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Deutsche Gartenbau-Zeitung
- Bandzählung
- 22.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1826615040-192000002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1826615040-19200000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1826615040-19200000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Nr. 1-10 in der Vorlage nicht vorhanden. - Seite 73-74 in der Vorlage nicht vorhanden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Deutsche Gartenbau-Zeitung
-
Band
Band 22.1920
I
- Ausgabe Nr. 11 u. 12, 12. März 1920 I
- Ausgabe Nr. 13 u. 14, 26. März 1920 I
- Ausgabe Nr. 15 u. 16, 9. April 1920 I
- Ausgabe Nr. 17 u. 18, 23. April 1920 I
- Ausgabe Nr. 19 u. 20, 7. Mai 1920 I
- Ausgabe Nr. 21 u. 22, 21. Mai 1920 I
- Ausgabe Nr. 23 u. 24, 4. Juni 1920 I
- Ausgabe Nr. 25 u. 26, 18. Juni 1920 I
- Ausgabe Nr. 27 u. 28, 2. Juli 1920 I
- Ausgabe Nr. 29 u. 30, 16. Juli 1920 I
- Ausgabe Nr. 31 u. 32, 30. Juli 1920 I
- Ausgabe Nr. 33 u. 34, 13. August 1920 I
- Ausgabe Nr. 35 u. 36, 27. August 1920 I
- Ausgabe Nr. 37 u. 38, 10. September 1920 I
- Ausgabe Nr. 39 u. 40, 24. September 1920 I
- Ausgabe Nr. 41 u. 42, 8. Oktober 1920 I
- Ausgabe Nr. 43 u. 44, 22. Oktober 1920 I
- Ausgabe Nr. 45 u. 46, 5. November 1920 I
- Ausgabe Nr. 47 u. 48, 19. November 1920 I
- Ausgabe Nr. 49 u. 50, 3. Dezember 1920 117
- Ausgabe Nr. 51, 17. Dezember 1920 I
- Ausgabe Nr. 52, 31. Dezember 1920 I
-
Band
Band 22.1920
I
- Titel
- Deutsche Gartenbau-Zeitung
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Deutsche Gartenbau-Zeitung Bezugspreis (früher „Der Handelsgrtner") Anzeigen bei direktem Bezug vom Verlag: 60 Pfennig für die fünf Fachblatt für die deutsche Erwerbsgärtnerei Post oder den Buchhandel M. 24.— dreigespaltene 80 mm breite Ausg’prozalenderjatrhestags Verlag: Thalacker & Schwarz, Leipzig-R., Comeniusstr. 17. Teuerusgtizclhlagsos,. Inhalt; Brauchen wir eine Hochschule für Gartenbau? — Praxis und Wissenschaft: Champignonmilben. — Kolloidaler Schwefel zur Bekämpfung der Erysiphaceen (echten Meltauarten). — Rotkäppchen, eine ausgezeichnete Erdbeersorte für höhere Gebirgslagen. — Die Schädlichkeit der finkenartigen Vögel. —Achtet auf den Kartoffelkrebs! — Gartenarchitekten und Baufachmänner bei Staatsbauten des Freistaates Sachsen. — Warnung vor Düngechlornatrium. — Fragekasten der Abon nenten. — Handelsnachrichten. — Handelsregister. — Personalien. — Weiße Narzissen, Roman. (2. Fortsetzung.) Brauchen wir eine Hochschule für Gartenbau? Unter einer Anzahl jüngerer Berufsgenossen, die wohl in der Mehrzahl Gartenarchitekten sind, ist, wie schon öfter, wieder einmal eine Bewegung im Gange, welche die Begründung einer Hochschule für Gartenarchitektur und Gartenbau zum Ziele hat. Die Aufgabe der nachstehenden Zeilen soll es sein, einmal zu prüfen, ob der Beruf Interesse und Anspruch auf die Schaffung einer derartigen Einrichtung hat. Wenn ein Beruf das Verlangen auf hochschul- mäßige Ausbildung eines Teiles seiner Ange hörigen stellt, so ist die erste Voraussetzung dafür, daß die Bedeutung dieses Berufes, sei es in volkswirtschaftlicher, sei es in wissen schaftlicher oder ästhetischer Beziehung, so groß ist, daß dieses Opfer, welches die Volksgesamt heit durch die Aufbringung der Kosten der Hochschule bringt, gerechtfertigt erscheint. Die zweite Krage geht dahin, ob es im Beruf Aufgaben zu lösen gibt, welche hochschulmäßige Ausbildung erfordern, ob also ein Betätigungs feld für die ehemaligen Hochschüler vorhanden ist. Die dritte Frage ist, ob der Beruf imstande ist, den ehemaligen Hochschülern ein Einkommen zu bieten, welches die Hochschulausbildung lohnt. I. Versuchen wir zunächst einmal die erste Frage zu beantworten. Durch die fünf Kriegsjahre ist mit eindrück- lichster Deutlichkeit bewiesen worden, daß die Bedeutung des Gemüse- und Obstbaues bisher in verhängnisvoller Weise unterschätzt worden ist. Sie ist auch in der Gegenwart nicht kleiner geworden und wird auch in Zukunft nicht wesentlich an Wichtigkeit einbüßen. Denn die Knappheit an Nahrungsmitteln, unter welcher wir augenblicklich leiden, ist keineswegs nur in Deutschland vorhanden, sondern, wenn auch in geringerem Maße, in allen Kulturstaaten. Das einzige Mittel hiergegen ist Mehrerzeugung au Nahrungsmitteln durch intensive Boden kultur. Diese aber ist nur möglich, wenn die Grundsätze intensiver Gartenwirtschaft, so weit es technisch durchführbar ist, für die gesamte Bodenkultur maßgeblich werden. Soweit man zurzeit Schlüsse auf die Zukunft ziehen kann, ist daher wohl anzunehmen, daß der Gartenbau, soweit seine Zweige Gemüse- und Obstbau in Betracht kommen, an volkswirtschaftlicher Be deutung nicht nur keine Einbuße erleiden, sondern noch wesentlich gewinnen wird. Das selbe gilt natürlich vom Obstbaumschulbetrieb, weil dieser den Obstbau mit dem notwendigen Pflanzmaterial versorgt, und vom Gemüsesamen bau, der die Grundlage und Vorbedingung des Gemüsebaues bildet. Bezüglich dieser Zweige unseres Berufes scheint es dem Verfasser ganz zweifellos zu sein, daß ihre volkswirtschaftliche Bedeutung den Aufwand, den eine hochschulmäßige Lehranstalt erfordert, gerechtfertigt erscheinen läßt. Wie steht es nun aber in dieser Hinsicht mit dem Zierpflanzenbau? — Dieser Zweig unseres Berufes dient in seinem ganzen Umfange ästhetischen Bedürfnissen. Das gilt sowohl von der Topfpflanzen- und Schnittblumenzucht unter Glas, wie auch von dem Baumschul betrieb, soweit er sich auf Ziersträucher- und Bä ume erstreckt, und von der Rosen-, Stauden- und Schnittblumenzucht im freien Lande. Unter dem Einflüsse und den Folgewirkungen des Krieges haben nun allerdings diese Betriebs- s zweige vorübergehend an volkswirtschaftlicher Bedeutung Einbuße erlitten, weil ihr Umfang notgedrungen allgemein erheblich verkleinert wurde. Aber die Zeit wird wiederkehren, wo sie ihre frühere Bedeutung wieder erlangen werden. Ich möchte die Freude an den Blumen in Vergleich stellen mit der Freude an der Musik. Wenn der Staat Hochschulen für Musik unter hält, warum sollte er nicht auch eine Hoch schulbildungsgelegenheit für die Berufsange hörigen der Blumenzucht schaffen? Die ästhe tische Bedeutung der Blumenzucht scheint mir der künstlerischen Bedeutung der Musik eben bürtig zu sein, und von diesem Standpunkt aus be trachtet dürfte die Frage, ob die Opfer des Staates für die etwaige Schaffung einer Hochschul bildungsgelegenheit für Blumenzucht gerecht fertigt seien, wohl zu bejahen sein. Natürlich bleibt Vorbehalten zu prüfen, ob diese Bildungs gelegenheit notwendig ist! Davon soll nach her kurz gesprochen werden. Was für die Blumenzucht gilt, gilt auch für die Kunst der Gartengestaltung. Zwar ist auch ihre Bedeutung vorläufig vermindert und ihr Be tätigungsfeld wird wohl infolge der neuzeitlichen Entwicklung große Veränderungen erfahren. Aber trotzdem würden die Ausgaben des Staates für eine Hochschulbildungsstätte der Garten architekten vollständig gerechtfertigt sein. n. Es wäre nun die Frage zu prüfen, ob es im Beruf Aufgaben zu lösen gibt, welche hochschulmäßige Ausbildung erfordern, ob also ein Arbeitsfeld für die ehemaligen Gartenbauhochschüler vorhanden ist. Es ist einleuchtend, daß Gärtner, welche von einer Hochschule kommen, nicht auf die Dauer wieder untergeordnete oder grobe praktische Arbeiten verrichten wollen. Ja, es wird genug Leute darunter geben, die überhaupt nach voll endeter Hochschulausbildung die praktische Arbeit als nicht angängig ansehen werden. Zum anderen scheint es dem Schreiber dieser Zeilen festzustehen, daß der Andrang der Be sucher zu einer Hochschule für Gartenbau sehr stark werden würde. Denn es gibt zurzeit und wohl noch auf Jahre hinaus unendlich viele Leute, welche auf der Suche nach einem „standesgemäßen“ Berufe sind und dabei auf die Hochschulgärtnerei verfallen werden. Neben bei bemerkt, werden diese Hochschulgärtner zu einem großen Teile aus denjenigen Kreisen ent stammen, welche bisher ihre Söhne nur dann Gärtner werden ließen, wenu sie mit geistigen Unzulänglichkeiten behaftet waren, im übrigen aber den Gärtnerberuf als besseren Dienstboten stand, jedenfalls als minderwertig, einschätzten. Da aber der Gartenbau, und zwar mit Recht, jetzt an allgemeiner Wertschätzung gewonnen hat, so ist das plötzlich etwas anders geworden und unser Beruf gilt beinahe als anderen eben bürtig. Nach dieser Abschweifung’ zurück zur Sache, d. h. zu der Beantwortung der zuletzt gestellten Frage. Es liegt da nahe, die Verhältnisse in der Landwirtschaft zum Vergleich heranzuziehen. Die akademisch gebildeten Landwirte finden zu einem sehr beträchtlichen Teile Unterkommen als Fachlehrer und Fachschulleiter, ein weiterer, nicht unbeträchtlicher Teil tritt nach Vollendung der Studien wieder in die Betriebsbeamten praxis ein und bekleidet später Stellungen als Administratorundlnspektor in größeren Betrieben. Eine kleine Anzahl findet an den landwirtschaft lichen wissenschaftlichen Staatsinstituten Unter kommen, ein weiterer Anteil wird in den pri vaten Zuchtbetrieben für Pflanzenbau und Tier zucht angestellt. Einige betätigen sich als Ver treter der großen Düngemittelkonzerne (z. B. Ammoniakverkaufsvereinigung oder im Dünge mittel- und Getreidehandel) und der Rest besteht aus Grundbesitzerssöhnen oder Söhnen sonstiger begüterter Kreise, die auf der väterlichen Scholle sitzen bleiben oder sich nach einigen Jahren dank ihrer Vorsicht bei der Wahl der Eltern aus dem Geldbeutel des vermöglichen Herrn Papas eine eigene Klitsche leisten können. Die Unterkunftsmöglichkeit für die akademisch gebildeten Landwirte sind also ziemlich. viel seitig. Trotzdem wurde schon vor dem Kriege in den Kreisen der Landwirtschaftslehramtsanwärter, also unter den jungen Leuten, welche Land wirtschaftslehrer werden wollten, über Schwierig keiten des Unterkommens sehr geklagt. Im Gartenbau liegen die Verhältnisse nun wesentlich ungünstiger. Es mag sein, daß z. B. das gärtnerische Züchtungswesen durch wissen schaftliche Hilfe eine Förderung erfahren würde. Ob diese freilich sehr erheblich sein würde, dürfte noch zweifelhaft «ein. Denn die immer hin doch recht bedeutenden Erfolge, welche der Gartenbau auf diesem Gebiet in Deutschland und im Auslande aufzuweisen hat, sind bisher durch die Arbeit von Praktikern erzielt worden. Mir liegt es fern, etwa die Forschungen von de Vries oder Mendel unterschätzen zu wollen, aber Tatsache ist es doch jedenfalls, daß auch ohne Kenntnis dieser Gesetze recht Bedeutendes erreicht wurde. Auch die Gartenbauhochschule wird uns nicht gleich Dutzende von Männern wie z. B. Max Löbner in Bonn bescheren. Trotz dem aber soll als Tatsache angenommen werden, daß auf einer Hochschule gebildete Gärtner gerade auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung dem Beruf viel nützen könnten, vorausgesetzt, daß sie in dieser Hinsicht begabte Köpfe sind. Es fragt sich nur, wo diese Herren sich be tätigen sollen. Staatliche Versuchsanstalten für Pflanzenzucht gibt es nicht, und ob die Privat betriebe oder Genossenschaften geneigt und in der Lage sind, Anstellungsmöglichkeiten zu schaffen, ist sehr ungewiß. Außerdem könnte es sich ja immer nur um eiue sehr kleine An zahl von Stellen handeln, die auf diese Weise eingerichtet werden könnten. Sehr wichtig ist für unsern Beruf der Aus bau der Düngerlehre und die Erforschung und Bekämpfung der Schädlinge und Krankheiten. Es wäre allerdings sehr erwünscht, wenn sich an diesen Aufgaben mehr Männer betätigten, die aus der gärtnerischen Praxis hervorgegangen, sich das notwendige wissenschaftliche Rüstzeug durch Hochschulstudien erworben hüben. Immer hin würde jedoch auch diese« Feld nur einer kleinen Anzahl Platz für Lebensstellungen bieten. Der Beruf als Gartenbaulehrer würde auch nur sehr wenigen ehemaligen Gartenbauhoch schülern eine Existenzmöglichkeit bieten, selbst wenn man annähme, daß ihnen alle derartige Stellen in Zukunft vorbehalten bleiben sollten, und daß die Gärtner sich endlich dazu auf raffen könnten, etwaige ehemalige Realschul- und Volksschullehrer, die vom Gartenbau so viel verstehen, wie die Giraffe von Kants Kritik der reinen Vernunft, aus den gärtnerischen Fachschulen hinauszuwerfen. Selbst wenn man in den größeren Städten, wo eine gewisse Mindestzahl von Schülern zusammenkommt, fach liche Zwangsfortbildungsschulen für Lehrlinge einrichten würde, würde doch nur eine sehr kleine Anzahl von Fachlehrern hier Platz finden. Die Anzahl der Stellen für Obstbauwander lehrer, Kreisobstbautechniker usw. könnte allerdings noch erheblich vermehrt werden. Ob das aber angesichts der jammervollen Finanz verhältnisse, in der sich das Reich, die Einzel staaten, Provinzen, Kreise und Gemeinden be finden, Wirklichkeit werden wird, erlaube ich mir noch zu bezweifeln. Und wenn schon, so wird wohl auch in Zukunft der Andrang zu derartigen Stellen ganz gewaltig sein, zumal wenn man die jetzige Ueberfüllung der Gärtner lehranstalten und Gartenbauschulen aller Grade
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