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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 25.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192112255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19211225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19211225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-25
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Monat
1921-12
-
Jahr
1921
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Mord, ein Fall widernatürlicher Unzucht und fünf unstik liche Angriffe Lufge-ähtt. Aus der Antwortnote der fran zösischen Regierung ist festzustellen, daß eine Anzahl Be strafungen stattgefunden hat, der Mörder ist erschossen wor den, daß aber eine Reihe weitere Falle unaufgeklärt ge blieben ist. Die große Anzahl von Sittlichkeitsverbrechen allin ^nügt, um zu zeigen, wie unerhört und unverant wortlich die Verwendung farbiger Truppen in Europa ist. Freistaat Danzig. X Zollabkommen mit Polen. Zwischen Danzig und Polen sind neue Vereinbarungen getroffen über den Ein tritt des Gebietes der Freien Stadt Danzig in das pol nische Zollgebiet am 1. Januar 1922. Die Höhe der pol nischen Zollsätze wären für das Danziger Wirtschaftsleben erdrückend gewesen. Run bat Polen einige Erleichterun gen für Danzig zugestanden. Es hat eine Liste von Waren des täglichen Bedarfs ausgestellt, die Danzig aus Deutschland einführen muß. Der Zoll für diese Waren erfährt eine bedeutende Herabsetzung, die bis auf ein Viertel der jetzigen polnischen Zollsätze herunlergeht. Maschinen mit Zubehör für Danziger Industrielle, Ge werbetreibende, Handwerker und Landwirte werden bis zum 31. Dezember 1922 zollfrei nach Danzig eingeführt. Amerika. X Eine Konferenz von 59 Staaten. Der amerikanische Senator France brachte im Senat eine Entschließung ein, wonach Harding aufgefordert wird, etwa 50 Nationen' zur Teilnahme an einer in Washington im März nächsten Jahres abzuhaltenden Wirtschaftskonferenz einzuladen. Unter den Ländern, die zur Teilnahme an der Konferenz vorgeschlagen sind, befinden sich auch Deutschland, Österreich, Irland und Rußland. — Auf der gegenwärti gen Abrüstungskonferenz hat Lord Lee dem Marineaus- fchuß die vollständige UnterdrückungderU-Boote vorgeschlagen. Die französischen, italienischen und japani schen Delegierten erklärten sich gegen diesen Vorschlag. Aus In« und Ausland. Berlin. Der Berliner Vertreter der russischen Sowjet- republik erklärte, daß die Meldung der .Chicago Tribune" über die bevorstehende Einberufung einer russischen verfasiung- gebenden Nationalversammlung in das Reich der Fabel ge höre; ebensogut hätte gemeldet werden können, daß Briand seine Macht freiwillig einer Räteregicrung übergeben habe. Saarbrücken. Drei Vertreter des Völkerbundes sind beim Präsidenten der Regierungskommission Rault abgestiegen, um entsprechend dem Ansuchen der nach Genf entsandten Saar- delegation die Zustände im Saargebiet nachzuprüfen. Saarbrücken. Wie die Regierungßkommifsion mitteilt, sind weitere 31 Personen begnadigt worden, die anläßlich der Unruhen im Oktober 1919 zu Gefängnisstrafen verurteilt wor den waren. Wien. Bei der Abstimmung in Oedenburg ent- sielen, wie der Oedenburger Heimatdienst meldet, in den vielen Oedenburger Umgebungskreisen trotz deS Terrors bei 7885 Stimmberechtigten von 6765 abgegebenen Stimmen 54,6 Pro zent auf Österreich und 45,4 Prozent auf Ungarn. Prag. Der tschechische Ministerpräsident Dr. Benesch soll beabsichtigen, fein Amt als Ministerpräsident niederzu legen und sich wieder auf das Ressort des Außenministers zu beschränken. Für eine deutsche Mitregierung, die ein Wunsch Masaryks ist, scheinen die politischen Verhältnisse noch nicht reif zu sein. Genf. Der Präsident der deutschpolnischen Konferenz Cä - londer weilt gegenwärtig in Genf, wo er mit dem General sekretarial des Völkerbundes Rücksprache nahm. Seine Reise nach Oberschlesien ist nunmehr endgültig auf den 2. Januar festgesetzt. Moskau. Das russische Staatsbudget für Januar bis Sep tember 1922 berechnet die Staatseinnahmen mit 1671910 780 Goldrubeln, die Ausgaben mit 1877117 037 Goldrubeln. W Iagows Festungshaft. Die überraschende Verhaftung. Der Kapp-Prozeß hat mit einer kleinen Sensation ge schlossen, die sogar zu falschen Gerüchten über eine angeb liche Flucht Jagows Veranlassung gab. Unmittelbar nach der Urteilsverkündung erschienen im Reichsgericht zwei Kriminalbeamte der Leipziger Polizei und erklärten dem sich bereits zum Weggehen rüstenden Herrn v. Jagow, daß sie ihn im Auftrage des Oberreichsanwalts zu verhaften hätten. Jagow, der mit dieser Maßnahme Wohl nicht ge rechnet hatte, war im ersten Augenblick betroffen, folgte Vann aber den Beamten ohne weiteres. Von Leipzig aus soll v. Jagow unverzüglich einer preußischen Festung zur Strafverbüßung zugeführt werden. Er hat an seinen Ver teidiger, Rechtsanwalt Grünspach, einen Brief gerichtet, in dem er schreibt, daß sein ganzes Verhalten während der Voruntersuchung eine Bürgschaft dafür gewesen wäre, daß er nicht daran gedacht hätte, sich der Strafvollstreckung zu entziehen. Er bittet, einen Strafaufschub zur Rege lung persönlicher Angelegenheiten zu erhalten. Die von Ja gow gestellte Kaution von 500 000 Mark bezog sich nur auf die Verschonung mit der Untersuchungshaft. Die Kaution ist daher jetzt frei geworden. Die Festungshaft besteht in einfacher Freiheitsent ziehung mit Beaufsichtigung der Beschäftigung in der Lebensweise der Gefangenen. Die Strafe wird in Festun gen oder in anderen dazu bestimmten Räumen vollzogen. In früherer Zeit bestand die Mehrzahl der Feftungsgefan- genen aus Personen, die sich eines Duellvergehens schuldig gemacht hatten. Die Art, wie die Strafe gegen diese Ge setzesübertreter vollstreckt wurde, war zumeist überaus milde. * Die anderen. Freiherr v. Wangenheim ist nach der UrteilSverkün» düng im Hotel von einer Deputation des Reichs-Landbundes begrüßt und beglückwünscht worden. Sanitätsrat Dr. Schiele ist an die Spitze des Zentralverbandes deutscher Haus- und Grundbesttzervereine berufen worden. Oberreichsanwalt Ebermayer hat dem Reichsjustiz- minister Radbruch über den Verlauf und das Ergebnis der Leipziger Gerichtsverhandlung Bericht erstattet. Bei dieser Ge legenheit soll auch der Fall Ludendorff und die Frage einer eventuellen Anllageerhebung gegen ihn besprochen wor den sein. An die scheidenden Stammesbrüder. Zum Ablauf der Optionsfrist. Der Präsident des Reichstages veröffentlicht ein Schreiben, in welchem gesagt wird: Durch die rasche Vertagung des Reichstags ist eine Anregung mehrerer Parteien unerledigt geblieben, die sich mit den Besorgnissen der deutsch stämmigen Bewohner des polnischen Abtretungsge biete s und anderer Gebiete wegen der Möglichkeit einer späteren Wiedereinbürgerung in Deutschland im Falle des Verzichtes auf Option be faßt. Am 10. Januar 1922 endet nämlich die OpttonS- srist für die Bewohner einer Reihe von Abtretungsgebieten In Polen, Danzig usw. Wirtschaftliche und andere Gründe werden viele Deutschstämmtge in den Abtretungsgebieten veranlassen, vielleicht sogar zwingen, die neuerworbene Staatsangehörigkeit des Landes, in dem sie lebten und leben, zu behalten und auf die Option für Deutschland zu verzichten. Diese Deutschen können versichert sein, daß im Reichstag darüber Einmütigkeit herrscht, daß Vorsorge getroffen werden muß, damit den Deutschstämmtgen aus den abgetretenen Gebieten, die später die Reichsangehörig- keit wieder erlangen wollen, keinerlei Schwierigkeiten bereitet, sondern im Gegenteil jede mögliche Erleichterung bei den vorgeschriebenen Formalitäten gewährt werden wird. Eine solche Forderung des Reichstages an die Regierung wird allgemeine Zustimmung der Parteien und auch bereit willige Befolgung bei der Regierung finden. Oer „kaufmännische Gelfl" bei der Eisenbahn Die Ansicht des Verkehrsministers. Zu der großen Streitfrage, ob die Eisenbahnen auS dem Staatsbetrieb in Privat-« nd übergeführt werden sollen, ergreift jetzt auch der Verkehrsminister Groener das Wort und urteilt dabei im wesentlichen folgendermaßen: Bei dem Ansturm gegen den staatlichen Betrieb der Bah nen vergißt man meistens, daß es auch den großen Privatwirt- schaftltch betriebenen Eisenbahnspstemen in anderen Ländern finanziell meist herzlich schlecht geht. Man zieht Vergleiche mit der Industrie und übersieht, daß eS aus den Ursachen, die der Industrie auf die Beine geholfen haben, der Eisenbahn schlecht gehen muß. Ein Rat kehrt allerdings immer wieder, der »kaufmännische Geist", den sich die Bureaukratie einimpsen soll. Leider versteht jeder etwas anderes darunter, und ein allge mein anerkanntes Serum ist nickt vorhanden. Der wahre kaufmännische Geist muß doch Wohl angeboren sein. Wehe aber den deutschen Eisenbahnen, wenn etwa der kaufmännische Geist bei ihnen zur Herrschaft gelangen sollte, der in Kriegs- und Revolutionszeit die deutsche Wirtschaft heimgesucht hat. Die Reichsbahn sei „in Grund und Boden ruiniert", liest man. Das ist zwar grundfalsch, wird aber leider von urteilslosen Köpfen geglaubt und nachgebetet .. . Der Marksturz in diesem Herbste hat unserer Unternehmung einen gewaltigen Schlag versetzt. Ware dieser nicht eingetreten, dann wäre das Defizit in dem laufenden Haushaltsjahr bis auf 6,5 Milliarden abgeveckt worden. An dem Marksturz kann sich die Industrie vorübergehend erholen, während vi« Eisenbahn daran wieder neu erkranken muß. DaS ist der gewaltige Unterschied zwischen Industrie und Eisenbahn, daran könnte auch die privatwirt- sc^ftliche Betriebsweise nicht das mindeste ändern. Es bleibt nur noch die Frage offen: Ist der Staatsbetrieb imstande, die Defizitwirtschaft zu beseitigen und das Unternehmen wieder rentabel zu gestalten? Dies ist zu bejahen. Ein „Kreuzzug" gegen den Bolschewismus. Die Ansichten des Generals Hoffmann. Der Berliner Vertreter des Pariser Blattes „Matin" hatte mit General Hoffmann eine Unteredung, in der der General erklärte, angesichts der bolschewistischen Gefahr könne keine französische Negierung abrüsten. Darüber hin aus liege es im europäischen und somit auch im deutschen Interesse, daß die französische Armee erhalten bleibe, um gegebenenfalls den Kampf mit dem Bolschewismus auf- zunehmen. Er bedauere, daß eine Wiedereinfügung Ruß lands in die Weltwirtschaft unmöglich ist, wenn nicht die Sowjetregierung vorher durch eine militärische In tervention von außen her gestürzt wird, aber das rus sische Volk sei selbst anscheinend nicht mehr imstande, seine Fesseln zu brechen. Zum Schluß erklärte Hoffmann: „Wenn Frankreich, England und Deutschland auf der Basis eng verflochtener Interessen den Wiederaufbau Ruß lands und di^ Erschließung der gewaltigen Reichtümer dieses riesigen Gebietes Wernehmen, dann wäre diese ge waltige Aufgabe so lohnend, und die drei Staaten wären gegenseitig aufeinander derartig angewiesen, daß auch die -deutschen Nationalisten keinerlei Interesse mehr daran hätten, gegen Frankreich Krieg zu führen." Die Ansichten des bekannten Generals, der vom Frieden von Brest-Litowsk her ein besonders guter Kenner Rußlands ist, werden zweifellos von vielen Politikern ge teilt werden, ob sie unter den heutigen internationalen Verhältnissen in die Tat umgesetzt werden können, ja so gar die Frage, ob wirklich kein anderer Weg zum Wieder aufbau Rußlands möglich und wünschenswerter ist, wird dennoch vielen starken Zweifeln begegnen. Echlußvieafl. Drahtnachrichten vom 24. Dezember. Wirtschaftseratungen im Rheinland. Koblenz. Die Rheinlandkommission hat dieser Tage die Wirtschaftsvertretungen der besetzten Gebiete zn einer Be sprechung oingrladen, in der die Wirtschaftslage deS Rhein- I landS, soziale und Arbeiterfragen usw. erörtert wurden. Der s Einladung waren die 20 Handelskammern des besetzten Ge- j biets, 3 Landwirtschastskammern, die wichtigsten Verbände des I ^Handels und der Industrie, die Gewerkschaften, die landwirt- I schaftlichen Genossenschaften, die Organisationen des Hand- § Werks gefolgt. ES fanden vier Sitzungen statt. Der spanisch-französische Zollkrieg. ! Paris. Der Zollkrieg zwischen Frankreich und Spanien nimmt außerordentlich heftige Formen an. Bordeaux hat sich jetzt geweigert, die Einfuhr von Südfrüchten zuzulassen. Dar aufhin ist tmi einem Erlaß deS spanischen Königs zu rechnen, der die Einfuhr von französischen Handelswaren nach Spanien verbietet. Belgiens erste Parlamentarierin. v^. Brüssel. Die Gattin des Direktors eines Brüsseler Thea ters, Frau Spaak, ist in den belgischen Senat gewählt worden. Sie ist die erste Frau, die in das belgische Parlament eintrttt. Die Einfuhr von Fertigfabrikaten nach Polen. v^. Warschau. Die Einfuhr von Fertigsabrikaten nach Polen im ersten Halbjahr 1921 betrug in 100 Tonnen: aus der Tschechoslowakei 63, aus Österreich 48, aus Amerika 35, aus Deutschland 23, auS Frankreich 6, aus England 6, aus anderen Ländern, darunter aus Danzig 19, insgesamt 200. Deutschland, das im vorigen Jahre als Ausfuhrland nach Polen an erster Stelle stand, ist in diesem Jahre an die dritte Stelle gerückt. Denkmünzen für die Washingtoner Konferenz. v/c. Washington. Präsident Harding hat genehmigt, daß zur Erinnerung an die Washingtoner Abrüstungskonferenz neue Dollarmünzen geprägt werden. Dieser „Erinnerungsdollar" trägt auf der Vorderseite den Kopf der Freiheit und zeigt auf der Rückseite einen auf einem zerbrochenen Säbel sitzenden Adler, der sich anschickt einen Olivenzweig mit der Inschrift „Pax" zu ergreifen. 4- Berliner Produttenbörse vom 23. Dezember. (Nichtamt lich.) Langstroh 30—32, Weizen- und Roggenpreßstroh 40—46, Maschinenstroh 24-26, Häcksel 41-43, Wiesenheu 90-98, Feld- Heu 100-107, Kokoskuchen 274—282, Erdnußkuchen 374—380, Palmkernkuchen 250—271 für 50 Kilogramm, Torsmelasse 105 bis 111, Haferschalenmelasse 140—155, Biertrebermelasse 185 bis 190, Weizenkleiemelasse 170—180, Palmkernschrotmelasse 180—185 für 50 Kilogramm einschl. Papiersack. Alles ab Ver ladestation. Sächsische mä Lokals llllttslluogsa. Naunhof, den 24 Dezember Ml. Merkblatt für den SS., L«. und S7. Dezember. Sonnenaufgang y" l8" 8") II Mondaufgang S" (5°* 6^ P. Sonnenuntergang S" (3^ 8") II Mondunterg. 1" l2" 2") N. 25. Dezember. 1840 Russischer Komponist Veter Tschai kowsky eb. — 1917 Literarhistoriker Oskar Bulle gest. 26. Dezember. 1739 Dichter Ernst Moritz Arndt geb. — 1896 Phyfiolog Emil Du Bots-Neymond gest. 27. Dezember. 1571 Astronom Johannes Kepler geb. — 1870 Beginn der Beschießung von Parts. — 1890 Alter- tumssorscher Heinrich Schliemann gest. LZ Übertreibungen. Wo wird jetzt nicht übertrieben? In den Parlamenten, in Gerichtsverhandlungen, auf der Straße, aber auch im Geschäfts- und Privatleben, überall sehen wir I Übertreibungen. Sie verfälschen unS die Maßstäbe für alle ! Verhältnisse und tragen dadurch einen gehörigen Teil Schuld : an der Verbitterung, die alle Kreise erfüllt. Man sollte «S I sich zum Grundsatz machen, nicht in Übertreibungen zu reden, i denn dadurch tritt man einerseits der Wahrheit zu nahe, an dererseits setzt man den eigenen Verstand herab. Übertreibun gen entwerten die Hochschätzung, indem sie dies« verschwenden, und sind ein Zeugnis von der Beschränktheit unseres Wis sens. Unser übertriebenes Lob weckt die Neugierde, reizt baS Begehren, und wenn dann, wie es meistens sein dürfte, die hohe Erwartung enttäuscht wird, dann Mhlt sie sich be trogen und Wendel sich mit Geringschätzung sowohl gegrn das Gerühmte als auch gegen den RüHmer. Man nützt > einem Freunde, dem man helfen möchte, niemals durch ein I Übermaß des Lobes, und auch ein Kaufmann, der seine Ware anbiettt, hüte sich vor Übertreibung. Es ist immer schwer, : überspante Erwartungen zu befriedigen, während normale ! Ansprüche leichter erfüllt werden können. Deshalb geh« man zurückhaltend zu Werke und lob« lieb«r zu wenig als zu viel. - Außerordentliche Ding« und Leistungen sind selten, man j mäßige deshalb seine Wettschätzung. Aber auch im Tadel hüt« man sich vor Übertreibungen, denn sie sind der Lüge verwandt, I und auf jeden Fall kommt man durch sie um den Ruf des , guten Geschmacks, was viel, und um den der Verständigkeit, ! was mehr ist. Wer aber in dieser Zett der Unzufriedenheit I durch unbedachtes übertreiben die Gemüter noch weiter ver- Witt, der stört den Frieden und macht sich mitschuldig an der , Not, in der wir leben. ks—r. Wochenschau. „Ehre sei Gott in -er Höhe und Friede auf Erden!" Das nächtliche Dunkel der alten, später odoedronnken Dresdner Kreuz- Kirche taucht vor mir auf. Bon doh"r Empore jubelt es gleich Engel stimmen berab, und die k'ndstcb-n Hände krampfen sich fest in dos Kleid der Mutter. Der erste heilige Schauer durchrieselt dos Gemüt des Fünfjährigen. Und eine andere Erinnerung, von der alten Meißner Stodtkirche klingen die abendlichen W->ihnacht«gesänge zu d-r auf den Straßen onlhorchenden Menge. .Ehre sei Goll!" Mo ist heule die kleine Schor derer, dis glänhigen Herzens Gost die Ehre geben? Die Zahl derer, die das Tagewerk mit einem Fluch beginnen, ist sicher zehn mol io groß. .Und Friede auf Erden?" Ist das der Frieds, -en w>r uns durch sin Millionsnbluwpfer er» Kämpfs« mußlsn? Ist e« nicht, als ob okls dts bsssersn Rsaungsn srstvrbsn wärsn in der nüchternen, nach Gewinn jagenden Zelt? Die selben Männer, vom Krieo-dandwerk rauh und hort aeworden, standen im Felde in inniger Rüimmo unter dem W-ihnacktsbaum. die Heuke sich von K'rcke und Glauben obw»nden, als schämten sie sich einer kieseren Empfindung. Maa wissen sie in die offenen Kerzen der Kinder zu legen? Alle die schönen Thristnochtserzählungen und die meisten der rührenden Feftsted-r bleiben der heutigen Jugend fremd. »Altmodisch und überlebt!' lagen die Künder der neuen Zeit der Aufklärung. Wie dnnke ich Gott, dgtz ich noch so ottmodssch erzogen worden bin. eine Füsse wunderbarster Eindrücke wäre mir für mein Leben verloren gegangen. Und Ihr Eltern seid doch noch recht lange altmodisch «nd schenkt L iren Kindern außer dem, was zur ve'besnotdurst gehört auch das, was das Gemüt weckt, belebt ihrs Phantasie mit den hehren Gestalten, die uns einst als leuchtende Vorbilder einer fleckenlosen Lebensführung aalten. Die Schule hat sich andere Au'aoben gestellt, w-mn auch ein Lichtblick, wie die kürz, licke Kinderoufführung volle Würdwung verdient. Anders asartsfer Lehrstoff oewinnt ober lmmermehr an u-dergewichs, desto notwendiger ist ss für das Eltsrnhaua, hier unterstükend einzna-sifsn. Treuer Glaube ist eine starke Waffe in ollen Nöten und Anfeckkungen des Lebens! Diese gute W-br und Waffen enthaltet Eurem Nach, wucks nicht vor. Die Zukunft wird es Euch danken .... Und wenn nun die Kerzen auf den l-tder ach lo kostspieligen Bäumchen brenn-n. wenn dts belcheidsn-n Geschenke den Gabentisch schmücken, dann seid wieder jung, erzäbst den Kleinen non Eurer Jugend und von der ewig herrlichen Weihnachtamär .Wo Glaube da Lieke" sogt d-r Dolksmund Kaltes am Glauben, Ihr ernlet Liebe dafür. Wo aber Liebe ist, ist Friede! Der Friede, den wir in uns trogen auch wenn uns der Daseinskampf umtob». Können wir uns aber eines köstlicheren G-lcksnks srftsusn? Darum, wenn die Glock-n unserer ehrwürdigen Kirche die W-ibnocht einläuten, laßt es ousstckeül in Euch .Ehre sei Gott in der Köhe, und Friede ous Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen!" ff. 6. V. — Naunhof. Es ist in den leßten Monaten viel über das Wetter orakel» wurden. Man Holks bsgrsiflichsr Weste e»n großes Grauen vor einem horten W'nter. Bei diesem Mr die Dividenden» schlucksr märchenhaften Kohlenpr-sten rschs verständlich. Und wahr lich. der Winter war mit 10—14 Grad Rsaumur unter Null vor «iniasn Wochen etn recht harter Mann. Aber der unfreundliche Ge- sslle scheint mit der kohlenormen und srisrenden Mensckhsit dock Er- barmsn hoben zu wollen, denn seit einiaen Tagen herrscht das schönste Frühiakrswstssr. Wir werd-n also die W-ihnachkseiertage voraus» stchlltch bei Ostertsmperosur spazieren a-ben können und Nicht Ge- fabr laufen, dis Nass zu srfri-ren. Koff-ntlich löst diese laue Witte rung recht bald eroiebiasn Neoen oder Schn-sfost aus, damit die ausaedörrse Natur neue Lebenskraft aewinnt. Viel Regen baden vor ollen Dingen unsere Flußlänfs notwendig, man sehe sich unsern Parkbenfluß an, seit vielen v»sten Monaten liegt er do wie eine regunostose Schlange. Kier fleht ss traurig aus, noch trauriger mit -er Trinkwasserbeschaffung in manchen Orten. — Lichtspielhaus in Naunhof. .Anna Bolsyn". etn bedeutendes Werk Deutscher Filmkunst bot man damit noch Naunhof gebracht. Doß ss diss ist, sollsn nochskeksnd einige Auszüge der uns in großer Anzahl vorliegenden Pr-ss-belprechungsn, bsweisen: Das Berliner Tageblatt schreibt: .Der neue Meßtsr-Union.Film der Ufa »Anna Boleyn" wird auch bei d-mt-nigen Intsresse srreasn, der sonst der flimmernden Leinwand kühl und kritisch aeoenübsrstsht. Fred Orbtng Hot dke Geschichte der unglücklichen schönen Kvfdome sehr geschickt in den Vordergrund einer sehr b-wegt-n dramatischen Kondlung gestellt. Ihm gek-Nt stck der auf seinem Spezialgebiet als Kapazität anzu sehende Ernst Lubitsch als Regisseur ulw. Komburger Woche. Der mit großer Ungeduld erwartete Kenny-Porten-Film erlebte im htefiaen Lsflingkheater seine Aufführung. Er zeigt unsere deutsch« Filmkunst auf einer kaum noch zn überbietenden Köbe; die mit wirkenden Künstler stempelten den Film zu einem Kunstwerk erst«» Ranges, usw. Breslauer Morgenzeikung. Seit Freitag gebt der große Ufo-Riessnstlm .Anna Boleyn" über die Leinwand. Oft schon schien der KSH-punkk der deutschen FilmkechnIK erreicht, ober immer wird er Überschritten. Doß Ernst Lubitsch der deutsche Film-MetflerreaMsur ist, wußte man schon, jetzt befestigt er in .Anno Boleyn" seinen Ruhm endgültig. Di« historisch getreuen Kostüme, die bis in die kleinste Einzelheit stilgemäßen Innenräum« find über jedes Lob erhoben und insbesondere di, leben- Nr. 153 Das Gl Die Geheim Orgien gefeiert die in Wilsons Eine halbe Wo, Briand in Lond sal der Welt zu lungen betrifft, Öffentlichkeit all der nur Pflegte heben, so daß v dumm geworden rad im Kopf her Abschluß der L sonders von fra über die neue B nicht gespart, wa arbeit nun wirk! man sich in ass« negativer Byzteh land begehrte M aber bei dieser soll, oder wie m tionspolilik gege gen alle Flöten. Öffentlichkeit beß um sich dadurch leicht aus den < herausführen kör sicht nehmen ar Rates, die ja ni werden können, berechtigte Mitgl Und man möchti Chancen nicht n gen mit diesen werden könnten. Redensarten wie sich über alle Pi Entschließung ab Rates, die bekan Hängig machen m Obersten Rates l scheiden, whe er d der Londoner K eine engere Verki zuzufügen, in we knüpfung gegeber schon wird die Stelzen marschig der eben geschlos verwiesen, damit halte und vertieft gesetzt und unern Monate, für das das Wohl der M die Engländer ur neigt sind, ihre f fenttmentalen Eni des Weihnachtsfes geben, daß, wenn nach Beginn des denen auch das I eine Erleichteruns Was freilich — wer kann es gewöhnlich als d< Amtes zu bezetch Rückkehr des Mii Artikel, der für ei und Frankreichs biet einige- Verft eine Art Garantie Erwägung zu sie! unseres Reiche- Staatsleitung v, würden, vorau-g, Erfüllung d«r in Vertrages niederg einem solchen Fai bald gekommen sr verzichten zu könr nunst eine Entschli der französischen < lichkeit ein«r Hinzi einer europäischen
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