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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
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preie«sv^krs^^oes oes . s/dd^s ^.v.. ^W40 Jahrgang 1932 * Nr. 26 1^4 ucoüuzorkes: 6kIG5Vkk8L^b 055 05V75SNU 6LK7cvö^055 5V 85SciU UW40^Vkkl.ü6- 6207^rk!5lN5 Berlin, den 30. Juni 1932 8,«. VMM ^W40 ^l/r/rertLu-e/Msten /rs^sn o//en rm OeöLer Äe, /.a/r-reL/^a/r^a^/e/ ^öniA^bens ko»,anramt pr. §U?au vom /ä. 6 b» Lum 7 /L. L^uttga^t /Olnanramt 6öppi/iASn, Kerlbronn, LuckrvrAs- bu^o, RelrtirrrAsrr, Lakönkai, StuttAart- Lmk, LtuttAart-IVorck, -Lück, Ost, Tübrn- K^en, Walb/rnAsu vom 2. Voo ärs rum /. Alltzust.- D/ste/r sr/r§e/rs/r Kerox/e/rr/tc/ru/r^ rn /V/. /- ns, „Ourre/rvauwrTt- sc/ra/r'' und ckss La/rckssve^öa/r- ckes ösac^rs/r.- ÄntrvortLarten an La/idesverbäncke Lo/ov< rnvöc^Lencten.' Devisen- unS Einfuhrverbote als richtunggebende Grundlagen des Außenhandels Von unserem L.-S.-Mitarbeiter Es ist heute weniger der Zolltarif als die Hand habung der Devisenzuteilung, die die Einfuhr ge rade von Gartenbauerzeugnissen noch immer er leichtert. Ein Blick auf andere Länder zeigt, daß man dort den Zolltarif als reichlich nebensächlich behandelt und an seiner Stelle Devisenverordnun gen und Einfuhrverbote als Abwehrwassen benutzt. Gerade die leistungsfähigen Staaten, wie Frank reich, gaben das erste Beispiel und zeigten damit, daß für die Erhaltung der nationalen Wirtschaft alle Mittel recht sind. Einfuhrverbote in Verbindung mit Devisenregulierung sind Methoden, die wir heute nicht nur in den Staaten des südöstlichen Mitteleuropa antreffen, sondern auch bei denen, die es eigentlich nicht nötig hätten. Dies gibt es nicht bei uns. Die Zuteilung von Devisen bei uns regelt sich nicht an Hand von Dringllckikeitsüsten, olelmebr wirb für alle Ein suhrwaren gleichmäßig'der zu Monatsbeginn vor geschriebene Züteilungssatz angewendet. In anderen Ländern versährt man weniger behutsam. Dort wird die Einsuhr ganz rücksichtslos von der Devisenseite her nach der Dringlichkeit reguliert und diese Einfuhrsperre noch durch ein ganzes Sy stem von Einfuhrverboten unterstützt. Dem Vor gehen Frankreichs vom Sommer 1931 und der Kündigung des deutsch-schweizerischen Handels vertrages sind z. B. Einfuhrverbote in Ungarn und neuerdings auch solche in Oesterreich gefolgt. Die österreichischen Einfuhrverbote betreffen auch Erzeugnisse der Gartcnbauwirtschaft, so z. B. indi sche Azaleen. Ist schon die Ausfuhr Deutschlands in Gartenbauerzeugnissen nach Oesterreich nicht über mäßig groß, so waren u. a. Azaleen im Jahre 1931 auch von Oesterreich in erheblicher Menge gefragt. Die vielfach gehegte Hoffnung, daß der neue deutsche „Obertarif" zolltarifarisch eine Entlastung bringen würde, hat sich nicht erfüllt, denn einmal ist der Obertarif in seiner Anwendung lediglich auf Kanada und Polen beschränkt, zum anderen sind es eben nicht die Zölle, sondern die Devisenver ordnungen, die im wahrsten Sinne des Wortes die Kurve des Außenhandels regulieren. Wenn es einmal zu W i r t s ch a f t s v e r h a n d - lungen auf neuer Grundlage kommen sollte, wird indessen ein Obertarif Möglichkeiten zur Neugestaltung von Handelsverträgen geben, die den Schutz der-heimischen Arbeit auch dann ge währleisten, wenn es keine Devisenverordnungen mehr gibt. Kontingentierung der Obst- und Gemüsecinsuhr Landwirtschaftskammerrät Wagner- Bonn Man liest und spricht jetzt so viel von Kontin gentierung der Einfuhr von ausländischen Erzeug nissen der Landwirtschaft, so daß es erforderlich er scheint, dieses neuzeitliche Fremdwort einmal näher unter die Lupe zu nehmen und dessen wirklichen Sinn und Zweck zu ergründen. Kontingentierung, in bezug ans die Einfuhr von ausländischem Obst und Gemüse angewendet, be deutet die Zulassung der Einfuhr nur ganz be stimmter Mengen einer Warengattung aus dem Auslande. Daß eine solche Beschränkung der Einfuhr in den gegenwärtigen Notzeiten und bei einer aufs äußerste geschwächten Kaufkraft der Verbraucher unbedingt erforderlich ist, wird jedör, der mit den ttsNrßüngsr Psckclung pksrr!e<!ung Xukelung un<1 gsmisckisn vung in bester (Qualität und jeder ß-swünsckten Nsnxs liefern Ssrlinsr viingerksnÄel A. L. Ssrlin 0 17, psrsiussir. 10-13 Lslspkon: Andress 2508/09 Frühgemüsebaukredite Das Rcichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat bezüglich des von ihm ver walteten Frühgemüsebaukredites von 1926 (Reichs kredit I) bestimmt, daß die Zahlung der am 80. 6. 1932 fälligen Tilgungsrate erst am 30. 6. 1933 erfolgen soll, so daß die Kreditnehmer ohne Prüfung der Zahlungsfähigkeit im einzelnen erst im Jahre 1933 verpflichtet sind, mit der Rückzahlung der Darlehen fortzufahren. Das genannte Reichs ministerium macht gleichzeitig darauf aufmerksam, daß laufende Zinsen aus diesem Reichskredit weiter hin zu zahlen sind. Die zwangsweise Beitreibung von Zinsen soll nur dann unterbleiben, wenn die Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers trotz vor handener Zahlungswilligkeit nachgewiesen werden kann. Das Preußische Ministerium für Volkswohlfahrt hat bezüglich des Frühgemüsebankrcdites 1928 (Reichskredit II), der im Gegensatz zu dem Reichs kredit I nicht nur vom Reich, sondern auch von Ländern und Gemeinden gegeben worden ist, für den von ihm verwalteten Anteil des Landes Preußen bestimmt, 1. daß eine Stundung der dies jährigen Tilgungsrate auf begründeten Antrag des Kreditnehmers eintreten kann und 2. daß auf begründeten Antrag Les Kreditnehmers von der in einigen Regierungsbezirken Preußens angedrohten zwangsweisen Beitreibung rückständiger Beträge abzusehen ist. Laufende Zinsen sollen gezahlt werden. Das Preußische Ministerium für Volkswohlfahrt wird die Regierungspräsidenten und diese wieder werden die nachstehenden, entweder als Bürgen oder auch als Darlehnsnehmer in Frage kommenden Stellen beschleunigt in diesem Sinne anweisen. Die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten A.-G-, die den Anteil des Reiches an dem Reichs kredit II verwaltet, sowie die übrigen beteiligten Länder und Gemeinden werden'kurzfristig gleiche Anweisungen erlassen. Unserer Forderung, auch für den Reichskredit II eine allgemeine Stundung der Tilgungsrate 1932 sowie eine auf begründeten Antrag erfolgende Stundung der Zinszahlung einzuräumen, ist seitens des Preußischen Ministerimns für Volkswohlfahrt nicht entsprochen worden, weil öffentlich-rechtliche Körperschaften und Genossenschaften als Haupt schuldner oder Bürgen haften und diese — nach Ansicht dieses Ministeriums — wenigstens z. T- als zahlungssähig angesehen werden müssen. Wir geben von diesen am 22. 6. erlassenen Ent scheidungen des Reiches und Preußens hierdurch Kenntnis und empsehlen, im Bedarfsfall unver züglich Stundung der Tilgungsrate des Reichs kredits II zu beantragen, um Zuschläge zu ver meiden. Or. 8. AuttorÄsrunZ rur «srrts«ung von OdrSksrd-sdrikstsn Vie schwierige wirtsckskwcke vage gestattet in diesem fahre voraussichtlich grollen Teilen cker Verwertungs-Industrie noch weniger als in ande ren fahren, ihren kokwarenbedsrk mir Toit der Ernte ru decken, vm ru verhindern, dsll als Holge davon größere ölengen Erdbeeren, fokan- nisbesren, Himbeeren, Lauerkirschen und 2wet- scken unverwertet bleiben, wodurch die Einiuhr ausländischer Obstpülpe und anderer llslbkabri- kate noch gesteigert würde, Kat der Londersus- sckuk kür Leeren- und Erükobstanbau des Reicks- verbandes des deutschen Oartenbaues e. V. — gelegentlich der sm 28. ölst in Valle s. 8. ststtge- tundenen Zitrung (siebe Lerickt über diese 8itmmg in Kr. 24/1932) — die llauptgeschäktsstelle beaul- tragt, in Verkolg des vorjährigen Beschlusses die Verhandlungen mit der Verwertungsindustrie we gen gemeinsamer llalbkabrikatkerstellung kortru- setren. Oie ststtgekundensn Verhandlungen ermöglichen uns, Esbriken nackruweisen, die gewillt sind, ru nachkolgenden Ledingungen die Verstellung von Obstpülpen ru übernehmen: 1. Vie Eabrik stellt leihweise geeignete Eässer und stundet den Werklokn. 2. Oer Kubaner liefert die Rohware nach nähe rer Vereinbarung mit der Eabrik. 3. Oie Esbrilr, die die Pulpe kerstellt, haktet kür eine gute (Qualität, sachgemäke Lagerung und pflegliche Behandlung bis 2um Verkant. 4. Oer Verkauf eriolgt nur mit Einverständnis des önbauers durch die Einkaufsgesellsckakt der Deutschen Konserven-Industrie O. m. b. V., Lerlin. 5. Oer seitens der Esbrik gestundete Werklohn wird fällig nach Verlauf und ordnungsgemä- ker Ablieferung der Pulpe, spätestens aber 8 Normte nach erfolgtem Einpülpen. 6. öuk Wunsch des ^nbauers übernimmt der keichsverband dis Wahrnehmung der Inter essen des ilnbauers. Interessenten werden gebeten, sich wegen wei terer Auskunft an die Hauptgeschäftsstelle des Reicksverbandes des deutschen Oartenbaues e. V., Lerlin KW 40, Kronprinrenuker 27, ru wenden. Oie Verstellung von Pulpe durch die Kubaner erscheint uns im Interesse der Ermelung einer handelskähigen Ouslitätswsre — eine un bedingte Notwendigkeit für den späteren ^bsatr — nur dann ratsam, wenn neben dem benötigten Kapital kür Eässer auch geeignete Lagerräume und geschultes Personal, m 6. rum Entkelcken der Erdbeeren, Entrappen der fokannisbesren und insbesondere kür sachgemäße Konservierung rur Verfügung steken. Eine Anleitung für die Verstel lung kandelskähiger Pulpe stein Interessenten auf Anforderung rur Verfügung. peicksverband des deutschen Oartenbaues e. V. prok. Or. Ebert. Marktverhältnissen vertraut ist, ohne weiteres zu geben. Der Markt ist nicht mehr aufnahmefähig für diese Masseneinfuhr, d. h. mit anderen Worten, die angelieferte Ware auf den Großmärkten kann nicht restlos, auch nicht zu den niedrigsten Preisen, ver kauft werden. Da es sich bei den Erzeugnissen des Obst- und Gemüsebaues um eine größtenteils leicht verderbliche Ware handelt, so verderben und ver faulen täglich große Mengen dieser Auslands waren, die mit deutschem Gelde bezahlt worden sind und auch nicht die geringste nutzbringende Ver wendung fanden. Es bedeutet dies geradezu eine Verschleuderung unseres Nationalvermögens. Es läßt sich leider nicht feststellen, wieviel Zentner Ba nanen täglich in Deutschland verfaulen. Der Import und Großhandel in Obst Und Ge müse klagen über schlechte Geschäfte, die jeden Ver dienst ausschließen. Diese Klagen sind berechtigt, wenn man bedenkt, daß ein Teil der importierten Ware entweder nicht verkäuflich ist oder nur zu Preisen, die nicht die Einkaufspreise und die Spe sen decken. Dazu trägt der Kommissionshandel mit Auslandsware noch erheblich zu einer weiteren Ver schlechterung der Handelsgeschäfte bei. Die Ware, die vom Ausland ohne feste Bestellung den Kom missionären zu treuen Händen gesandt wird, muß wegen ihrer geringen Haltbarkeit zu jedem Preise abgestoßen werden, ohne Rücksicht darauf, was der Erzeuger bei der Abrechnung alsdann nach Abzug der Verkaussspesen für seine Ware erhält. Dadurch werden die Preise für Waren, die aus feste Ab machung gekauft sind, so erheblich gedrückt, daß sich die oben geschilderte traurige Wirtschaftslage des Groß- und Kleinhandels in immer weiterem Aus maße ausgewirkt. Dasselbe gilt auch für alle Erzeuger derjenigen Länder, die sich bisher ans den Export von Obst und Gemüse nach Deutschland eingestellt haben. Die Preise für diese Waren, so weit es sich nicht um auserlesene Erstlingsfrüchte und Treib gemüse handelt, sind so niedrig, daß auch die Erzeuger der Ausfuhrländer längst nicht mehr auf ihre Kosten kommen. Die Kontingentierung der Einfuhr kommt daher nicht nur dem einheimischen Obst- und Gemüsebau zugute, sondern auch dem ausländischen Erzeuger und dem Importeur. Diese Behauptung dürfte schwerlich zu wider legen sein, denn die heutige Ueberschwemmung des heimischen Marktes mit zum Teil unverkäuflicher Ware bedeutet nicht nur die Untergrabung der Exi stenz der deutschen Obst- und Gemüsezüchter, son dern schädigt in gleicher Weise den Handel wie den ausländischen Erzeuger. Eine Kontingentierung der Einfuhr, der heuti gen Marktlage angepaßt, kann nur allein diese Schwierigkeiten überwinden helfen. Je nach der Warengattung dürste ein Viertel bis höchstens ein Drittel der bisherigen Einfuhrmengen mehr als genügen, um den Bedarf reichlich zu decken. Es könnte sogar in den Sommer- und Herbstmonaten von der Einfuhr einzelner Obst- und Gemüse arten vollständig abgesehen werden. Auch die folgende Tatsache wird zu wenig be achtet: je schwieriger sich der Verkauf der Erzeugnisse des heimischen Obst- und Gemüseanbaues gestaltet, je niedriger die Obst- und Gemüsepreise sind, desto mehr sieht sich der Obst- und Gemüsezüchter ge zwungen, die Arbeiterzahl in seinem Betriebe ein zuschränken, da die Arbeitslöhne nicht mehr aufge bracht und auch die notwendigen Düngemittel nicht mehr angeschasft werden können. Vermehrte Ar beitslosigkeit ist daher die Folge der überflüssigen Einfuhr ausländischer Erzeugnisse. Wenn inan immer wieder bei der geplanten Schaffung von landwirtschaftlichen Kleinsiedlungen den Gemüsebau als Grundlage für die Existcnz- fähigkeit dieser Siedlungen bezeichnet, so ist die erste Voraussetzung für diese einstweilen rein theo retische Behauptung die Gesundung des deutschen Marktes. So lange nicht aus den Obst- und Gemüsemärk ten Angebot und Nachfrage in einem gewissen Gleichgewichtsverhältnis stehen, so lange ist es Pflicht, den angehenden Siedler vor dem Anbau von Gemüse zum Verkauf zu warnen. Die Ge sundung der Marktverhältnisse ist nicht durch eins rationelle Beschränkung der heimischen. Erzeugung zu erstreben, sondern nur durch Eindämmung der somit überflüssigen Einfuhr von nicht verkäuflichem Obst und Gemüse. Diese Kontingentierung der Obst- und Gcmüsc- einsuhr soll durchaus nicht eine Verteuerung der Erzeugnisse des Obst- und Gemüsebaues bezwecken, sondern nur allein dazu dienen, daß die auf deut schem Boden gewachsenen Erzeugnisse ihre Abneh mer finden und daß dadurch der deutsche Obst- und Gemüsebau lebensfähig bleibt. Es ist dies ein bescheidener Wunsch, dessen Er füllung aber um so dringender geboten ist. Dieser Nummer liegt bei: „Für den Garten- ausführenden und den Friedhossgärtner" Nr. 6. Arbeitsbeschaffung und Gartenbau Die fürchterlichste Geißel der Zeit ist die un geheuerliche Arbeitslosigkeit, die in der ganzen Welt und insbesondere in Deutschland herrscht. Es ist daher kein Wunder, daß man sich aller orts mit Fragen der Arbeitsbeschaffung befaßt. Weite Kreise in Deutschland erhoffen vor allem von der Siedlung Abhilfe. Diese Hoffnungen sind aber vielfach überspannt. Wer die Schwie rigkeiten der Rücksiedlung der Städter auf das Land nicht kennt, gibt sich Utopien hin. Die Siedlungsfrage ist eine Generationsfrage, d. h. wenn sie auch jetzt in Angriff genommen wer den muß, wird sich ihr Erfolg erst im Laufe eines Menschenalters zeigen. Es kommt nicht so sehr darauf an, Städter auf das Land zurück- zuvcrpflanzen, als vielmehr den Zustrom des Landes zur Stadt abzudämmen, und die größte Gefahr der Gegenwart liegt in der steigenden Arbeitslosigkeit auf dem Lande, weil sie er höhten Anreiz gibt, den Zug zur Stadt zu stär ken und das trotz der ungeheuren Arbeitslosig keit in den Städten selbst. Die vordringlichste Aufgabe muß sein, dis Arbeitsbeschaffung auf dem Lande zu sichern. Nur von hier aus kann bei der herrschenden Weltwirtschaftslage die Ankurbelung der Wirt schaft wieder erfolgen. Zurzeit sehen wir dis gegenläufige Welle sich abwickeln. Gartenbau und Landwirtschaft entlassen Arbeitskräfte, weil sie nicht mehr in der Lage sind, die erfor derlichen Löhne aufznbringen und weil sie durch die Untätigkeit der Regierung auf handelspoli tischem Gebiete gezwungen werden, ihren Be trieb zu extensivieren statt zu intensivieren. Von allen gesamtlandwirtschaftlichen Zweigen ist der Gartenbau derjenige, der, auf die Flächenein heit berechnet, die größte Menschenzahl be schäftigen kann. Es gibt kein besseres Arbeitsbeschaffungs-Programm, bas so schnell helfen kann, als wennmandem Garte nbauund der Landwirtschaft die Rentabili tätsmöglichkeit wiedergibt. Auch die Siedlung wird erst dann möglich, denn auch der Siedler muß seine Erzeugnisse zu trag baren Preisen verkaufen können, um sich die für die Durchhaltung seiner Siedlungsstelle erfor derlichen Betriebsmittel usw. beschaffen zu kön nen. An der Spitze jedesArbeits- b e s ch a f s u n g s P r o g r a m m s für Gar tenbau und Landwirtschaft muß daher die von uns seit langem ge forderte Neuordnung der Han delspolitik stehen, die auf der Ein suhrkontingentierungaufbaut! Die größte Zahl von Arbeitskräften beschäf tigen die intensivsten Zweige des Gartenbaues, die sich mit Treibkulturen befassen. Es schlägt daher jedem Arbeitsbeschaffungplan ins Gesicht, wenn man gleichzeitig mit Zwangsmaßnahmen rückständige Beträge aus öffentlichen Krediten eintreiben läßt, die seinerzeit zur Förderung der Arbeitsbeschaffung gegeben wurden, und wenn noch heute Kreditnehmer Schutz suchen müssen, denen man unerhört hohe Verzugs strafen auferlegte, da sie wegen der Zahlungs sperre der Banken im Juli 1931 nicht in der Lage waren, pünktlich ihre Zinsen zu bezahlen! Gewiß ist das Streben nach Rationalisierung in gewissem Grade gerechtfertigt. Es wird aber zur Gefahr, wenn man damit Menschen ar beitslos macht. Wir halten es daher mit einem Arbeitsbeschaffungsprogramm nicht für ver einbar, wenn man immer wieder von Bestre bungen hört, kommunale oder industrielle Groß betriebe auf dem Gebiet des Frühgemüsebaues zum Zwecke der Verwendung von Abdämpfen auszuzichcn. Auch hier sollte der Gemeinnutz, nämlich möglichst vielen Kleinbetrieben Exi stenzmöglichkeiten zu erhalten, vor dem Eigen nutz der Kommunen oder einzelner großindu strieller Werke stehen. Unter diesem Gesichtspunkte können wir es, von ganz bestimmten Ausnahmen abgesehen, auch nicht begrüßen, wenn die Großlandwirt schaft veranlaßt wird, zum „rationalisierten" Großgemüsebau überzugehen und mit ihren Massenangeboten den Kleinanbau, der vorwie gend mit Menschenkraft arbeitet, erdrückt. SLvKos- Lcksttsnriscke SIW Vom keiodsverdsnü äss äsutsvdeu OartsobLus s. V. „äsu BrTVkrbsZLrteubLudötrlebso rur Ln- sedsLuvZ empkokleu . . ." Prospekt uI!7 Uustor sul tVimsed von S. 1. Wilkens S. m. b. öleek. liokasweberei, Hörstel l. IV.
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