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Allgemeiner Anzeiger : 24.10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190810243
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-19081024
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- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1908
-
Monat
1908-10
- Tag 1908-10-24
-
Monat
1908-10
-
Jahr
1908
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 24.10.1908
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Siaatsregierung eine allgemeine amtengehaltserhöhung verschoben. Frankreich. *Jn der Deputiertenkammer richtete der frühere Minister Delcassö heftige Angriffe gegen den Marineminister Thomson wegen der mannigfachen Unfälle in der franzö sischen Marine. Der schlaue Delcassö hatte es offenbar auf den Sturz des ganzen Ministeriums abgesehen, aber die Freunde Clemenceaus kamen dem bedrängten Minister präsidenten zu Hilfe. Der Marineminister aber wurde der lärmenden Kammer geopfert. Er kehrte von dem Platze aus, von wo er seine Maßnahmen unter dem Johlen der Mehrheit vergeblich zu verteidigen suchte, nicht mehr auf die Ministerbank zurück. Die Kammer sprach darauf der Regierung mit großer Mehrheit ihr Vertrauen aus. England. *Die von der Admiralität infolge der großen Arbeitsnot beschlossene Inangriff nahme der neuen Schiffsbauten ist bereits erfolgt. Es sind in diesen Tagen 14 Torpedo boote und fünf Kreuzer in Auftrag gegeben worden. Italien. "Der Minister des Äußern, Titloni, erklärte in einer Unterredung, er glaube sicher, daß Italien in wenigen Jahren eine starke für Kriegszwecke verwendbare Luftflotte haben werde. Noch in diesem Jahre werden zu diesem Zwecke von der Kammer mehrere Millionen ge fordert werden, nachdem die Versuche mit dem lenkbaren Militärluftschiff glänzend gelungen sind. Schweden. * Der Reichstag hat in seiner letzten Tagung einen größeren Betrag für die Einrichtung einer besonderen Staatspolizei bewilligt, die jedoch nur im Falle von Unruhen bedenklicher Art in Wirksamkeit treten sollte. Nunmehr sind mit den Gemeindebehörden der größeren schwedi schen Städte vorläufige Übereinkünfte getroffen worden, wonach eine gewisse Anzahl der städti schen Schutzleute gegen eine Jahreszulage sich bereit halten soll, im Falle eines Befehls sich an einen Sammlungsplatz zu begeben und mit ähnlichen Abteilungen aus andern Städten eine Brigade der Staatspolizei zu bilden. Afrika. * Ju Marokko ist es zu einem ernsten Zusaminenstoß zwischen marokkanischen Truppen und von Frankreich geschulten einheimischen Gendarmen gekommen, wobei die Gendarmen in die Flucht geschlagen wurden. Uber die Ver anlassung des Kampfes verweigert die franzö sische Regierung die Auskunft. * Der vor einiger Zeit schwer erkrankte Negus Menelik von Abessinien ist soweit wieder hergestellt, daß er Audienzen erteilen kann. * Nach Meldungen französischer Blätter haben die französischen Truppen die Ortschaft Tobadiu im französischen Sudan, wo einAufstand ausgebrochen war, eingenommen und dem Erd boden gleich gemacht. Der Führer der Auf ständischen wurde gefangen genommen. Von unä fern. Deutsche Fiirsteugeschenke für Skew Korker Kirchen. Die Tatsache, daß Kaiser Wilhelm der ältesten deutschen Kirche von New Dort eine Glocke gestiftet und der König von Württemberg aus dem gleichen Anlaß eine Geld summe überwiesen hat, verursacht dort große Freude. Die Feier des 150 jährigen Bestehens des Gotteshauses verspricht großartig zu werden. Uber den Verbleib der Insassen des Vallons „Hergesell", dessen Hülle ohne Gondel 100 Meilen nordwestlich von Helgoland aufgefunden wurde, ist bis zur Stunde immer noch keine Nachricht eingelanfen, und man muß die Hoffnungen auf eine Rettung der Leutnants Foertsch und Hummel nun allmählich aufgeben. Da die Balloniusasseu, falls sie nicht etwa durch noch auf dem Meer kreuzende Fischer fahrzeuge ausgenommen sind, jedenfalls schon lange ihren Tod in den Wellen gefunden haben, ist auch jedes Suchen nach ihnen ganz zwecklos. ^Fürs erste habe ich eine weite Reise vor, die ich noch heute antreten muß, und sodann kenne ich den hochsinnigen Charakter des Mädchens so genau, daß ich mit meiner Ver mittlerrolle bei ihr größere Schwierigkeiten finden würde, als ich selbst bei Ihnen schon zu finden - fürchtete. Ich bitte Sie demnach, auch darauf Rücksicht zu nehmen, daß Olgas Charakter durch die drückenden Verhältnisse, unter denen sie aufwuchs, beinahe hart und schroff ge worden ist, glaube aber, daß es nur einiger Liebe bedürfen wird, um die schönen Md reichen Anlagen des Mädchens zu voller Blüte zu entfallen. Und nun gestatten Sie, Herr Graf, daß ich mich entferne und nehmen Sie nochmals meinen wärmsten Dank dafür, daß Sie die Güte hatten, mich so wohlwollend zu empfangen und auf meine Wünsche so bereit willig einzugehen." Graf Dornegg reichte Robert die Hand, in dem er sagte : „Ich will tun, was Sie von mir verlangen und hoffe Sie nach Ihrer Rückkehr von Ihrer Reise wiederzusehen. Es wird mich stets freuen, unsre auf so eigentümliche Art ge schloffene Bekanntschaft zu erneuern." Robert verbeugte sich und ging. Erleichtert atmete er auf, als er sich wieder auf der Goffe befand und sagte leise vor sich hin: „Das ist nun auch glücklich besorgt, ich habe meine Zusage gehalten, nun habe ich auf dieser schönen Welt nichts mehr zu suchen. Also vorwärts, ans Werk." 8. Als Robert seine Wohnung betrat, fiel sein O Sm Irrtum äes Zerrens.! 9j Originalroman von Franz Zi stier. «Fortsetzung.! Robert murmelte halblaut vor sich hin: „Das war hart! Nun ist auch das über standen und mein Entschluß bleibt aufrecht. Aber früher habe ich noch das der allen Frau gegebene Versprechen zu erfüllen Md für das Schicksal ihrer Tochter zu sorgen; mag sie glücklich werden, und niemals die Kälte ihres Herzens bereuen." Wie jemand, der nach schwerem Kampfe mit sich ins reine gekommen ist, schritt Robert nunmehr mhig und sicher dahin bis zu dem nächsten Fiakerstande, wo er einen Wagen nahm und dem Kutscher befahl, ihn zu dem Palais des Grafen Dornegg zu führen, das in einer aristokratisch ruhigen Gaffe der inneren Stadt lag. Dort angekommen, überreichte er dem Portter seine Karte mit dem Auftrage, er möge nachfragen lassen, ob der Graf ihn empfangen wolle. Nach einigen Minuten er schien ein Lakai mit der Meldung, daß der Herr Graf den Herrn Leutnant erwarte. Bald sah sich Robert dem Grafen Dornegg, einer stattlich hohen Mannesgestalt mit leicht ergrautem Barte, aber strammer Haltung gegenüber, der ihn mit einer stummen Hand bewegung einlud, neben ihm Platz zu nehmen. Als Robert nach einer passenden Einleitung für seine Mitteilung suchend, nicht sofort das Wort nahm, sagte der Graf: „Sie wünschen mich zu spreche», Herrl Leutnant, womit kann ich dienen?' „Verzeihen Sie, .Herr Graf, wenn ein Zufall mich in Beziehungen zu Mitgliedern Ihrer Familie brachte, und ich, ein Ihnen gänzlich fremder Mensch, deshalb in die Lage versetzt bin, über Angelegenheiten Ihrer Familie mit Ihnen zu sprechen, und Sie um Schutz und Hilfe für ein verwaistes Mädchen zu bitten, dessen Mutter eine geborene Gräfin Dornegg war." Dunkle Röte färbte bei diesen Worten das Gesicht des Grafen und hastig sich erhebend, sagte er mit hartem Tone: „In wessen Auftrage kommen Sie und was haben Sie für ein Interesse an meinen Familien angelegenheiten." „Ich komme im Auftrage einer Verstorbenen, der Kummer und Sorgen ein vorzeitiges Ende bereitet haben, und die wenige Stunden vor ihrem Tode mich bat, ihrem einzigen Kinde, das sie hilflos in der Welt zurücklaffen müsse, dadurch nützlich zu sein, daß ich bei den Ver wandten dieses Mädchens bitte, die Schuld der Mutter nicht an ihrem Kinde noch strafen zu wollen." Und in einfachen schlichten Worten erzählte mm Robert, wie er die Witwe Reinwald kennen gelernt habe, wie er bemüht war, sie über den Verlust ihres Sohnes, der als wackerer Soldat gefallen war, zu trösten, wie er endlich als einziger Freund die Mission übernommen hatte, für Olga. Reinwald den Schutz ihrer nächsten Verwandten in Anspruch zu nehmen. Die Züge des allen Gräfin wurden immer l weicher, und traurig war der Ausdruck seiner ! Stimme, als er sagte: „Ich beklage das Schicksal meiner armen ! Schwester, ich bedauere meine Härte gegen sie und meine Unkenntnis ihrer Lage. Hätte ich gewußt, wo sie sich befindet und daß sie in Not und Elend geraten sei, ich hätte ihr gewiß geholfen; nun, das ist vorüber, für sie kann ich nichts mehr tun, aber ihre Tochter soll nunmehr unser Kind sein; denn ich bin ohnehin durch die Grausamkeit des Schicksals ein kinderloser Mann geworden, auch mich beraubte der letzte Krieg meine beiden Söhne, von denen der eine auf dem Schlachtfelde blieb, der andre infolge von Verwundungen und Strapazen erst vor kurzem nach langem Leiden gestorben ist. Jetzt stehen wir, ich und meine Frau, wieder einsam da, und ich betrachte es fast als eine Wohllat des Geschicks, welches mir für meine Verluste in dem Kinde meiner Schwester einen Ersatz bietet. Also das wäre abgemacht. Olga Rein wald kommt in unser Haus und soll von nun an wie unser eigenes Kind behandelt werden." „Ich danke Ihnen, Herr Gras, für die un erwartet günstige Erledigung meiner Bitte und füge nur daran das Ersuchen, es möge Ihnen belieben, dem guten Werke, das Sie soeben be schlossen, dadurch seine höhere Weihe zu geben, daß Sie das Mädchen selbst von Ihrem freund lichen Entschlusse in Kenntnis setzen." Bei diesen Worten zog Robert seine Brief tasche und schrieb auf ein Blatt Olgas Adresse und übergab sie dem Grafen. „Weshalb wollen Sie Ihre Mission nicht dadurch vollenden, daß Sie dies selbst be sorgen?" fragte der Graf, woraus Robert ant wortete : di Linie der wirtschaftlichen Entwickelung immer größere Schwierigkeiten schafft. Es ist bemerkenswert, daß die Thronrede in bezug auf die Balkankrisis noch einmal ausdrücklich versichert, daß der Kaiser an der treuen Gemeinschaft mit seinen Verbündeten fest hält und mit ihnen für eine friedliche und ge rechte Lösung der Schwierigkeiten eintreteu will. Damit find alle Gerüchte von einer Lockerung oder gar einem Zerfall des Dreibundes widerlegt. *Ein bekannter Luftschiffer hat sich in einer Eingabe an Kaiser Wilhelm gewendet und die Bitte ausgesprochen, daß eine kaiser liche Order ergehen möge, die den maßgebenden Stellen die größte Geheimhaltung aller Motorluftschiffragen zur Auf gabe mache. Namentlich soll über Einzelheiten des Baues der Motors jede Äußerung unter lassen werden. Wie verlautet, wird der Kaiser diesem Wunsche Rechnung wagen. * Die Prinzessin Alexandra Viktoria zu S ch l e s w i g - H o l stei n , die junge Braut des Prinzen August Wilhelm (des vierte» Kaisersohnes), hat unter großer Feierlichkeit ihren Einzug in Berlin gehalten. * Staatssekretär Dernburg wohnte am 20. d. der Eröffnung des Hamburgischen Kolonialinstituts bei. * Oberst v. Glasenapp, der bisherige Inspekteur der Marine-Infanterie, ist zum Kommandeur der Schutz truppen im Reichskolonialamt an Stelle des Oberstleutnants Quade, der Abteilungschef im Großen Generalstab wird, ernannt worden. * Der frühere Direktor im Kultusministerium Geheimrat Dr. Althoff ist im Alter von 69 Jahren gestorben. * Die Frage der Anerkennu ng Muley Hafids soll jetzt erledigt werden. Der fran zösische und der spanische Botschafter übergaben in Berlin dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes den Entwurf eines Schreibens, das der Älteste des diplomatischen Korps in Tanger in der Anerkennungsfrage an Mulay Hafid richten soll. Dasselbe geschah in Rom, wo der fran zösische Geschäftsträger und der spanische Bot schafter die französisch-spanische Note dem Minister des Äußern, Tittoni, überreichten. * Deutsche und französische Berichte erklären übereinstimmend, daß zwischen den Negierungen Deutschlands und Frankreichs bezüglich des Zwischenfalls in Casablanca keine Einigung erzielt worden sei, da die Berichte der deutschen und französischen Behörden über den Vorfall einander völlig widersprechen. Die Nachricht, daß die Angelegenheit auf Antrag Deutschlands dem Haager Schieds gericht unterbreitet werden soll, ist jedoch unrichtig. Die deutsche Regierung wird erst in einigen Tagen in der Lage M», sämtliche Akten zu prüfen und wird dann erst die notwendigen Schritte untemehmen. * Die deutsche Regierung hat sich bereit er klärt, an den in Christiania stattfindenden Vor besprechungen zu einer Spitzbergen-Kon ferenz teilzunehmen. * Die Vorlegung der finanzpolitischen Gesetze durch die Regierung imReichstage soll nach den bisherigen Bestimmungen am 5. November durch den Neichsschatzsekretär erfolgen. Der Reichskanzler wird ebenfalls anwesend sein und voraussichtlich auch das Wort zur Einführung ergreifen. Entgegen anders lautenden Gerüchten muß bemerkt werden, daß sich unter den Finanz gesetzen unter allen Umständen die Nachlaß- steuer befinden wird. *DaS Preuß. Abgeordnetenhaus, das am 20. d. zusammengetreten ist, setzt sich wie folgt zusammen: Konservative 151, Frei- konservative 59, Nationalliberale 64, Freisinnige Volkspartei 28, Freisinnige Vereinigung 8, Zentrum 104, Polen 15, Sozialdemokraten 7, Fraktionslose 4. *Der Preuß. Landtagsabgeordnete Licht (Bernkastel) ist im Alter von 47 Jahren ge storben. * Wegen der Unsicherheit in den Reichsfinanzen hat die meiningtsche frieäensltimmung. Der lauteste Lärm auf dem Balkan ist ver hallt. Nicht mehr die Kriegsdrommete, sondern die Friedensschalmei töm über die Lande. Der türkisch-bulgarische und der türkisch österreichische Gegensatz haben, soweit es sich bis jetzt überblicken läßt, die für den Augenblick gefahrdrohende Schärfe verloren. Wie ver lautet, nehmen die zwischen Osterreich-Ungarn und der Türkei eingeleiteten direkten Ver handlungen einen derart befriedigen den Verlauf, daß eine baldige Verständi gung zu erwarten ist. Die Türkei und Bulgarien haben ebenfalls Verhandlungen begonnen, nach dem Bulgarien wiederholt die Versicherung ge geben hat, es wolle alles tun, um den Krieg mit der Türkei zu vermeiden. Die Türkei prüft gegenwärtig die ihr durch Vermittelung des französischen Botschafters zugegangenen Anerbietungen Bulgariens, über die hinaus man m Sofia, wie es heißt, nichts zugestehen könnte. Der ,Temps' meint, Europa würde sich, falls die Türkei durch Einzel vereinbarungen die schwebenden Fragen zu lösen vermöchte, leicht darüber trösten, daß die Konferenz ihre Daseinsberechti gung eingebüßt hätte. Während der letzten Tage waren Mittels männer bemüht, den Fürsten von Bulgarien zu bestimmen, daß er einen Schiedsrichter spruch des Präsidenten Falliöres in der Ostrumelienfrage anrufe. Das gebesserte Verhältnis zwischen Sofia und Konstantinopel läßt aber eine solche Lösung überflüssig er scheinen. Die Türkei stellt zum friedlichen Ausgleich folgende Bedingung: Bulgarien als Königreich und das in ein eigenes Fürstentum zu ver wandelnde Ostrnmelien sollten sich zu einer Personalunion zusammenschließen. Fürst Ferdinand hätte alsdann den Titel König von Bulgarien und Fürst von Rumelien zu führen. Es muß abgewartet werden, ob eine Einigung auf dieser Grundlage zustande kommt oder ob König Ferdinand nicht auch den neuen Titel für Ostrnmelien in Anspruch nehmen und schließlich auch behalten wird. Ohne Frage würde es aber, trotz der günstigen Nachrichten vom Balkan, voreilig sein, nun schon alle Gefahr für beseitigt halten. Denn einstweilen haben die Verhandlungen zwischen Sofia und Konstantinopel noch nicht wirklich begonnen, sondern sind fürs erste noch immer nur in Aussicht gestellt worden. Dazu kommt, daß England eine nicht einwandfreie Rolle in Konstantinopel spielt. Der jungtürkische Glaube an den Wert der englischen Freundschaft ist durch die Veröffent lichung des englisch-französisch-russischen Kongreß- Programms volltommen erschüttert. England, so sagt man jetzt, habe, wenn es nicht jedes Vertrauen und allen Einfluß in Konstan tinopel verlieren wolle, nur noch zwei Wege vor sich: entweder müsse es den Türken sofort 15 Millionen Pfund Sterling borgen oder aber den Bulgaren für den Fall, daß diese die Türkei zum Kriege zwingen, mit dem Bombarde ment einiger Städte drohen. Auch das Verhältnis zwischen Österreich und Serbien wird immer gespannter. Schon wegen eines Überfalles auf den Berichterstatter der.Neuen Freien Presse', der in Belgrad erfolgt ist, hat auf Weisung des Ministers des Auswärtigen Frhrn. v. Ährenthal die österreichisch-ungarische Gesandtschaft in Belgrad von der serbischen Regierung nachdrücklichst Genugtuung und Be strafung der Täter gefordert. Und nun haben sich neuerdings Ausschreitungen ereignet, die die Lage verschärft haben. Der österreichische Geschäftsträger in Belgrad, Franz, hat bei der serbischen Regierung ernste Vorstellungen erhoben und mitgeteilt, daß die österreichisch-ungarische Regierung wegen Be schädigung des Eigentums ihrer Untertanen Schadenersatzansprüche erheben wird. Die genaue Schadenssumme wird durch be sondere Erhebungen festgestellt werden. Der Vertreter des serbischen Ministers des Äußern sprach sein Bedauern über die Vorkommnisse aus. Der Kronprinz sagte bezüglich der Kundgebungen, das Volk mache nur seinem gerechten Groll Luft, man könne froh sein, wenn es nicht ärger komme. Das Verhalten des Kronprinzen zu seinem Vater verschlechtert sich zusehends. Am Montag machte er dem geängstigten König eine solche Szene, daß dieser erklärte, er werde auf den Thron verzichten und den Kronprinzen für alle Folgen verantwortlich machen. Auch in Montenegro hält die öster reichfeindliche Stimmung an. Der öster reichische Konsul in Antivari wurde im Konsulat von Montenegrinern tätlich an gegriffen. Zwei Panzerschiffe und sechs Oberst v. Glasenapp, der neue Kommandeur der Schutztruppen. Torpedoboote sind nach Cattaro abgegangen. Ein Dampfer unter englischer Flagge wurde von einem österreichischen Torpedoboot angehalten und beschlagnahmt, weil er Waffen für Monte negro an Bord hatte. An der Grenze kam es bereits zu einem Zusammenstoß zwischen Monte negrinern, die bewaffnet die Grenze überschreiten wollten, und den Grenzsoldaten. Noch also ist die Lage nicht ganz so friedlich, als man wünschte, aber es zeigt sich doch bei den Haupt beteiligten das Bestreben, die Dinge in aller Ruhe zu klären. Politische Kunälckau. Deutschland. * Die Thronrede, mit der der Preuß. Landtag am 20. d. durch den Kaiser und König eröffnet worden ist, kündigt in erster Linie eine Reform des Wahl rechts an, die ja Fürst Bülow schon verschiedentlich in Aussicht gestellt hat. Aller dings wird sich der Landtag kaum in dieser Session mit der Vorlage zu befassen haben, da nach der Thronrede die Vorbereitungen noch ge raume Zeit in Anspruch nehmen werden. Daß die Frage der Wahlreform in der Thronrede zuerst erwähnt wird, hat in weiten Kreisen Preußens lebhafte Befriedigung hervorgerufen. Die erste Aufgabe, mit der der Landtag sich schon in diesen Tagen zu beschäftigen haben wird, ist die Aufbesserung der Be amtengehälter. Die Angestellten des Staates sollen endlich die Zulagen erhalten, die ihnen schon wiederholt versprochen worden sind. Freilich hat die Einlösung dieses Ver sprechens auch ihre Kehrseite; die Rechnung, die dafür den Steuerzahlern präsentiert wird, beläuft sich auf fast 200 Millionen jährlich. Nicht diese ganze Summe, wohl aber ein er heblicher Teil davon, muß durch erhöhte Steuern eingebracht werden, und das in einem Augenblick, wo gleichzeitig das Reich mit ge waltigen Ansprüchen yeroortreten muß und wo mack Mor« Teile Orts- liegt, nicht wie l weite samn Der Arbe scheu fange etwa mach Blick auf de R, sehens Kadett daß r Berpst Ghrem sich rei kochend rweijäl Mutter ' leichw habe i Und r Olga Spott Markte Nr über ! m Gesicht ,.J" Zeit, fitzen, "D Dinge, keinen Wenn s Ich wi Agens lerdloie spielt, Staub En das ve früher „Ha Lokal Berke verpf unter «iners zur und t eines für Solu Böig« Umsti erblic kurzei Sanc 2 ertrr Biern Mani über 1 Ein i schrei! schein forsch schein! Groß! nenpü eingec Ernte! ein R Vorlie! V bahn, fingen als fi« schwel Gleise Schn» Zug, W Gt die Bt Motivs könne. Ui Eeiltä stellun der zu eiserne N z Knabe wurdet Ichwert Haus t I' Lehmg Tscheri aus ! Wurdet einem Meinde troffen vom §
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