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9320 «SämblaU s. d. Dychn. vvchh-md-I. Nichtamtlicher Teil. 189, 17. August 1910. bei holländischen Druckern in Auftrag gab. Die Bibel sollte halbseitig in holländischer Sprache gedruckt werden, während der entsprechende russische bzw. kirchenslawische Text in Rußland auf die freigelassene halbe Seite gedruckt werden sollte. Diese Bibel wurde 1717—21 in sechs Bänden im Haag und in Amsterdam gedruckt. Der russische Text scheint jedoch in Rußland nur auf eine sehr kleine Anzahl von Exemplaren des Neuen Testaments gedruckt worden zu sein. Aus neuester Zeit erwähnt van Stockum die bei Scheltema L Holkema in Amsterdam erscheinende Rembrandtbibel mit Photo gravüren und Faksimiles nach Rembrandtschen Gemälden, Radierungen und Zeichnungen. Gegen Bibel und Christen tum ist ein Werk gerichtet, das Boltaire in Amsterdam drucken ließ unter dem Titel: -I-a Libls snkn sxxliynsö psr plusisurs Mmoniors äs 8. dl. I-. R. I). I>. (8a Nchssts lö Roi äs Urusso). Zahlreiche Männer, die anderswo wegen ihrer neuen Anschauungen mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, fanden in Holland Verleger für ihre Werke. So wurden für Bonaventura und Abraham Elzevier in Leiden verschiedene Schriften Galileis, aus dem Italienischen ins Lateinische übersetzt, 1835 in Straßburg gedruckt. Der berühmte von Rens Dcscartes erschien 1637 in Leiden. Von Johann Amos Comenius, der längere Zeit in Holland lebte und verschiedene seiner Werke in Holland erscheinen ließ, führt van Stockum auf: »äavva Lvrsa rsssrata c^vatvor linxvarvm« usw., Leiden 1640 (zuerst Lissa 1633); »äavua linguarurv rsssrata avrsa» sto. lativs st boigiss. Arnhem 1648; »Ls itsrato 8osiv!sno irsnisa« usw., Amsterdam 1661; -Oxsrs. äiäastisa omnis«, 4 voll., Amsterdam 1657. Thomas Hobbes ließ 1647 seine »ülsmont» xbiiosoxbisa äs sivo« in Amsterdam drucken, wo 1668 auch seine gesamten Werke erschienen. Ludwig Elzevier in Amsterdam gab 1653 eine Sammlung kleinerer philosophischer Schriften aus dem Nachlasse Francis Bacons heraus. 1682 erschienen bei Heinrich Wetstein in Amsterdam: -Des Gottseeligen Hoch-Erleuchteten Jacob Lölrwovs, Tautomer Lbilosopbi, Alle Tüsosopbisobs Wercken«. Die »Usossss» von Blaise Pascal kamen 1684 in Amsterdam heraus, zum erstenmal mit dem Leben Pascals von seiner Schwester Mme. Pscier-Pascal. Der Beschaffung von Seekarten mußte ein seefahrendes Volk wie das holländische schon frühzeitig Aufmerksamkeit schenken. So finden wir auch, daß der Seespiegel des Lucas Janszoon Waghenaer (Lurigarins), der ursprünglich als »8xesuluiu uavigLtioms« lateinisch erschien, zahlreiche Aus gaben in den wichtigsten der lebenden Sprachen erlebte, von denen verschiedene von holländischen Verlegern veranstaltet wurden. Van Stockum nennt davon eine englische-TbsLlariuor s Llirrour», Amsterdam 1588; eine deutsche -Spiegel der See- fart«, Amsterdam 1589; eine spanische Ausgabe; ferner die französische Ausgabe eines hydrographischen Atlasses von Europa von Waghenaer, -Trösororis ov (Äbivot äs la liovtto luarinosguo« usw., Amsterdam 1606, dessen holländische Aus gabe 1592 in Leiden erschien, dann in fünf Neuausgaben bei Cornelis Claesz in Amsterdam von 1596—1608. Der Seespiegel Waghenaers war so bekannt, daß der Name des Verfassers auf das Werk überging; lange Zeit nannte man einen Seeatlas in England einen »liVaggousr-, in Frankreich einen »Obrrrstisr». Nach den Arbeiten von Waghenaer und anderen Verfassern gab auch Willem Janszoon Blaeu 1608 einen ähnlichen Atlas heraus, dem 1612 eine englische Ausgabe »Tbs ligbt ok uLvigstivu1819 eine französische, -I-s üawbsau äs I» Navigation« und ver schiedene Neudrucke folgten. Der Sohn von Willem Blaeu, Jan Blaeu, gab u. a. einen -Lilas magnas« 1650—62 heraus, dem holländische, französische, englische und spanische Ausgaben folgten. Stockum gibt den Titel einer spanischen Ausgabe wieder. Pieter van der Aa in Leiden gab um 1729 »I-a Kalorie agrsabls äu Nonäö« heraus, eine Samm lung von über 3000 Ansichten, Karten usw. in Kupferstich in 66 Teilen, die heute ungemein selten ist. Die Ergebnisse einer Reise, die Henry Hudson 1609 auf Veranlassung und auf Kosten der Holländisch-Ostindischen Compagnie zur Auf findung einer Nordostdurchfahrt machte, gab Hessel Gerritsz in Amsterdam 1612 heraus, veranstaltete von diesem Werke 1613 auch eine lateinische Übersetzung. Der erste Versuch einer physikalischen Geographie, einer Darstellung der Hauptströmungen der Ozeane, den der Jesuit Athanasius Kircher mit seinem großen Werke »Uanäus subtsrraoous in XII libros äigsstus» usw. machte, erschien 1665 in Amsterdam. Von dem berühmten Linus erschienen verschiedene Werke in Holland, so z. B. sein »Lz-stswa vaturso», Leiden 1735; die -Libliotbsoa botaniea«, Amster dam 1736; die »l?uväawsvta botanisa«, ebenda 1736; die > liora I-apponioa«, ebenda 1737; die -ksnsrg. plantararn«; Leiden 1737; das »Oorollarinw gsvsruw xlaotaruiv«, ebenda 1737; der -Ilortus OliLortiauas«, Amsterdam 1737. Eine neue Ausgabe der 1677 von dem Baseler Professor Joh. Jak. Hofmann herausgegebenen Enzyklopädie erschien 1698 als »I-sxiscm universale« in Leiden. Auch eine der heute mit am weitesten verbreiteten Enzyklopädien weist nach Amsterdam, nämlich das Brockhaussche Konversations lexikon, das 1808 in den Verlag des Kunst- und Industrie- Comptoirs in Amsterdam (F. A. Brockhaus) übergegangen war und 1809 in Amsterdam durch einen ersten Band Nachträge vermehrt wurde, dem 1810 in Leipzig ein zweiter folgte. Bereits vor hundert Jahren erschien ein holländisch- japanisches Wörterbuch, wohl das erste seiner Art. Ein Riesenwerk sind die in Holland erschienenen Veröffentlichungen des aus Naumburg stammenden Ntrechter Professors Joh. Georg Graevius, u. a. »Tbssaurus antiguitatuw Rowanaruw, krassaruw« usw., der von mehreren Bearbeitern fortgesetzt wurde und 77 Foliobände mit mehreren hundert Kupfern umfaßt. Daß holländischer Unternehmungsgeist auch heute noch an umfangreiche Ausgaben herantiitt, beweisen die seit 1896 bei A. W. Sijthoff in Leiden erscheinenden »tloäisss Exemplar der bis jetzt erschienenen Teile 4651 Frcs. kostet. Den Druck orientalischer Werke pflegte der Leidener Professor Thomas Erpenius (1584—1624), der auf seine eigenen Kosten eine Schriftgießerei und Druckerei für orientalische Schriften einrichtete. Van Stockum bringt Titel und Probeseiten von Ecpeniusschen Drucken, so von Lokmans Fabeln, arabisch und lateinisch 1615, von Elmacius »lnsioria 8araosniea«, arabisch und lateinisch 1625, von den Psalmen, syrisch und lateinisch 1625. Zahlreiche Ausgaben ausländischer Schriftsteller wurden in Holland veranstaltet. 1638 erscheint in Leiden Corneilles Cid, weil, wie der Herausgeber in seiner Vorrede sagt, so wenig Exemplare im Lande gefunden würden und Frankreich eifersüchtig zu sein scheine, daß Fremde ein solches Meister werk lesen. Die Elzeviere brachten u. a. Ausgaben von Pierre Corneilles Theater (1644), von den Memoiren Philipps de Commines (1648), von Gilles Mönages Ge dichten (1663), von Pascals »Lrovinsialss» (1657). Außerdem nennt van Stockum: Pascals -Lsnsäss«, Amsterdam 1684; La Rochefoucaulds »8sotsnsös st Llaxiwos äs worals«, Haag 1664; Molidres »Io Isstia äs kisrrs«, Amsterdam 1683, Bossuets »Oraisou kundbrv äs LI. Ilicolss Oorvst«, Amsterdam 1698; Voltaires Theater, Amsterdam 1753; Voltaires -Llemonts äs la pbilosoxlüo äs Houton», Amsterdam 1738; Voltaires »I>» Libls soün sxpliyuös«, Amsterdam 1776; Pcsooft »Llanon I-sssaut-, Amsterdam 1731, 1753; LaFayette,