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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
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Band 1932
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Kreiland-Rosensorten für den Blumenschnitt Seit die Umstellung der deutschen Roscnzucht für den Blumen schnitt besonders stark zur Glashauskultur neigt, hat es säst den Anschein, als ob sür die Freilaudrosensorten ein Absatz sür die Zu kunft nicht mehr möglich sein würde. Dieser Gedanke hat auch seine Berechtigung, solange man an den althergebrachten Rosensorten festhielt. Besonders die Sorten „Ulrich Brunner sils" und „Fisher L Holmes" waren in der Vorkriegszeit tonangebend. In den letzten Jahren berloren sie aber ihren Wert, da sie für Massenschnittsorten durch den erhöhten Anbau unter Glas unrentabel wurden. Das hat sich vollkommen geändert, denn auch im Freilandblumcnschnitt hat eine Umstellung stattgefundcn, wie man sie sich nicht bester den ken kann. Genau wie sich bei Treibsträuchern, z. B. Flieder, Sorten für die Treiberei und andererseits Sorten für die Freilandkultur besonders eignen, so ist es auch bei Rosen. Unter der Fülle der Rosenneuheiten, die für die Kultur unter Glas besonders geeignet sein sollen, hat sich doch eine beträchtliche Anzahl nicht verwerten lasten, die aber im freien Lande in jeder Weise als Schnittrosen etwas Vollkommenes darstellcn. So z. B. die rote „Covent-Garden". Diese Sorte hat den Vorzug, daß sie sich nicht nur für den Früh jahrsblumenschnitt, sondern auch für einen späten Herbstflor sehr gut eignet. Für diesen Zweck ist es notwendig, daß man etwa An fang August die Pflanzen stutzt. Weiterhin hat sich die Sorte „August Noack" gut bewährt, die unter Glas nicht überall hervor ragende Blumen liefert, als Freilandrose jedoch sehr dankbar ist. Eine weitere Sorte in Rot dürfte „Madame G, Forrest-Colcombet" sein. In Gelb sind die Sorten „Ville de Paris" und „Jnften Po lin" ganz hervorragend. Sie sind auch widerstandsfähig genug, um den Sommer über im Frbien zu gedeihen, was eine Rosensorte wie „Claudius Pernet" nicht verträgt. In Orange liefert die Sorte ^,Mvr. G. A. van Rossem" gute Blumen. Sie dürfte jedoch in Zukunft übertroffen werden von der Sorte „Heinrici Wendland", die als Kordische Züchtung ganz hervorragend ist? ^Widerstandsfähig und an Wuchskraft unerreicht ist als Maffenblüher hier und da im freien Lande die Sorte „Talismann" wertvoll, die jedoch erst im Herbst besonders schön ist. In Reinrosa steht „BriarclisfH an erster Stelle, desgleichen die Ophelia-Sports „Madame Butterfly" und „Radjure". Zn bemerken ist, daß alle diese Sorten kein allzu starkes Holz bilden, und daß der Rückschnitt im zeitigen Frühjahr, wie bei allen anderen Sorten, vorgenommen werden kann. Geeig nete Düngung (Kuhdung und Kaligabe), zweimaliges Graben und im Sommer gleichmäßiges Hocken (zwei- bis dreimal) sind bei genügender Wasterzusührung hinreichend, um einen guten Kultur zustand zu erreichen. Alle genannten Sorten haben sich in hiesiger Gegend bei einigermaßen guter Witterung gegen Krankheiten stets gut bewährt. Sricli dloack. Welche Rosenfarbe wirb Henie bevorzugt? Wie die Mode einem dauernden Wandel unterworfen ist, so zeigt sich auch in der Vorliebe sür bestimmte Blumenfarben von Zeit zu Zeit eine Aenderung des Geschmacks. Dies prägt sich deutlich bei der Rose aus. Die Rosa-Sorten, die lange Zeit hindurch den Markt beherrschten, werden hente voin Publikum abgelehnt. Während anderwärts die „Mabel Turner" sich noch behauptete, war sie vom Berliner Markt schon längst verschwunden. Hier herrschen heute fast ausschließlich die roten und dunkelroten Rosen (Samtrosen) mit Duft. Ueberhaupt wird heute die rote und dunkelrote Farbe bevorzugt, wie diesbezügliche Feststellungen am Blumenmarkt deut scher Großstädte ergeben haben, gleichviel, ob es sich uin Rosen, Nelken oder andere Blumen handelt. Wie in Berlin, so behauptet auch in Sachsen die rote Rose das Feld, wenngleich sich auch hier zeitweise eine Vorliebe für irgendeine Modefarbe zeigt. Nach gel ben Sorten („Golden Emblem") ist nach wie vor gefragt, aber lange nicht so stark wie nach roten. Besonders in Trier sind rein gelbe Rosen gern gesehen. Auch Sorten wie „Wilhelm Kordes" sind noch begehrt, oder „President Hoover", wie es z. B. in Würt temberg der Fall ist. In Roscntreibcrcicn stehen heute die roten Rosen an erster Stelle. Wie stark die Nachfrage nach ihnen einsetztc und wie schnell die Umstellung des Geschmacks von Rosa zn Rot erfolgte, geht daraus hervor, daß anfangs die Nachfrage nur durch Einfuhr aus Italien („Ulrich Brunner sils") und Holland („Hadley") gedeckt werden konnte. Heute ist dies anders geworden. Die Züchter haben in zwischen dem Wechsel des Geschmacks Rechnung getragen, und die Nachfrage nach roten Rosen kann voll gedeckt werden. Sehr schöne rote Farben haben wir schon unter den Remontantroscn. Aber leider sind sie alle sehr anfällig gegen Rost. Unter den dunkelroten Teehybriden dürften „Mrs. Henry Winnet" und „Catharine Kor des" an erster Stelle stehen. Leider verblauen viele dunkle Tee hybriden sehr leicht. Die Nachfrage nach der „Hadley"-Nose hat in Deutschland sehr nachgelassen, während sie in Holland noch den Markt beherrscht. Der Wunsch nach einer guten, roten Treibsorte ist bei uns allgemein. L. Weigand, Bad Soden (T.), hat kürzlich eine dunkelrote Univcrsalsorte für das Freiland nnd zur Treiberei her ausgebracht, die allen gewünschten Anforderungen entsprechen soll. Sie trägt noch keinen Namen und soll jetzt in Amerika durch Patent geschützt werden; wird also voraussichtlich 1934 in den Handel kommen. Lcki. Patentschutz für Rosen Der Gedanke, Pflanzen unter Patentschutz zu stellen nnd so dem Erzeuger der Neuheit seinen Verdienst über eine längere Zeitspanne zu sichern, ist durchaus nicht neu. Solange wie das Patentgesctz in Deutschland in praktischer Anwendung besteht, hat es Bestrebungen gegeben, es auf Pflanzen auszudehnen. Bis jetzt ist solches aber immer an verschiedenen Schwierigkeiten gescheitert. Zu diesen Schwierigkeiten gehört vor allen Hingen der Umstand, daß nach dem Patentgesctz von dem zu schützenden Gegenstand eine solche Be schreibung bzw. Modell einzusenden ist, die gestatten, zu jeder Zeit Feststellungen betreffs des Originals oder etwaiger Nachahmungen zu treffen. Wie jeder Gärtner weiß, ist es praktisch unmöglich, bei allen Pflanzen, die aus Samen vermehrt werden, eine solche Beschrei bung zu geben, weil sie, besonders die durch gärtnerische Züchtungen entstandenen Formen, aus Samen nicht absolut echt fallen. Hier ist nun durch das vor zwei Jahren in Kraft getretene Gesetz in den Vereinigten Staaten ein Ausweg gefunden, der höchstwahr scheinlich auch in Deutschland und in Europa überhaupt gangbar ist. Durch das Vorgehen der Vereinigten Staaten, die, ohne sich um internationale Patentgesetzvcreinbarungcn zu kümmern, die Ans dehnung des Patentgesetzes aus alle Pflanzen beschlossen haben, die auf ungeschlechtlichem Wege vermehrt werden können, ist die Frage des Patentschutzes sür Pflanzen überhaupt erst wieder aktuell ge worden. In den Vereinigten Staaten kann jede Pslanzenneuzüch- tung, die nur auf ungeschlechtlichem Wege, d. h. durch Stecklinge, Veredlung, Wurzelstücke, Rhizome, Knollen usw. vermehrt wird, unter Patentschutz gestellt werden. Die Bedingung ist, daß von der zu schützenden Pflanze eine dreifache, naturgetreue, handkolo rierte Abbildung die Patentschrift begleitet. Die handkolorierte Abbildung ist ausdrücklich vorgcschrieben, obgleich fraglos der Maler ärger schwindeln kann als die farbcnphotographische Platte. In den Vereinigten Staaten sind schon einige Rosen unter Pa tentschutz gestellt, z. B. die im Herbst 1930 von Wilhelm Pfitzcr G.m.b.H., Fellbach bei Stuttgart, auch in Deutschland verbreitete „New Dawn". Der Patentschutz hat nur innerhalb der Grenzen der Bereinigten Staaten Gültigkeit. Daher ergaben sich im letzten Win ter die Schwierigkeiten bei Auslandsaufträgen ans patentierte Rosen, die nunmehr in den Jniportländcrn keinen Schutz genießen und von jedem Käufer nach Gutdünken vermehrt nnd verbreitet werden können. Die praktische Handhabung des Patentgesetzes läuft in den Vereinigten Staaten darauf hinaus, einer geringen Zahl von Großzüchtern zunächst den Anbau der neuen Sorte zu übertragen und als Lizenzgebühr über den Zeitraum von 17 Jahren — so lange läuft ein amerikanisches Patent — einen ganz niedrigen Satz zn erheben. Nach dem ersten Jahre wird die Lizenz auch an kleinere Pslanzenzüchter abgegeben. Die praktischen Auswirkungen solle», wie mir von zuständiger Seite versichert worden ist, durchaus gün- stig sein. In Deutschland sind augenblicklich auch wieder derartige Be strebungen im Gange, und die zuständigen Ministerien bearbeiten entsprechende Vorlagen, um den Patentschutz ebenfalls auf Pflanzen auszudchnen. Die treibenden Kräfte bei uns sind aber, im Gegen satz zn denen in den Vereinigten Staaten, die Züchter der Getreide- nnd Kartoffelsorten. Wie schon vorhin erklärt wurde, ist in den Vereinigten Staaten ein Patentschutz sür eine Getreidesorte nicht möglich, da sie bei alljährlicher Anzucht ans Samen in ihrer Art durchaus nicht als konstant betrachtet werden kann, weil eine Naturbcstänbnng auch gegen den Willen des Züchters möglich ist. Bei den Kartoffeln liegen die Dinge anders. Kartoffeln werden in der Regel nur durch die Knolle vermehrt, und darum wäre für diese Art Pflanzen ein Patentschutz in U.S.A. zu erreichen. Bei der zweifellos noch zu erfolgenden Vorlegung des Gesetzvor schlages an die Pslanzenzüchter ist in. E. unbedingt notwendig, daß wir mit allem Nachdruck auch nur den Weg zunächst beschreiten, der in den Vereinigten Staaten begangen worden ist, d. h., daß nur Pflanzen unter Patentschutz komme», die auf ungeschlechtlichem Wege, also in der Art gleichbleibend, vermehrt werden können. Dann wäre es im Interesse der deutschen Rosenpflaiizenzüchter z. B- sehr wichtig, wenn die Pflanzenzüchter, die ja sicher die paten tierten Rosen verkaufen werden, um den finanziellen Erfolg aus- zunntzen, bei der Verfolgung dieses Zieles nicht die Wege gehen werden, die unsere Industrie gegangen ist. Diese haben dahin ge führt, daß nur wemgc Unternehmungen praktisch absolut den Markt beherrschen und es einem Erfinder und Patentinhaber heute sehr schwer machen, sein Patent auszunutzen. Das Bestreben in Deutsch land niuß dahin gehen, daß, wie in Amerika, die Lizenz nach weni gen Jahren auch den kleineren Züchtern die Anzucht der patentier ten Sorten gestattet, da sonst im Laufe einer Generation der aller größte Teil der deutschen Rosenpflaiizenzüchter ausschciden muß, weil es für ihn keine freien wertvollen Sorte» mehr zu vermehren gibt. Auch darf m. E. die Lizenzgebühr, die pro Pflanze von den Pslanzenzüchtern erhoben wird, niemals jo hoch sein, daß dadurch für den Käufer eine nennenswerte Verteuerung der Ware entsteht. Das Patentgesctz gibt den Schutz aus etwa 20 Jahre. Im Laufe dieser 20 Jahre wird es möglich sein, aus einer guten, neuen Rose so viel zu verdienen, daß es durchaus nicht nötig ist, die Lizenz gebühr übermäßig hoch zu setzen. M. E. liegt gerade der Vorteil des Patentschutzes darin, daß es möglich sein wird, die geschützte Rose von Anfang an zn einem niedrigen Preis anzubietcn, weil eben der Züchter in der Lage ist, über 2V Jahre lang einen finanziellen Ertrag seiner Sorte zu erzielen, der ihm heute keineswegs, auch bei höhen Ausgangspreisen, sicher ist. Heute kann man bei einem Durchschnittspreis von 5 bis 10 RM. pro Pflanze von den besten neuen Rosen 200 bis 400 Pflanzen verkaufen. In den unmittelbar darausfolgenden Jahren muß der Preis schon ganz bedeutend herab gesetzt werden, weil eben jeder die Sorte nach Möglichkeit vermehrt nnd sie in wenigen Jahren schon allgemein käuflich ist, ohne daß den« Züchter aus dieser raschen Verbreitung irgendwelche Vorteile erwachsen sind. Das Rosenzüchten, wie überhaupt das Züchten neuer Pslanzen- sormen ist, wenn es intensiv betrieben wird, allezeit eine kostspielige Sache, die nur dann wirklich ernsthaft betrieben werden kann, wenn ein finanzieller Ausgleich durch das Erreichte zu erzielen ist. Wie die Dinge heute in Deutschland liegen, ist dies nicht möglich. Wün schenswert wäre es deshalb, daß anch in Deutschland, sowie in den übrigen europäischen Staaten, ein Patentschutz sür alle Pflanzen, die auf ungeschlechtlichem Wege vermehrt werden können, gewährt werden kann. ^ilbelm lLorckes jun., Sparrieshoop i. Holst. ptlztrankheilen -er Rose Unter den pilzlichen Krankheiten der Rose tritt in erster Linie der Rosen mehltau (Lpservtbeca psnnosa rosae) in Er scheinung. Der zu de» echten Mehltauarten gehörige Pilz überzieht mit seinem weißen Pilzgeflecht die Blätter, jungen Triebe, an den Blütenknospen besonders die Kelche; die befallenen Teile werden in der Entwicklung gehemmt, verkrüppeln, die Knospen öffnen sich nicht. Die große Zahl der Sporen (Konidien), die an senkrecht aus dem filzig erscheinenden Ueberzug hcrauswachsenden Fäden gebildet werden, ermöglicht im Sommer eine starke Ausbreitung der Krank heit, die durch seuchtwarme Witterung, durch Lichtmangel, durch plötzliche starke Temperaturschwankungen noch begünstigt wird. Einige Sorten sind besonders ansällig, wie von den Kletterrosen „Crimson Rambler", von den Bujchrösen „Tausendschön" u. a. m. Der Rosenmehltau hat sich in den letzten Jahren ausfallend stark verbreitet, ohne Zweifel unter dem Einfluß der sür die Rosen un günstigen Witterungsverhältnisse. Da in dem Pilzbelag sich sog. Wintersrüchte entwickeln, Perithezien genannt, die eine zweite über winternde Sporenform (Schlauchsporcn) enthalten, sollen mehltau- besallene Triebe abgeschnitten und verbrannt werden. Als direkte Bekämpsungsmittel sind Schwesclpräparate anzuwcnden: Stäuben mit trockenem, feingemahlenem Schwefel, Spritzen mit Cosan (0,1 A-), Erysit (1Ä>), Solbar (1Ä>). Gleichzeitig ist eine aus reichende Kalkdüngung zu beachten. Ein zweiter wichtiger Pilzschädling an Rosen ist der falsche Mehltau (peronospora sparss), der an den Blättern auftritt, besonders an Rose» in Gewächshäusern und Sämlingsbeeten, sel tener im Freien. Auf der Blattoberseite entstehen gelbliche, später brannwcrdende Flecken, die unterseits einen spärlichen, weißen Flaum (Sporenträger) erkennen lassen. Der falsche Mehltau ver ursacht bei starkem Befall eine» vorzeitigen Lanbabsall, kann also gerade bei Treibroscn recht unangenehm werden. Wie alle falschen Mchltaupilze verlangt er eine gewisse Luftfeuchtigkeit, so daß reich liches Lüsten der Gewächshäuser von besonderer Wichtigkeit ist. Spritzen mit Kupfersodabrühe (IA>), schon als vorbeugende Maß nahme, ist zu empfehlen. Die Schwarzfleckigkeit der Rosenblättcr ist eine weitere Pilzkrankheit, die sog. -lctinonema-Krankhcit, wie sie jedem Rosen- freund noch von der Dresdener Gartenbauausstellung her bekannt ist. Dort trat sie an den Buschrofen geradezu verheerend auf. Der Erreger ist wiederum ein Pilz (^etinonema rosse), der auf den Blättern runde, miteinander verschmelzende, schwarze Flecken ver ursacht, deren Ränder inehr oder weniger gefranst erscheinen. Sic haben Aehnlichleit mit Fusikladium-Flecken auf den Blättern oder Früchten des Kernobstes. Neben gewissenhafter Bodenbearbeitung und Düngung, besonders mit phosphorsaurem Kali und Kalk, kommen Spritzungen mit Kupferkalkbrühe oder Kupfersodabrühc in Betracht. Außer genannte» Pilzkrankheite» tritt noch der Rose »röst häufig auf, der sich in rötlichen oder gelben Flecken auf der Blatt- obcrseite in Verbindung mit kleinen, gelbe» Pusteln aus der Blatt- unterseite äußert. Es ist ein echter Schmarotzerpilz, der seine ganze Entwicklung nur aus der Rose durchwacht, d. h., nicht wie andere Rostpilze, einen Zwischenwirt benötigt. In den erwähnten gelben Pusteln entstehen die Sommcrsporen, die den Rost im Sommer ver breiten. Gegen Ende des Sommers und im Herbste werden auf der Blattunterseite kleine, schwarze Pusteln mit den Wintersporen gebildet, oft in solchen Massen, daß das Blatt wie mit Ruß bestäubt erscheint. Diese Wintersporen überdauern den Winter und können im nächsten Jahre Neubefall verursachen. Außerdem überwintert der Rost aber auch als Pilz in dem Holz der Zweige und Aeste, an denen er dann im Frühjahr orangegefärbte Sporenpolster hervor bringt, eine Form des Pilzes, die dem Rosenfreund vielfach ent geht. Rostbcsall kann die Ursache eines vorzeitigen Laubabwurfs jein. Die Anfälligkeit der Rosensortcn gegen Rost ist außerordent lich verschieden. Gerade die guten, alten, roten Reinontaiitrosen werden am schlimmsten heimgejucht. Daß die Anfälligkeit durch Er nährung und äußere Einflüße beeinflußbar ist, dürfte sicher sein. Daher ist eine „allgemeine gute Pflege" die beste Bekämpsungsmaß- nahme. Recht befriedigende Erfolge wurden bei Rojenrojt in Häusern durch Anwendung von Kupferkalk- bzw. Kupfersodabrühc erzielt. Schließlich ist noch die R i n d en s l e ckc n l r an k h c i t zu er wähnen, die durch den Pilz Loniotbxrum ^Vernsckorkkise hervor- gcrufen wird. Dieser tritt nicht nur an Buschrosen, sondern auch ganz besonders stark an „Crimson Rambler? aus. Die Krankheit ist leicht erkenntlich an den großen, rundlichen Flecken von schwar zer Farbe mit rötlichem Saum. Nicht selten beginnt der Befall an einem abgestorbenen Auge oder Zweigstumpf. Offenbar ist der Pilzbefall durch die Frostschäden sehr stark begünstigt worden. Ab schneiden nnd Verbrennen befallener Triebe, Abhärtung des Holzes durch Vermeidung einer Stickstossübcrdüngung und Verabreichung von Mineraldüngern, sorgfältige Ueberwinterung find allgemeine Bekämpfungsmaßnahmen, neben denen die Anwendung von Kup ferkalkbrühe vor dem Einwintern empfohlen wird. Lclii, Rosentage in Da- Kreuznach Der rührigen Kurverwaltung des Bades Kreuznach war es ge lungen, den Verein deutscher Rofenfrcunde zu veranlassen, seine 46. Hauptversammlung am 26. Juni in Kreuznach abzuhalten. Bad Kreuznach nimmt sür sich den Ruf in Anspruch, die Stadt der Rosen und Nachtigallen zu sein. So lag der Gedanke nahe, mit der Haupt versammlung des Vereins deutscher Nosensreunde eine Rosenschail zu verbinden, die in der Zeit vom 25. bis einschließlich 27. Juni in den Sälen des Kurhauses stattfand. Für eine Rosenschau waren die Räume des Kurhauses von Bad Kreuznach, das zusammen mit dem Palasthotel 1914 durch Professor E. van Seidel, München, erbaut wurde, hervorragend geeignet. Der imposante Ban des Kurhauses war bis zum 4. Stockwerk hinauf mit Blumenkästen geschmückt, in denen sich zu ungewöhnlicher Schönheit l'elurgonium pollatum „kmlilöe" entwickelt hatte. Auch die musterhaft gepflegten Kuranlagen gaben sür eine Rosenschau einen würdigen Rahmen. Die Voraussagen sür diese Ausstellung waren nicht günstig. Man glaubte, die Beschickung würde sehr zu wünschen übrig lassen, weil der Termin reichlich früh angesctzt war. An den Tage» vor der Er öffnung war überaus schlechtes Wetter. Pessimisten prophezeiten da her einen großen Reinfall. Am Eröffnungstag sah es jo aus, als ob diese ungünstige Prognose recht behalten sollte. Am Sonntag aber wurde das Wetter besser, und nun zeigte es sich, daß die Rosenschau ihre Anziehungskraft nicht verfehlte. Die Straßen Kreuznachs wimmel ten bald von Menschen und Wagen und die Ausstellung war zeit weilig geradezu übersüllt. Trotzdem die Beschickung der Ausstellung aus Norddeutschland, besonders aus Holstein, infolge des frühen Zeitpunktes gering war, und trotzdem bedauerlicherweise Rosensendungen aus dem Saar- gebict an der Grenze zurückgehalten wurden, kann Kas Gesamturteil über die Ausstellung als günstig bezeichnet werden. Von ganz weni gen Ausnahmen abgesehen, war das Blumenmaterial vorzüglich. Dagegen könnte man bezüglich der Ausstellung der Blumen man cherlei kritische Bemerkungen machen. Trotzdem schon jo oft über dieses Thema geschrieben worden ist, batte-man auch wieder in Kreuznach den Eindruck, daß manche Aussteller sich gar nicht be wußt sind, eine wie viel schönere Wirkung sich erzielen läßt, wenn man die Sorten nicht willkürlich nebeneinander stellt, sondern auf eine günstige Farbenwirkung bedacht ist. Einige Rose» waren zu knospig geschnitten, andere zu kurzstielig, hie und da sah inan auch zu viel Blumen in einer Vase, im großen und ganzen aber war cs eine Schau, die den Nosensreunde» sehr viel Schönes und Lehr reiches bot. Für den Fachmann waren natürlich die Neuheiten besonders wichtig, die in einem besonderen Raum untcrgebracht waren. Die Zahl der Neuheiten war groß genug, leider war aber nur wenig darunter, was besondere Beachtung verdiente. Umlagert von Be wunderern war ein Tischchen, aus dem Hans Geurts-Clcve die von Th. M. Leenders 1930 gezüchtete Sorte „Eomtcsfe Vandal" ausge stellt hatte. Es ist das bekanntlich ein Sämling von „Ophelia" und „MrS. Aron Ward", gekreuzt mit „Souvenir de Claudius Pernet". Daß sich die Besucher vor diesem Tischchen drängten, war begreiflich. So große Blumen von vorzüglicher Form aus sehr kräftigen, langen Stielen mit einer außerordentlich ansprechenden leuchtenden Farbe müssen natürlich Beachtung finden. Die Außenseite' der Blumen blätter ist lachsrot, aus dem ein goldgelber Schein liegt. Durch sehr geschickte Beleuchtung wurde die Farbwirkung noch erhöht. Durch ei» Schild wurde bckanutgemacht, daß die Blumen von Freiland kulturen entnommen waren. Einige Fachleute standen vor diesem Schild und meinten, man könne aber doch wohl sehen, daß Hie Blu men sür die Ausstellung kultiviert worden seien. Die Blumen sahen am ersten Tage außerordentlich frisch aus, als ob man sie soeben geschnitten habe, am Abend des zweiten Tages sah ich sie aber schon nicht nrehr und man behauptete, sie seien welk geworden. Jedenfalls machte „Comtesie Vandal" auf die Besucher der Kreuznacher Rosen- schau großen Eindruck. Im übrigen wird ihr Wert wie jede andere Neuheit noch zu prüfen sein. (Fortsetzung in nächster Nummer.) Für den Inhalt verantwortlich: K. Weinhausen, Berlin-Tempelhof. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 25. 8. 1932.
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