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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
-
Band
Band 1932
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- Gartenbauwirtschaft
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Oie Garten-avwlrischaft können. Der Mischmasch von Menschen ver schiedenster Abstammung und Bildungsschich ten bedarf gewisser Richtlinien, damit ihre Friedhöfe einen einheitlich würdigen .luSdruck erhalten. Es widerspricht aber den Er fahrungstatsachen, wenn von einigen Verfechtern des Fried hofsmonopols die Behauptung a u f g e st e l l t w i r d, d a ß n u r m i t H i l f e des MonoPols der F r i e d ho f s k u n st gedient werden kann. All die vielen süddeutschen Friedhöfe, auf denen nach wenigen, richtunggebenden Ein schränkungen die erwerbstätigen Friedhofs gärtner die Grabstellen im Auftrage und'im Sinne der .v inter''liehenen bepflanzen und pflegen, beweisen die Unrichtigkeit dieser Be hauptung. Im vorigen Fahre besuchte ich mit einer Anzahl süddeutscher Friedhofsgärlner die nach den Grundsätzen der Monopolwietschast verwaltet.!: Friedhöfe einer ostdeutschen Groß stadt. Wir alle waren entsetzt und tief erschüt tert über das, was wir dort sahen. Dieser F ä Kundgebung über die Lage des Frühgemüse baues am Mittwoch, dem 18. Mai, 18 Uhr, in Berlin im Lehrerver einshaus, Aleranderplah Veranstaltet von der Notgemeinschaft deutscher Frühgemüseanbaucr und dem Landesverband Ber lin-Brandenburg im Rcichsoerband des deutschen Gartenbaues e. B. 1. Erössnung durch den Draschen m des Lan desverbandes Berlin-Brandenburg im Reichs verband des deutschen Gartenbaues, Herrn Bloßsel d-Potsdam. S. Vortrog über: „Die Notlage der Frühgcmüse- onba ", ihre Ursachen und Mittel zu ihrer Milderung". Redner: Herr Gartenbaadirektor G r o b b e n-Altlangsow, Vorschender der Not- gemcinschast deutscher Frühgem 'jeanbauer. 3. Aussprache. 4. Annahme einer Entschließung. Unvergorener Vergorener Pslanzenfchutzliche Verordnungen und Gesetze Frankreich: Verbot der Ein- und Durch fuhr von Pflanzen, Pflanzen teilen und Früchten, mit denen die San Jose- Schildlaus nach Frankreich ein ge schleppt werden kann. Auf Grund der am 6. März 1932 von Frankreich erlassenen Verord nung dürfen aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien, China, Japan und Neuseeland nach Frankreich weder ein- noch durchgefuhrt werden: Lebende Pflanzen und Teile lebender Pflanzen ein schließlich von frischen Früchten (Bäume und Sträucher, Baumschulerzeugnissc, Stecklinge und andere Pflanzenteile) Die" Einfuhr von " frischen Früchten, die aus anderen als den vorgenannten Ländern — also auch Deutschland — stammen, find nur gestattet, wenn den Sendungen ein Ur sprungszeugnis beigegeben wird, in dem die zustän dige Behörde den Erzeugungsort angibt. Wie wir soeben erfahren, soll die Einfuhr von frischen Früchten aus den Ländern, aus oenen auf Grund der am 6. 3. 32 erlassenen Verordnung auf Grund einer Verordnung vom 15. 3. 32 unter be stimmten Bedingungen möglich sei. Ta diese Ver ordnung jedoch deutsche Handelsinteressen nicht berührt, gehen wir auf sie nicht näher ein. tlos. Vorsicht beim Spargclcxport nach Dänemark! In seiner Nr. 18 veröffentlicht „Der Früchte handel" folgende Zuschrift einer dänischen Import firma: „Infolge verschiedener Anfragen aus Deutschland möchten wir Sie bitten, Ihre Leser darauf auf merksam zu machen, daß ein Export nach Däne mark nur dann gestattet ist, wenn dem Importeur von der Regierung eine besondere Einfuhr- erlaub nis erteilt worden ist, ein sogenanntes „Baluta - Atte st". Wir haben um Erteilung von Valuta-Attesten für Spargel aus Deutschland nachgcsucht, doch ist uns die Genehmigung verweigert wor den. Auch anderen Firmen "hat man keine Einfuhr gestattet. Lediglich den Konservenfabriken hat man, soweit wir wissen, die Genehmigung erteilt, deut schen Lpargel zu verarbeiten. Wir empfehlen den deutschen Exporteuren des halb sich genau zu erkundigen, ob die Einfuhr nach Dänemark möglich ist, bevor sie Ware nach hier auf den Weg bringen. Ohne Valuta-Attest wird leine Ware von der Zollbehörde zur Einfuhr zugelasscn." Spargclabsatz im nicdcrrhcinisch - westfälischen Industriegebiet. Bekanntlich wird vöm ReichSverbaud der deut schen landwirtschaftlichen Genossenschaften — Raiff eisen — in Verbindung mit dem Reichsvcrband des Deutschen Gartenbaues wieder, wie im Vorjahr, eine besondere Spargclattion für das uiederrh.- westf. Industriegebiet durchgcführt. Aus den Ver steigerungen in'Krefeld, Raisdorf, Mörs und durch die Oga-Tortmund werden wieder erhebliche Men gen Spargel aus Hannover und der Altmark um gesetzt werden. Außerdem sind gleichfalls große Spargelmengen aus anderen Gegenden Deutschlands, so z. B. Braunschweig, Hessen usw., zu erwarten. Es muß wieder, wie im Vorjahr, mit verhältnismäßig niedrigen Preisen gerechnet werden, 11m aber das Preisniveau nicht "über ein bestimmtes Maß her unterzudrücken, muß dringend davor gewarnt wer den, Spargel ohne feste Abnehmer in Kommission in das uiederrh.-westf. Industriegebiet zu schicken. Infolge der schwierigen finanziellen Lage ist ein Teil des Handels naturgemäß nicht oder nur in geringem Umfange zahlungsfähig. Die Erzeugerschaft muß daher schon aus diesem Grunde äußerste Vorsicht walten lassen und nach Möglich keit nur an bekannte Abnehmer ihre Ware senden, über deren Zahlungsfähigkeit vorher eine ein gehende Auskunft eingeholt worden ist. steht nicht vereinzelt du, während es ans der anderen Seite nicht an Friedhöfen fehlt, auf denen erfahrene erwerbstätige Friedhofsgärt- ner unbehindert tätig sein dürfen und die gerade deshalb a'en Anforderungen zeitge- i äßer Friedhofsreforni entsprechen. Das Fricdhofswesen ist durch die Mvnopol- bestrebungen zu einer Wirtschaftsfragc ge- mach! worden. Kommunen und selbst Kärcheu- gemeinden wellen am Friedhof verdienen, in dem sie unter Vergewaltigung des Empfin dens der Hin'erblichenen und unter Ausschal tung jedweden Wettbewerbes Gebühren von den EralG-n^ -„pabcrn erzwingen. Die deutschen Friedhofsgärtner Hand 'n in Wal nehmung berechtigter Interessen, wenn sie sich gegen die Verdrängung von den Fried höfen wehren. Wer aber, wie es in neuerer Zeit häufiger geschehen ist, der Monopolbe- strebuug das Wort redet und dabei die hun dertfach widerlegte Behar -ng aufstellt, nun mit Hilfe des Monopols sei die erforderliche n.dhofö:eform durchführbar, handelt leicht fertig. XVeiiibousen Neuheitenprüfung Es werden noch Anmeldungen entgegen- genommcn für die Neuheitenprüfung von Fchsien, Pelargonien, Chrysan themum. Tie Hauptgeschästsstelle Was brachte der 11. Kurzlehrgang sür Früh- und Treibgcmüscbau an der rheinischen Lehr anstalt sür Gemüsebau in Straelen? Anfang dieses Jahres fand unter Leitung von Direktor Lisges der für unseren deutschen "Früh gemüsebau wichtige 11. Kurzlehrgong in Straelen statt. Die Teilnehmerzahl — nahezu 100 — spricht für die Bedeutung dieser Veranstaltung, .die mehr ist als ein Lehrgang schlechtweg. Hier wurden keine Kulturrezepte mechanisch vermittelt, sondern Wege gezeigt, die den Erwerbsgemüsezüchter nicht nur vor dem völligen Ruin bewahren, sondern die zur Ueberwindung aller Schwierigkeiten führen sollen. Die in zielbewußter Versuchsarbeit praktisch er probten Grundregeln der Wissenschaft und mannig fachen technischen Hilfsmittel wurden von ausge zeichneten Fachleuten vorgetragen und im Betriebe der Anstalt praktisch vorgesührt. Der Begründer und Organisator des Gemüse baues im Straelener Bezirk, Direktor Tenhhaefs, Berlin, der auch die erste Gemüseversteigerung nach holländischem Muster mit einfachen Hilfsmitteln in Deutschland ins Leben rief, und dessen Initiative Straelen seine Lehranstalt für Gemüsebau mit daran angeschlossenem 10 Morgen großen Ver suchsbetrieb verdankt, gab eingangs ein klares Bild von der katastrophalen Lage des Berufsstandes. Durch die ungerechtfertigte gewaltige Gemüseein fuhr aus dem Auslande werden dem deutschen Ge müsezüchter die Spitzenpreise für Erstlingserzeug nisse, auf die jeder einzelne in seinem Streben nach Rentabilität seiner Arbeit angewiesen ist, ge nommen, die Marktlage wird so unübersichtlich- daß jede Kalkulation fast zur Unmöglichkeit geworden ist. Da die staatlichen Hilfsmaßnahmen in Form der bekannten Kredite auf die Dauer für beide Teile nicbt tragbar und auch Zölle aus wirtschaftspoliti schen Gründen nicht immer diskutabel seien, so müßten mit Nachdruck zur Zeit der „Schwemmen" Einfuhrsperren gefordert werden. Letzten Endes aber sei Selbsthilfe in Form schärfster Disziplin in anban- und cibsntzorgauisatorischer Hinsicht mehr denn je das Gebot der Stunde. Besonders zu be tonen sei das erzieherische Moment des auf Anlie- feruugszwnug aller Mitglieder basierenden genos senschaftlichen Absatzes durch Erzeugerverstcige- rungeu. Mit diesen Ausführungen über wirtschaftspoli tische und organisatorische Maßnahmen, die in der Forderung nach Rentabilität unserer schweren be rufsständischen Arbeit gipfelten, war das Funda ment gelegt, auf dem die vorwiegend technisch orientierten Ausführungen des Lehrkörpers der An stalt und weiterer namhafter Fachleute aufbauten. Von die Rentabilität bedingenden Faktoren, die eingehend besprochen wurden, seien genannt: 1. Wirtschaftliche Sparsamkeit auf allen Gebieten, 2. Restlose Ausnutzung aller technischen Möglich ¬ keiten zur Produktionssörderung, besonders in qualitativer Hinsicht, bei gleichzeitiger Anpas sung an die jeweilige Marktlage (Koujuuktur- anSnutznng). Hierher gehören: Kenntnis der Kulturansprüche der jeweiligen Arten, genaue Sorten- nnd Samen kunde, reichliche, aber wirtschaftliche nnd physiolo gisch zweckmäßige Düngung, planmäßige Durchfüh rung regelmäßiger Schädlingsbekämpfung (zweck mäßig vorbeugender Art), Kenntnis der verschie denen Gewächshaustypcn, Hciznngssystcmc, ein schlägiger Maschinen und Geräte nnd deren Wirt schaftlichkeit, schließlich auch die Fähigkeit, ans der Entwicklung der Marktlage und Preisbildung Schlußfolgerungen für die Organisation des Be triebes zu ziehen. Die Bestrebnngcn der Rheinischen Lehranstalt sür Gemüsebau iu Straelen zur Förderung unseres einheimischen Gemüsebaues haben im dortigen Be zirk bereits reiche Früchte getragen. Es sind das die segensreichen Auswirkungen des sogenannten „Straelener Programms", das dem ausländischen Gemüse zu jeder Jahreszeit ein mindestens eben bürtiges deutsches Erzeugnis entgegensetzen will, und die bisherigen Lücken in der Marktbclieferung überbrücken. So ist Straelen den sich in deutschen Gauen zahlreich entwickelnden mngen Gemüsean bangebieten Vorbild geworden, und die große Zahl fortschrittlicher Kräfte des Berufsstandes, die all jährlich zum Kurzlehrgang nach Straelen eilen, kehren mit neuem Rüstzeug als Förderer unserer einheimischen Gemüseerzeugung in ihre Betriebe zurück, jeder als geschulter Kämpfer in dem so schweren.Ringen, deutsches Volk aus deutscher Scholle zu ernähren. Die alarmierenden Nachrichten über die kata nnd auch Erd- nach Karlo kraut mit Kartoffelkäfern und Eiern und Larven des Kartoffelkäfer» Puppe de» Kartoffelkäfer» in der Erde. Frühjahr, nach dem Auslaufen der Kartof feln, kommen die Käfer aus den Winlerverstccken im Erdboden hervor und befresten die jungen Knr- tosfelblälter vom Rande her. Fehlen ausreichende Mengen von Kartoffeln, fo werden auch andere Nachtschattengewächse (Tomaten, Auberginen, Ta- dem Verlassen der Winterlager beginnen die Weib chen mit der Eiablage. Die Eier sind walzenförmig, mit abgerundeten Enden, dottergelb und etwa 1,5 mm lang. Sie werden in Häufchen von 12—30 Stück dicht neben einander, ansrecht stehend an der Unterseite der Blätter angeheftet. Das Weibchen ist überaus fruchtbar, denn es legt im Durchschnitt 500 bis 1000 Eier. Man hat "sogar bis zu 1879 Eier bei einem Weibchen gezählt und beobachtet, daß Weib chen, die im Herbst mit der Eiablage begonnen hatten, das Legegeschäfl nach der Winterruhe fort setzten. In der Hauptlegezeit kann ein Weibchen über 100 Eier an einem Tage absetzen. Das Ei reift in 1—8 Tagen heran und wird von einer zunächst blutroten Larve verlassen, die später während des Heramvachscns sich ratgelb bis orangegclb verfärbt. Sie erreicht eine Länge von 12 mni und hat eine birnenförmige, nach hinten verjüngte Körperform, an der die Gliederung der Körpcrringc deutlich erkennbar ist. Ihr Kopf, ihre sechs Beine nnd zwei Reihen warzenähnlichcr, run der Flecken an beiden Körperseiten sind schwarz. Die sehr gefräßige Larve nährt sich wie der Käfer vom Laub der Kartoffeln oder anderer Nachtschat tengewächse, und zwar durchlöchert sie zunächst die Blattfläche, um später das Blattgrün vom Blatt rande her zu verzehren. Nach 16 Dogen ist sie aus gewachsen. Sie geht dann in die Erde, wo sie sich iu einer Tiefe von etwa 20 cm in einer selbstge- scrtigten Höhle in die mennigrote, 9—10 mm lange Puppe umwandelt. Die Pnppenrnhe dauert etwa 11 Tage. Nach dieser Zeit kommt der voll entwickelte Käser wie der aus der Erde hervor und das gleiche Spiel beginnt von vorn. Bei der verhältnismäßig kur zen Entwicklungszeit des Tieres von 35—40 Tagen können, je nach der Gunst oder Ungunst der klima tischen Verhältnisse, 2—3, auch 4 Generationen während einer Vegetationsperiode zur Entwicklung kommen. Die letzte Käfergeueraüon geht im Herbst (Oktober—November) wieder in den Erdboden, wo die Tiere in einer Tiefe von 50—70 cm die Winterruhe verbringen. Der Schaden, den die Käser und Larven durch ihren Fraß anrichten, ist sehr groß. Bei starkem Befall können die Kartoffelfelder in kurzer Zeit vollständig kahl gefressen werden; die notwendige Folge des Blattverlustes der Pflanzen ist das Aus bleiben der Knollenbildung, d. h. das Ausbleiben der Ernte. Wie viel von den Nachkommen eines einzigen Weibchens während eines Jahre? gefressen wird, hat de la Bourdonnayc, der Präsident der französischen Landwirtschaftskammer Jlle-et-Vilaine, wie folgt berechnet: Nimmt man an, daß aus den vom einem Weibchen abgelegten 1000 Eiern im Durchschnitt 500 Tiere schlüpfen, von denen 250 Weibchen sind, so kommen während eines Som mers in drei Generationen 3 125 000 Nachkommen zustande. Da jede Larve während ihres Wachs tums 37,5 qcm Blattsläche frißt, brauchen diese 312 Millionen Insekten während ihres Larven daseins 2'u Im Kartoffeln. Der französische Land- mirtschastsminister gibt sür die Nachkommenschaft eines Weibckons rwei Jab m die Zahl von 8 909 000 000 an, zu deren Ernährung etwa 650 ba Kartossclpflanzcn notwendig wären. Wie schwer die Bekämpfung des Kartoffelkäfers ist, wenn er sich einmal in einem Lande fest ein gebürgert hat, geht am besten aus den neunjähri gen Erfahrungen in Frankreich hervor. Ms im Jahre 1922 sein Vorkommen bei Bordeaux ent deckt wurde, hatte er sich bereits über 250 qicm ausgebreitet, so daß an seine restlose Ausrottung nicht mehr zu denken war. Man konnte nur noch versuchen, durch Maßnahmen aller Art sein Be ¬ bak, Judenkirsche, Ste.yapfcl, Bilsenkraut Tollkirsche) angenommen; außerdem sollen andere Pflanzen, wie Johannisbeere und beere, gelegentlich besressen werden. Ba^'d fallsgebiet möglichst klein zu halten und die Land' wirte vor allzu größern Schaden zu bewahren. Die Bekämpfungsmaßuahmen bestanden in: 1. Absam- mcln der Insekten nnd Eigelege; 2. Bespritzungen mit arsenhaltigen Mitteln; 3. Verbrennen der Pflanzen stark befallener Felder; 4. Bodendesinfek- tion mit Schwefelkohlenstoff. Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf die neucnj im Entstehen begriffe nen Herde außerhalb des Hauptseuchengebietes ge richtet, um die weitere Ausdehnung des Befalls gebietes möglichst zu verhindern. Der gründlichen Durchführung der Bckämpfungsarbeiten im Haupt- befallsgebiet standen die hohen Kosten und die Nach lässigkeit, vielfach auch offener Widerstand der Landwirte, entgegen. Im Departement Haute- Vicnnc, das "ein Hauptkartoffelprodultionsgebiet vorstellt, ist es erst 1931 gelungen, eine straffere Organisation der Bekämpfung durch die Gründung von Bckämpfungssvndikaten zn schaffen. Die Maß nahmen konnten sich nur darauf beschränken, die Pjlanzcn durch Bespritzen mit Bleiarjcniat vor dem Vernichten durch den Fraß der Käser und Larven zu schützen, nicht aber die Schädlinge völlig aus- nlirotten. Nach den: Entomologen Bernard Trou- velot handelt es sich schon dabei nm eine Mehr ausgabe van mehreren hundert Francs je ba im Jahre. Nach der Zeitung „Ami du Peuple" äußerte sich ini vergangenen Jahre ein landwirtschaftliches Blatt, indem cs die Ausbreitung des Kartoffel käfers über Mittelfrankreich voranssagte, wie folgt: „Die Reblaus konnte nur die Weinbaugebiete rui nieren: der verheerende Schädling der Kartoffel ist eine allgemeine Geißel, aber ist besonders frucht bar iu den weniger begünstigten Gegenden, wo die Kartoffel die Grundlage der Landwirtschaft und der Hauptbestandteil der "Ernährung ist. Ob es sich nun um deu Karlofsclbau oder uni die Erzeugung von wertvollen Frühgcmüsen nnd Frühobst oder um den Bestand der Landwirtschaft in den armen Gegenden handelt, die allgemeine Ausbreitung des Kartoffelkäfers würde eine dancrndc landwirtschaft liche Katastrophe sein. Man kann sich nicht leichten Herzens die dauernde Anwendung von Bckämp- sungsmitteln im Kartoffelbau vorstellen, wie sie ini Weinbau slattfindet". Die Bemühungen, Deutschland möglichst lange vor einem gleichen Schicksal zu bewahren, werden durch nichts mehr gerechtfertigt, als durch diese Er kenntnis, zn der inan in Frankreich zu spät ge langt ist. Da jetzt noch mehr als bisher mit der Einschleppung oder Zuwanderung des Kartoffel käfers nach Deutschland gerechnet "werden muß, ist die grüßte Wachsamkeit driugend geboten. Deshalb muß jeder, der dazu Gelegenheit hat, aus das etwaige Auftreten von Kartosselschädlingen achten und bei jedem Verdacht ans Vorhandensein de? Kartoffelkäfers oder seiner Larven und Eier der nächsten Polizeibehörde Mitteilung machen, damit die erforderlichen Vertilgungsmäßnahmen recht zeitig getroffen werden können. strophale Verbreitung des gefährlichen Colorado- Kartoffelkäfers in Frankreich in Nr. 2/1932 dieser Zeitschrift machen es notwendig, diesem schlimm sten Schädling des Kartoffelbaues wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen, zumal die Gefahr der Einschleppung nach Deutschland besonders groß ist. Weiteste Kreise der Bevölkerung müssen darum über den Schädling und seine Bedeutung, nnd vor allem über sein Aussehen und seine Lebensweise unterrichtet werden, so daß jedermann mithelfen kann, das Insekt im Einschleppungsfalle sofort sest- zustellen und sein Auftreten zu melden. Der K äser, ein sogenannter Blattkäfer, ist etwa 1 cm lang, oval, oben gewölbt, unten platt, rol l', mit chwarzen Augen und einem herzförmi- 'rzen Stirnfleck. Am Halssch-Id sind elf ^e Flecken deutlich zu erkennen, deren mit- durch leine Größe und Form aussällt, die bald an ein lateinisches V oder V, bisweilen auch an ein X erinnert. Die Flügeldecken sind hellgelb mit zehn schwarzen Längsstreifen. Die Flügel selbst sind lebhaft rosenrot, in der Ruhe aber nicht zu sehen, da sie unter den Flügeldecken liegen. Der Käser vermag, besonders bei Wind, große Strecken im Fluge zurückzulegen. Oer Kartoffelkäfer, feine Lebensweife und Bedeutung Von Erika von Winning, Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Berlin-Dahlem
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