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Nichtamtlicher Teil. .Ä 68 23. März 1S1L. umfang und die Zahl der Werke Wiclifs, die zu publi zieren waren, klar sein müssen, sondern vor allem über ihren inneren Zusammenhang. Namentlich wäre es notwendig ge wesen, die chronologische Aufeinanderfolge der einzelnen Werke festzustellen. Das ist leider nicht geschehen, und so war das ab gelaufene Menschenalter sich wohl darüber klar geworden, daß Wiclif eine beispiellos reiche literarische Wirksamkeit entfaltet hat, aber über die einzelnen Phasen seiner Entwickelung als Refor mator konnte ein endgültiges Urteil nicht gesprochen werden.«) Von den Sitzungsberichten der mathematisch-natur wissenschaftlichen Klasse sind in den letzten Monaten erschienen: die Hefte 1 bis 7 des 1!9. Bandes der Abteilung I, enthaltend die Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie, Kristallo graphie, Botanik, Physiologie der Pflanzen, Zoologie, Paläontologie, Geologie, physischen Geographie und Reisen; die Hefte 2 bis 7 desselben Bandes der Abteilung Ila mit den Ab handlungen aus dem Gebiete der Mathematik, Astronomie, Physik, Meteorologie und Mechanik; die Hefte 1 bis 6 der Band nummer 1l9 der Abteilung Ild, die die Abhandlungen aus dem Gebiete der Chemie enthalten, und endlich die Hefte L bis 6 des N9. Bandes der Abteilung III, enthaltend die Abhandlungen aus dem Gebiete der Anatomie und Physiologie des Menschen und der Tiere und aus dem der theoretischen Medizin. Von den Mitteilungen der Erdbeben-Kommission der Akademie wurden die Nummern 33 und 39 der Neuen Folge ausgegeben, die über »Seismische Laufzeitkurven« (von Professor V. Laska) und über »Seismische Registrierungen in Wien, k. k. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, im Jahre 1909« (von Or. B. Conrad) handeln. Endlich ist noch erschienen der »Alm an ach der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften für 1910« (60. Jahrgang), der u. a. enthält: Eine Übersicht der Akademiesitzungen im Berichtsjahre, die Statuten und die Geschäftsordnung, den Personalstand der Akademie mit kurzen biographischen Angaben, ein Verzeichnis der Akademie-Stiftungen, Vermächtnisse und Schenkungen, das Statut für die Fortführung der Llonumonta Osrman.as kigtoriea, den Bericht über die Generalversammlung der Inter nationalen Assoziation der Akademien und den Bericht über die Verhandlung der Mahabharata - Angelegenheit auf dieser Generalversammlung, die Verhandlungen der kartellierten Aka demien und gelehrten Gesellschaften von Berlin, Göttingen, Leipzig, München und Wien sowie einen ausführlichen Bericht über die feierliche Sitzung der Akademie am 30. Mai 1910 mit Nekrologen über die verstorbenen Akademiemitglieder A. E. Ritter Vogl von Fernheim, A. Agassiz, G. B. von Neumayer, W. Engel mann, S. Newcomb, E. von Beneden, St. Cannizzaro, K. Th. von Jnama-Sternegg (mit Porträt), Ritter von Schneider (mit Porträt), H. Jireöek Ritter von Samokov, I. A. Freiherr von Helfert, K. Krumbacher, L. Friedländer und A. Tobler und dem Vortrage des wirklichen Mitgliedes Or. Franz Exner »Uber Radiumforschung«. (Wiener Zeitung.) Versteigern«!! von Büchern und Handschriften Mark Twains. — In den Räumen der Anderson Auction Company in New Uork fand in der ersten Februarwoche die lange ange kündigte Versteigerung von Büchern und Handschriften Mark Twains statt. Einige der Handschriften waren kurz vor der Ver steigerung wieder zurückgezogen worden, so der Artikel über die »Amtseröffnung des Präsidenten Taft und die Befreiung des Landes von Mr. Roosevelt« vom 6. März 1908, der heftige An griffe gegen den früheren Präsidenten enthielt. Die Zurück ziehung erfolgte mit der Begründung, daß die Handschrift ohne Vorwissen des literarischen Testamentsvollstreckers Mark Twains, Albert Vigelow Paines, zur Versteigerung angemeldet worden sei. Mit ähnlicher Begründung wurde ein Exemplar von George Ticknor's Leben, Briefen und Tagebüchern, das einen Angriff gegen den Präsidenten Grant und sein Kabinett enthielt, sowie ein Eremplar der »LonZg ok Vale« mit einem Angriff gegen Joseph Howard d. I. zurückgezogen. Unter den einzelnen verkauften Stücken erzielte bei der ersten Versteigerung den höchsten Preis mit 790 Dollars die eigen- händige Handschrift von »^. voublo-UarreUeck veteobivo 8tor^« auf 126 einseitig beschriebenen Blättern. Von sechs weiteren vor handenen Handschriften erzielte »8ow tds Obimn«^ L^vsep xok tüs Kar ok t.htz kinpsror«, 25 Blätter, 185 Dollars, — »kxkrrret.3 krom ^6g.lL8 viar^«, 26 Blätter, 180 Dollars, — »ll'bv veatll Disk«, 37 Blätter, mit Bleistift geschrieben, 107 Dollars 60 Cents, — 1 Seite 8°., 23 Dollars, — »krint,io§ kst-imat.« ok tde Oo8d ok Oertain Ns'kvspaper Work«, 16 Pfund, — das Titelblatt eines Nachtrags zu »X Oonnsetieut. Tankes in Xin§ Xrtbur's Ooart«, 20 Dollars. Von den teils von Mark Twain verfaßten, teils nur aus seinem Besitz stammenden und von ihm mit Anmerkungen versehenen Büchern llHn8«, mit eigenhändigen Bleistiftnoten durch das ganze Werk, 55 Dollars, — Audubons »Lirä3 ok Xmeriea« 85 Dollars, — Aus gewählte humoristische Werke von Mark Twain, 12°, London 1874, mit Namenszug und zahlreichen Anmerkungen, 40 Dollars, — Adams Tagebuch und Andere Geschichten von Mark Twain, Stuttgart 1901, Widmungsexemplar an seine Gattin vom 30. November 1901, 40 Dollars, — »WlrrU is Alan?«, ein nur in 250 Stück hergestellter und zur Verteilung an seine Freunde bestimmter Privatdruck, 55 Dollars, — C. F. Gordon Cummings »In Ido HimLir^Ls rrnck on tde Inckian ?1ain8«, mit zahlreichen Randnoten von Mark Twain, 35 Dollars; — »Our Wilä luckians«, von Richard Irving Dodge, gleichfalls mit zahlreichen Anmerkungen, 25 Dollars; — S. T. Coleridges »kirne ok tbe Xneiond Llariner«, illustriert von Gustav Dore, Widmungsexemplar an seine Gattin vom 27. November 1876, 37 Dollars; — I. R. Greens »Süoit. 8i3kor)- ok kbe kn^Iisü keople«, mit zahlreichen humoristischen Anmerkungen Mark Twains, 16 Dollars; — Widmungsexemplar von Joel Chandler Harris »kres ^os avck Older Osor^iu. Lkelodek«, 21 Dollars; — Mark Twains Tabaksbüchse, 31 Dollars; — David — ein Exemplar der »Ui8lor) anck Xntiquit>is8 ok tde Oit^ ok Vork«, 1785, mit zahlreichen charakterischen Anmerkungen wie etwa: »Edwards Sohn war der erste Edelmann, der in London geköpft wurde — begann die Mode«, 10 Dollars. Der Gesamt erlös des ersten Tages betrug 2715 Dollars. Am zweiten und letzten Tage brachte den höchsten Preis die Handschrift von »Ido Llau tdat eorruplsck Uaäle^bur^«, die um 900 Dollars von A. H. Hahlo erworben wurde. Die Handschrift von »X üorss'g l'ale« erwarb die Firma Dodd L- Livingstone um 600 Dollars, — die von »Meisterschaft« »in '1?urse Xor-s« wiederum A. H. Hahlo um 500 Dollars; — von Dodd L Livingstone wurde ferner die Handschrift von »1'ds H 30 000 UeHrurck« um 400 Dollars, sowie die von »^ Oedut, L8 a IXkerar^ keruon« um 360 Dollars erworben. Die letztgenannte Handschrift beschreibt Mark Twains ersten Versuch, für Zeitschriften —im Gegensatz zu Zeitungen — zu schreiben, und enthält einen Bericht über die Leiden der Überlebenden des im Jahre 1866 im Stillen Meer verbrannten Clipperschiffs »Hörnet«, der ursprünglich für die in Sacramento erscheinende »Union« geschrieben, dann aber zu einem größeren Artikel umgestaltet und von einer New Aorker Zeitschrift veröffentlicht wurde. Die Handschrift von Uozckroock Oream<- erwarb James F. Drake um 160 Dollars. Der Gesamterlös der Versteigerung betrug 7089 Dollars 25 Cents. (Nach: Ille kublisliers' Weekl^«.) /c. Neues Nationalmuseum bei Paris. — Der französische Unterrichtsminister hat dieser Tage auf den Vorschlag des Unter staatssekretärs der Schönen Künste hin dem Präsidenten der Republik ein Dekret zur Unterzeichnung unterbreitet, das das im Jahre 1905 für 200 000 Frcs. vom Staate erworbene Schloß Maisons-Laffitte bei St. Germain in der westlichen Um gebung von Paris unter die Direktion des Louvre-Museums stellt. Dieses Schloß, gewöhnlich kurz Chateau de Maisons genannt, ist ein treffliches Beispiel der französischen Architektur des 17. Jahrhunderts. Es wurde von Mansart für den Pariser Parlamentspräsidenten Renä de Longueil erbaut. Ludwig XIV. und Ludwig XV. begaben sich mit ihrem Hofe oft dorthin. Vol taire verfaßte und las dort seine »Henriade«. Madame du Barry bereitete im Schlosse von Maisons den Sturz des Ministeriums Choiseul vor. Im Jahre 1777 wurde der Graf von Artois dessen Besitzer; er gab dort berühmte Feste, denen Ludwig XVI. und Marie Antoinette beiwohnten. Unter der Revolution sequestriert, 476*