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4112 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 77. 6. April 1910. In einigen Tagen erscheint: ^ r Otto Hartmann (Otto vom Tegernsee) L Die Entwicklung der Literatur und der Buchhandel ^ 212 Seiten. Leipzig, Ostplatz 4. Perm. Beyer. Preis 3 geb. 3 80 -H, n cond. 30"/o, bar 33 Probeexemplare, wenn sofort bestellt, mit 50"/, Rabatt. In so lompendiöser und übersichtlicher Form wurde die Entwicklung der Literatur und die Förderung derselben durch den Buchhandel noch nie behandelt. Das Buch bietet jedem Leser, sei er Literatursreund oder Buchhändler, so viel Lehrreiches und Neues, daß jeder unumwunden zugestehen wird, nie ein ähnliches Werl gelesen zu haben. Es ist das Produkt emsiger Arbeit. Den Ernst, mit dem Hartmann an seine Aufgabe herangegangen und Mit dem er sie erfolgreich durchgesührt hat, merkt man dem Buche an. Vollkommen neu ist die dankenswerte besondere Berücksichtigung des katholischen Buchhandels und die Beleuchtung einer so wenig bekannten hervorragenden Stellung innerhalb des Gesamtbuchhandels. Das Ver zeichnis der reich und ausgiebig benutzten Literatur stellt geradezu einen Plan sür eine buchhändlerische Fachbibliothek dar. Der Buchhandel selbst sollte sich die weiteste Verbreitung des Buches besonders angelegen sein lassen, weil es bestimmt dazu beiträgt, beim Publikum die Bücherlauslust zu wecke». fgMIgll M Wrgsbkilkl XunsiMrvsrdliobs sHellüsikcsirjkt kür öis Holöinäuskris. 5. lotzi-xonx. Lr8eÜ6int am 15. jockss Nonats. kreis pro Quartal 1.20 orck., 80 H no. bar. Linrelbekte 50 H orä., 30 H netto. VellsxMlsIt lies llbukelien »olrslbMiMdsiM Oesellsobakt mit besebränkter IlaktunZ in kerlili L. 2, ^ Soeben erschien: Soll und Kuben der Mniv.-Mbliotheken vor und nach Einführung der Bibliotheks- gebühr. Etatvergleichende Betrachtungen ti>-, F. Gegner, Oberbibliothekar der Universität Würzburg. 8°. 1 ord., nur bar 75 August Josef Stahel, k. Univ.-Buchhdlr. in Würzburg. Mitte April erscheint: Hbrecknung 1>leues vom ewig Gleicken von 14«tolf Gelber Geb. 4 ir Logen <Zeb. g Der hervorragende Wiener Schriftsteller, der durch seine Shakespeare forschungen seit langem weithin bekannt ist, bietet hier eine Auswahl seiner stoff- lich ebenso originellen, als packend pointierten Novellen, in denen sich sein streit barer Charakter deutlich genug ausspricht. Es ist die reife Kunst eines zugleich feinsinnigen und heiß und schneidig empfindenden modernen Menschen, der gar stechende Fragen stellt und in der Antwort mit den Krankheiten der Charaktere wie der Richtungen abrechnet, ob er nun Gegenwartsprobleme behandelt, oder Geschichten erzählt, die aus längstverklungenen Zeiten herzurühren scheinen und doch auch von heute sind. In buntem Wechsel ziehen diese Bilder — Beiträge zur menschlichen Komödie — vorüber; allen ist gemeinsam der bald mit tiefer Ironie, bald mit dramatischer Wucht sich aussprechende Gedanke, daß, wie es in einer der Erzählungen heißt, überall ein Unsinn, oder „überall ein Spitzbuben- punkt ist — man muß ihn nur finden". Einem roten Faden gleich durchzieht diese allmählich bis zu schärfster Gesellschaftskritik sich steigernde Idee die hoch interessanten Erzählungen, deren literarischer Wert und meisterhafte Sprache gleiche Anerkennung verdienen. Es ist eines jener eigenartigen und durch ihre künstlerische Konzentration auffallenden Bücher, die in gewissem Sinne an die berühmten „Phantasien eines Realisten" gemahnen, dessen Verfasser die Erzählungen auch mit Recht gewidmet sind. Vresclen, April 1910 Larl Keissner