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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 14.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192303148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19230314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19230314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-03
- Tag 1923-03-14
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Monat
1923-03
-
Jahr
1923
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H4 Milliarden GolvmärL die DeuMütttz MtzONch 1« der Z-tt vom 1. Mal ISA bl» 81. Dezember 1922 bezahlen mußte, ent« bricht allerdings der Zahlungsplan deS Londoner Ultima- rum», und für da» Jahr 19A hat Deutschland auch die Zah lungen de» Ultimatums restlos geleistet. Für das Jahr 1922 ist der Londoner Zahlungsplan bekanntlich durch die r "reitS erwähnte Note der Reparationskommifflon vom 21. März 1922 rückwirkend vom 1. Januar 1922 anaußerKraft gesetzt worden. Die in dieser Note festgesetzten Zahlungen dar Deutschland gleichfalls, und zwar vereinbarungsgemäß durch Barzahlungen und durch Hingabe von Wechseln, geleistet. Um gegenüber der französischen Darstellung ein richtiges Bild von den deutschen Gesamtleistungen an die Alliierten zu geben, braucht nur auf den in den letzten Wochen mit den Einzelheirm der Berechnung wiederholt veröffentlichten Mtrag hingewiesen zu werden, der den tatsächlichen Wert der Leistungen -«stellt, nämlich auf den Betrag von 46 Milliarden Goldmark. Zusammenfassend kann von deutscher Seite festgestellt werden, daß die Ausführungen der französischen Zirkular, neue in allen Punkten unhaltbar sind. Oer Führer -er „Emden" gestorben. Kapitän Müllers Heldentaten, Im Alter von nur 50 Jahren ist in Braunschweig der frühere Kapitän von Müller, der Führer der im Weltkriege zu Weltruhm gelangten „Emden" gestorben. Die Taten, die der kleine Kreuzer „Emven" unter der Führung des Fregattenkapitäns v. Müller in Weltkriege vollbracht hat, sind n-och in aller Erinnerung. Die „Emden" unternahm nach Kriegsausbruch einen Vorstoß gegen Wladiwostok und wurde noch im August 1914 au» dem Geschwaderverband entlassen, um den Kreuzerkrieg in den indischen Gewässern zu führen. Sie brachte den Geg nern erhebliche Verluste bei und wurde im Sammer und im Herbst 1914 der unfaßbare Schrecken der englischen Schiffahrt, bis sie am 9. November 1914 Lei den Keeling- Jnseln von dem australischen Kreuzer „Sydney" in Brand geschossen und von der eigenen Besatzung ans Strand ge setzt wurde. Während eine Landungsabteilung unter der Führung des Kapitänleutnants v. Mücke au^dem Schoner „Ayesha" entkam, geriet Kapitän v. Müller in englische Gefangenschaft. Er wurde nach Malt gebracht und dort zunächst ziemlich gut behandelt. Aber auf dem Linien schiff „London", das ihn dann nach England brachte, war er großen Demütigungen ausgesetzt. Sehnsucht nach neuen Heldentaten veranlaßte ihn zu einem Fluchtversuch aus -em Gefangenenlager. Der Versuch mißlang. politische Rundschau. Deutsches Reich. Keine Auswertung der Hypotheken. Bekanntlich hat die Reichsregierung gesetzgeberische j Maßnahmen zur Verhinderung der Rüchahlung von I Hypotheken oder zu ihrer Austvertung nicht fti Aussicht ge nommen. Offenbar ist der Umstand, daß in Goldwert auf genommene Hypotheken ebenso wie andere ähnliche Ver pflichtungen in entwerteten Papiermart zurückgezahlt wer den, einer der schlimmsten ÜbeMände der Nachkriegszeit. Mik dem Gegenstände beschäftigte sich der Rechtsausschuß des Reichstags aus Anlaß eines Antrages Dr. Düringer und Genossen, durch Gesetz die Rückzahlung der vor dem 1. Januar 1922 eingetragenen Hypotheken für die Dauer von fünf Jahren nur mit Zustimmung des Gläubigers zu gestatten. Aber auch der Ausschuß Lehnte den Erlaß eines Sperrgesetzes ab. Angercommen wuode lediglich ein hiermit nur lose zusammenhängender Antrag, der die Mitwirkung der Gerichte zur billigen Berücksichtigung der Geldentwertung bei gewissen familienrechrlichen Verhält- ? nisten (Altenteile, Unterhaltengscrnsprüche u. a.) wünscht. , Roggenpreise und Reichsgetreidestelle. Am 9. März stiegen die Roggenpreise an der Berliner ! Börse ziemlich unerklärl-icherweise von 23 500 aus 31000 M. Daraufhin wurden« Behauptungen laut, diese Steigerung sei du^ch Käufe der Reichsgetreidestelle verursacht und be zwecke Preistreiberei und Stützungsaktion für die Agrarier. Demgegenüber wird von zuständiger Seite amt lich erklärt, daß die Annahme sowohl, daß die Reichs- getrridesteüe am 9. März gekauft habe, wie auch dir, daß sie weiter als Käufer am Markt« sei, unrichtig ist. Die , Schlußfolgerung, daß sie die Preist stütze oder gar treibe, fei hinfällig. ! Gegen die hohen Zuckerpreise. , Im Haushaltausschuß des Reichstages fand ein An trag Annahme, der sich gegen die überhohen Zuckerpreise richtet. In dem Antrag heißt es: „Die envrnn Erhöhung des Zuckerpreises auf das Doppelte des bisherigen Be trages in einer Zeit, wo die Besserung des Markwertes ständig zunimmt, ist völlig unberechtigt. Sie nimmt den breiten Massen- der arbeitenden und notleidenden Bevölke rung in immer größerem Umfange die Möglichkeit, sich dieses unentbehrliche Nahrungsmittel zu beschaffen, und sie verstößt gegen die von d«r Regierung selbst vertretene Auffassung, daß bei steigendem Markwert nicht eine Preis erhöhung, sondern ein Preisabbau eintreten muß." Ter Reichstag wird ersucht, der Zuckerpreiserhöhung die Zu stimmung zu versagen. — Ein Antrag, das Ernährungs ministerium zum 1. April 1923 aufzulösen und sein« Auf gaben dem Reichswirtschaftsministerium zu übertragen, wurde der Sparkommission überwiesen. ErnährungSnot wegen verringerten Einkommens. Bei der Beratung des Etats des Ernährungsministe riums im Hauptausschuß des Reichstages führte Reichs ernährungsminister Dr. Luther noch aus, daß di« Er nährungslage unseres Volkes im Vergleich zu den Zeilen vor dem Kriege sehr stark herabgesetzt sei, nicht nur wegen mangelnder Produktion, sondern auch wegen mangelnden Einkommens. Im deutschen Reiche würden insgesamt 9 Millionen Menschen unterstützt, von denen 6 Millionen ? ohne nennenswerte Nebeneinnahmen seien. Die Not zeige , sich derart, daß beispielsweise selbst di« herabgesetzten Milchmengen von der Bevölkerung der Großstädte wegen des Preises nichtvoll ständig ausgenom men werden können. ? Türket. X Aus den neuen FriedensvorschlSgen. Nach Mittet- lungen aus Konstantinopel wird in den neuen türkischen Friedensvorschlägen nicht mehr die R ü cke rst a ttu n g des von den Türken an Deutschland und Österreich über tragenen Goldes verlangt, desgleichen auch nicht mehr die Bezahlung d«r in England bestellten Schiffe. Der Be trag der Entschädigung für die von den griechischen Behörden verursachten Schäden soll von der türkischen Re- gierung in Gemeinschaft mit der griechischen Regierung vver durch einen Schiedsspruch festgesetzt werden. ss AM«. X BerSutzenmg beschlagnahmten Eigentum«. Der italienische Ministerrat hat den Entwurf eines Dekrets an genommen. durch das der Regierungskommissar für feind liches Eigentum ermächtigt wird, felbst unter Aufhebung der bestehenden Vorschriften Angehörigen ehemals feind- sicher Staaten gehöriges Eigentum, das dem Staat an- deimaefallen ist, zu veräußern. ! Aus Zn« VN- Ausland. Hamburg. Der ehemalige erste Bürgermeister von Ham burg, Dr. Predöhl, ist einem Schlaganfall erlegen. ! Ingolstadt. Hier kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Sozialisten. Zwei Arbeiter sollen durch Schüsse leicht verletzt worden sein. § Starker Rückgang -es pofiverkehrs. i Nur die Hälfte Briese und Pakete. ' D«r notwendige als Folg« der andauernden Tarif erhöhung stets vorausgesagte Rückgang des Postverkehrs ist nicht ausgeblieben. Das mußte festgestellt werden bei der Beratung des Postetats im Haushaltsausschuß des Reichstages. Reichspostminister Stingl führte aus, die Tarif erhöhungen hätten einen starken Rückgang des Familien. Verkehrs und des Verkehrs aus kulturellem Gebiet zur Folg« gehabt, während der geschäftliche Verkehr zum Teil die alte Höhe wieder erreicht, zum Teil sie sogar scholl überschritten hat. Im ganzen ist die Briefpost um mehr als die Hälfte zurückgegangen, die Paketpost um 43 Ebenso ist die andere Voraussage Tatsache geworden, daß die Erhöhungen wohl die Drosselung des Verkehrs, nicht aber eine finanzielle Gesundung herbeiführen wür den. Gegenüber dem Voranschlag, der bei einer Einnahme von 264,6 Milliarden Mark und einer Ausgabe von 344,3 Milliarden Mark mit einem Fehlbetrag von 80,2 Milliarden Mark abfchloß, verzeichnen die Zahlen heut« bei einer Einnahme von 764,6 Milliarden Mark und einer Ausgabe von etwa 1969,2 Milliarden Mark einen Fehl- betrag vonetwa 1204,6 Milliarden Mark. Genutzt« stammenden ÄvgaveimnNtnfte MkwstgM sttt tau«-'' tr.niäxlstliche Bauzwecke zu verwenden. Abg. Ofer (Zentr) > beantragte die Errichtung einer Pflichtspattass« zur Kapital beschaffung für der, Kleinwohnungsbau. Nach der Bericht erstattung über die Ausschußverhandlungen durch den Abg. Kniest (Dem.), nahm der Reichsarbeitsminister Dr. Brauns das Wort zur Begründung der Borlag«. Er bezeichnente ihre schleunige Verabschiedung als Notwendigkeit, denn jede wettere Verzögerung verzögere auch die Wiederaufnahme der Bau tätigkeit. Der Gedanke, die Bautätigkeit einzustellen, könne ernstlich nicht erwogen werden, denn das Wohnungselend laste immer drückender auf allen Volksschichten. Wir stim men gern dem im Ausschuß beschlossenen Satz von insgesamt 3000 H zu und betrachten das sogar nur als Mittelmaß. Mit dem Ertrage dieser Abgabe wird nur ein bescheidenes Bau programm durchgeführt werden können. Die Regierung wird darum den Gemeinden keine Schwierigkeiten machen, wenn sie über die Sätze hinausgehen wollen. Bedauerlich wäre es, wenn nach dem Ausschußanttage der Regierung die Möglichkeit ge- ! nommen würde, die Abgabe den Schwankungen der Geldent- ' Wertung anzupassen. Der Satz von 3000 ist nur scheinbar hoch. Die Regierung wird in Zukunft besondere Erweiterun gen und Umbauten fördern. Sie wird Weiler auch auf eine Verbilligung der Baustoffe nach besten Kräften binwirken. Im Kampf gegen die Wohnungsnot braucht die Regierung die Hilfe aller Schichten des deutschen Volkes. Abg. Silberschmidt,(Soz.) trat im allgemeinen für die Vorlage ein. Die Erhöhung der Wohnungsbauabgabe im Sinne der Ausschußbejchlüsse ist notwendig. Die Baustoff industrie hat ihre Preise in unerhörter Weise gesteigert. Die Baustoffindustrie muß sich endlich daran gewöhnen, daß sie an gemeinnützigen Wohnungsbauten keine Riesengewinne machen darf. Die Regierung muß aber neben der Wohnungsbauab gabe noch weitere Geldquellen für den Wohnungsbau erschlie ßen. Von den Erklärungen der Regierung zu dieser Frage machen wir unsere Stellung zur Vorlage abhängig. Abg. Karthaus (Zentrum). Von vielen werde eingewandt, daß die Wohnungsbauabaabe die brutalste Form einer indirek ten Steuer sei. Die Erhöhung derNbgabe sei durch eine Zwangs lage geboten, weil Et der bisherigen Slbgabe gar nichts gegen die Wohnungsnot ansgerichtet worden sei. Abg. Leopold (Deutfchnat.) begründete hauptsächlich den von seinen Parteigenossen gestellten'Abänderungsantrag. Echlußdienfl. Drahtnachrichten vom 13. März. ! i j j Deine Waffe m Kampf gegen Frankreich i sei Dein Beitrag M Deatschen Dalksapser. j H ! j Deutscher Reichstag. ' L6. Berlin, 10. März. ! Fast zu einer parlamentarischen Krise wuchs sich die Be ratung über die Änderung der Steuergesetze im Reichs tag aus. Die Regierung hatte in ihren Entwürfen ziemlich weitgehende Vorschriften für die Berücksichti gung der Geldentwertung bei der Entrechtung rück ständiger Steuern ausgestellt. Es sollte dadurch den vielfach lautgewordenen Klagen die Spitze abgebrochen werden, daß den immer sofort durch den Lohnabzug zur Steuerleistung Hera,igezogenen Gehalts- und Lohnempfängern wirkliche Lasten auferlegt würden, während die mitunter erst nach Jahren ein gehenden Steuern aus selbständigen Betrieben und Unterneh mungen irgendwelcher Art durch die mittlerweile eingetretene Geldentwertung zu lächerlich geringen Beträgen zusammen- schrumpften. Die bürgerlichen Parteien hatten nun ein Kom promiß abgeschlossen, das die Bestimmungen der Regierungs vorlagen erhÄlich milderte. Dagegen wandte sich mit großem Elan die vereinigte Sozialdemokratie unter dem Beistand der noch weiter links stehenden Gruppen. Verlangt wurde zum mindesten die Wiederherstellung der Regierungs- ' Vorlage. Bei der Abstimmung wurde nun der sozialdemo kratische Anttag zur Vermögenssteuer mit 183 gegen 145 Stimmen abgelehnt und der Kompromißanttag an- genommen. Der sozialdemokratische Antrag zur Zwangs- anleihe wird mit 187 gegen 149 Stimmen, der zur Erbschafts- ' steuer mit 192 gegen 148 Stimmen abg - lehn 1, die Fassung ! des Ausschusses «Kompromiß) angenommen Durch ! diese Abstimmungen war die Erregung auf der linken Seite des Hauses statt gestiegen, und als man an die Bewer lu ngsvorschristen für Devisen-, Effekten- und Warenbesttz kam, wurde eine Reibe von Än derungen des Einkommensteuergesetzes hinsichtlich der Be- wettungsvorschriften nach den Ausschußvorschlägen ange- ! nommen. Darunter befindet sich auch die vom Ausschuß eingefügte Bestimmung, wonach für die Angehörigen freier Berufe bei der Veranlagung für 1922 20 -L des Einkommens ! nach Abzug der Werbungskosten, und zwar mindestens 30000, höchstens 80 000 Matt, in Abzug gebracht werden können. Als dann die Vorschriften über die Ermittlung deS Betriebsgewinnes beraten, und die sozialdemokratischen Antrag«, Wertpapiere und ausländische Zah lungsmittel nicht als Gegenstände des Betriebsvermögen- gelten zu lassen, abgelehnt wurden, kommt es zum offenen Zwist und zur Obstruktion. Der Sozialdemokrat Müller-Franken erklärt, das Kompromiß -ringe eine solche steuerliche Entlastung für den Besitz, -aß seine Partei die politische Verantwortung für die Beschlüsse nicht tragen könne. Sozialdemokraten und Kommunisten verlassen den Saal, das Haus ist beschlußunfähig, die Weiterberatung muß unter brochen werden. Auch ?wei weitere etwas später abgehalten« Sitzungen führen zu l Resultat und man beschließt, Mon tag weiter zu verhandeln Berlin, 12. Mär,. Nachdem man den Gesetzentwurf über die Anlegung gesetz licher Reservender Aktiengesellschaften in Dollar- schatzanweisunaen des Reiches ohne Aussprache in dritter Be ratung endgültig angenommen hatte, wandte man sich der zweiten Beratung der Novelle zum Gesetzentwurf über die § Erhebung der Wohnungsbauabgabe zu. Die Regierungsvorlage wollte die bisher 50 des Frie- ,vci?nutzungswettes der Wohnungen betragende Abgabe auf 750 erhöhen. Der Ausschuß beantragte darüber hinaus für die Fahre 1923 und 1924 1500 25 für die Länder. Die Gemein de» können die gleiche Abgabe erheben, so daß nach der Aus- . sch- .Vorlage sich die Abgabe auf 3000 des Friedensnutzungs- ' Werles erhöht. Der Ausschuß will weiter den Unternehmern, die gewerbliche Räume neu errichten, die Verpflichtung zur Er- ric!u:ng von Arbeiterwohnungeu auferlegen und sie dafür von ! der Abgabe befreien. In mehreren Entschließungen verlangte der Ausschuß Verbilligung der Baustoffe, gesetzliches Vorgehen , gegen die Auswüchse des Kattellwesens und Vergünstigungen ! fiir gemeinnützige Baugenossenschaften. Die Abgeordneten Silberschmidt (Soz.), Bauer (Dem.) und j Kon',auS (Zentr.) beantragten, die erhöhte Abgabe nur für f das Zahr 1923 sestzusetzen und die Befreiung derjenigen j Uu v iiwhmer von der Abgabe zu streichen, die Arbeiterwohnun- gen errichten. Aba. Leopold (Deutschnat.) und Genossen beantragte, erstens sie Abgabe nur von solchen Gebäuden zu erheben, die zu Wohnzwecken dienen, zweitens di« Abgabe von 1500 A auf 75^ zu ev: " gen und drittens die aus landwirtschaftlichen Vertreibung von Polizeibeamten. Elberfeld. In Vohwinkel und Wülfradt sind heute früh sämtliche Polizeibeamten einschließlich der Ver waltungs- und Kriminalbeamte ausgehoben und fest gesetzt worden. Den Familien der Ausgewiesen wurde die in 8 Tagen erfolgende Ausweisung angeküuvigt Eben so siuo die Polizeibeamchen in Velbert ausg»hoben und fest gesetzt worden. — In Neviges sind heute mehrfach Kraft- Wagen beschlagnahmt worden. Die Besatzungslage ist unverändert. ! Französische Autoräuber. Hagen. Montag beschlagnahmten di« Franzosen in Hernecke ein Privatauto. Dessen Führer wurde beauf tragt, in Begleitung von zwei französischen Soldaten den Autobesitzer außerhalb der Stadlgrenze abzusetzen. Der Kraftwagen fuhr über das Ziel hinaus bis zu den Eickschen Stahlwerken Eckesey, wo der Autobesitzer abgesetzt wurde. Auf die sich dabei ansammelnden Menschenmenge feuerten die Franzosen ungefähr 4 bis 6 Revolverschüsse ab, wo durch ein Mann schwer verletzt wurde. l Verhaftung eines Reichstagsabgeordneten. Hagen. Di« demokratische Reichstagsabgeordnete Fräulein Dr. Lüders in Hernecke wurde von Franzosen in ein Wachlokal gebracht und dort durch nicht wiederzu gebende Äußerungen belästigt. Auch als Fräulein Lü ders sich die groben. Belästigungen und die Durchsuchung ibres Reisegepäcks energisch verbal, schrill der französische Vorgesetzte nicht ein, ließ vielmehr seine Untergebenen ruhig gewähren. Zur Beurteilung des Zwischenfalls sei mitgeleill, daß der Paß ausdrücklich die Zugehörigkeit des Fräulein Lüders zum Reichstag feststellt. Börse und Handel. Was kosten fremde Werte? Staad der Polenmark am 12. März 47 Df. Börsenplätze 1«. gesucht anged. gesucht angeb. Holland 1 Gulden 8224,88 8265,62 8224,88 8266,62 Dänemark 1 Krone 3657,58 3977,42 3960,10 8869,80 Scyweden 1 Krone 5531.13 5658,87 6531,13 6568,87 Norwegen 1 Krone 3755,58 3774,43 3766,68 3774,42 Schweiz 1 Frank 3880,27 3869,73 3880,27 3899,73 Amerika 1 Dollar 20762,96 20867,04 20767,87 20602,13 England 1 Pfund 97755,00 68245,00 97766,00 88245,00 Frankreich 1 Frank 1261,83 1268,17 1246,87 1253 18 Belgien 1 Frank 1082.28 1087,72 1077,30 1082,70 Italien 1 Lira 997,50 1002,50 687,62 692.48 Dt.-Ssterr. 100 Kron. 28,82 28,98 28,82 28 88 Ungarn 1 Krone 6,81 6,85 6.83 6,87 Tschechien 1 Krone 617,45! 620,55 618,46 621,66 * Berliner Produttenbörse vom 12. März (Nichtamtlich.) W^zen 38000—40 000, Roggen 30 000-38000, Hafer 29 000 bis 32 000, Gereste 30 000—33 000, Weizenmehl 115 000—125 000, Roggenmehl 105 000-115 000, Raps 801X10—90 000, Leinsaat 801X0-90 000, Rapskuchen 23 000—^000. Trockenschnitzel 12 000 bis 13 500, Kartoffelstöcken 17 000—20 iXN, Wicken 50 000 bi» 80 000, Ackervohnen 55 000—60 000, Piktoriaerbsen 60000 bis 70000, kl. Erbsen 30 000-60000 für 5» Kilogramm. Melasse- futtert-rs 11000, Weizenkleie 19 (KO, Biettrcbcr 18500, Treber 18000, Haferschalen 17000, Haserkte.e 16000, Sttohmehl 13000, Palmkernschroi 18 000 für 50 Kilogramm einschl. Verpackung. Alles ab Verladeort. * Senkung der Großhandelspreise. Mit der Senkung deS Dollatturses hat der im Februar eingetretene Rückgang der Großhandelspreise sich bis A' fang fortgesetzt. Dl« auf den 5. März berechnete Stichtaalnderzisser der Großhandels preise ist gegen den Stand v<>m 24-^Februar von dem 5257- fachen aus das 5120fache ode- um 2,6 und gegen den bis herigen Höchststand vom 5. Februar um 14 H gewichen. * Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und die Post erfolgt bis auf weiteres unverändert zum Preise von 85 000 Mark für ein Zwanziamarkstück, 42500 Mark für ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen werden ent- spreckiend« Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und die Post erfolgt unverändert zmn 1500sachen Betrage deS Nennwertes. . Arbeiter und Angestellte. Mährisch-Ostrau. (Streik der Bergarbeiter.) Da trotz vierwöchiger Verhandlungen Mischen den hiesigen Gruben besitzern und den Arbeitnehmern über die Erneuerung de» KollektivverttageS kein Einverständnis erzielt wurde, haben die Arbeiter des Osttau-Karwiner Reviers beschlossen, auf allen Gruben und Kokereien des Reviers in den Streik zu trete»
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