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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
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Band
Band 1932
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Reichsernährungsminister Krh. von Braun hat das Wort Däimne, die man aus einem falschen Glauben an Idie Vernunft der Menschheit nicht zu verstärken Australien Japan . Hierfür stieg seit . . von 14 000 1 auf . von 240 000 t auf 1910 in: British Indien . . . von 63 000 1 auf 600 000 t 350 000 t 2 300 000 t könrALberg ^knaaramt LUtau vom 75. 6. btL rum 75. 7. Antu-ortüarteri an Lanctesve^bäntts ro/om rurüc^Lenctenk kts!I6üngsr pselrctung bk«r6v«1ung Kuli<lung un«r gemirektsn vung in bester Husliiät un6 jeciec ^swiinscbten dienxs liskern oUngerks»«!«! ». S. SsrNi, 0 17, p«r,ius»tr. 10-1Z leiepbon: ^näisss 2508/09 daran, im eigenen Lande eine grundsätzliche Umstellung vorzunehmen, solange sie es wa gen dürfen, durch ihre amtlichen Vertreter zu fordern, daß Deutschland, ausgerechnet das ärmste Land, seine Tore weit aufmacht und den eigenen Anbau zugrunde gehen läßt, um ihnen den Absatz zu sichern. Da ist nichts von Objek tivität z.u finden. Helfen Bitten nicht, so kommt man mit Drohungen, denn gar zu lange war man gewöhnt, daß Deutschland ohne Zögern nachgab. Schon wird gemunkelt — wir hoffen, daß es nicht Wahrheit ist! —, daß deutscherseits geprüft wird, wie man ohne Ab änderung der Devisenbestimmungen auf dem Wege des direkten Austausches von deutschen Jndustrieprodukten gegen ausländische Agrar erzeugnisse gewissen Staaten entgegenkommen kann. Aus Italien wird berichtet, daß deutsche Zusagen des Entgegenkommens auf dem Ge biet des Gartenbaues vorlägen und daß des halb der Zeitungskrieg gegen Deutschland ab- also rund auf das lOfachc. Achnliche Entwicklungen sind bei fast allen In dustriezweigen . zu beobachten. Angesichts dieser Strukturlvandlungen in der Weltwirtschaft wird es auf die Dauer sehr schwer sein, den Auslandsmarkt auch nur Annähernd in. ftüHercm Umfang zrr'eWwrn. So kam es Zn einem förmlichen Zu- sätNMcnbrüch der Weltwirtschaft, der binnen weniger Jahre zu einer Halbierung des Welthandelsumsatzes führte. Diese Vorgänge lagen seit Jahren klar und offen zu Tagefi Man begegnete ihnen aber nicht rechtzeitig durch wirksame Schutzmaßnahmen. Der Schutz der Getreidewirtschaft, der den deutschen Getreidebau im wesentlichen vor den Auswirkungen der Weltkrise bewahrte, beweist, welche Wirts ch a f Es-pw l irischen Mögli ch k e iten in entsprechender Weise auch auf den ande r n Gebieten bestanden. Nur allzu lange gab man den deutschen Markt schutzlos Len verheerenden Einflüssen der Weltkrise preis. Die Wogen der Weltkrise überfluteten die schwachen wagte. So wurde unser Binnenmarkt langsam, aber sicher, zermürbt. Seinen wichtigsten Faktor, die Landwirtschaft, ließ man Jähre hindurch seine Verluste durch Schuldenaufnahme decken. Die in der ganzen Weltwirtschaft herrschende Parole „Rette sich wer kann" schreibt uns zwangs läufig den künftigen Kurs unserer Wirtschaftspolitik vor. Der internationale Protektionismus verstärkt sich von Tag zu Tag, so daß es kaum noch möglich ist, die täglich gemeldeten neuen Schutzmaßnahmen in allen Ländern der Welt zu registrieren. Ms Folge dieses allgemeinen Vorgehens mutz selbst die Internationale Handelskam mer die erschütternde Tatsache fest- sbellen, daß 26 Prozent der deutschen Ausfuhr nach Ländern gehen, die keine Goldwährung mehr haben, 18 Prozent gehen nach Ländern mit straffer Devisenregelung, 16 Pro zent stoßen auf mengenmäßige Einsuhrkontingentie rung, 2?i> sind anderweit bedroht. Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, wenn unsere Ausfuhrüberschüsse von Monat zu Monat zurückgehen. Wie bedrohlich unsere Lage ist, zeigt schlaglichtartig die Tatsache, daß unsere Auslands verpflichtungen an Zins- und Tilgungsraten aus den Ausländsanleihen monatlich etwa 130 bis 180 Millionen Mark erfordern und demgegenüber unser Ausfuhrüberschutz in den letzten vier Monatendurch- schnittlich nur noch etwa 100 Millionen Mark be trug. Fast zwangsläufig muh sich aus dieser Situation heraus eine immer stärkere Schrumpfung unseres Devisenbestandes ergeben. Demnach ist eine Beschränkung unserer Einfuhr auch unerläßlich, um eine überstarke Inanspruchnahme unseres De visenbestandes zu verhindern. Vorbemerkung der Schriftleitung Die nachstehende, programmatische Rede des Herrn Reichsministers Frh. von Braun wurde am 16. JuNi 7932 auf der Tagung des Verbandes Rheinischer landwirtschaft licher Genossenschaften gehalten. Der Vor sitzende des Genossenschaftsverbandes, Frh. von Lüninch hatte in Anerkennung der Not wendigkeit der Gemeinschaftsarbeit zwischen den Genossenschaften und den freien Berufs- . organisationen den Reichsverband des deut schen Gartenbaues zu dieser durch die Rede des Reichsernährungsministers besonders be deutsamen Tagung eingeladen. Im Auftrage der z. Zt. im Urlaub befindlichen Präsiden ten vertrat Prof. Dr. Ebert den Reichsver band. Er hatte Gelegenheit, in längerer Aus sprache dem Herrn Reichsminister die Lage des Gartenbarres.zu schildern und die viel fachen Wünsche des Berufes vorzutragen. Daß der Herr Reichsminister gewillt ist, so weit es in seinen Kräften steht, dem Garten bau zu helfen, lassen bereits die nachstehen den Ausführungen erkennen. „Meine Herren, gern benütze ich die Gelegenheit, um als erste Dienstreise meiner Amtszeit einem Genoffenschastsvcrband einen Besuch abzustatten, mit dem ich bisher in unmittelbaren Beziehungen stand. Ich tue dies umso lieber, als es sich hier um ein Gebiet handelt, das heute zweifellos besonders schwer unter der Agrarkrise zu leiden hat. Was für ganz West-, Südwest- und Süddeutschland zu trifft, gilt im besonders hohen Maße gerade für die rheinische Landwirtschaft. Ihre Existenz st e h-t. u n d f ä l l t m ist. den Produkten der bäuerlichen B e r e d l u n g s w i r t s ch a f t. Es sind dies vor allein die Erzeug nisse der Viehwirtschaft, des Garten- und des Weinbaues. 70 bis 85 Prozent des Verkauss der landwirtschaftlichen Betriebe in den ge nannten Gebieten stammt aus der Erzeugung die ser Produkte. Für den Fpezialisierten reine n, G a r.t e n - und Meinbaubetrieb trifft dies naturgemäß erst recht zu. Wir sollten dies heute angesichts der Massen arbeitslosigkeit umso weniger vergessen, als es sich bei. der bäuerlichen Veredelungswirtschaft um die arbeitsintensivsten Zweige der Landwirtschaft über haupt handelt. Im Weinbau finden hunderttau sende von Menschen Arbeit und Brot. Der Gar te nb a u ;be sch äst t i g t auf der Flächen einheit etwa das 10 fache an Arbeits kräften, wie es in einer reinen Ge- ! treide-oder Weidewirtschaft möglich itaLsei Ulaanramt „ Vrank/urtM. IVest „ Urank/urt/äk. Au/lsnberrrL oom /. 6. bis rum Lö. 6. Tic Rc ichsr cgi'e ru ng hat deshalb auch in einer Kundgebung am 14. Juni 1932 erklärt, daß sie es angesichts, der ungeheuren Wirtschaftsnot für ihre unabweisbare Pflicht hält, die Wirtschaftsenergien des eige nen Landes zu mobilisieren und in erhöhtem Matze für die Verwertung der brachliegenden Arbeitskräfte nutzbar zu machen. Die. Regierung wird alles daransetzen, um neben der Pflege des Güter- austauscbcs der Länder untereinander durch eine zielbewusste Binnenmarktpolitik, insbesondere unter Zuhilfenahme des Arbeitsdienstes, durch geeignete Maßnahmen auf dem Gebiete der Siedlung und der bäuerlichen Veredelungswirtschaft die deutsche Wirtschaft einer allmählichen Gesundung entgegen- zuführeu. Es ist selbstverständlich, datz gerade in der gegen wärtigen Wirtschaftslage, in der unser Binnen markt, weil er nicht rechtzeitig gegen die verheeren den Wirkungen der Weltkrise abgericgelt wurde, stark geschwächt ist, die Rentabilität der Landwirt schaft nicht allein durch zoll- und handelspolitische Matznahmcn wieder hcrgestcllt werden kann. Tic Produktionskosten muffen mit allen verfügbaren Mitteln der Wirtschaftspolitik in ein tragbares Ver hältnis zu den Agrarprciscn gebracht werden. Die Betriebsmittclpreise und die Zins- und Steuer lasten sind dabei nicht zu umgehen. Zum Schluß möchte ich eins betonen: Wir alle wissen, daß der Kampf um die Wiedererringung der Ertragsfähigkeit der Landwirtschaft schwer und dornenvoll ist. Wir wissen aber auch, und das muß das deutsche Volk in seiner Gesamtheit erkennen, daß es bei der gegenwärtigen Lage der Weltwirt schaft eine wirtschaftliche Gesundung für unser Volk, soweit wir diese dem heimischen Boden innerhalb unserer -Grenzen abringen können, nur dann gibt, wenn wir die in unserem Lande vorhandenen Pro- duktionsmöglickkeiten, d. h. in erster Linie die land wirtschaftliche Erzeugung, weitgehend ausnutzen und rentabel machen. Eine wirtschaftlich- starke Landwirtschaft wird zur trei benden Kraft unserer gesamten Volk s w i r t s ch a f t w e r d e n. Ich hoffe, daß der uns jetzt ausgezwungene Weg nicht nur zu einer Besinnung auf die heimischen Wirtschaftskräfte führt, sondern unserem Volk auch wieder eine stärkere seelische Verbundenheit mit der Scholle gibt, ohne die eine seelische Wiedergeburt der Nation auf die Dauer nicht mög- lich ist". i krsZea km tuebker äs/ Lanckes/rTra/trümter. icokvL- Lcksttsnclseks SIW Vom ksiobsvsrbavä <kes äoulsebsv Larleabaus s. V. „äsu Urcvsrbsgsrlsubsubetrisbso rar äo godsllung srnptokleo . . Prospekt oo<l kluoter sat Wuvsvd rov 0. 1 Wlllrsi» S m. b. «., dleek. liokn8«ed<-rel, Hörstel I. IV ?7nanramt 6öx>ptnAen, Heilbronn, TuUuUAs- burg, KeutllnAen, Lckönkak, LtuttAart- Ämt, LtutlAart-IVorct, -Sück, -Ost, Tübln- K-en, IValbklngea nom 2. Vaü bis rum 7. 7.r§ten ernse/rsn l/erö/7emllr/mu^ t» /Vr. 72 Ne/ „(/arre/tbauwkrr- aaN /iarks/rmttte/lunL ckes üunckeLverbnn- Nes beaebken/ Oie verfluchte Objektivität! Es wäre unmöglich, daß sich der Deutsche einen Wahlspruch znlegen würde, wie ihn der , Engländer kennt: „Recht oder Unrecht — : mein Vaterland!" Gewiß, vom allgemein l menschlich-sittlichen Standpunkt aus betrachtet ' ist dieser Wahlspruch nicht schön. Das unbe- ° dingte Eintreten für die Verteidigung der Lan- desinteressen aber und, wenn es sein muß, auch : auf ungeradem Wege, hat jedoch etwas für sich. , Es ist die Anerkennung der Tatsache, daß nun ! einmal nicht alle Menschen Engel sind und daß daher in: Leben der Völker noch immer die Verteidigung des Vaterlandes oberster Grund satz sein muß. Der Krieg aller gegen alle ist noch nicht be endet, er wird jetzt nur mit andern Wassen geführt. Wir aber müssen feststellen, daß uns unsere verfluchte Objektivität im härtesten Schicksalskampf zur Untätigkeit kommen läßt. Geradezu krampfhaft sind wir bemüht, uns in die Jdeengänge unserer Gegner hineinzufin den, um ja nicht ihre Gefühle zu verletzen. Wir denken nicht daran, eine unseren Interessen naheliegende weite Auslegung einzelner Ver tragsbegriffe und Formulierungen zur Aner kennung zu bringen, sondern prüfen „objek tiv", daß nur ja jeder Buchstabe in engster ju ristischer Auslegung bestehen bleibt, und mag darüber die eigene Wirtschaft zugrunde gehen. Wenn es gilt, die Einfuhr bestimmter garten baulicher Zierpflanzen zu verhindern, im Han delsvertrag aber nur das Wort „Pflanzen" steht, dann ist es unsere Regierung, die in „objek tiver" Nachprüfung feststellt, daß es fraglich sei, ob hier Nutz- oder Zierpflanzen gemeint seien. Sie fordert nicht die Anerkennung ihrer Auf fassung, sondern fragt vorsichtig beim Gegner an, wie er das Wort auslegt. Wenn Frank reich und die Schweiz ohne Rücksicht auf be stehende Verträge eine Einsuhrkonlingentie- rung einführen, dann handeln wir nicht schlag artig mit der gleichen Waffe, sondern setzen erst ein paar objektiv denkende Juristen an, um Frankreich nachzuweisen, daß es unrecht tut. Während die ganze Welt von der Welle eines absoluten, subjektiv durchgeführten Pro tektionismus erfaßt ist und von ihm sich leiten läßt, bleibt Deutschland seiner Objektivität treu, hängt fest an dem Meistbegünstigungs verfahren, erhebt (natürlich nach strenger ob jektiver Prüfung der Sachlage) schüchterne Proteste und wundert sich, wenn die andern immer anspruchsvoller in ihren Forderungen werden. So war es bisher. Ob die neue Regierung endlich diese verfluchte, weil unsere Wirtschaft mordende Objektivität aufgeben wird? Wenn man die an anderer Stelle veröffentlichte Rede des Herrn Reichsernährungsministers liest, möchte die Hoffnung auskeimcn, daß endlich eine subjektivere Vertretung der deutschen In teressen aufkommen wird. Um nur zwei Län der herauszugreifen: Holland und Italien haben den Anbau ihrer gartenbaulichen Kul turen so ungeheuerlich ausgeweitet, daß sie nur einen Bruchteil der Ernte selbst verwenden können. Der Markt wird immer enger in sei ner Aufnahmefähigkeit. Aber sie denken nicht daß sich inzwischen in der ganzen Welt durchgrei fende Veränderungen vollzogen -hatten. nur ein Beispiel: die Stahlproduktion Wenn unsere Zoll- und Handelspolitik in nächster Zeit grundsätzlich lnunenmarktorientiert sein muß, so ist das nicht unser freier Wille, sondern von der Not diktiert. Es mutz auch einmal klargestellt werden. Latz gerade Deutschland gegenüber kein Anlaß besteht, sich irgendwie über wachsende Ein- fuhrschwicrigkeiten zu beklagen. Trotz der deut schen D e v i s e n b e s ch r ä n k u n g führte z. B. einesunscrer Nachbarländer in den e r st e n vier Monaten dieses Jahres erheblich größere Mengen an Gemüse n ach Deutschland ein als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die diesjährige Einfuhr aus dem b e t r e s f e n d-e n L a n d lag über der ent sprechenden des Vorjahres bei Weitzkohl um 1 <0 Prozent, bei Rot kohl um 40 Prozent, bei Zwiebeln um ^20 Prozent, bei Kartoffeln um 172 Prozent. Dieses starke Vordringen ausländischer Gcmüse- einfuhr, das sich selbstverständlich in den grenz nahen Gebieten besonders nachteilig bemerkbar macht, ist nicht etwa eine Folge man gelnder qualitativer Lei st ungen der deutschen Betriebe oder ungenügender einheimischer Erzeugung, sondern wird verursacht durch die ver schärften Absperrmaßnähmen der bisherigen Ab- irehmer, insbesondere von England und Frankreich. Der Protektionismus dritter Län der drängt die Produkte immer stärker auf den deutschen Markt. Angesichts der Tatsache, daß die Kaufkraft un serer städtischen Bevölkerung durch die Arbeits losigkeit und die Lohn- und Gehaltskürzungen der letzten Zeit erheblich geschwächt worden ist, wirkte das Zusammcnlrefscu der verstärkten Einfuhren mit der geschwächten Kaufkraft naturgemäß auch be sonders verhängnisvoll auf die Preisgestaltung am Kölner Markt und damit auf die rheinische Land wirtschaft und das rheinische Genossenschaftswesen. Durch derartige Vorgänge wird aber das Gegenteil dessen erreicht, was Deutschland braucht. Ter Kern unseres. Binnenmarktes., .die Landwirtschaft, wird iirütker tiefer in den SkrüLel herabgezogen. dem Preisindex für die landwirt schaftlichen Erzeugnisse (bei 93) von etwa 30 Punkten. Diese Lage muß zwangs läufig zu einer-Schwächung unseres Binnenmark tes führen. Hier liegt eine der entscheidenden Ur sachen der Arbeitslosigkeit. Nach Feststellungen von industrieller Seite sind durch den Rückgang unserer Ausfuhr seit 1930 eine Million Menschen arbeits los geworden. Rechnet man demnach, daß der seil dem Höhepunkt unserer Ausfuhr im Jahre 1929 verursachte Ausfuhrrückgang 1,5 Millionen Men schen arbeitslos gemacht hat und veranschlagt man, hoch gegriffen, die saisonmäßige Arbeitslosigkeit mit einer Million Menschen, so ergibt sich, daß von der Gesamtarbeitslosigkeit im vergangenen Winter etwa 3^ Millionen Menschen durch die Zerrüt tung unseres Binnenmarktes arbeitslos wurden. Diese Zerrüttung unseres Binnen marktes ist-also nicht nur eine Folge der Weltwirtschaftskrise, sondern eine Folge der Tribute und nicht zu letzt eine Folge einer den Binnen- marktnichtgenügendberücksichtigen- den Wirtschaftspolitik der letzten 15 Jahre. Diese stand noch völlig im Bannkreis von Gedankengängen der Vorkriegszeit. Man glaubte, daß die rapide Entwicklung Ler Weltwirtschaft, die wir in den Jahrzehnten vor dem Kriege zu ver zeichnen hatten, sich in ungemindertem Tempo nach dem Kriege fortsetzen würde. Man übersah dabei, ist- Gerade Ihnen brauche ich nicht erst zu sagen, wie verhängnisvoll sich die Absatzverhältniffe für die typisch bäuerlichen Erzeugnisse unserer Land wirtschaft gestaltet haben. In der breiten Oeffent- lichkeit sind diese unglückseligen Zustände, die sich in unseren bäuerlichen Wirtschaften herausgebildet haben, aber noch immer nicht genügend bekannt. Infolgedessen sehe ich mich auch heute wieder ge zwungen, auf diese Not mit aller Offenheit und Nachdruck hinzuweisen. Es ist für den Bauer ein unerträglicher Zustand, wenn die Viehpreise nur 50 Prozent der Produktionskosten decken und wenn die Mchpreise sich, wie wir es in vielen Gegenden Deutschlands beobachten können, in einem ähnlichen Verhältnis zu den Produktionskosten bewegen. Es ist auch nicht tragbar, wenn die Preise für die ver schiedensten Gemüsearten heute um 160 bis 350 Prozent unter den entsprechenden Preisen des Jah res 1924 liegen. Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, wenn die Verschuldung in den bäuerlichen Gebieten West- uud Süddeutschlands in den beiden letzten Jahren scvneller wächst als,m Osten. Es ist auch kein Wun der, wenn in Westdeutschland nahezu 2 Millionen Morgen Lcknd zu mehr als 150 Prozent des Ein heitswertes verschuldet sind. Es ist auch nicht er staunlich, wenn 55 Prozent der Frühgemüseanbauer zu mehr als 100 Prozent des Einheitswertcs ver schuldet sind. Es erscheint uns leider nur allzu wahr, wenn nach den neuesten Buchführungsergeb- nisscn des Deutschen Landwirtschaftsrats nur noch ls aller landwirtschaftlichen Betriebe in der Lage ist, die Zinsen für die ausgenommenen Schulden aus . den Reinerträgen zu bezahlen. Seit etwa 5 Jahren klafft für die gesamte deutsche Landwirt schaft die Preisschere. Es besteht ein Miß verhältnis zwischen dem Index der landwirtschaftlichen Produktions erfordernisse der bei 123 liegt und Id 40 1000?5 e.v., scrrt.idl diw 40
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