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von frisch gepflügtem Acker her, würzig und kraftvoll. Und allenthalben regte sich neues Leben, keimte und sproß und formte sich zu neuem Werden und Gedeihen. Der Frühling war es, der lachende, kichernde Knabe, der mit segenspendenden Händen über die neuerstandene Wunderwelt schritt. Behaglich lehnte Bruno im Polster und sah wie mit träu menden Augen in die stille, zauberhafte Nacht hinein. Noch einmal schwebte an ihm vorbei, was der heutige Tag an Aerger und Kummer ihm gebracht hatte. Aber er schob es alles beiseite und kam zu dem festen Entschluß, fortan das vä terliche Haus ganz zu meiden. Vergessen, alles, was geschehen war, vergessen und aus löschen aus dem Gedächtnis, das war schon das beste. Aber wer das konnte! — Wer das Wohl fertig brachte! Und auf einmal, ohne daß er es wollte, stand wieder seine einsame, verbitterte Jugendzeit hell und klar vor ihm, — jene Zeit, als er die geliebte Mutter verloren, als er verwaist und verlassen dastand, als er auf ein liebes, tröstendes Wort des Vaters gewartet, von Tag zu Tag umsonst gewartet hatte. Heute lächelte er darüber mit verhaltener Wehmut, denn er redete sich ein, daß die Wunde vernarbr war. Damals aber, als er liebeheischend mit brennenden Augen zum Vater auf sah, damals hatte es Nächte gegeben — auch solche Frühlings nächte wie diese —, in denen er schluchzend im Bett lag und vor Schmerz und Wut ins Kissen biß, um seinen Jammer nicht laut werden zu lassen. Denn er sühlte es, daß er dem Vater nichts, rein gar nichts war. Mit dem feinen Instinkt des stillen, scheuen Kindes hatte er es gemerkt, daß der Vater die Mutter nicht liebte, und daß diese Gleichgiltigkeit sich nun auch auf ihn übertrug. Und diese Erkenntnis trieb ihm das Blut ins Gesicht. Von nun an umschmeichelte er den Vater nicht mehr. Von nun an wurde er still und stolz, hielt sich ein sam und für sich. Sein Tiefstes, sein Heiligstes war verletzt: er wollte sich hingeben mit ganzer Seele, und er wurde gleich- giltig beiseite geschoben. Das traf ihn. Der alte starre Stolz und Trotz seiner Vorfahren von mütterlicher Seite aus, das stolze Blut der alteingesessenen Bauern, das regte sich nun, und das machte ihn hart und zäh, sodaß er von nun an still und verschlossen, von den meisten verkannt, durchs Leben ging. (Fortsetzung folgt.) Zur Belehrung und Unterhaltung Gemeinnütziges. Metallgegenstände gegen das Anlaufen ;u schützen, überstreiche man dieselben mit durch Weingeist verdünntem Kollodium, jedoch muß beim erstmaligen Bestreichen der Ueberzug gleich in der gewünschten Stärke aufgetragen werden, weil bei nochmaligem Ueberstreichen gewöhnlich Flecken und kleine Bläschen entstehen. So behandelte Gegenstände behalten, wenn sie sonst nicht im Ge brauch sind, jahrelang ihren reinen Metallglanz. Sehr vorteilhaft ist dieses Verfahren namentlich bei Denkmünzen, Pruukgefäßen, Tafelaufsätzen und dergleichen, welche nie oder nur selten in Gebrauch genommen werden, aber in Glasschränken oder offen stets zur Ansicht stehen und welche durch öfteres Putzen viel von ihrer Schönheit verlieren. Hronzegegenstände reinigt nian auf folgende Art: Man ver mischt Cichorie mit etwas Wasser, trägt die Masse mit einer kleinen Bürste auf die zu putzenden Gegenstände, bürstet und reinigt, spült die Cichorie mit Wasser ab und trocknet den Gegenstand an der Sonne oder am Ofen. Nachtisch. 1. Rösselsprung. nen leuch de« stür ges per ren sei sen st UN muß men stcr i» ba gc Mus le waS cS sein glanz ten ber len °ff ne °s den dunk muß fcn daß mcl wa fcn halt gc land ein de muß das klaf ne tra anS Herz sein ta meer ren him kein rings er daß ge daß des der run nnd tief ge wun ßeu grün z» gold kla bis dun im birgt znm steh de gro de 2. Rätsel. Die Städter sind vom Feind umgeben, — Der sie bedroht mit Brand und Mord; — Doch sie verzweifeln nicht am Leben, — So lang vorhanden noch das Wort. — Da endlich ist's den, Feind gelungen: — Es fiel die Stadt, so fest erbaut. — Was hat den treuen Mut bezwungen? — Das Wort (mit einem andern Laut). Lösung der Aufgaben von Nr 4» nnd 41. Nr. 40. I. Ein gewaltiger Nimrod. — 2. Harz, Herz. Nr. ->l. 1. Dunkeln muß der Himmel ringS im Runde, — Daß sein Sternen- glanz zu leuchten wage; — Stürmen muß da« Meer bis nef zum Grunde, — Daß ans Land cs seine Perlen trage; — Klaffen muß des Berges offne Wunde, — Tab lein Goldgehalt ersteh zu Tage ; - Tunkle Stunden müssen offenbaren, - Was ein Herz des Großen kargt und Klaren. — 2. Borrat, Verrat. Kustigks „Warum machst Du denn ein so verdrieß liches Gesicht?" „Ach, daß sich der ekelhafte Kerl in mein Revier gesetzt hat." „Aber, das ist ja der berühmte Professor H.; ich würde mich sehr freuen, ihn bedienen zu können!" „Ja, ja, aber er ist so zerstreut, das letzte Mal warf er beim Weggehen zwanzig Pfennig in den Spucknapf und mir spuckte er in die Hand!" Vorsicht ist die Mutter der Weisheit. Sie: „Bist Du auch ganz sicher, Alfred, daß Du den Brief, den ich Dir letzte Woche zur Besorgung gab, nicht verloren hast?" Er: „Versteht sich; übrigens wußte ich, -daß Du daran zweifeln würdest, und da habe ich, um Dir den Gegenbeweis liefern zu können, den Brief gleich — in der Tasche behalten/ Unter Gaunern. „Ich müßte einen neuen Ueberzieher haben, um mich einmal wieder in besseren Kreisen bewegen zu können." „Und ich müßte mich wieder einmal in besseren Kreisen be wegen, um zu einem neuen Ueberzieher zu kommenI" x-ch. Kassierer: „Zum Kuckuck, habe ich ein Pech beim Durch» brennen gehabt . . . Statt der jüngsten Tochter meines Chefs habe ich die älteste erwischt, und statt der Mitgift für die älteste Tochter diejenige für die jüngste!" Druck uv« Verlag: Neue Berliner BerlagS-Anslali, Ang. Kcebo, Glmriouenburo bei Beilin, ^crunerllr. 4o. Berantwoclinu uir die Redaktion der Neuen Berliner Lerlags-Anstalt, Aug. Kreb«: Mar Eckcrlein, Lharloucnburg, Weimarerin. 40.