die Kontrolle gleichzeitig auf das Auftreten anderer Schädlinge linsbesondere anderer Schildlausarten, Blutläuse usw.) und dar auf, ob gegen diese Schädlinge entsprechende Bekämpfungsmahnah men durchgesührt werden, erstrecken. Von Baumschulen, die (ab gesehen von der San-Jose-Schildlaus) stark von Schildläuscn, Blut läusen, Blattläusen usw. verseucht sind, wäre zu verlangen, datz sic Bäume, Sträucher und Pslanzenteile (ausschliehlich Koniferen) erst nach erfolgreich durchgcführten Bekämpsungsmatznnhmen, auf Grund einer erneuten Kontrolle durch den amtlichen Pflanzenschutz dienst, in den Verkehr bringen dürfen. Wenn nicht die von der Reichsrcgierung in Aussicht gestellte Novelle zur Gewerbeordnung, in der auch der Handel mit Bäumen und Sträuchern auf den Märk ten endlich verboten werden soll, bald in Kraft gesetzt werden kann, wäre auch der Handel mit Bäumen und Sträuchern auf den Märk ten durch die oben erwähnte pflanzenschutzliche Verordnung am ein fachsten zu unterbinden. Auf alle Fälle reichen meines Erachtens die bis jetzt getroffenen Maßnahmen zur Verhütung der Einschleppung der San-Jose- Schildlaus nicht aus, um die drohende Gefahr vom deutschen Obst bau abzuwehrcn. Vor allem scheint es notwendig, die Einfuhrkon trolle, ohne Rücksicht auf die dadurch etwa entstehenden Mehrkosten, so zu organisieren, daß nur die am geeignetsten erscheinenden Grenzstationen als Einlatzstcllcn für das aus Ungarn und Oester reich eingehende Obst zugelässen werden und hier eine gründliche Untersuchung auf San-Jose-Schildläuse durch ordentliche Pslanzen- schutzfachlctttc erfolgt. Anmerkung der Schriftleitung: Wir stimmen mit dem Verfasser darin überein, datz die bisher seitens der Regierung getroffenen Maßnahmen nicht ausreichen, um Deutschland vor einer Einschleppung der San-Jose-Schildlaus zu schützen, weshalb wir bereits entsprechende Schritte im Interesse des deutschen Gar tenbaues unternahmen. — Landwirtschaftsrat k. Henkle, München Oer italienische Obstbau rüstet Wenn man auch davon überzeugt ist, daß bloße Qualitätsver besserung in einer Zeit rückgängiger Ausfuhrmöglichkeit kaum zu einem entscheidenden Ergebnis führen kann, so hat man doch im Rahmen der großen Nationalausstellungen, die im Jahre 1932 die Zehnjahresseier des Faschismus verherrlichen sollen, eine Reichs ausstellung des Obstbaues beschlossen. Diese Ausstellung ist als aus gesprochene Arbeitsausstellung gedacht und sie soll nicht nur zei gen, was erreicht wurde, sondern weitere Wege zur Förderung des italienischen Obstbaues öffnen. Die Aufwärtsentwicklung des italienischen Obstbaues konnte in dem letzten Jahre aus Mangel an Mitteln nicht mit der gleichen Intensität fortgesetzt werden, mit der sie vor nunmehr 5 Jahren begonnen worden war. Im letzten Jahre ist keine Nachricht über neue Großanlagen bekannt geworden und nur die Bonifica-Gesellschaften haben auf dem Nen- jand, das durch die allgemeinen Urbarmachungsarbeiten anfällt, Plantagen von Tafeltrauben und Pfirsichen angelegt. Aber auch bei diesen Anlagen mangelt jener Charakter einer geschlossenen Anlage, wie sie etwa für das Frutteto della Brughiera oder die Anlage der Bonvicini bei Pästum charakteristisch ist. Die Anlagen der Bonificagescllschasten sind durchweg in Siedlcrbesitz überge gangen und wenn auch ein Genossenschaftsbetrieb auf diese Weise zustande kam, so scheint man doch in der Regierung mit der Inten sität dieser Betriebsführung noch nicht zufrieden zu sein. Die erste und wichtigste Aufgabe der Reichsausstellung des Obst baues soll sein, diejenigen Sorten bei den verschiedenen Obstarten herauszufindcn, die für die einzelnen italienischen Provinzen am geeignetsten sind. Wenn also auch für die Ausstellung alle Privat- gärtncr und Firmen, ferner alle Genossenschaften und Konsortien, die sich mit Obstbau beschäftigen, zugelassen sind, so werden die landwirtschaftlichen Lehranstalten doch einen ausschlaggebenden Einfluß auf die Auswahl der zu zeigenden Obstsorten äusüben: Der italienische Obstzüchter soll sich nach der Ausstellung ohne wei teres über die zu wählende Sorte im klaren sein und man will eine Ausschaltung der zu zahlreichen Sorten erreichen. (Italien leidet bis zu einem gewissen Grad auch an jener Fülle von ver schiedenen Sorten.) Neben der Obstschau ist eine Ausstellung einer Plantage beabsichtigt. Hier sollen Systeme für die Anlage von Obst baubeirieben und Kulturmethodcn in ihren Einzelheiten vorgcführt werden. Ganz besonders stark ist die Fruchtverwcrtung berücksichtigt. Es wird beabsichtigt, Fruchtverwcrtungsunternehmen als Anschluß- snbriken zu Obstpfnntagcn vorzuführen. Ferner sollen die Erzeug nisse der Fruchtverwcrtung vorgeführt werden. Diese stärkere Aus wertung der Früchte läßt erkennen, daß man Konservierung mit als Lösung des gegenwärtigen Absatzproblcms ansieht. Unter den zahlreichen Abteilungen, in die die Rcichsobstausstel- lung zerfällt, seien noch Sonderabteilungen sür Kolonialobst — um die Somalibananen und die tripolitanischen Früherzeugnisse aus- zuwerteu —, Ausstellungen von Tafeltrauben und eine Abteilung der Trockenfrucht genannt. Die Ausstellung findet in Rom unter dem Vorsitz des Landwirtschaftsministers statt und hat die große Villa Borghese (Villa Umberto) zur Verfügung. Um die Aus wirkung dieser Reichsobstausstcllung in die Tiefe gehen zu lassen, hat man während dieser Zeit eine» Nationalkongreß des Obstbaues einbcrufen. Dieser Kongreß, dessen Zeitpunkt noch festgestellt werden wird, soll in außerordentlicher Versammlung die gegenwärtige Lage des italienischen Obstbaues klären und ganz besonders auf die technische Ausrüstung des Obstbaues, die Leistungsfähigkeit, die noch vorhandenen Mangel cingehcn. Aber auch die wirtschaft liche Situation soll eine Besprechung finden und der Landwirt schaftsminister hat bereits jetzt bekanntgegebcn, daß dieser Kon greß dazu benutzt werden wird, dem Obstbau neue Richtlinien zu geben, niit denen es möglich werden wird, die Ausfuhrschwierig keiten der gegenwärtigen Periode zu überwinden. Von unserem römiscken lAitarbeiter Qualitätsfrüchte durch „Vereinzeln" des KruchtbebangeS ) Wenn wir bei Kernobst Qualitätsware erzielen wollen, ist neben guter Düngung und Schädlingsbekämpfung das Vereinzeln «Aus schneiden oder Ausbrcchen) der zuviel angesetzten Früchte eine der wichtigsten Arbeiten. Von dieser Erkenntnis ausgehend wird des halb das Vereinzeln der Früchte im Erwcrbs-Buschobstbau immer mehr durchgesührt. Obwohl durch diese Maßnahme das Lohnkonto beträchtlich erhöht wird, sind die Vorteile doch so groß, daß im Qualitäts-Obstbau diese Arbeit als selbstverständlich angesehen werden muß, weil man mit ihrer Hilfe die Früchte gleichmäßig verteilen kann und dem Baum nur soviel Früchte beläßt, daß er diese vollkommen ausbilden kann. Darüber hinaus wird der Baum aber noch in die Lage versetzt, Knospen für das kommende Jahr zu entwickeln, um dann jedes Jahr eine Ernte zu haben. Wollen wir also alljährlich eine Mittelernte in bester Qualität haben, dann dürfen wir das Vereinzeln der Früchte nicht unter lassen. Zu große Ernten schwächen die Bäume sehr, geschwächte Bäume sind aber dem Schädlingsbefall wieder stärker ausgesetzt. Wollen wir die Gesundheit der Bäume erhalten, fo muß ein über reicher Behang der Bäume durch Vereinzeln vermieden werden. Mit dem Vereinzeln wird begonnen, wenn die Früchte haselnußgroß sind. Mit einem scharfen Messer wird das Zuviel ab- oder die Frucht durchgeschnitten. Aus jedem Blütenstand bleibt nur eine Frucht stehen, die einzelnen Früchte müssen mindestens 10 Zentimeter Ab stand voneinander haben und dürfen sich nicht berühren, damit bei der Spritzung die ganze Frucht getroffen und Pilzbefall und Wurm stich verhindert werden kann Schon nach wenigen Tagen kann man leicht den Größenuntcrschied der Früchte der behandelte» »»d der nichtbehandelten Bäume sehen. Den ganzen Sommer über ist der Vorsprung ersichtlich und beim Ernten fällt die gut entwickelte, gleichmäßige Qualität der Früchte der ausgeschnittenen Bäume auf. b. Zick, Neuenahr. Verhinderung des Platzens der Tomaten Bor 4 Wochen war es eine Freude, durch die Betriebe zu fah ren, wenn nian u. a. die bei dem warmen und sonnigen Wetter gut gewachsenen Tomntenbestände, seien es nun Kasten- oder Freiland- tomaten, sah. Auch die eigene» Bestände erfreuten und ließen die Hoffnung aufkommen, daß wir dieses Jahr ein gutes Tonraten jahr bekäme». Wir erinnern »ns noch gut, wie im Vorjahre in- lae der Nässe große Mengen geplatzter Früchte und mit der Braunfäule (pbz'lopktorg inkestans) befallene Fruchtstände der Seuchengrube überliefert werden mußten. Schon setzt wieder eine Regenperiode ein, von der wir noch nicht wissen, wie sie endet Wir wollen nicht zu schwarz sehen, sondern hoffen, daß uns der August warmes sonniges Wetter bringt. Darüber hinaus müßen wir uns aber überlegen, welche Maßnahmen, ohne großen Kostenaufwand ergriffen werden können, wenn weitere, lang anhaltende Regen- Perioden uns unsere Tomatenbestände zu vernichten drohen Zunächst sei hier das Ueberdachen der Tomaten mit Frühbeetfenstern empfohlen, eine Methode, die in deni Vicrländer- und Wmsener Gemüseanbaugebiet weit verbreitet ist. Die Fenster werden, sobald sie von den Kastengurkcn frei sind, auf provisorische in Manneshöhc aufgestellte Pfahlgerüste in Form eines recht flachen Satteldaches ohne jede Seitcnbedeckung gelegt und mittels der Griffe mit verzinktem Draht an de» auf den Pfählen ruhenden Querleisten befestigt. Ein Abrutschen der Fenster, her vorgerufen durch Wind usw-, wird dadurch vermieden. Infolge der fehlenden Seitenbedeckung bekommen die Tomaten reichlich Luft. Die Pflanzen bleiben trocken und die Braunfäule tritt nicht ver nichtend auf. Fernerhin entwickel» sich die Tomaten unter dem i) Beachle mich den Artikel: „Dr. L. L Loewe', Jork: Die Mirkmw d^s ..Ver einzelns" des Flucillbehnnges der Apfelbäume nuf die Gröhen- und Gewichlsverhälti isfe der Ernte" in Heft 7/1932 „Der Obst- und Gemüsebau". Schriskleitung. Glase gut, so daß die oberen Trauben answachsen und infolge der starken Sonnenwirkung die Früchte am Stamm besser ausreifen. Zuletzt stellt diese Ueberdachung der Tomaten noch eine gute Aus nutzung der Fenster dar. Die vorgenannten Vorteile laßen also den Arbeitsaufwand empfehlen. Wo keine Fenster vorhanden sind, um das Ueberbauen der Tomaten zu ermöglichen, muß man sich einfacherer Mittel bedie nen, die natürlich nicht so durchschlagende Erfolge haben können wie das Ueberdachen. Bei starken Niederschlägen sorge man sür ausgiebigen Abzug des Regenwassers und zwar derart, daß zwischen 2 Tomatenreihen kleine offene Gräben gezogen wer den. Bei mangelnder Vorslut ist in unmittelbarer Nähe ein provisorisches Wasserbecken zu graben. Der Pflanze wird hierdurch die zu starke Wasserzusuhr genommen, wodurch der Prozentsatz des Platzens wesentlich verringert werden kann. Für genügend L u f t b e w e g u n g, wodurch die unteren Teile der Toniaten- pslanze besser abtrocknen, sorgt man derart, daß alle Blätter unter halb der ersten Tomatentraube entfernt werden. Im Zusammen hang hiermit steht der richtige Zeitpunkt des Erntens der Früchte. Selbstverständlich legen wir größten Wert auf das Ausreisen der Früchte am Stamm. Bei der großen Gefahr des Platzens müssen wir aber, wenn wir uns vor größerem Schade» schützen wollen, hiervon etwas abgehen. Die Frucht muß bei un günstiger Witterung dann geerntet werden, wenn sie noch völlig unbeschädigt ist und gelblich-rote Farbe zeigt. Hier ist es wichtig, das richtige Stadium zu finden. Zu früh abgenommene Früchte schrumpfen auf dem Lagerraum leicht zusammen, bekommen eine sehr harte fast lederartige Schale und haben einen faden Ge schmack. Die im richtigen'Stadium gepflückten Früchte müssen, be vor sie zum Verkauf gelangen, selbstverständlich noch Nachreifen. Hierbei ist vor allein auf Sauberkeit und Trockenheit zu achten. Die Früchte dürfen nicht in zu greller Sonne liegen, weshalb ein leichtes Schattieren zu empfehlen ist, zumal dann, wenn die Fruchte im Frühbeetkasten oder im Gewächshaus auf der Tablette lagern. Zu dem Platzen der Früchte möchte ich noch abschließend be tonen, daß es zwar Sorten gibt, die besonders leicht darunter zu leiden haben. Andererseits gibt es aber auch noch keine Sorte, die völlig widerstandsfähig hiergegen ist und gerade deshalb müssen wir uns der oben erwähnten Hilfsmittel bedienen. Auch die Ver suche, das Platzen der Tomatensrüchte durch eine zweckentsprechende Düngung zu verhüten, sind noch nicht völlig gelungen, wenn auch zugegeben werden soll, daß in dieser Richtung schon Fortschritte erzielt sind. Ich hoffe zuversichtlich, daß wir gerade aus dem Gebiete des Tomatenbaues durch Züchtung immuner Sorten die Einträglichkeit erhalten bzw. steigern können. Ebenso wird im Lause der Jahre auf deni Gebiete der Düngung vieles zu erreichen sein. Bevor wir diese Züchtungen und Ergebnisse haben, müßen wir uns jedoch, wenn auch mit größerer Mühe, bei ebenfalls größter Beeinflus sung der Einträglichkeit mit einfachen Hilfsmitteln durchhelsen. IV. Oott, Winsen (Luhe). Aufbewahrung und Behandlung des Saatguts Das beste Saatgut kann bei schlechter Aufbewahrung namhafte Qualitätseinbuße erleiden. Es muß deshalb der Ort der Aufbe wahrung gewisse Bedingungen erfüllen, und ebenso inuß die Be handlung des Saatguts während der Lagerung nach bestimmten Grundsätzen ersolgen. Der abgedroschene Same besitzt häufig, trotz- dem er vor dein Drusch uachgetrockuet wurde, noch immer zu hohen Waßergehalt. Wird das Saatgut dann aus dem Speicher hoch aufgeschüttct oder gar eingesackt, so erwärmt es sich alsbald unter Ausscheidung von Wasscr'niid Kohlensäure ganz beträchtlich. Bei diesem Oxydationsprozeß treten unerwünschte Veränderungen der Reservesubstanzen im Same» ein, ja sie können sogar zum Teil verbrannt werden. Dadurch wird der Samen natürlich geschwächt, und diese Wertvermiuderung müßen wir unter allen Umständen vermeidem Zahlreiche Untersuchungen haben gelehrt, daß derartige Selbst erhitzungen im Samenhaufen immer dann zu gewärtigen find, wenn der Wassergehalt des Saatguts nicht aus 10 bis 1299 ge sunken ist. Um diesen Trockenheitsgrad zu erreichen, muß der Spei cher luftig und trocken sein. Vor allen, darf das Saatgut anfäng lich nur in sehr dünner Schicht ausgebrcitet werden und ist mög lichst oft umzuschaufeln, um eine gute Durchlüftung zu gewähr leisten. Da die kleinen Samen, die vielen Gemüsepflanzen eigen sind, sich sehr dicht lager» und infolgedessen nur langsam anstrocknen, so müssen sie in der ersten Zeit nach erfolgter Ein speicherung besonders dünn gelagert werden. Diese Maßnahme darf auch daun nicht außer acht gelassen werden, wenn das frische Saatgut auf »ns den Eindruck genügender Trockenheit macht, wie es ost der Fall ist. Um den normalen Wassergehalt des Samens von 10 bis 1299 schnell zu erreichen, müssen die Speicher außer trockncr Lage (bes. Böden sind gut geeignet) gut lüstbar sein, sei cs mit Fenstern oder Luken. Bei warmem, sonnigem Welter wird der Speicher offengehalten und, wenn möglich, auch noch Luftzug veranlaßt. Bei nebligem und feuchtem Wetter hingegen sind die Fenster und Luken sorgfältig zu schließen, da die Samenkörner mehr oder weniger hygroskopisch, d. h. befähigt sind, Feuchtigkeit aus der Luft aus- zuuehmen, und das Trocknen des Samens wird dadurch verzögert. Das Lüften ist aber nur solange nötig, bis der Feuchtigkeits grad des Samens auf 10 bis 1299 Normalgehalt gesunken ist Nun mehr ist eine Selbsterwärmung des Saatguts, mag dasselbe noch so hoch nusgeschüttet werden, nicht mehr zu befürchten und eine weitere Lüftung beeinträchtigt sogar die Keimfähigkeit des Samens, wie die Erfahrung gezeigt hat. O. Kunatk, Freital, Bez. Dresden. Wurzelfäule an landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Kulturpflanzen Im Institut für Pflanzenkrankheiten in Bonn werden zur Zeit Untersuchungen über den Pilz Tlnelavia basicola angestellt. Da es für'unsere Arbeiten von größter Wichtigkeit ist, Material aus mög lichst vielen Gegenden Deutschlands zu erhalten, bitten wir, uns Pflanzen einzusenden, die die nachstehend beschriebenen Krankhcits- symptome zeigen: An Bohnen, Erbsen, Lupinen, Tabak und anderen Pflanzen sind Wurzel» u»d Wurzelhals braun bis schwarzbraun verfärbt. Vielfach ist das Gewebe auch schon in Fäulnis übergegangen. Die Erkran kung ist an einem Kümmern der Pflanzen erkennbar. Besonders sind in Anzuchtbeeten verbliebene Restpflanzen auf Befall zu untersuchen. Die Pslanzen sind einzuscnden an das Institut für Pslan- zenkrank Heiken, Bonn/Rhein, Nuß-Allee 9. Porto-, kosten werden auf Wunsch vergütet. Aus Nah und Kern Berlin. Ueber das sür Obstanbauer und Baumschulenbesitzer gleich wichtige Gebiet Ob st unterlagen ist soeben ein von Prof. O. Schindler, Pillnitz/E., bearbeitetes Sonderheft der Zeitschrift „Der Obst- und Gemüsebau" erschienen. Es ist zum Preise von 1.— RM. durch die Hauptgeschäftsstelle des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues e. V., Berlin NW. 40, Kronprinzenuser 27, zu beziehen. Braunschweig. Prof. Kanter teilte gelegentlich seines Vortrages: „Weltwirtschaftskrise und Konservenindustrie", gehalten aus der Hauptversammlung des Vereins Deutscher Konservenfabrikanten am 25. 4. 1932 in Braunschweig u. a. die weite Kreise des Gartenbaues interessierende Tatsache mit, daß die Löhne in Deutschland von 1801 bis 1911 aus das 4—Ofachc und die industrielle Erzeu gung aus das 6fache stiegen, während die Preise für Lebens mitte l in den: gleichen Zeitpunkt ziemlich unverändert blieben. Köln. Als Folge der verfehlten Zuckerpreis- und Zuckerstcuer- Politik ist auch in der Rheinprovinz der Zuckerrübenanbau stark zurückgegangen. Bedeutende Flächen, die früher dem Zuckerrübenanbau dienten, werden jetzt mit Feldgemüse und Früh kartoffeln in der Kölner-, Dürener- und Jülicher-Bucht bestellt. Liegnitz. Auf Veranlassung des Ostdeutschen Verbandes der Obst- und BcereMveinkeltereien ist ein Propaganda-Film für deutscheObst- undBeerenweine hcrgestcllt worden, der sür den Kampf gegen die Konkurrenz der billigen Anslandswcine geeignet ist. Mannhcim-Käfcrtal. Erst »ach den: Kriege hat sich im Käfertal der Spargelanbau entwickelt. 1930 waren es bereits 135 und heute sind es 160 Bauern, die sich der Spargelkultur zuwandten. Meißen. Die in Kreisen des Obstbaues bestens bekannte „Gemein nützige Obstzentrale Meißen des Bezirksverbandcs der Amtshaupt mannschaft Meißen", eine Behördeiieinrichtung, ist kürzlich in eine Erzeuger-Genossenschaft unter dem Namen „O b st z e n t r a l e Meißen e. G. m. b. H." umgewnndelt worden. Der bisherige Träger der Behördenorganisation beteiligt sich jedoch stark und maßgebend in der Genoßenschaft. Portugal. Das kürzlich gegründete Fruchtexporlamt ist mit Schaffung, Erleichterung und Kontrolle der Ver - wendung'einer Nationalmarke betraut worden. Die Nationalmarke zeigt den Schattenumriß der Karte von Portugal mit dem portugiesischen Wappen in der Mitte, darüber stehen die Worte „Frutas de Portugal". Je nach Qualität der Ware werden diese Marken gedruckt auf Papier'verschiedener Farbe. Schweiz. Im Jahre 1931 wurde» im Kanton Bern 300000.0 Liter Süßmost hergestellt. Man rechnet, datz 400 000 Liter davon seitens der Obstanbauer selbst hergestellt wur den. Gewiß eine beachtenswerte Leistung, die weite Kreise der deut schen Obstanbauer zur Nachahmung bestimmen sollte. Tschechoslowakei. Die Bemühungen der böhmischen Obsterzeuger um die Aufhebung des Bewilligungsversahrens beim Ausfuhrobst sind gescheitert. Für den Verkauf und die Ausfuhr von Birnen, Aepfel» und Pflaumen muß also nach wie vor Ausfuhrbewilligung nachgesucht werden. Die Bemühungen hat ten lediglich dahin Erfolg, daß größere Erleichterungen hinsichtlich der Erlangung der Ausfuhrscheine zugestanden wurden. Ooe. Für den Inhalt verantwortlich: O. Goetz-Berlin-Karlshorst. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 22. Sept. 1932,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)