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4092 VSrlknblat, s d Dtschn. Buchende!. Nichtamtlicher Teil. ^ 77. 8. April ISIS. August Josef Stahe», k. U»!V..BuchhSndler in Wlirrburg. 4112 Gegner: Soll und Haben der Universitäts-Bibliothelen vor und nach Einführung der Bibliotheksgebühren. I -F. Beit »- Comp. in Leipzig, 4108 *Ois Lpylogis äer Heillrunet. blrieobisoli null vsatsob von Oiorupsrr. 2. Lull. 6a. 8 4t. Verlag Berlin-Wien in Berlin. 4I2i Dittmann: Passiflora. 2 50 geb. 3 4s 50 H. Verlag kolonialpolitischer Zeitschriften 8. m. b. H. 41 lg in Berlin. "Eine Reiie durch die deutschen Kolonien. II. Bd. Kamerun. Geb. 5 VerlagSanstalt dcö Deutschen Holzarbeiter-BerbandeS 8. m. b. H. in Berlin. 4112 ^lkaolrblatt kür Lolrarbeitsr. 6. kabrg. kro Quartal 1 ,tt 20 . bliuLSlbskts 50 Nichtamtlicher Teil. -Achtung, die Flut kommt!« (Vgl. Nr. 20, 72 d. Bl.> Zu dem mancherlei Guten und Beherzigenswerten, das unter dieser Spitzmarke hier veröffentlicht wurde, sei es ge stattet noch ein paar jedenfalls gut gemeinte Worte hinzu zufügen. Der Herr X in seinem Aufsatz in Nr. 72 hat zweifellos einen der verschiedenen Nägel auf den Kopf ge troffen, wenn er sagt: »Der deutsche Verleger sollte es einmal versuchen, standhaft jede schlechte Übersetzung zurückzuweisen<. Aber man sollte sogar noch weiter gehen und jedes Er zeugnis ausländischer Literatur, überhaupt jedes Verlags angebot sehr kritisch prüfen und wieder prüfen, ehe man erst Ja sagt, dann das schöne, aber teure Papier verdruckt und schließlich mit dem Massenramsch den deutschen Bücher markt schädigt, und mit alledem doppelt sich selbst. Wer bei gewissenhafter Prüfung eines Werkes noch schwankt, der wird gut tun, wenn er sich zur Regel macht: »Im Zweifelssalle ab lehnen«. Denn die Hoffnung, daß es doch vielleicht einschlagen könnte, ist ja gar keine Hoffnung, sondern nur ein phan tastischer Wunsch, dessen etwaige Erfüllung ganz außerhalb der Sache selbst liegt und der daher alle Chancen für sich hat, nicht in Erfüllung zu gehen. Man kann sich mitunter des Eindrucks nicht erwehren, als hätten wir deutsche Ver leger in ziemlicher Anzahl, die ihrer Natur nach ihr Geld viel müheloser in Monte Carlo verlören, worunter dann der Gesamtbuchhandel nicht zu leiden hätte. Daß bei uns viel zu vieles wähl- und kritiklos verlegt wird, ist kaum zu bestreiten, und da liegt der Hase im Pfeffer! Von diesem Punkt aus allein wird die Flut, nicht nur der Übersetzungen, sondern der Überproduktion überhaupt zu kurieren sein. Ich selbst glaube für meinen Teil die Kur energisch begonnen zu haben und bin recht gut dabei gefahren. In den letzten 18 Monaten habe ich genau ge wogen 3 Pfund weniger 70 Gramm Verlagsangebote ab gelehnt und habe doch nur einen Verlag mittlerer Größe. Und diese Ablehnungen betrachte ich mit gutem Grund als mein bestes Geschäft. Ich habe nie mehr und einfacher Geld verdient. Ein Verleger. Aus der Welt der Bücher. Von Tony Kellen (Bredeney - Ruhr). I. Leixners Deutsche Literaturgeschichte. Als dis naturalistische Bewegung auch nach Deutschland herübergriff, gehörte es bei den zumeist noch recht jugend lichen Vertretern dieser Richtung zum guten Ton, aus die Literaturgeschichten zu schelten, denn sie selbst standen noch nicht darin, und da sie alle früheren Dichter als veraltet ansahen, konnten sie sich natürlich nicht für solche Bücher be geistern, in denen so viele Berühmtheiten angepriesen wurden. Auch zu andern Zeiten hat es immer wieder Schriftsteller gegeben, die nicht gut auf Literaturgeschichten zu sprechen waren, weil sie das liebe Publikum im Verdacht hatten, daß es sich seine Kenntnis der Literatur lieber aus diesen be quemen Lehrbüchern schöpfe, als aus der Lektüre der Werke selbst. Nun mag dies ja in gewissem Maße zutreffen; aber es wäre doch töricht, deshalb die Literaturgeschichten zu ver urteilen, denn erstens ist es einem gewöhnlichen Sterblichen gar nicht möglich, all die Bücher zu lesen, die darin verzeich net sind, und zweitens wird gerade mancher durch ein literarhistorisches Werk veranlaßt, sich dieses oder jenes Buch anzuschaffen, von dem er sonst vielleicht kaum Kenntnis erhalten hätte. Daß aber jedesmal die Vertreter der allerjüngsten Richtung mit den vorhandenen Literaturgeschichten nicht zufrieden sind, ist ganz erklärlich, denn solche Werke können nicht jedes Jahr neu aufgelegt werden, und gerade in unserer Zeit, wo die Produktion in haltlich und formell bemerkenswerter Werke so groß ist, muß der Verfasser einer Literaturgeschichte eine Auswahl unter dem Besten treffen. Dies kann er aber nicht nach einer ersten Lektüre tun; er niuß eine gewisse Distanz gewinnen, um eine Auslese vornehmen zu können, die wenigstens einiger maßen in der Zukunft bestehen kann. Im Lause der Zeit klären sich die Urteile so, daß alle deutschen Literatur geschichten, mögen sie von noch so verschieden gearteten Verfassern herrühren, uns aus den früheren Jahrhunderten im wesentlichen alle dieselben Autoren und dieselben Werke vorführen, wenn auch das Urteil bald freundlicher, bald ungünstiger bei dem einen oder anderen klingt. Bei den Werken der noch lebenden Schriftsteller ist dies ganz anders. Hier finden wir in einer Literaturgeschichte Namen mit An erkennung verzeichnet, die in einer andern vollständig fehlen. Erst nach Jahrzehnten wird auch hier eine gewisse Über einstimmung zu verzeichnen sein, wenn Autoren, die jetzt von einzelnen für bedeutend gehalten werden, ganz in die Ver gessenheit versunken sein werden, während andere, die vielleicht weniger dem Geschmack der Gegenwart geschmeichelt haben, endgültig in die Literaturgeschichte ausgenommen sind. Auch Otto von Leixner hat in seiner deutschen Literatur geschichte, die 1880 zum ersten Male in zwei Bänden er schien, die neuere Zeit immer wieder ergänzt und umge- arbeitet, da es ihm vergönnt war, das Werk noch bis zur 7. Auflage fortzuführen. Nach seinem Tode hat es einen neuen Bearbeiter gefunden, und es liegt jetzt auch äußerlich in einem neuen Gewände vor: Geschichte der Deutschen Literatur. Bon Otto von Leixner. In achter Auflage neu bearbeitet und bis zur Gegenwart fortgefiihrt von vr. Ernst Friedlaender. Mit 486 Textabbildungen und 56 teils mehrfarbigen Beilagen. Lex.-8«. XI, 1098 S. Leipzig 1910, Otto Spamer. Ausgabe in einem Bande: geheftet 16 in Prachteinband 20 Ausgabe in zwei Bänden: geheftet 16 in Halbfranz gebunden 20 Diese Literaturgeschichte hat sich im Laufe von drei Jahr zehnten überall, wo die deutsche Sprache klingt, so viele Freunde erworben, daß sie längst jedem Buchhändler bekannt