Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
-
Band
Band 1932
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Beachtenswertes bei der Megeausbesserung Von einem guten Gartenweg verlangt man/ das; er auch nach Regengüssen begehbar ist, was nur der Fall sein wird, wenn das Wasser ungehindert ablaufen kann. Besonders häufig entsprechen ältere Wege dieser Forderung nicht, da sich mehr oder weniger große Vertiefungen gebildet haben, in denen das Wasser stehen bleibt. Wie man solche Wege in zweckmäßiger Weise ansbesscrt, soll hier ku» behandelt werden. Ganz nutzlos ist es, die Vertiefungen in den Wegen einfach mit Kies auszusüllen, oder, was man häufi ger sieht, die versunkene Packlage etwas nachzufüllcn und dann Kies darüber zu bringen. Durch dauerndes Begehen des Weges verschwin det der verwandte Kies schnell, der Wind bläst die letzten Bestand teile fort und grobe Steinspitzen schauen hervor. Zudem ist oft zu beobachten, daß solche nusgcbesserten Stellen nach der Fertigstellung der Flickarbeit keineswegs mit der Wcgeoberfläche bündig liegen, sondern sich als kleine Erhebung kennzeichnen. Beim Begehen werden solche Stellen zuerst abgenützt, was zur Folge hat, daß an der ausgebesserten Stelle bald wieder ein Loch entsteht. Von dauerndem Erfolg kann eine Wegeansbesserung nur sein, wenn gleich ganze Ouerstreisen von einer Wcgekante zur anderen in Ar beit genommen werden. Die ehemalige Kiesdecke wird abgehoben und beiseite gesetzt. Der sich jetzt zeigende Schotter muß in der gan zen Wcgbrcite gelockert und ergänzt werden. Und dann kommt das Rammen, wobei die Wcgckanten besonders Pfleglich zu behan deln sind. Danach ist auf den Steinschlag neuer Ueberzug zu brin gen. Bei Benutzung von Lehm wird das dünne Bestreuen mit sei nem Sand empfohlen, um das Ankleben feuchten Lehms an die nun mehr in Tätigkeit tretende Walze zu vermeiden. Es sei noch darauf hingewiescu, daß vielfach verabsäumt wird, den Wegen hinreichend Wölbung zu geben, was natürlich Stehen bleiben des Regenwassers und Ausweichen der Wegesläche zur Folge hat. Kurt Barman», Berlin. picea -^cockisna In den Gebirgen Zentraljapans, in Erhebungen von l2VO bis 2000 m ist picea ^Icockiana beheimatet. 1861 wurde sie zum ersten Male in Europa in Kultur genommen. Ihren richtigen Na men erhielt die Alcocksfichte durch Carriere. Es ist bedauerlich, daß diese Fichtenart heute so selten gepflanzt wird, da sie am richtigen Platze ein hervorragendes Zierstück für größere Gärten sein kann. Dichte Pflauznng, auch dann, wenn spä teres Ausholzen erfolgt, ist für diese Art besonders nachteilig. Ein typisches Merkmal sind die eiförmig rundlichen, an der Spitze abgestumpften Knospen von braunroter Farbe, welche leicht harzig sind. Sie sitzen dein Zweige ganz kurz, auf und drängen dadurch die sie umgebenden Nadeln in eine wagrechte Stellung ab. Die Länge der Nadeln schwankt zwischen 10—20 mm, die Breite zwischen 1—2 mm; an ihren Enden spitzen sie sich plötzlich zu. Sie liegen dem Zweig dicht an, find ineist säbelförmig gekrümmt und bilden keinerlei deutlich wahrnehmbare Scheitelung. Ihre Färbung ist ober seits tiefgrün glänzend mit bis zum Grunde hcrablausenden weißen Spaltöffnungslinien. Unterseits treten die Spaltöffnungen noch klarer hervor, so daß sich eine ausfallende, filbergraue Färbung er gibt. Die Rinde junger Zweige ist hell braungelb, die älteren Hol zes rötlichbraun. picea -Acockmna ist durch ihren breit ausladenden Wuchs und die stark aufstrebenden, reichverzwcigten Aeste schon von weitem leicht kenntlich. Sie zählt zu den spätaustrcibenden Arten. So wohl an Boden wie Lage stellt sie keinerlei besondere Ansprüche. Ihre Vermehrung erfolgt am zweckmäßigsten durch Samen. ID Kati-Katz', Molitorov (C. S. R-). (^vllctis (kksmnscs) Die Bekanntschaft dieser mehr eigenartigen als schönen Pflanze machte ich seinerzeit in Orleans in dem Park der Oranckes pose- raies cku Val cke la Kaire, welcher noch eine Fülle seltener Gehölze birgt. Jeder Gärtner, der einmal nach dort kommt, sollte dieser be deutenden Gärtnerei einen Besuch abstattcn. Die. Gattung Oolletia umfaßt etwa ein Dutzend Arien, die alle Kalthanspflanzen oder teilweise halbwinterhart sind. Die Heimat aller ist Mittclamerika. Die Blüten sind hemaphrodit, stehen ein zeln oder in Trauben, Petalen leine oder sehr kurz. Kelche blülen- ähnlich, weißlich bis rosa, glockig, mit 4—5 Staubfäden. Zweige gegenständig, dekussiert, sehr dornig. Blätter gegenständig, ver schwindend klein oder ganz fehlend. L. wachsen am besten in einer guten, nahrhaften Erde. Vermehrung durch Stecklinge von 15 bis 20 cm Länge von halbreifem Holz. Sie bewurzeln sich leicht in gutdränierte» Töpfen mit sandig-kiesiger Erde, die bis zur Bewur zelung im kalten Kasten unterzubringen sind. E. c r n c i a ta G i l l L H o o k. Blüten einzeln, Oktober; Blät ter: elliptisch, ganzrandig, nur 8—4 mm lang, gering an Zahl; Strauch sehr dornig, Dornen über Kreuz stehend (dekussiert). E. spinasa. Blüten weißlich-rosa, im Mai—Juli und Okto ber; spärlich belaubt; Blätter: klein: elliptisch; Zweige: überall in spitze, runde Dornen endigend. Triebe nicht so starr wie bei der vorigen; Wuchs: breit ausladend und anSeinaudersallend. (Nach Nicholson, Oictionaire ckHorticulture.) Gerck Krüssmanu, St. Galleu/Schweiz. Zur Frage der Einfuhr von JslandmooZ Tie Verwendung von Jslaudmoos hat von Jahr zu Jahr zu- genommen. Jin Jahre 1031 betrug die Einfuhr 17 007 ckr im Werte von 687 000.— Nm. Es soll nicht bestritten werden, daß JZ-- landmoos mancherlei Vorzüge für die Friedhofsgärtncrei hat. Als Kranzmaterial und zum winterlichen Grabschmuck läßt cs sich glei chermaßen gut verwenden. Es hat sich eingebürgert, ist allgemein beliebt nnd viele Kollegen meinen, cs sei unentbehrlich. Und doch liegt es nicht in unserem Interesse, daß Kranzgrün, Trockenblumen, einheimische Moosarten rind sogar frische Blumen dadurch verdrängt tverden. Das sogenannte Jslaudmoos kommt unverzollt zu uns herein. Da wir für unsere sonstigen Erzeugnisse des Gartenbaues Zollschutz oder Kontingentierung fordern, wäre es inkonsequent, dies nicht auch hinsichtlich der Einfuhr von Jslaudmoos zu tun. Doch davon abgesehen haben wir doch auch schon die Beobachtung machen müs sen, daß die Dauerhaftigkeit von Jslaudmoos sich zu unserem Nach teil auswirkt, lvesentlicher ist aber die Tatsache, daß durch die Ver wendung von Jslaudmoos der Straßenhandel mit Kränzen sehr zu genommen hat, lveil dies Material fast jede Behandlung verträgt. Diese Erwägungen haben den Reichsverband des deutschen Gar tenbaues e.'V. veranlaßt, sich für eine angemessene Verzollung von Jslaudmoos einzusetzen. In der Erwartung, daß durch die Ver zollung von Jslandinoos andere, leider schon sehr zurückgedrängte Kranz- und Grabschmuckmaterialien wieder stärker gefragt werden, ist es an der Zeit, sich um dcnAnbau solcher Erzeugnisse zu bekümmern. Besonders gilt dies von der Anpflanzung von Nadelhölzern, die sich zurKrauzgrüngewinnung eignen, weil sie ja einigeJahreEntwicklung benötigen, ehe man nennenswerte Mengen Grün von ihnen ge winnen kann. In sehr vielen Gärtnereien gibt es verlorene Winkel und Randstreifen, die sich zu diesem Zweck sehr gut bepflanzen lassen. Man mutz sich nur klar darüber sein, daß durch völlige Ver nachlässigung solcher Pflanzungen lästige Unkrautecken entstehen. Reinigt man sie aber von Anfang an regelmäßig vom Unkraut, so wird dieser Mißstand nicht nur vermieden, sondern auch das Wachs tum der Pflanzen gefördert, wodurch die Gewinnung von Schnitt- grün in Menge und Güte erheblich gesteigert werden kann. In vielen Gärtnereien dürfte es auch von Nutzen sein, durch Anpflanzung von immergrünen Heckenpflanzcn einen Windschutz für die Kulturen zu schaffen. Die Erfahrungen über die Ertragsfähigkcit der Kranzgrün lie fernden Koniferen sind meines Wissens noch nirgends gesammelt worden. Es wäre deshalb dringend erwünscht, daß jeder, der dies bezügliche Erfahrungen hat, sic uns mittcilt. Besonders bekannt sind die Zweigspitzcn der Silbersichte (pieea pungeus m-gmUea), auch die Douglastanne liefert vorzügliches Ma terial. Die grüne Douglas hat überdies den Vorteil großer Wüchsig- keit. Daß sie den Schnitt hervorragend gut verträgt, ist nicht allge mein bekannt. Auch das Grün von Taxus ist sehr beliebt, nur ist das Wachstum etwas langsam. Ergiebiger sind dagegen DI,»so, Lksnmooz'parm und .luncherus virginiona. Doch nicht nur Konife ren, sondern auch andere immergrüne Gehölze verdienen der Aus pflanzung zum Zweck der Schnittgrüngcwinnung. Erinnert sei a» Buxus, Kirschlorbcer, und zwar Prunus laurocerasus sckiplmensis, und Mahonien. Kürzlich ging eine Notiz durch die Fachpresse, wonach auch Rho- dodendron-Sämlinge bei frostfreiem Wetter gutes Schnittgrün lie fern. Die Zahl der zur Schnittgrüngcwinnung brauchbaren Pflanzen läßt sich natürlich noch sehr erweitern. Eine erschöpfende Zusammen stellung soll gegeben wevden, sobald das Erfahrungsmaterial über die NubauwUrdigkeit gesammelt ist. zVeinbausen. Ergebnisse der Sortrnprnfnng Seit drei Jahren beschäftigt sich der Neichsvcrbaud des deutschen Gartenbaues e. V. mit der Prüfung von Chrysanthemen, Dahlien, Rose», Pelargonien und anderen Zierpflanzen. Ms Endziel dieser Sortcnprüfung ist die Bestimmung von Staudardsorten anzusehcn. Daß hieran auch die Gartenausführendcn und Friedhofsgärtncr das allergrößte Interesse haben, bedarf keiner Erläuterung. Der Spezialist mag noch zur Not in der Lage sein, sich über den Wert der vielen Sorten ein eigenes Urteil zu bilden, dem Gartenaus- führeuden und Friedhofsgärtner ist dies aber nur unter Opfern möglich, die heute nicht mehr tragbar sind. Kürzlich erschien, hcrausgegebcn vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V., das Sonderheft „Unsere Sortenprüfung". Ein Blick in die Pelargonientabelle genügt, um dein Friedhofsgärtner beispielsweise zu zeigen, welche dnnkellachsfarbene Sorte heute zur Anpflanzung am meisten empfohlen werden kann. Auch das Chrysanthcmum-Standardsortimcnt, besonders die kleinblumigen und dekorativen Sorten, sind für FriedhofSgärtner und Gartenaus- führcnde von größtem Interesse. Und wie wichtig ein Führer durch die jährlich in einigen Hunderten auf den Markt kommenden Dahlienneuheiten ist, leuchtet ohne weiteres ein. Die Prüfungen werden fortgesetzt und die Standardsortimeute alljährlich durch solche Sorten ergänzt, die ältere Sorten an guten Eigenschaften über treffen. Das Sonderheft „Unsere Sortenprüfung" kann allen Gartenausführenden und Friedhofsgärlucru zur Anschaffung warm empfohlen werden. K. v. U. Die nächste Nummer dieser Beilage erschclut am 26. Mai 1032. Oahraang 1832 Nr. 17 Norlin, den 28. April 1832 Eindrücke von meiner Studienreise durch die Anbaugebiete Hollands Heinz Erven, Landwirtschafts- und Gemüsebaulehrer, Krefeld In den. Jahren 1927 und 1928 unternahm ich eine halbjährige Studienreise durch die intensivsten Gemüsebaugebiete Hollands. Im Oktober des vergangenen Jahres hielt ich mich abermals vier Wochen in Holland auf, um sestzustellen, welche Neuerungen in der Zwischenzeit in Holland vorgenommen wurden und welche Lehren der deutsche Gemüsebauer aus der augenblicklichen Lage seines größ ten Konkurrenten für sich ziehen kann. In Kürze sei das Wesent lichste dargestellt. 1898 betrug in Holland die mit Gemüse bestellte Freilandsläche 8300 ka, um im Jahre 1926 auf rund 25000 Ku, also das Dreifache anzustcigen. Der neuzeitliche Gemüsebau entstand erst spät durch die Not der Zeit. Die Verhältnisse lagen um die Jahrhundertwende so ungünstig, daß viele Gärtner völlig verarmten, andere suchten durch Berufswechsel neue Verdicnstmöglichleit und viele jungen Gärtncrsöhne verloren so die Lust zur intensiven Bearbeitung ihrer Scholle. Diese unliebsamen Erscheinungen drohen auch heute wieder. Damals wurde durch die Tatkraft einiger holländischer Gärtner, die nach Belgien auswanderten und nach kurzer Zeit reich an Erfahrungen zurückkamen, der „neuzeit liche" Gemüsebau ins Leben gerufen. Wie Pilze schaffen in Holland die Glashäuser aus der Erde und bedecken heute ungeheure Flächen. Bis zum Jahre 1903 waren in Holland spezielle Glashäuser für Ge- müsckulturcn wenig vorhanden. Im Jahre 1927 zählte man 1444 Im nnd heute bereits 2550 da unter Glas. Zum Vergleich sei erwähnt, daß wir in Deutschland bis znm heutigen Tage erst 350 Im unter Glas haben. Holland nnd Belgien verfügen zusammen über eine mit-Glas bedeckte Fläche von insgesamt 3550 Ira. Die stärkste Ausbreitung des Frühgemüsebaues unter Glas erfolgte in Süd-Holland hauptsächlich in: Naaldwijk, Loosduinen und Poeldijk. Die Glashäuser in Poeldijk sind vor allen Dingen mit Trauben nnd Pfirsichen bepflanzt. In Loosduinen werden vorwiegend Gurken in Spezialhäusern und unter Frühbeetfenstern herangezogen, in Naldwijk selbst befindet sich das größte Psirsichtreibhaus mit einer Fläche von annähernd 10 000 qm unter Glas. Im Westlande, so bezeichnet man diesen Distrikt, kostet heute noch der Grund und Boden, der für Glaskulturen Verwendung finden soll, 13- bis 17 000 Rm. je Im. Obwohl die wirtschaftlichen Verhältnisse auch in Holland nicht sehr günstig sind und oer Gartenbau in den letzten Jahren genau wie in allen anderen Ländern darnieder liegt, so ist es dennoch kaum zu verstehen, daß überall, wo man hinkommt, neue Glashäuser errichtet werben, aber es ist dennoch zu begreifen, wenn man hört, was der Holländer für einen qm überbaute Flache heute bezahlen muß. Fertig erstellt kostet heute ein Quadratmeter sestverglaster, überbauter Fläche nur 5 Rin., während die deutschen Gürtner noch 12 Rm. für dieselbe Fläche (leicht gebaut) zahlen müssen. Kein Wunder, wenn die Gärtner in Rotterdam dazu übergehen, die bisherigen Frühbeetanlagen in Gewächshausanlagen zu verwandeln. Das Eisenmaterial wird zum größten Teil von Deutschland geliefert, es ist nur zu bedauern, daß die deutsche Indu strie das Inland nicht zu denselben Preisen mit Eisen beliefern kann. Ich bin fest überzeugt, daß mit dem Augenblick, wo auch bei uns zum Preise von 5 Rm. Glashäuser gebaut werden könnten, trotz der wirtschaftlichen schlechten Zeit, Hunderte von Häusern in kurzer Zeit entstehen könnten. Dadurch würde eine Wirtschafts- Ankurbelung erfolgen und viele fänden Arbeit und Verdienst. In den letzten Jahren und vor allen Dingen auch im Jahre 1931 geht man immer mehr und mehr dazu über, die bisherigen Kalt häuser in Warmhäuser zu verwandeln. Die Einnahmen aus den Kalthäusern sind nicht mehr sehr ergiebig und man erwartet, daß die Warmhäuser infolge der frühzeitigen Produktion einen höheren Reingewinn abwerfen. Für die Gärtner im Westlande war das Jahr 1931 denkbar ungünstig. Nicht einmal die Arbeits löhne wurden durch den Verlaus der verschiedensten Erzeugnisse ge deckt. Ucberall sah man Unzufriedenheit. Kein Wunder, wenn eine Anzahl Gärtner überlegt, ob es nicht besser sei, alles zu verkaufen »nd auszuwandern. In Nord-Holland, und zwar in den Ortschaften,, wo vor allen Dingen die Kohlarten sehr stark angebaut werden, z. B. in Avcnhorn, Langcudijk, Obdam cn Warenhuizen, sind eben ¬ falls die wirtschaftlichen Verhältnisse denkbar ungünstig. Alte Gärtner erzählten mir, daß sie noch niemals solche Zeiten erlebt hätten. Mitte Oktober wurde dort für den Herbstwcißkohl 0.50 Rim je Zentner gezahlt. Rotkohl und Wirsing war fast unverkäufliche Auch für die kommenden Jahre sieht der holländische Kohlaubauer keine Besserung. Für Blumenkohl, der vor allen Dingen in de« Umgegend von Medemblik angebaut wird, erzielte man denkbar ungünstige Preise. Häufig wurde der Blumenkohl auf den Feldern vernichtet. Es sei hier erwähnt, daß wir in Deutschland heute völlig einwandfreien Blumenkohl in hinreichender Menge ziehen können. Die Ansichten, die früher in Deutschland vertreten waren und die da lauteten: Nur Hol land kann infolge seiner günstigen Klima- und Bodenverhältnisse erstklassige Kohlarten her anziehen, sind veraltet. Der Bedarf an allen Kohlarten kann durch Jnlandscrzeugung vollkommen gedeckt werden. Durch Einschaltung einer neuen Kultur versucht ein Teil der Gärtner in Nord-Holland sich bessere Verdienstmöglichkeiten zu ver schaffen und geht zur Tulpenkultur über. Mancher Hektar Land ist bereits damit bestellt. Man versucht also höhere Gewinne unter Aufwendung der letzten Reserve dem Boden abzuringen. Bald aber sind auch die Tulpen in ungeheurer Menge vorhanden, rufen plötzlich einen Preissturz hervor und dann tritt wiederum die Frage auf: Ist diese Kultur noch lohnend? In Nord-Holland interessiert die Trockenlegung des Zuider-Sees sehr. Bereits im kommenden Jahre sollen auf 5000 da die ver schiedensten Kulturen betrieben werden. Die Bodenverhältnisse sind dort als recht günstig zu bezeichnen. Die Trockenlegung ist in der Tat ein Werk, das in der ganzen Welt Bewunderung und Achtung erregt. Wohin will aber Holland all diese Erzeugnisse liefern, die bald auf dem trocken gelegten Gelände wachsen werden, wenn heute bereits ein gewaltiger Ueberschuß vorhan« den ist, und die früheren guten Absatzgebiete gezwungen werden, znr Selbstversorgung überzugehen? An der landwirtschaftlichen Hochschule in Wageningcn beschäftigt man sich im Institut von Professor Sprenger eingehend mit de« Frage: „Wie lange halten sich wertvolle Gartenbauerzeugnissc in Kühlräumen genuß- und verkaufsfähig". Bei uns wird die Toma tenkühlung besonderes Interesse Hervorrufen. Ucberall, wohin ich auch kam, waren Fortschritte zu verzeichnen. Fortschritte, die aber unbedingt erforderlich find, wenn man den neuzeitlichen Anforde rungen nachkommen will. Holland weiß ganz genau, daß in dm kommenden Jahren die Absatzsrage für Gartenkulturen sehr schwe« zu lösen ist und versucht deshalb unter Aufopferung der letzten Kraft, durch alle möglichen Neueinrichtungen sehr früh zeitig einwandfreie Ware auf den Auslandsmarkt zu werfen. Auch bei uns muß der fortschrittliche Gedanke wachsam bleiben. Trotz der zehnfachen Ueberlegenheit bezüglich der Glashäuser darf bei uns der Mut nicht sinken. Durch viele Neueinrichtungen und Umstel lungen haben auch wir aus dem gesamten Gebiete des Gemüse baues große Fortschritte zu verzeichnen. Persönliche Mitteilungen Es sind verstorben: Richard Hampel, Hindenburg, Bez.-Gr. Oberschles. Jndustriebezirk. Georg Engelhardt,. Frankfurt/M., Bez.-Gr. Frankfurt/M. Nachruf für unsern Ehrenvorsitzenden Louis Rapprncckcr Wie wir schon unsern Mitgliedern anzeigten, ist Louis Rappen- rckrr in Freiburg nach kurzem Krankenlager am 31. Februar 1932 im hohen Alter von 82 Jahren von uns geschieden, seine irdischen Ucberreste sind am 4. April 1932, nachmittags 3 Uhr, auf dem Frei burger Friedhof unter großer Beteiligung aus dem Bekannten-,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)