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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
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Band 1932
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- Gartenbauwirtschaft
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M K>"> u. 3-8 Oo Der Obst- und Gemüsebau auf -er D L.G -Ausstellung in Mannheim Aus einem Bericht von W. Karmann in Karlsruhe. (Fortsetzung aus der Beilage vom 21. 7. 32.) Die Pfalz hatte mehr die persönliche Note in ihrer Sammelaus stellung eiubezogen und bei größerem (doppelt so großem) Raum hätte man noch bessere Wirkung erzielt. Was die Pfalz ausstellte, war in den Teilausstellungcn großartig. Alles znsammengefaßt noch mals: Die Pfalz unter Führung von Landwirtschaflsrat Stntzmann- Speper und Obstbauinspektor Philippi-Bad Dürkheim hat die Lei stungsfähigkeit der einzelnen Anbaugebiete mit besonderer Betonung des jeweiligen Grades ihrer obst- und gemüsebnulichen Wichtigkeit in Wort, Bild und Tat dargestellt. Man sühlt aus der Gesamtheit dieser Anfgnbenkösung heran?, daß den Pfälzern in erster Linie an einer zugkräftigen Propaganda für ihre Erzeugnisse liegt. Leider war der Platz in seinem Ausmaße für die Vielfältigkeit und den Umfang der Beschickung viel zu klein. Angeschlossen an die Vorführungen der Erzeugnisse aus dem Pfälzer Kreisverbandsgebiet hatte der erste badische Obstbaubetrieb die Aufgabe 4, verpacktes Obst, a) für Postversnnd, b) in Einheits packungen für Marktbelieferungen, unbewußt auch die Aufgabe 5 c) in vorbildlich musterhafter Weise gelöst. Mit dieser Lösung miter dem bescheidenen Motto „Klein aber fein" soll ein zurückhaltendes und vornehmes Angebot an die Abnehmer, die es schon sind und die es werden wollen, gezeigt und ausgewertet werden. Nicht die Sucht nach Prämiierung war maßgebend, obwohl die gezollte Anerken nung allen Beteiligten Freude gemacht hat und — was noch wich tigerist— zeigt, daß man in dieser Richtung auf dem rechten Wege ist. Hierfür hat aber auch die Lösung der Ausgabe 9, „Standard gemüse in Einheitspackung", einen stichhaltigen Beweis aus der Praxis gebracht. Die Lösungen der Ausgabe für Gemüse (Kraft werk: Wiesmoor) entsprach derjenigen für Obst (Gräsl. Bodman'sche Obstkultur) so ausfallend, daß man hätte annehmen können, ein und dasselbe Hirn hätte diesen Gedanken geboren. Die Lösung der Wiesmoorer Aufgabe ist insofern vorbildlich, als man diese schon daheim ebenso wie im Falle Bodman gerichtet und einexerzicrt hatte. Deshalb konnte auch der Aufbau in aller Ruhe und im Hand umdrehen fertiggestellt werden. Auf Stand 6 zeigte nach einer Leere in dem verbleibenden Winkel der Gräsl. Bodman'schen Obstkulturen (Ontario, Boskoop, Ber lepsch und Bohnapfel in prächtigster Färbung) die Gemüse-Absatz- gsnossenschaft „Marne" in Holstein Weißen Winterdauer-, Dittmar- schen Dauer- und Dauer-Rotkohl in allerbester Qualität. Stand 7 zeigt an der linken Seite, also im Anschluß an die Dauerkrautausstellung „Marne" und nur getrennt durch den Gang in das Freie die Tätigkeit des Großmarkte's Heidelberg-Handschuhs heim in Wort, Bild und graphischer Darstellung. Der nächste Stand bot eine Gcmüsesammelausstellung mit dem selben Grundgedanken und der Zielrichtung, wie bei der eingangs erwähnten Pfälzer Lösung. Die Ausführung der Aufgabenlösung lag in dieseiu Fall in Händen des Gärtuervereins „Viola"-Hcidel- berg, des Konsumvereins und des Landbunds dortselbst. Aber auch bei erstklassigem Rohmaterial und besten Zutaten verderben viele Köche den Brei und hernach wills keiner gewesen sein. Der Platz war für solch ein Gebiet, wie es in Frage kam, viel zu klein. Man hätte aber den Meister der Beschränkung walten lassen können. Bier fast ausgewachsene Topftomaten kamen allein zur wohlverdienten Geltung. Auf Stand 10 zeigte die Gemüseabsc.tzgenossenschaft Flomersheim (Rheinpfalz) eine gute Lösung der selbstgewählten Aufgabe, die sich vorteilhaft vom Nachbarstand abhob. Dann kam ein Stand, breit und behäbig, qualitativ wie quanti tativ erstklassig, die Spitzenleistung auf dem Gebiete der Gemüse sammelaussteller, die Landwirtschaftskammer für Hessen. Hier liegt wohl die gleiche Tendenz zugrunde wie bei Stand 2 und 3. Doch hat man hier keinen Wert darauf gelegt, die Herkunft der Erzeug nisse zu verschleiern. Wenigstens ist das nicht gelungen. Die Lösung der Aufgabe war aber der Hessischen Landwirtschaftslammer voll kommen würdig. Auf Stand 12 wies Gutsbesitzer Weick, Frankenthal-Flomers heim, erstklassige eigene Erzeugnisse vor, Hintergründe) von einer großen Anzahl von Anerkennungen nnd Auszeichnungen der D. L. G. Hier haben niir die Sellerieknollen am besten gefallen und ich habe es nicht unterlaßen können, mir eine Knolle für besondere Zwecke zu erbetteln. Die Lösung der Ausgabe war ausgezeichnet. Trotz der Unglückszahl imponierte auf Stand 13 die seit 1650 be stehende Spargelabsatzgenossenschaft Schwetzingen. Mehr darf man von: „Schwetzinger Spargel" nicht sagen, sonst kommt man in Konflikt mit den anderen. Nach dieser Schwetzinger Lösnng kam ans Stand 14 der „Clou" der Gemüse-Einzelaussteller, der Lehr- und Musterbetrieb der Hes sischen Landwirtschastskammer in Großumstadt. Endlich einmal zeigt die Firma Max Hirschbrand-Grünstadt anschließend eine Spezialität von A bis Z, Spargel als Rohware in tadelloser Verfassung und außerdem in umfangreicher Sammlung konserviert; nach allen Regeln der Kunst ein- und ausgemacht. Dauerkohl in ebenso bester Verfassung zeigt auf dem nächsten Stand der bekannte Züchter der „Westfalia"-Krautsorten, Gutsbe sitzer Böckelmann-Strickherdicke (Westfalen). Auf Stand 17 zeigte Heinrich Best 4. in Anenheim (Pfalz) eben falls eine gute Leistung. Auf Stand 18 stellte die Spargelabsatzgenossenschaft Käfertal Frischspargel aus. Die Spargelabsatzgenossenschaft Ketsch a. Rh. zeigte aus Stand IS Frischspargel, von denen einige Bunde in Konservengläsern offen frisch gehalten wurden. Auch ans Stand 21 war eine auffallende Spargelharbietung von einem Anbauer aus Rheinhessen zu sehen. Es folgen die Stände des Badischen Lnudesvereins für gärnugs- lose Früchteverwertung in Karlsruhe mit dem Lehrbetrieb Ober erlenbach (Apparaturen und Hilfsartikcl für die Mostherstellung), außerdem rückseits dieses Standes ein ausfallender Anfbau mit Krätttersäflen, dann die bereits erwähnte Ausstellung des Reichs verbandes des Deutschen Gartenbaues e. V- Persönliche Mitteilungen 80 Jahre, dieses Alter erreichte unser allverehrtes Mitglied Hein rich Bauermeister, in Biebrich a. Rh., am 21. Juni d. Js. in voller Gesundheit und geistiger Frische. Bauermeister stammt aus einer Försterfamilie aus Lemförde. Dort wurde er am 21. Juni 1852 ge boren. Seine Eltern starben frühzeitig und seinem Wunsche entspre chend lernte er, wie sein anderer Bruder, Gärtner. Seine Lehrzeit vollbrachte er in d m Jahren 1866— 69 in der — 1866 zu Preußen geschlagenen — Schloßgärtnerei in Osnabrück, wo er auch noch ein Johr als Junggehilfe tätig war. Interessant sind seine Erzählnngen aus der Lehrlingszeit, wo er nach seinen Angaben 1.50 Taler Lehr geld zahlen und eine Bettstelle mitbringcn mußte. Nach beendigter Lehrzeit führten ihn seine Gehilfenjahre in der Zeit von 1870—72 nach Hannover in die Gärtnerei Turnau, in der Zeit von 1872—74 nach Hagen in die Gärtnerei Hase, in den Jahren 1874—76 nach Aachen in die Gärtnerei Marcorotie Wwe. Hier hatte er Gelegen heit, die große Gartenbauausstellung in Brüssel zu besuchen und die großen Gärtnereien in Gent kennen zu lernen. Von hier aus ging Bauermeister nach Wiesbaden, wo er eine Stelle in der damals berühmten Firma Weber L Co. annahm und auf diesem Posten wiederum zwei Jahre lang verblieb. Im Jahre 1878 wurde er Herrschaftsgärtner der Villa Waldsriede. 8 Jahre lang war er hier tätig, als der damalige Mitinhaber der Firma Weber, Herr Dr. Cavet, ihn veranlaßte, die Luxemburgische Schloßgärtnerei im Schloßgarten zu Biebrich a. Rh. zu Pachten. 46 Jahre schaltet und waltet nun unser Mitglied Bauermeister als Pächter der Schloß gärtnerei zu Biebrich. In seinem hohen Alter erinnert sich der alte Herr noch gern der Wanderjahre und wer Gelegenheit hatte, wie der Verfasser, ihn an einem schönen Sonntagabend im Schloßgarten zu Biebrich zu besuchen und seinen Ausführungen zu lauschen, dem zieht der Werdegang unserer älteren Gärtnergeneration an den Äugen vorüber mit den harten, aber auch schönen Stunden, die der Beruf diesem Menschen schenkte. Die Bezirksgruppe Wiesbaden-Rheingau beglückwünschte ihr Mit glied zu diesem Ehrentage in der Hoffnung, daß es seinen Lebens abend in voller geistiger Frische nnd Gesundheit, wie es dies „n.-ion- blicklick' besitzt, oeniet-en fonu K.-Wiesbaden. Am 6 Juli beging unser allverehrtcr Landesverbandsvorsitzender, Herr Carl Romer, Coswig, den 60. Geburtstag. Es 'war ein großer Ehrentag für ihn, denn zahlreich waren die Wünsche und Grüße schrift lich und telegraphisch eingegangcn. Die Fachkammer für Garten bau, vertreten durch ihren Präsidenten, Herrn Oekon.-Rat Simmgen, brachte herzliche Wünsche und verlieh ihrem Kammermitglied die höchste Auszeichnung, die sie zu verleihen hat, das goldene Ehren zeichen am weiß-grünen Bande. Die Sächsische Gesellschaft für Bo tanik und Gartenbau „Flora", Dresden, vertreten durch ihren ersten Vorsitzenden, Herrn Stadtgartendirektor von Uslar, beglückwünschte ihr Ehrenmitglied mit einem herrlichen Gloxiuienkorb. Eine Abord nung der Bezirksgrnppe „Meißner Lande" brachte die Wünsche ihrem Obmann durch Herrn Nicolai sen. Er überreichte dabei unter anerkennenden Worten das Geburtstagsgeschenk der Gruppe, einen herrlichen silbernen -Leuchter. Das gleiche Geschenk, in derselben Ausführung, überreichten die sämtlichen Bezirksgruppen des Lan desverbandes „Freistaat Sachsen" durch die Abordnung der Obmän ner Riedel (Plauen i. V), Clemens (Pirna), Schön (Dresden). Viele Zeichen des Dankes, der Anerkennung und der Kollegialität wurden im Lause des Festtages dem Jubilar noch dargebracht. Groß war die Zahl der Geburtstagsgüste, die in angenehmer Un terhaltung ganz und gar vergessen hatten, daß die Sonne ihre glühend heißen Strahlen auch über ihren eigenen Betrieb ergoß. Mögen dauernde Gesundheit und Arbeitsfreudigkeit es unserem lie ben Romer leicht machen, sein verantwortungsvolles Amt noch lange Zeit in der bisher zielbewußten Weise weiterzuführen, unter stützt von seinem gewissenhaften Geschäftsführer des Landesverban des, seiner lieben, verehrten Gattin. Wir danken ihnen beiden auch heute herzlichst an dieser Stelle. Die Obmänner des Landesverbandes „Freistaat Sachsen". I. V.: Kuckolf Lclirön, Bez.-Gr. Dresden. 28. Juli 1932 Schriftleiiung: K. Weinhausen Nr.« 4000 Jahre Rosenverehrung Zwischen der Zeit der Hängenden Gärten jener sagenumwobenen Semiramis und dem Auszühlen von Chromosomen zwecks <er- erbungsstudien an Rosen liegen vier Jahrtausende mU auf- uns niedergehenden Kulturen Asiens und Europas, kamen Modelannen auf und verschwanden, wurde der Mensch in vielen Dingen gewan delt. Aber neben dem reinen Ich- und Arterhaltungsbestreben, das schließlich auch jedem Tier angeboren ist, blieb die immer wie derkehrende Freude am Schönen, selbst wenn dies scheinbar für das Leben entbehrlich ist. Und mit diesem unerklärlichen Etwas blieb über allem die Begeisterung für die Rose. Wie in den „Han genden Gärten" die Rose gepflegt wurde, wie man spater um die Wende der Zeitrechnung Marienglashäuser für diese Königen der Blumen baute, sie mit warmem Wasser goß, um vorzeitig Rosen blumen zu haben, so noch heute — nur in etwas anderer oorm. Blättert man in den heiligen Schriften aller dieser Völker der vier Jahrtausende, man begegnet der Rose — sei sie der Ursprung der Göttin Lackschmi, die sich Wischnu zur Gemahlin erkor, oder die Lieblingsblume Allahs, oder das Shmbol der Venus-Anadhomene oder die Maria in» Rosenhaag. Schlägt man die Schriften der Weisen auf, dann begegnet sie uns bei Confucius im fernen Osten, bei Abdulkadri, einem Weisen des Morgenlandes, bei Nikophoros, dem Alchimisten, und vielen seiner Nachfolger, die alle im Rosen wasser ein Elixier zur Goldkunst sahen. In der Wappenkunde, der Kriegsgeschichte (Kriege der weißen und roten Rose in England), der Politik (Napoleon), der Symbolik (der Fünfstern, das Penta gramm), der Ornamentik, überall spielt sie dieselbe Rolle wie in der Blumenzucht. — Und gar in der Literatur! Wer vermöchte die ungezählten Rosenlieder zu sammeln, allein die persischen und griechischen? Müssen wir auch als Heimat wahrscheinlich das innere Asien an nehmen, so war die Rosenkultur doch nm die Zeit des klassischen Altertums in Griechenland so weit gediehen, daß eher von Rosen kult als -kultur gesprochen werden kann, und daß schon damals Sappho für die Rose das Wort „Königin der Blumen" prägte. Dabei waren zu jener Zeit noch wenige Sorten bekannt, denn Plinius, der bereits damit begonnen hatte, die Dinge der Natur systematisch zu ordnen, nicht nach mythologischem Wert und An sehen, gibt 15 Sorten an, von denen er die Koss kraenestina, Lampana, tAUesia, Dracliania, ^lakauckica, Lpineola, Lentikolea, Qraeca, Oraecula, lVlo«cbata, Loroneala als höhere von den geringwertigen Sorten Kosa alba, palicka, spinosa und quinquekolia abtrennt. Diese Unterscheidungen können natürlich nicht nach heutigem Gesichtspunkt gewertet werden. — Linne führte über 114 Jahrtausend später erst 14 Arten auf, Decandolle 19. Lindley beschrieb vor 110 Jahren 78 Arten und Siveet 10 Jahre später 107 Arten mit 1059 Varietäten. So ist die Zahl der als reine Arten erkannten ungefähr geblieben. Die Sortenzahl indessen ist ins Uferlose gewachsen. Schuld daran trägt die Entdeckung der Bastardierungen. Es heißt zwar schon bei Plinius, man könne Rosen auf andere Bäume propfen, aber in Wahrheit hatte man Rosenwildlinge durch hohle Olivenstämme wachsen lassen, und zu weilen hatte man es dabei erreicht, daß sie oben herausblühten. Das Hybridisieren ist vor etwa 100 Jahren aufgekommen. Zuerst versuchte man es auf primitive Weise. Der italienische Marquis von Villaresi soll einer der ersten gewesen sein, der die Zweige ver schiedener Rosen miteinander verschlang, um dann der Natur die Fremdbestäubung zn überlassen. Seit dieser Zeit hat man sich nicht nur stark literarisch nnd züchterisch mit der Rose beschäftigt, sondern auch intensiv wissen schaftlich. Wenn auch schon 1577 in Sevilla durch den Arzt Nicolai M o - nardes die erste Rosenmonographie „l)e rosa et partibus ejus" entstand, so sind die bedeutenderen Werke den letzten 100 bis 125 Jahren zuznrechnen. Das reichhaltige Werk von P. I. Nedoute „Les Koses", Paris 1817, und Lindleys „Kosarum monoZra- udm, or a botaniesl üistorv ok roses", London 1820 (L. war damals 21 Jahre alt!), gehören zu jenen Werken, die dem Rosen züchter nicht fremd sein dürften. Ebenso sollten Loiseleurs „keesterclies sur l'liistoire cie la kose", 1844, so bekannt sein wie die neueste Ausgabe (1931) der amerikanischen Roseuliste. Und wer nicht nnr von der Frage getrieben wird, wie mit Rosen Geld zu verdienen ist, wer daneben ein wenig Sinn für Streifzüqe durch die Kulturgeschichte der Völker hat und die Bedeutung der Rose im Leben der Nationen des Studiums wert erachtet, der lese das un vergleichliche Werk M. I. Schleidens „Die Rose, Geschichte und Symbolik in ethnographischer und kulturhistorischer Beziehung", Leipzig 1873. Viel ist aus diesem Werk für kurze Darstellungen geschöpft worden, vieles durch Hcrausreißen aus dem großen Ge danken, der den Forscher leitete, entstellt worden und manches Datum aus dem Leben der Rose, das einem seltsam erschien (vgl. Gartenbauwirtschaft vom 7. 9. 1926), wird durch dieses Buch in das Gesamtbild eingewoben. Die 786 Nummern Literaturangaben sprechen dafür, daß Quellcnmaterial verwendet wurde, wie selten zu einem Buch. Mögen diese wenigen Zeilen ein Anreiz sein, die Rose auch ein mal anders als nur vom gärtnerischen Gesichtspunkt zu betrachten. Jancker- Berlin Oie sächsischen Rosenkulturen Von wenigen Ausnahmen abgesehen, dürften sich in Deutschland in der Hauptsache zwei Rosenanzuchtsspezialgebiete gegenüberstehent Holstein und Sachsen (Dresden). Wir haben es hier mit ausgesprochenen Rosenschnlen zu tun, die einen besonderen Zweig des gesamten Baumschulwesens darstellen. Ihre Wirtschaftlichkeit gründet sich vor allem auf die zunehmende Vorliebe für Rosen imd ihre vielseitige Verwendungsmöglichkeit. Aus den Produk tionszahlen geht klar hervor, daß diese Spezialisierung der Rosen schulen zu Recht besteht. Manche Betriebe bringen jährlich über eine halbe Million Rosen zum Versand. Mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Ausstieg in den 70er Jah ren nahm die gesamte Rosenkultur in Deutschland sichtlichen Auf schwung. Dieser ist aber im besonderen auf die Anwendung der Freilandvercdlung zurückzuführen (Wurzelhalsveredlung). Die rasche Aufwärtsentwicklung der deutschen Rosenkulturen ergriff auch die sächsischen Rosenschulen. Während bis dahin die westeuro päischen Rosenschulen als Hauptlieferanten anzusprechen waren, trat jetzt Sachsen mit seiner umfangreichen Produktion in scharfen Wett bewerb. In kurzer Zeit hatten sich die sächsischen Rosen Weltruf erworben. Dieser ist auf die erklassige Qualität der Ware zurück zuführen, wie sie einmal durch Klima und Boden, zum anderen durch besondere Kulturmaßnahmen bedingt ist. Das ausgesprochene Festlandsklima und der trockene, sandige Lehmboden wirken in hohem Grade produktionssördernd. Diese beiden Faktoren tragen dazu bei, daß das Holz der Rose fest wird und aut ausreift. Die sächsischen Rosen haben sich recht widerstandsfähig erwiesen und wachsen überall gut an. Die großen Erfolge in der sächsischen Rosenkultur sind aber nicht allein durch die Umweltsfaktoren, wie eben Boden und Klima, bedingt — denn die Kultur der Rose ist im allgemeinen nicht auf örtlich eng umgrenzte Gebiete beschränkt, wie schon die Gegensätze im sächsischen und holsteinischen Klima erkennen lassen —, sondern sie beruhen auch zu einem guten Teil auf den individuellen Kulturmaßnahmen der sächsischen Gärtner. Die Anzucht der Canina-Sämlinge geschieht nämlich in Sachsen abweichend von der sonst üblichen Weise. Die sächsischen Gärtner pikieren ihre Sämlinge krautartig, d. h. die Sämlinge werden nach dem Auslaufen verstopft und das nächste Jahr aufgeschult. Diese einjährigen, krautartig pikierten Canina-Sämlinge zeichnen sich durch ein besseres Wurzelvermögen (Faserwurzeln) aus, im Gegen satz zu den einjährigen Sämlingen, die direkt aus dem Saatbeet aufgeschult werden. Der Pikierte Sämling hat sich besonders zum Eintopfen, zur Treiberei, gut bewährt. Damit soll aber über die nicht krautartig pikierten Sämlinge kein Werturteil gefällt sein. Auch die Frage, ob der holsteinischen oder der sächsischen Rose der Vorzug zu geben ist, soll hier nicht erörtert werden. Als Unterlage verwenden die sächsischen Gärtner fast ausschließ lich einen ausgelesenen, starkwachsenden Sämling von Kosa canina.- Auch Kosa laxa wird teilweise angewandt, hingegen Kosa ruZosL für Freilandveredlungen gar nicht. Die Kälteresistenz der kosa- canina-Untcrlage hat sich selbst in dem strengen Winter 1928/29 als vollauf hinreichend gezeigt. Dies gilt im besonderen auch von den Hochstämmen. Die gegenwärtige Produktion erstreckt sich in der Hauptsache auf die Anzucht von niederen Rosen, neben Hochstämmen, Halbstämmen und Trauerrosen. Die Kultur von Parlrosen ist im Zunehmen begriffen. Es wird auch höchste Zeit, daß sich der Landschaftsgärt ner und Gartengestalter wieder mehr auf die prächtigen Parkrosen besinnt, für die er ja so viel Verwendungsmöglichkeiten hat. Von der gesamten sächsischen Rosenprodultion geht etwa ein Drittel nach dem Ausland. Die nordischen Länder mit Finnland und Litauen, ferner Ungarn, Jugoslawien, die Tschechoslowakei und die Schweiz sind die Hauptabnehmer, LcliE
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