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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
-
Band
Band 1932
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- Gartenbauwirtschaft
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Hinsichtlich der tatsächlichen Vorteile gegenüber lMändischcn Ver hältnissen während der Knlturpcriode, also auch in Bezug auf die Krankhcitsbckämpfung, möchte ich in diesem Bericht schweigen. Not macht erfinderisch! Ich halte cs für durchaus vorteilhafter, die Früchte unserer deutschen Not selbst zu ernten. Daß wir natürlich auch ungemein mit Nachteilen zu kämpfen haben, ist ganz selbstverständlich. Die Beschaffung der Bestände, Ler Aufbau des ganzen Betriebes, sind Aufgaben, die zu lösen unter der derzeitigen fürchterlichen Wirtschaftslage ein mehr als zweifelhaftes Vergnügen darstcllen. Man kann nur wünschen, daß sich künftighin die Regierung unsere Bestrebungen und die des Rcichsverbandes des Deutschen Gartenbaues zu eigen macht und dort Arbeitsmöglichkeiten für viele Erwerbslose gibt, wo sie vor läufig noch aus unabsehbare Zeit unerschöpflich sind. IVenrel. Die ostfriesischen Blumenzwiebelkulluren Bislang war man allgemein der Ansicht, daß die Kultur der Blu menzwiebeln nur in Holland und speziell in der Umgegend von Haarlem-Hillegom-Lisse möglich war. Boden und Klima sind die Hauptfaktoren dieser Kultur. Es muß immer wieder betont werden, daß die mit großen Opfern in Ostfriesland begonnenen Versuche vor zirka 7 Jahren den derzeitigen Versuchsanstellern vollauf gelungen sind. Bodenverhältnisse und Klima entsprechen denen Hollands, und die ersten Versuche mit der Treiberei ergaben ein Resultat, worüber selbst in Fachkreisen größte Verwunderung herrscht. Auch die Quali tät der Zwiebeln, d. h. Größe, Festigkeit und Gesundheit konnten in jeder Weise gegenüber der holländischen Konkurrenz bestehen. Den: Wagemut einiger Kollegen ist es einzig und allein zu verdanken, daß sich in Ostfriesland ein Erwcrbszweig des deutschen Gartenbaues an siedelte, der zu den besten Hoffnungen berechtigt. Wesentlich ist hier bei allerdings, daß von Seiten des Erwerbsgärtners nun auch die sem aufstrebenden Zweig größte Aufmerksamkeit geschenkt und ihm die nötige Unterstützung nicht versagt wird. Ans einer Gesamtanbau fläche von 4 Hektar im Jahre 1929 wurden bis 1931 30 Hektar, im Verhältnis zum holländischen Anban eine ganz verschwindend kleine Fläche. Wenn man aber die intensive Arbeit betrachtet, die in Ost- sriesland geleistet wird, dazu den festen Willen, hier ein Gebiet auszubauen, aus dem der Erwerbsgartenbau in nicht allzu großer Ferne Nutzen ziehen wird, so dars man wohl sagen, daß der Zweck, uns vom Ausland unabhängiger zu machen, schnell erreicht werden kann. Staat und Kommunen bringen in Ostfriesland der Sache im Rahmen des Möglichen tatkräftige Unterstützung. Es ist selbstver ständlich, daß die jeder Sache anhaftenden sogenannten Kinderkrank heiten auch hier überwunden werden müssen, und es ist auch hier Sache der Erwcrbsgärtner, rege mitzuarbeitcn. Der Anbau beschränkt sich vorläufig noch auf die Kultur der Tulpen (Darwin- und Frühtulpcn), Narzissen und Krokus. Hierin sind die Versuche so ziemlich abgeschlossen. Dem Anban von Hya zinthen wird weiter größte Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Versuche werden dadurch zu einem endgültigen Erfolge gebracht werden kön nen, daß in Ostfriesland so annähernd acht verschiedene Bodenarten zur Verfügung stehen. Das Sortiment in Tulpen besteht bereits aus 45 Sorten, das der Narzissen aus 6 Sorten. Krokus werden in 5 Hauptsorten hcrangezogen. Doch nicht allein die Kultur der Blumenzwiebeln ist maßgebend für die einwandfreie Treiberei, es spielt ferner die Behandlung nach der Ernte, die Lagerung, eine sehr große Rolle. Hier hat nun die im Jahre 1930 gegründete Genossenschaft in Leer, die Zentralstelle für den gesamten Anbau in Ostfriesland etwas Vorbildliches geleistet. Sie ist im Besitz eines dreistöckigen Lagerhauses mit Zentralheizung und allen modernen Einrichtungen, die der einwandfreien Lagerung die denkbar beste Gewähr bieten und ihresgleichen in Deutschland sucht. Hier unterliegen die Zwiebeln einer strengen Kontrolle und werden sachgemäß behandelt und zum Versand gebracht. Es war richtig, und die Erfolge in der Treiberei haben es gelehrt, daß, be vor der Anbau vergrößert wird und mit dem Versand begonnen wurde, eine Lagerstätte geschaffen werden mußte, wo die Grundlage für den weiteren Ausbau der Kultur gesichert war. Denn nicht allein die Treibzwiebel muß einer Lagerung unterzogen werden, sondern auch die Pflanzzwiebel, die im nächsten Jahre den Ertrag bringen soll, muß durch besondere Behandlung pflanzsertig gemacht werden. Welche Vorteile bietet nun die ostfriesische Blumenzwiebelkultur gegenüber Holland? In Ostfriesland wird leine Zwiebel von frem den Züchtern zugekauft, da man nicht weiß, mit welchen schlechten Eigenschaften sie behaftet ist, sondern hier ist die Kultur einzig und allein in Händen der Genossenschaft. Daraus hat man die Gewähr, stets gleichmäßige reelle Ware zu haben, und es kann nicht, wie in Holland, Vorkommen, daß je nach der verkauften Menge hinzu gekauft werden muß. Denn es ist sehr unwahrscheinlich, daß es in Holland Züchter gibt, die aus ihren eigenen Kulturen über die Menge Zwiebeln verfügen, die sie schon Monate vorher als fest verkauft haben. In Ostsriesland wird kurz vor der Ernte eine vorsichtige Schätzung der Ernteergebnisse vorgenommen, und an Hand dieser Schätzung werden die Aufträge hercingenommen und ausgeführt. Beim Versand der Treibware wird notiert, von welchem Boden je weils die Zwiebeln stammen, und so ist es möglich, bei etwa ein tretenden Beanstandungen diese Bodenart in Zukunft auszuschalten oder eine andere Düngung vorzunchmen. Aus den Böden, wo inner halb von drei Jahren überhaupt keine Mißerfolge in der Treiberei zu verzeichnen waren, werden die Anbauflächen in großem Ausmaß erweitert. Hierdurch hat die Genossenschaft eine Kontrolle in der Hand, womit sie unberechtigten Beanstandungen jederzeit mit bestem Gewissen entgcgentretcn kann. Eins wäre nun noch zu erwähnen. Wenn vorher gesagt worden ist, daß der Anbau in Ostsriesland allein in Händen der Genossenschaft in Leer liegt, so muß doch vor einigen sogenannten wilden Anbauern gewarnt werden. Diese ziehen zum Muttertag oder zu Pfingsten mit den Schnittulpen in die Großstädte und betreiben dadurch einen Raubbau, wie ihn selbst die holländischen Züchter nicht kennen. Er stens wird dadurch dem Erwerbsgartenbau in den Rücken gefallen, und zum andern ist es ausgeschlossen, daß von den Kulturen, in denen Schnittblnmen geschnitten werden, noch reelle Zwiebeln für die Treiberei und zum Pflanzen verkauft werden können. Eine solche Handlungsweise verdient öffentlich gcbrandmarkt zu werden. Die Genossenschaft in Leer hat darum für ihre Erzeugnisse eine Schutz marke geschaffen, die jeder Verpackung «»geheftet wird. Dadurch hat man die Gewähr, wirklich einwandfreie, gut behandelte Zwiebeln zu erhalten, deren Treib- bzw. Anbau-Erfolg gesichert ist. Worin besteht nun die Mitarbeit des Erwcrbsgartcnbaus? Vor allen Dingen ist es Pflicht, der Genossenschaft jede Beobachtung bei der Treiberei, Erfolge und Mißerfolge, mitzuteilen. Wie schon vor hin erwähnt, hat sie die Möglichkeit, Äenderungen in der Düngung oder Wechsel im Kulturland eintreten zu lassen. Auch kann die Be heizung der Zwiebeln auf andere Temperaturen abgestellt werden. Nur durch enges Zusammenarbeiten der Züchter und Abnehmer ist es. möglich, den ostfriesischen Blumenzwiebeln den Platz zu verschaffen, der ihnen durch ihre hervorragenden Eigenschaften gebührt. In volkswirtschaftlicher Hinsicht ist dann für unsere spätere Gene ration eine Tat vollbracht, aus der der Gartenbau zum Wohle des Berufs und der deutschen Wirtschaft großen Nutzen ziehen wird. ' Illi. Oarlb. Deutsche Blumenzwiebeln Wir haben im Laufe des letzten Jahres wiederholt darauf hinge wiesen, daß die Versuche, die Anzucht von Blumenzwiebeln in Deutschland wieder einzuführen, recht erfreuliche Fortschritte ge macht haben. Wir haben heute im wesentlichen 3 Anbauzcntrcn: Ostfriesland, Wesermünde und Holstein. Besonders mit den in Hol stein gezogenen Tulpenzwiebeln liegt schon eine Fülle von Erfahrun gen hinsichtlich ihrer Eignung zur Treiberei vor. Die beste Empfeh lung für die deutschen Tulpenzwiebeln ist, daß sie schon zeitig im Herbst, ehe noch die eigentliche Verkaufszeit zu Ende geht, vergriffen sind. Die Tatsache, daß der Betrag, den deutsche Gärtner für hollän dische Blumenzwiebeln bezahlten, im Durchschnitt der Jahre 1926—1929 die Höhe von 9 950 000 NM. erreichte, muß unser Interesse an der deutschen Blumenzwiebelkultur wach halten. In diesem Zusammenhänge dürste interessieren, was im Oktober - Heft von „Westermanns Monatsheften" schon im Jahre 1866 über die Zucht der Blumenzwiebeln in Deutschland geschrieben wurde. Die erste Tulpe kam im Jahre 1559 nach Deutschland, und zwar nach Augsburg. In Wien kannte man im Jahre 1614 erst drei einfache und eine gefüllte Varietät. Die eigentliche Blumenzwiebelkultur ist höchstwahrscheinlich in Berlin durch französische Einwanderer, die sich nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes hier ansiedelten, eiugcführt worden. Einer der eifrigsten Förderer dieser Kultur, der auch reiche Erfahrungen auf diesem Gebiete besaß, war David Bouche, der 1740 in Berlin die erste Hyazinthenausstellung veranstaltete. Wie bei allen Blnmen, die eine allgemeine Verbreitung auf die Dauer gefunden haben, läßt sich auch in der Hynzinthenkultur ein Auf- und Abschwankcn der Zuneigung des Publikums Nachweisen. Besonderen Aufschwung nahm die Kultur in den 30—40er Jahren. In dieser Zeit war Moe- ves einer der bedeutendsten Blumenzüchter. Er hatte 2000 Ouadrat- ruten allein mit Zwiebeln besetzt, Hyazinthen mehr als 2 Millionen, und davon verlauste er jährlich 600 000 Stück. Im Jahre 1866 wurden in Berlin fast 25 Morgen Land der Kultur von Blumenzwiebeln gewidmet. Der niedrigste Preis für das Hundert Zwiebeln betrug 5 Taler. Mit Tulpen wurden 5—51"/- Morgen Land bepflanzt. Der Boden muß sandig sein, aber doch feuchten Untergrund haben. Daher waren nur auf der Südostseite der Stadt Kulturen zu finden. Die bedeutendsten Gärtnereien, die sich mit der Blumenzwiebelkultur befaßten, waren Späth, Friebel, Chone, Christoph, de la Croix, Limprecht, George, Scholtz, Huck. Die Gründe, die den Rückgang der Blumenzwiebelkultur in der Umgebung von Berlin veranlaßten, dürften bekannt sein. Der wichtigste war die Tatsache der Grundwassersenkung in den früher zur Blumenzwiebelkultur benutzten Gärten. In Ostsriesland, an der Weser und in Holstein siud neue Gebiete gefunden worden, die sich zu dieser Kultur eignen. Es ist zn hoffen, daß die deutsche Blumen zwiebelkultur sich weiter gut entwickelt und cs ermöglicht, daß we nigstens ein Teil des obengenannten Kapitals dein Land erhalten bleibt. Versuche über die Treibfähigkeit deutscher Tulpenzwiebeln Seit 1927 werden auf den Versuchsfeldern der Dahlcmer Lchr- nnd Forschnngsanstalt für Gartenbau in Großbeeren Blumenzwie- bclanbanversnche durchgeführt. Im Winter 1930/31 wurden daselbst Versuche über die Treibfähiglcit der hiesigen und holländische» Tul penzwiebeln angestellt. Diese Versuche wurden außerdem noch in zwei Erwerbsgärtuereien zur Kontrolle mit durchgeführt. Die holländischen Zwiebeln wurde» von zwei verschiedenen Firmen be zogen und getrennt geprüft. Bei den zuerst blühenden Zwiebeln der jeweiligen Hcrkünfte wurden die Blüten ausgczählt und in Prozent aller Zwiebeln ausgerechnet. Nach den Beobachtungen ergab sich, daß die hiesige Zwiebel der holländischen um I bis 3 Tage vor aus ist. Bei 85Prozentigem Erblühen der hiesigen Zwiebeln waren erst 20 Prozent der Zwiebeln holländischer Herkunft erblüht. Was die Sorten anbelangt, so bewährten sich „Puurbaak" und „Cramoisi Brillant" am besten auf sandigem Boden nnOTJ) bis 1,5 Meter Grundwasserstand. „Murillo" und „Thcerose" lieferten hingegen bessere Treibcrgcbmsse auf Humosem Boden mit regulier barem Grundwasserstand von 0,6 bis 0,8 Meter. Die,Sorten „Azalea", „Gelder Prinz", „Vernnllou Brillant" und „Prinz von Oesterreich" wiederuni zeigten die besten Treibcrgcbnisse ans feucht- humosem Sand mit 0,6 bis 0,8 Meter Grundwasserspiegel. Unter den Kulturmaßnahmen zeigt sich die Bodenbedeckung als nachteilig für die Treiberei. Ferner hat sich die richtige Bekämpfung von Unkraut, Schädlingen und Krankheiten günstig auf die Trei berei nusgewirkt, so u. a. das Abbrühen der Zwiebeln 3 Stunden lang bei 40 Grad Celsius. Die Versuchscrgebnisse sind in solgender Tabelle zusammengcfaßt: Sorte Herkunft Länge der Triebe nach Entnahin« aus dem Einschlag Datum Zahl der er blühten Tulpen Bemerkungen Vuurbaak Holland X „ r> Großbeeren 5,2 ein 5,0 „ 7,2 4. II. 4. II. 4. II. 0°/«I 14°/«/ 85°/« viel gelbe Spitzen an den BUUen- bläNern gelbe Spitzen schien saft ganz Eramoisi Brill. Holland X Großbeeren 4,0 cnr 4,8 ,, 6,1 „ 4. II. 4. II. 4. II. 21»/o 10«/ä 96°/a 2°/v Ausfall 4«/v Ausfall Prinz v. Oesterreich Holland X „ I> Großbeeren 4,7 c m 4,3 „ 7,9 „ 4. II. 4. II 4. II 19«/o O°/v 73"/v 1°/v Ausfall Bermillon Brillant Holland l> Großbeeren 8,6 cm 9,8 „ 2. II. 2. II 56°/v 98«/« 16°/« Ausfall 2°/v Ausfall Murillo Holland X Großbeeren 4,5 cm 6,4 „ 4. II. 4. II. 44°/« 78°/v 8°/v Ausfall Im Mittel aller Sorten wurde Holland X Holland U Großbeeren 4,6 am folgendes feftgestellt: ! — 21°/« 2»/« Ausfall — 20°/« 4,5"/o Ausfall s — 86°/« 1,4«/v Ausfall Von Dr. I. Reinhold, Großbeeren bei Berlin Referat aus „Der Blumen- und Pflanzenbau" 1931, S. 51 Tulpenzwiebelkultur in Deutschland Das Problem der Blumeuzwiebelkulturen in Deutschland ist nach dem Krieg zur immer dringenderen Tagesfrage für den deutschen Gartenbau geworden. Die Versuche der letzten Jahre haben ergeben, daß bezüglich des Anbaues von Hyazinthen noch manche Schwierigkeiten zu überwin den sind. Hingegen ist bewiesen, daß der Tulpenzwiebelanbau in Deutschland durchaus möglich ist und gnte Ergebnisse zeitigt. Den noch liegen teilweise Mißerfolge vor. Man hat die verschiedensten Umstände dafür verantwortlich gemacht, so z. B- die Winterkälte. Aber zu einem endgültigen Schluß konnte nian nicht kommen. Auf den Versuchsfeldern in Großbeeren bei Berlin, sowie in Schülp in Schleswig-Holstein haben sich die Tulpen trotz der grimmigen Kälte im Winter 1928/29 vorzüglich gehalten, während anderwärts ein großer Ausfall zu verzeichnen war. Also müssen noch irgendwelche anderen Faktoren mitsprechcn. Das nächstlicgendste, was aber sonst übersehen wird, ist doch wohl, daß man bei Mißerfolgen in gärt nerischen Kulturen zunächst den Kulturansprüchen der betr. Pftan- zcnart weitestgehend Rechnung trägt. Das Wesentlichste für die Tul- pcr^wicbelkultur wird als bekannt vorausgesetzt. Die Ansprüche, die die Tulpe an den Boden stellt, sind nicht sehr groß. Wir finden gute Kulturen auf humosem lehmig-sandigem Boden, wie in Schülp (Holstein), auf schwerem Boden sogar, wie in Bunderhammrich (Ostsriesland) und auch ans Nicderungsmoorboden, wie in Groß beeren. Die Treibfähigkcit zeigte keine besonderen Unterschiede zwi schen Sand und Moor. Die Bodenbearbeitung muß zweckmäßig 40 Zentimeter tief erfolgen. Es hat sich ferner herausgestellt, daß ein Grundwasserstand von 0,8 bis 1,0 Meter Tiefe und schwach alka lische Bodcurcaktion die optimalen Verhältnisse sür die Tulpenzwie beln darstcllen. Als sehr wichtige Maßnahme gilt das sorgfältige Planieren der Beete, die man zweckmäßigcrwcise mit leichtem Ge fälle anlcgt, nm jeder stauenden Nässe (in Form von Pfützen) vor zubeugen. Denn sonst versauert die Erde zu leicht und die Kulturen gehen zugrunde. Das Abbecke»'der Beete mit Torfmull verhindert übermäßiges Austrocknen und gleichzeitig den Uukrautwnchs. Bei Anlage neuer Tulpenkulturen kann nicht genug darauf hin- gewicfcn werden, nur mit blühfähiger Ware zu beginnen. Man hat dadurch die Gewähr, Zwiebeln aus gesunden Kulturen zu erhal ten. Aber nur zu leicht läßt sich der Anfänger verleiten, „ablaufende Hektoliterware" aus Holland zu beziehen. Es hat damit nämlich zweierlei Bewandtnis: Einmal können die Zwiebeln krank sein, und die holländischen Züchter suchen sich ihrer auf diese Weise zu ent ledigen. Zum anderen können es sogenannte „Diebe" sein, wie der Holländer sagt, die nur Brntzwicbeln, aber selten Blüher hervor bringen. Der deutsche Gärtner wundert sich dann, daß seine Tulpen- zwiebelknltnren nicht gedeihen und bezeichnet sie als „nicht lohnend", Dem Anfänger kann also nochmals nur geraten werden: Eine gute, wenn auch weniger umfangreiche Kultur durch Bezug bester blüh fähiger Ware nnzulegen. Wenn auch di" Anlagekosten teurer sind, so kann kein Gärtner das große Risiko, das man sonst auf sich nimmt, unter den heutigen Verhältnissen tragen. Von Dr. I. Reinhold, Großbeeren Referat aus „Der Blumen- und Pflanzenbail" 1929, S. 157 Tulpen und Topfrosen im Palmengar len zu Frankfurt a. M. Im Lauf des Mai fanden im Frankfurter Palmengarten zwei kleine Ausstellungen statt, eine Tulpen- und eine Topsrojenschau. Beide waren trotz schlechten Wetters sehr stark besucht. Besonders die Topfrosenschau lenkte die Aufmerksamkeit des großen Publikums auf sich. Die Tulpenschau war von den nordwestdeutschen Blumen- zwiebelkulturen und einigen holländischen Firmen beschickt. Unter den ausgestellten Tulpen, die der kühlen Witterung wegen nicht so reichhaltig im Sortiment waren, wie man erwartet hatte, sielen einige Sorten besonders auf. Von Darwintulpen die riesenblumige, dunkelblutrote „Mahagony", gute Sorten aus der neuen Klasse der Triumphtulpen, wie auch die einfache Tulpe „Sunburst", deren sehr großblumige, gelbe Blüten schön rot geflammt sind. Von Narzissen waren nur solche der Poetazgruppe zu sehen, deren Sorten ein ander aber ungemein ähnelten. Eine radikale Sichtung des Sorti ments wäre wünschenswert. Außer Tulpen und Narzissen waren noch gute Anemonen und Ranunkeln ausgestellt. Ans der Topfrosenschau waren mehrere tausend Rosen in mehr als 50 Sorten zu sehen. Alle diese Rosen, die von den Firmen Egen der, Endlich, Greul, Kauth, Weigand und Wirtz L Eicke zur Ver fügung gestellt worden waren, wurden im Palmcngarten ein Jahr vorkultiviert und dann in diesem Winter zur Treiberei gebracht. Die Pslanzen waren äußerst wüchsig und gesund, vollkommen mehl- lau- und ungezieferfrei. Es waren meist neuere Sorten, darunter auch solche, die im allgemeinen nicht zu Treibzwccken Verwendung finden und die darum auch weniger gute Ergebnisse zeitigten. Doch bei einer solchen Topsrosenschau, die ja in der Hauptsache auf den Laien zugefchnitten ist, kommt es auf eine große Menge verschieden ster Sorten an. Denn die meisten interessierten Laien — und diese sind vielfach Kleingartenbesitzer — betrachten die Rosen auf einer solchen Schau nur mit dem Gedanken an den eigenen Garten und wie sie sich dort ausnehmen werden. Auf Sorten sei hier nicht näher eingegangen. Doch bedaure ich immer wieder zweierlei bei den mei sten unserer neuen Rofenzüchtungen: Einmal die mangelhafte Fül lung und der den meisten fehlende oder doch sehr schwache Duft. Eine der besten Rosen auf der Ausstellung, bei der Stiel, Füllung, Duft, Gesundheit und Treibfähigkeit gleich gut Ware», ist die Weigandsche Züchtung „Frau E. Weigand", tiesgoldgelb. Sie ist zweifellos die beste aller in diesem Jahr im Palmengarten ausgestellten Rosen gewesen. Eine solche Topsrosenschau könnte man öfter veranstalten, da das Interesse des Publikums dafür außerordentlich groß ist. Im nächsten Frühjahr soll im Frankfurter Palmcngartcn wieder eine solche Schau stattfinden, auf der auch getriebene Hochstamm- und Rank rosen in größeren, Maße gezeigt werden sollen. blocke. Für den Inhalt verantwortlich: K. Weinhausen, Berlin-Tcmpelhos. Die nächste Nummer dieser Beilage erscheint nm 28. Juli 1932.
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