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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
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Band 1932
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- Gartenbauwirtschaft
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schm Erzeugnisse eingeführten Früchte oder Gemüse gleicher Art. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß es sich bei dieser Zusammen stellung um monatliche Durchschnittspreise handelt. In Wirklich keit werden in den ersten 8 bis 14 Tagen für die Auslandsware noch viel höhere (ost doppelt so hohe) Spitzenpreise bezahlt, wie dies auch aus den Marktberichten ersichtlich ist. Hier nur einige Beispiele: In der Zeit vom 24. Mai bis 6. Juni d. I. kosteten italienische Ananaserdbeeren in der Großmarkthalle in München 1,20 bis 2,— RM. je 1 kg. Die bekannte kleine Muskatellerbirne und andere sehr kleinfrüchtige Frühbirnen werden Ende Juli aus Italien in Steigen verpackt eingesührt und wurden bisher auf dem Münchener Großmarkt durchschnitlich mit 20—28 RM. je Zentner bezahlt. Wenn die deutschen Muskatellerbirnen (die den italienischen mindestens gleichwertig sind) auf den Markt kommen, erzielen diese im städti schen Großhandel meist nur einen Preis von höchstens 6—10 RM. In manchen Jahren wurden diese in Berlin und in anderen Groß städten nur mehr mit 1,20 bis 3,— RM. je Zentner bezahlt, sodaß kaum die Frachtkosten gedeckt wurden, geschweige denn die Produk tions- und Verpackungskosten. In Deutschland muß der Erzeuger die kleinfrüchtigen frühen und reichtragenden Birnensorten als unloh nend mit großfrüchtigeren und später reifenden Sorten umveredeln, während das Ausland für die gleichen kleinfrüchtigen Birnensorten auf unseren Märkten die höchsten Preise erzielt und einen vorzüg lichen Preisausgleich für spätere niedere Preise findet. Das Gleiche ist bet den Kirschen der Fall, denn die ersten ganz minderwertigen italienischen frühen und mittelfrühen Kirschen werden auf unseren Märkten mit hohen Preisen (dieses Jahr mit 0,80 bis 0,40 RM.) bezahlt. Wenn dann unsere einheimischen Frühkirschen aus dem Markt erscheinen, müssen sie bereits mit der großen Masse der italie nischen mittelfrühen und harten Spätkirschen auf dem Markt kon kurrieren und sobald die Hauptmasse der besseren und versandfähi geren einheimischen Kirschen angeliefert wird, sind in normalen Erntejahren die Preise bereits so stark abgesackt, daß zeitweise kaum der Pslückerlohn herauskommt. Aehnlich ist es auch bei vielen Ge müsearten. Nur so ist es ja auch erklärlich, daß der Durchschnitts wert der eingeführten Auslandsware gegenüber der Inlandsware entsprechend höher ist und daher der Handel an der Auslandsware höhere Provisionen hat. Geradezu ungeheuerlich mutet aber die jeglichen Beweises ent behrende Behauptung Kutzschenbachs an (S. 110—111), die ersten Birnen und Aepfel deutscher Produktion, die auf den Markt kommen, seien entweder Fallobst oder unreife Ware, für die niemals soge nannte Erstlingspreise erzielbar sein können. Leider kommt es manchmal vor, daß deutsche Frühsorten unreif auf den Markt ge bracht werden, aber nur aus dem Bestreben heraus, die höheren Preise für Erstlingsware auszunutzen, weil der Erzeuger sieht, daß ihm das Ausland mit seiner Erstlingsware die Spitzenpreise für normal ausgereiste Frühware wegnimmt. Dieser Mißstand bestätigt nur, daß für Erstlingsware höhere Preise zu erzielen sind, sonst würde es sich kein Erzeuger einfallen lassen, das Obst unreif vom Baum zu reißen, da die Früchte, erfahrungsgemäß gerade in den letzten 14 Tagen vor der Baumreife noch sehr an Gewicht zu nehmen. Auch ist es vielfach gerade der Aufkaufhandel, der in dem Bestreben, möglichst früh Ware an sich zu reißen, um die höheren Preise noch auszunutzen, denErzeuger zur früherenErnte direkt veran laßt. Im übrigen muß darauf hingewiesen werden, daß erfahrungs gemäß kaum mehr unreiferes Obst auf den deutschen Markt kommt, als ans Ausland. Man braucht nur die ersten italienischen und spanischen Aprikosen, die auf den Markt kommen, zu betrachten. Auch die Behandlung der Frage der Rentabilität der Obst- und Gar tenbaubetriebe und der Handelsspanne, sowie die Bedeutung der Ein fuhr und der deutschen Obst- und Gemüseproduktion für die deutsche Volkswirtschaft wird vollständig einseitig vom Standpunkt, des Han dels aus dargestellt. Der Verfasser errechnet (S. 128) für den ein zelnen im Obst- und Gemüsebau Erwerbstätigen einen Durch schnittsjahresumsatz von rund 1000 RM. Dabei weist er auf eine im Jahre 1926 vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues Veranstaltete Umfrage hin, wonach von 20 000 über ihre Einnahmen befragten Gartenbaubetriebe rund ein Viertel einen Jahresumsatz Von unter 3600 RM. hatte und schreibt dann folgendes: „Wenn man durchschnittlich pro Betrieb drei Erwerbstätige rechnen muß, kommen die vorliegenden Betrachtungen zu gleichen Resultaten wie der Gartenbau. Dieser geringe Jahresumsatz von etwa 1000 RM- Pro Person beweist die Unmöglichkeit einer Rentabilität dieser kleinen und kleinsten Betriebe. Die Klagen über die Unwirtschaftlichkeit be ruhen weniger auf schlechten Preisen als auf zu kleinen Landstellen". Die Unrentabilität des Obst- und Gartenbaus wird also hier kurzerhand mit der zu geringen Größe der meisten Betriebe abzu tun gesucht. In Wirklichkeit liegen aber die Dinge doch so, daß sich gerade die kleinbäuerlichen Betriebe einschließlich der stark über wiegenden kleineren Obst- und Gartenbaubetriebe in der jetzigen schweren Wirtschaftskrise als am krisenfestesten gezeigt haben. Nicht weil sich die Kleinbetriebe besser rentieren, sondern weil diese klei nen Betriebe ausgesprochene Familienbetriebe sind, die meist ohne fremde Arbeitskräfte wirtschaften und deren Betriebsinhaber und Familienangehörige sich mit einem Lohneinkommen zufrieden geben müssen und zufrieden geben, das dank ihrer großen Anspruchslosig keit und der Bereitwilligkeit zur Einschränkung der Lebensführung, meist unter dem von einem besseren Lohnarbeiter bzw. dem von Kutzschenbach für die im Kleinhandel hauptberuflich tätigen Per sonen errechneten Existenzminimum liegt. Außerdem ist zu berück sichtigen, daß der größte Teil der obst- und gemüsebaulichen Zwerg- betriebe nebenberuflich von Leuten (hauptsächlich Kurzarbeiters betrieben wird, die im Hauptberuf als Arbeiter, Handwerker, klei nere Beamte oder Angestellte in gewerblichen und Handelsbetrieben tätig sind, wobei die ganze Arbeit meist ausschließlich von den Fa milienangehörigen geleistet wird. Der Verfasser sucht ferner nachzuweisen, daß von dem Wert der See-Einfuhr von Obst, Gemüse und Südfrüchten 57A> der deutschen Wirtschaft erhalten bleiben, in Gestalt der Seefrachten, Hafenkosten, Zoll, Eisenbahnfrachten vom Einfuhrhafen in das Inland, sowie Großhandels- und Kleinhandels-Bruttonutzen. Auch bei der Ueber- landeinfuhr wird eine ähnliche Rechnung aufgemacht und betont- daß zunächst schon der Kommissionärnutzen in Höhe von 12,7 Millio nen RM., noch bevor die Ware die Grenze überschreitet, in die deutsche Wirtschaft fließt. Dabei wird aber nicht berücksichtigt, daß ein großer Teil der Kommissionäre in den Hauptumschlagsplätzen Ausländer sind, oder daß es sich teilweise um Importfirmen handelt, an denen vorwiegend ausländisches Kapital beteiligt ist (Continen tale Fruchtimport-Gesellschaft, Westindia Bananengesellschaft usw.). Bei der Betrachtung der volkswirtschaftlichen Bedeutung der deut schen Erzeugung werden zwar einige Angaben über die Zahl der im erwerbsmäßigen Obst- und Gemüsebau beschäftigten Personen ge macht. Aber die Zahlenangaben können, wie der Verfasser selbst zu gibt, deshalb nur ganz unvollständig sein, weil einerseits der Obst- und Gemüsebau züm größten Teil als landwirtschaftlicher Neben betrieb gehandhabt wird, und andererseits ein nicht zu gering zu veranschlagender Teil der obst- und gartenbaulichen Zwergbetriebe von Leuten, die einem anderen Hauptberuf angehören, nebenberuf lich betrieben wird. Erstere Betriebe sind in der Reichsstatistik nicht ausgeschieden, und die nebenberuflichen Zwergbetriebe bzw. die in diesen tätigen Personen, werden nur zum Teil von der Betriebs statistik ersaßt. Dies gilt auch von den -zigtausend Baumwärtern, die in Süddeutschland in der Obstbaumpflege Verdienst finden. Vollständig unberücksichtigt blieb die große Zahl der in den Ge müsesamenbaubetrieben, Obstbaumschulen und in der Obst- und Ges müseverwertungsindustrie tätigen Personen und der in diesen Be trieben aus dem deutschen Obst- und Gemüsebau erzielte Nutzen. Während bei der Fnnhteinsuhr sogar der volkswirtschaftliche Nutzen, der hieraus für die Wersten, Auto- und Waggonindustrie erwächst, betont wird, bleiben diese Beziehungen zur deutschen Volkswirt schaft bei der heimischen Produktion unerwähnt, obwohl diese viel weitqreifenderer Art sind. Es sei hier nur auf den Nutzen der durch die Obst- und Gemüsebaubetriebe den folgenden Industrien erwächst, verwiesen: Düngerindüstrie, chemische Industrie (Schädlingsbekämp- fungsmitel), Glas-, Eisen-, Holz- und Gewächshausindustrie, Koh lenbergbau und Kokereien, Werkzeug- und Maschinenindustrie (Bo- denvearbeitungs-, Baumpslegegeräte, Schädlingsbekämpfungsgerüte, Verwertungsmaschinen usw.), Holz-, Kisten-, Korb- und Papier industrie (Verpackungsmaterialien), Obst- und Gemüseverwertungs industrie, Blechwaren- und Zuckerindustrie (einschließlich Zucker rübenanbau) und dergleichen mehr. Gewiß, der deutsche Obst- und Gemüsebau weist noch zahlreiche Mängel auf, die einer Kritik bedürfen, aber diese Kritik muß ge recht sein und auch den Schwierigkeiten, denen sich der deutsche Er zeuger gegenüber sieht und deren Beseitigung zum großen Teil nicht ist seiner Macht steht, Rechnung zu tragen suchen, wie andererseits jeder einsichtige Vertreter der Erzeugerschaft anerkennen wird und muß, daß sich auch der deutsche Fruchtgroßhandel heute in einer schwierigen Lage befindet. Ich persönlich habe immer den Stand punkt vertreten, und vertrete ihn auch heute noch, daß der deutsche Obst- und Gemüsebau den reellen Großhandel nicht entbehren kann, und es nicht Ausgabe des^genossenschaftlichen Zusammenschlusses der Erzeugerschaft sein kann und darf, den Großhandel auszuschalten, sondern durch Einrichtung von Erzeugergroßmärkten, Sammelstellen und sonstigen Absatzeinrichtungen zur Erstrebung einer besseren Be handlung, Sortierung und handelsmäßigen Aniieferung der Ware, dem Großhandel die Erfassung der Ware zu erleichtern. Aber alle diese Bestrebungen können nur zum Erfolg führen, wenn sie von gegenseitigem Verständnis für die bestehenden Schwierigkeiten ge tragen sind, und wenn von feiten des Großhandels nicht Forde rungen gestellt werden, die von der Erzeugerschaft, nicht aus Mangel an gutem Willen, sondern mit Rücksicht auf ihre — durch die allge meine Wirtschaftslage und durch die weiter oben erwähnte Ver schiedenheit der Rentabilitäts- und Existenzgrundlage der heimischen Obst- und Gemüseerzeugung gegenüber dem wirtschaftlich günstiger gestellten Ausland bedingte — Unwirtschaftlichkeit nicht so erfüllt werden können, wie dies wünschenswert erscheint. Der Großhandel — insbesoirdere der Großhandel im Verbrauchergebiet — ist in der Lage, sich seine Existenzgrundlage dadurch zu sichern, daß er die Ware zum größten Teil nur in Kommission übernimmt und seine steigenden Unkosten durch Erhöhung seiner Provisionen ausgleicht, also die erhöhten Unkosten auf den Erzeuger abwälzt. Der Erzeuger aber steht der Erhöhung der Produktionskosten und der Absatz kosten, bei gleichzeitigem Sinken der Preise für seine Erzeugnisse wehrlos gegenüber, und es kann ihm niemand verdenken, wenn er angesichts dieser Sachlage nicht noch weitere Kosten für kostspielige Betriebsumstellungen und für Standardisierung, die sich bei Ueber- füllung der Markte vielfach nicht bezahlt machen, auf sich nehmen will und kann, ohne seine Existenz völlig zu untergraben. Wo ein solches Gerät nicht vorhanden ist, kann oft der Grubber an seine Stelle treten. Die Zinken lassen sich ohne weiteres so verteilen, daß sie in den Furchen laufen. Die Räder aber werden hin und wie der Schwierigkeiten machen, da entweder die der Vorlarre oder die Haupträder nicht in die Furche passen. Geht es, ist es gut. Also sollte man doch versuchen, ob es mit vorhandenen Grubbern geht. Man kann aber die Leistung je Pferd noch mehr erhöhen mit einem mehrreihigen Gerät, das von einem Pferd gezogen wird. Das ist die Ottohacke. Sie nimmt drei Reihen mit einem Pferd und einem Mann und schafft 10—12 Morgen je Tag. Sie ist also in der Lage, den Nutzeffekt je Pferd und je Mann am höchsten zu halten. Häuseln und Hacken bringt höhere Erträge, das weiß jedermann. Je billiger diese Pflegearbeiten geschafft werden, um so mehr ist der Erlös aus dem Mehrcrtrag ein Reingewinn. vr. K. Lakuire, Berlin. Die besten und einfachsten Verfahren der Süßmostherstellung für den Selbst Verbraucher Natürlich kann nur das Warm-(Pasteurisier-) Verfahren in Frage kommen. Kaltentkeimung mittels feinstporiger Filter eignet sich schon wegen der hohen Anlagekosten nur für größere Betriebe. Beeren und Kirschen aller Art lassen sich auch ohne Apparat einfach durch Dampf entsaften und verarbeiten. Für Aepfel und Birnen ist zur Saftgewinnung eine Kleinkelter sehr erwünscht, in den Most- und Weinbaugebieten ja überall vorhanden. Entkeimung und Haltbarmachung des gekelterten oder mit Dampf gewonnenen Saftes erfolgt gut und sicher auch ohne Apparat nach dem „Geschlossen-Verfahren". Gute Anleitung gibt das Schriftchen „Süßen Most das ganze Jahr" (20 Pfg.), ausführlicher noch das gute neue tzandbüchlein von Dipl.-Gartenbauinspektor Ahlborn „Süßmostbereitung" (90 Pfg ), das bekannte Handbuch von Anstalts leiter Baumann „Gärungslose Früchteverwertung" steht dicht vor der Neuauflage (1,50 Nm.). Den pasteurisierten Saft füllt der mit Faßbehandlung Vertraute am besten in — nur gute, besterhaltene — Fässer ab. Fehlen solche, so ist Abfüllung auf Weidenflaschen (Demijohns, für etwa 25 t) anzuraten; und zwar am bequemsten und im Grunde sparsamsten mittels der sehr leistungsfähigen, billigen Entkeimungsglocke (36 Rm.). In Verbindung mit dieser lassen sich auch die billigeren Ballonslaschen verwenden, bei Pasteurisierung im Waschkessel aber nur die teueren Weidenslaschen. Verschließt, man die Flaschen mit den vorzüglichen Gummikappen der Lehr- und Versuchsanstalt für gärungslose Früchteverwertung Obererlenbach i. H. — für Groß- flaschen 90 Pfg., für Normalflaschen 10 Pfg. —, so lassen sich die gefährlichsten Feinde des Süßmosters, der grüne Pinselschimmel und der wattebauschähnliche Köpfchenschimmel, mit unbedingter Sicher heit ausschalten. Nach der durch die Lagerung sich ergebenden natürlichen Selbst, klärung werden dann je nach Bedarf — am besten nach einer großen Wäsche — Grobflaschen auf kleine abgefüllt und diese wieder nach dem Geschlossen-Verfahren entkeimt. Auf Betriebsapparate kann hier zunächst nicht eingkgan- gen werden; wir wollen sie später besprechen. Hauptregeln für den Süßmoster sind: Arbeite peinlichst sau ber, d. h. keimfrei und noch sorgfältiger als bei Wundbehandlung! Arbeite flink und gut überlegt! Wiebekommen wir den Süßmost klar? Frischgcpreßter Fruchtsaft ist trüb. Die Trübstoffe sind aber gesund und bilden zum Teil den Wohlgeschmack. Der Selbstverbraucher lagert den Saft also am besten, wie er ist, ein. In Großflaschen und Fässern setzen die Trübstofse sich während der für Ausbau und Reifen des Süßmostes erforderlichen Lagerzeit langsam zu Boden, besonders bei Verwen dung herzhaft-säuerlicher Obstsorten. Wer freilich für den Handel arbeitet, besonders für Großstädte, will seine Säfte möglichst glanz hell haben. Dies zu erzielen, ist nicht einfach. Gute Anleitung geben auch dafür Ahlborn und Baumann. Süßmosten ist eine Kunst und keine leichte Sache! Obsterzeuger und Obstbauvereine, die einen gut geleiteten gewerblichen Süßmostbetrieb in der Nähe haben, lassen darum ihr Obst am besten in diesem gegen Lohn verarbeiten. Lohn wird entweder in bar oder durch Obstlieferung entrichtet. Nähere Auskünfte durch die Schriftleituna. Wo keine solche Einrichtung in der Nähe ist, empfiehlt sich Gründung einer eigenen kleinen Lohn süßmosterei, aber nur, wo ein tüchtiger, sorgfältiger Praktiker vor handen, Qr. p. Aus Nah unh Fern Berlin. Im Bereich der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und für Berlin wurde für Umpsropsung von etwa 20000 in den Jahren 1928/31 um veredelte« Obstbäumen mit etwa 2000 Pfropfköpsen eine Beihilse von rund 21 500 RM. gewährt. Braunschweig. Gelegentlich des Deutschen Gemüsevautages 1932 in Braunschweig erschien Heft 5 des deutschen Standardwerkes Wertvolle Gemüsesorten. Es enthält: 1. Grünhülsig« Stangenbohnen (Phänomen, Fadenlose Riesenbrech, Hildesheimer). 2. Grünhülsige Buschbohnen (Hinrichs Riesen, weißgrundig, mit und ohne Fäden, Konserva, Saxa und Saxa fadenlos). 3. Karotten; Möhren (Sudenburger, Nantaiser, Duwicker, Pariser Markt) und ist zum Preise von 1.— RM. durch die Hauptgeschäftsstelle des Reichsverbarides des deutschen Gartenbaues e. B-, Berlin NW. 40, Kronpriuzenufer 27, zu beziehen. Bühl (Baden). Durchschnittlich gelangen 2000—3000 mitunter sogar S 000 Zentner Erdbeeren täglich während der Erdbeerernte in Bühl zum Versand Dresden. Den 80. Geburtstag konnte Arthur Pekrun, Dresden-Weißer Hirsch, bekannt durch seinen Form-Obst garten, am 11. Mai dieses Jahres begehen. Franksurt/Main. Prof. Dr. Baur, Leiter der Staatl. For schungsstelle für langfristige Witterungsvor aussage sagte gelegentlich eines Vortrages im Klub für Land wirte voraus, daß der Hochsommer 1932 im größten Teil Deutsch lands warm und trocken sein würde. Liegniv. Die nach Art der holländischen Veilürg aufgebaut« Liegnitzer Gemüseversteigerung G. m. b. H. st ei« gerieben Gesamt Umsatz von RM. 445 000 im Jahre 1930 auf 680 000 im Jahre 1931. Der Umsatz stieg bei Weißkraut von 9000 auf 89000 Zentner; bei Rotkohl von 900 auf 4650 Zentner, bei Freilandgurken von 37 400 auf 160 000 Zentner; bei Frühkar toffeln von 4700 aus 5500 Zentner. Die Mitgliederzahl ist von 552 auf 1197 gestiegen. Meißen. Der strenge Winter 1928/29 hat im Bezirk der Amts- hairptmannschaft Meißen von den 1925, gelegentlich einer sächsischen Obstbauerhebung gezählten 100 000 Kirschbäumen etwa 73000 Kirschbäume vernichtet. 25000 Stück sollen jedoch in den letzten 3 Pflanzjahren wieder ersetzt worden sein. Münster. Die Hauptstelle für Pflanzenschutz in Münster i. W. hat im Mai dieses Jahres eine fliegend «Station fürdieEr- forsch ung von Gemüseschädlingen im westfälischen Industriegebiet errichtet. Die Station, deren Laboratorium sich in der Landwirtschaftsschule in Unna befindet, untersteht Herrn Dr. Gasow, Königsborn. Anfragen sind jedoch an die Hauptstelle für Pflanzenschutz in Münster i. W. zu richten. Oberkirch (Baden). In der klimatisch äußerst günstigen Gegend von Oberkirch entwickelte sich der F r üh ob stb au d u r ch groß zügige Umpfropfungen wie im übrigen Rench- und Kin zigtal in den letzten Jahren besonders stark. Der in Oberkirch er richteten geräumigen Obstmarkthalle kommt darum stets zunehmende Bedeutung zu. Oldenburg. Der Verband oldenburgischer Obst- und Gartenbau vereine trat im Mai mit Vertretern der Interessengemeinschaft olden burgischer Obst-Edelmost-Stationen und den oldenburgischen Ge- müse- und Obstzüchtern zu einer Besprechung zusammen, um neben der Maßnahme zur Förderung des Obstabsatzes auch über die Verwendung der seitens des Reiches zur Verfügung gestellten RM. 5000.— zu beraten. Zu diesem Zwecke wurde aus den Vertretern vorgenannter Orga nisationen eine Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Absatzes vo« Obst und Gemüse gebildet. Wiesbaden. Im Bezirk des Nassauischen Landesobst- und Gartzn- bauvereius wurden in den Jahren 1930/31 52 Baumannsche Sützmostapparate mit amtlicher finanzieller Beihilfe angr- schafft. Dadurch hat die neue Verwertungsart geringwertigen Obstes zu Süßmost Eingang in die Erzeugerbetriebe gefunden. Im Vor jahr würden bereits mehr als 40 000 Liter Süßmost hergestellt. Italien. Das Versuchsinstitut der italienischen Staatsbank hat einen Spezial-Waggon für Obst- und Gemüse- Tr ansport gebaut. Der Waggon wivd durch einen elektrischen Luftsauger und einen Eisbehälter gekühlt. Die angesaugte Luft muß durch den Eisbehälter hindurch und wird, gekühlt, zur Decke des Waggons geleitet, von wo sie dann durch einen Gitterboden, die La dung selbst kühlend, auf den Waggonboden sinkt, um danach erneut angesaugt und gekühlt zu werden. Das System selbst soll sich in USA. bereits bestens bewährt haben. Schweiz. Aus Bern kommt die Nachricht, daß man auf Grund der Stockung des Exports ernstlich erwägt, auch im Inland eine Obstkoutrolle durchzuführen und so durch verstärktes Angebot von Qualitätsobst den Jnlandsabsatz zu fördern und die Einfuhr ausländischer Qualitätswaren zurückzudrängen. Ungarn. Für die Beschaffung von Bersandmaterial hat die Geld- Jnstituts-Zentrale 2,5 Millionen Pengö zurFörderungdes Obst- und Gemuseexports bewilligt. Bon der Bank darf den Obst- und Gemüscxporteuren höchstens ein Zinssatz von 9A berechnet werden. Für den Inhalt verantwortlich: O. Goetz-Berlin-Karlshorst. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 18. August 1932.
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