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Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Z«s«r«te bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag '/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag r/,11 Uhr einzusenden Lchrisiltilung, Druck unö Vertag von A. Lchuvig, Vrelmg. 18. Jahrgang. Rr. 69. Mittwoch, den 26. August 1968. Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, ^connementtprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung «blatte»" r.-rteijShrlich ab Schalter 1 Mar k, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark 2 6 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpu«Me 10 Pfq., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehme» außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitunzrboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunft. Allgemeiner AMM Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig. LerMches und SSckstf»-,. Bretnig. E« wird nochmal« bekannt Sieben, daß da« die«jährige Erntedankfest Mimmt nächsten Sonntag, den 30. August, ^stiert werden soll. Bretnig. Der Kirchenvorstand weist ^rauf hin, daß Bewerbungen um di« Toten- ^ttmeisterstelle bi« zum 1. September einge- iangen sein müssen; später eingehende Be werbungen finden keine Berücksichtigung mehr. Bretnig. Am Sonnabend früh gegen 2 Uhr brannte da« der Witwe Wilhelmine Atzsche Nr. 197 (Vrettmühle) gehörige ^ohnhau« vollständig nieder. Nur weniges Mobiliar konnte gerettet werden. Bretnig. Sein Sommer- und Kinder- stß hielt der Handwerkerverein am Sonntag 'M Gasthof zur goldenen Sonne ab. Leider Kalen während de» Nachmittags einige Re- isaschauer ein, die die Ausführung der Kinderspiele aus der Festwiese mitunter un- voglich machten, so daß der Saal in Anspruch Kommen werden mußte. Abend« fand im Wrkale eine Unterhaltung statt, zu der sich zahlreiche» Publikum eingesunden hatte. H>e Darbietungen, meist humoristischer Art, würden gut vorgetragen uns daher lebhaft applaudiert. Auf der Infanterie-Schußbahn bei Fetsch yjrd am 27. August von 7 Uhr vocm. di« zsv uh,, nachm. und am 28. und 29. "ngust von los» Uhr vorm. di« 2^» Uhr n»chm. scharf geschossen. Am 27. August von ° llhr vorm. vezw. am 28. und 29. August Non 83» Uhr vorm. ab di« nach beendigtem schießen sind die Straßen Krakau—Oiler- Mtz—Schwepnitz und Krakau—Zielsch— ^chmorkau für allen Verkehr gesperrt; außer- g Nt wird während der Sperrung eine weithin Abare rot-weiß-rote Flagge auf der am Schmorkau —Steinborn östlich der Schäferei gelegenen Höhe aufgezogen werden, im Gefahrenbereich gelegene Gelände ist °urch Warnung«tafeln kenntlich gemacht. Da» derselben ist mit Lebensgefahr ver- pundtn un» daher verboten. Tödlich verunglückt ist dieser Tage der ^lährige Maurer Prescher au« Obersteina Pulsnitz, der mit anderen Kollegen bei Ar Reparatur eine« Hause« beschäftigt war. Plötzlich löste sich oberhalb de« Backofen» ein Dotzer Stein ad und traf den Prescher so ^glücklich, daß diesem beide Beine zermalmt wurden und er auch noch innere Verletzungen "litt. Nach einigen Stunden starb der schwerverletzte. — Am Freitag abend brach in einem zu Rieberlag-zwecken benutzten Schuppen de» Gasthofe« „Zum goldenen Berg" in Kamenz 8eu«r au«. Dem Feuer fielen zum Opfer: Drei Automobile der Steudelschen Lutomodil- labtik im Werte von II 500 Mark, zwei Kutschwagen de« Fuhrunternehmer« Schiemang 'm Werle von 300 Mark, zwölf hölzerne «eitern de, Händler« Weimann au» Weißdorn sL.-A.), sowi« Brennholzvorräte oe» Gasthof«- puchter» Lehmann. Bautzen, 22. August. Nach reichlich Ati Jahren wurde gestern da« inzwischen 19 Jahre alt gewordene Waisenmävchen Jenny Nllack au» dem hiesigen Stadtkrankeiihauje entlassen. Es wurde am 22. Juli 1905, an Hilft- und Kniegelenktuberkulose leibend, mit wenig Hoffnung auf Wiedergenesung in da» Krankenhaus gebracht. Nach drei Jahren ist '» jedoch gelungen, mit Hilfe von Heißluft- bädern, Einspritzungen, Legung de» Beine» in Zelluloid, di» Kranke wieder herzustellen. Jetzt kann da« Mädchen wieder gehen wie zuvor, während e» bei der Einlieferung sich nicht mehr selbst fortbewegen konnte. — Ein Erlebnis auf der Fahnenflucht. Ende vorigen Monat« wurde der Solda' Pitack vom Zittauer 102. Infanterie-Regi ment fahnenflüchtig und konnte erst nach etwa zwanzigtägigen Irrfahrten in der Bautznsr Gegend wieder aufgegriffen werden. Da« merkwürdige an der Sache war der Umstand, daß der Deserteur über ziemlich erhebliche Geldmittel verfügte. Er hat seiner Angabe gemäß eine Nacht mit einem unbekannten Manne zugebracht und am anderen Morgen beim Erwachen 70 Mark in seiner Hosentasche gefunden. Welchem Umstande der Soldat die hochherzige Schenkung zu verdanken hat, konnte noch nicht mit Sicherhril festgestellt werden. Vielleicht gibt die bevorstehende Gerichtsver handlung Aufschluß über die etwas dunkle Geschichte. Ein Diebstahl scheint umsomehr ausgeschlossen, al» kein Verlusttcä;er ermittelt werden konnte. — Ja Lotzdorf bei Radeberg ist am Donnerstag nachmittag ein 3'/z Jahre alte» Mädchen, da« daselbst in Pflege stand, ver brannt. Die Kleine hatte während der Ab wesenheit der Pflegemutter mit Streichhölzern gespielt, wobei ihre Kleider Feuer gefangen hatten. — Militärische«. Se. Majestät Ze: König Hai bestimmt, Laß am 1. Oktober d. I. die 9. Kompagnie 3. Infanterie-Regiment« Nr. 102 al» 9. Kompagnie, sie 10. Kompagnie 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 al« 10. Kompagnie, ois 11. Kompagnie 9. Infanterie- Regiments Nr. 133 als 11. Kompagnie, die 10. Kompagnie 11. Infanterie-Regiments Nr. 139 al« 12. Kompagnie zum 111. Bataillon de« 12. Infanterie-Regiments Nr. 177 versetzt werden. Dresden, 20. August. Ein Liebes drama. Der 20jahrige Hoteldienec Paul Krüger unterhielt seil längerer Zeit mit dem im Restaurant „Zur alten Nudelmtthle" be diensteten 18 Jahre alten Hausmädchen Marta Leunert ein Liebe»oerhällni«, da« vor kurzem seitens de« Mädchen« gelöst wurde. Dessen ungeachtet verfolgte Kr. noch längere Zett die Geliebte mit LiebeSanträgen, die aber stet» zurückgewiesen wurden. Nu» faßte dec junge Mann den Entschluß, di« Geliebte uno sich au« dem Leben zu schaffen. Am Donnerstag abend begab er sich in da« genannte Restau rant. Er traf dort da» hinter dem BuffU beschäftigte Mädchen und schoß aus unmittel barer Nähe eine Kugel auf dasselbe ad. Die Kugel drang in die Brust, prallte am Brust knochen ad und hinterließ nur eine leichte Fleischwunde. Dann jagte sich der verschmähte Liebhaber selbst zwei Kugeln in den Kopf, die aber ebenfalls nicht tödlich wirkten. Die beiden Verletzten wurden in da» Friedrich stadter Krankenhaus transportiert. Dresden, 24. August. Sonnabend abend gegen ^46 Uhr traf auf dem hiesigen Hauptbahnhofe Wilhelm Voigt, der „Haupt mann von Köpentck", in Begleitung zwerrc eleganter Herren ein. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht von seinem Ein treffen. Eine große Menschenmenge drängle sich nach dem Speisesaal, wo Voigt mit seinen Begleitern da« Abendessen einnahm. Al« er nach 10 Uhr sich zum Ernsteigen nach dem Wiener Schnellzug begab, wurde er gleichfall» vom Publikum umringt. Voigt erzählt« den Umstehenden, daß «r sich nach Wien begebe, um daselbst im Apollolyeater auszutreten. Von dort werde er eine Tournee zunächst durch die übrigen Großstädte de» Kontinent« unternehmen. Luch Amerika werde er besuchen und daselbst ebenfalls aus- lreten. — Am Hunde eine» Einwohner» in DreS- oen ist die Tollwut festgestellt worden. Der Hund ist aber in der letzten Zeit weder frei umhergelaufen noch mit anderen Tieren in Berührung gekommen, so baß der Rat keine Hundesv-rre verfügt hat. — In einer an der Dresdner Straße in Freiberg gelegenen Bildhauern ist in der Nacht zum Freitag eingebrochen worden. Um >n dar Grunostück zu gelangen, mußte der Tater einen Dcahtzaun übersteigen, woraus er die nach der Werkstatt führend« Tür ge waltsam erdrach. In der Werkstatt hat der Dreb dann einige Flaschen Bier autgetrunken, Behältnisse erbrochen und deren Inhalt durch wühlt. Der Täter hat al« Diebesbeute außer einer Anzahl Schlüssel ein Herrenjakett und eine Hose au» dunklem, mit weißen Fäden durchzogenen Stoff, einen blau- und weißgestreiften Tabaksbeutel und eine Priem- dose mit sich genommen, dafür aber ein dun- kelgraues Stoffjikett mit braunen Steinnuß- knöpfln und zeloen Kettchenhenkel zurückge- lasssn. In den Taschen diese» Jakett» steckten m.hrere Papier-Zigarrenspitzen, von denen eine die Firma „Kurt Guthe, Königstein" trägt. Wenn man annimmt, daß da« zu- rückgelaffene Kleidungsstück dem Täter gepaßt hat, so muß derselbe ein untersetzter, ziemlich breitschultriger Mum gewesen sein. Der Umstand, daß der Einbrecher «ine gewisse Zerstörungswut an den Tag gelegt hat, läßt annehmen, daß man e» wiederum mit dem in der letzten Zeit in verschiedenen Städten aus getretenen Verbrecher zu tun Hal. Er zerriß Geschäftsbücher, zerstörte eine Menge Blatt gold durch Umherwersen, zerschnitt ein Ver- goldekissen, zerbrach einen Pinsel und fügte auf diese Weise dem Betroffenen nicht unbe trächtlichen Schaden zu. Großenhain. Im April 1999 feiert auch da« 1. sächsische Husaren-Regiment Nr. 18 „König Albert" in Großenhain ein Regi- mentsjudiläum. Da» Regiment wurde am 1.- April 1734 gegründet, und zwar al« Prinz Clemen« - Eyeoauxleger», di« 1811 in ein Ulanen-Regimcnt umgtwandelt, von 1822 als leichtes Reiter-Regiment und später al« 1. Husaren-Regiment Nr. 18 geführt wurden, di« sich König Albert al« Ches ernannte. Die erste Garnison war Warschau. Da« Fest soll al« 175 jährige« Jubiläum im großen Stile und pomphaft gefeiert werden. Reitec- festspiele, Fechten usw. werden schon eingeübt, um oen jweisello« zahlreich erscheinenden Ka meraden etwa» zu bieten. König Friedrich August, der selbst im Regiment al» Major gedient hat, hat sein«» Besuch bereit» zugesagt. — Au» der Kantine de» Steindruch» Scheckthal bei Oßling ist eine eiserne Knssette mit etwa 3000 Mark Inhalt entwendet woi- den. -Hl» Dieb kommt der Steinschläger Rudolf Hunrrt au» Stapelt in Böhmen in Betracht,' welcher in der Kantine beschäftigt war und seit voroergangenem Montag ver schwanden ist. — Ein Einwohner von Lichtenstein-Colln- berg, der bis vor zirka 4 Jahren immer ver schiedene Teiche der Umgebung gepachtet hatte, erhielt vor einigen Tagen, anscheinend au» Thurm, einen Interessanten Brief, der dem Sprichwörter »Ehrlich währt am längstenE sein gute« Recht beläßt. Wir lassen den Brief in seinem Wortlaut folgen: ^Geehrter Herr R ! Vor etlichen Jahren bin ich mit noch zwei anderen Personen an Ihren Teichen vorübergegangen. Da sahen wir am Rande einer Wiese, die neben den Teich«n ist, die Sie gepachtet haben, zwei Fische liegen, die vermutlich nur au» denselben irgendwie hiraus- gekommen sind. Eine» von un« hat dieselben mitgenommen und gekocht; ich aber habe mit davon gegessen. Da nun der Herr demjenigen, der seine Sünde bekennt und läßt, vergibt (1. Joh. I, V. 9), darum bekenne ich Ihnen di-ses und bitte Sie freundlichst, mir um de» Herrn willen diese böse Tat zu vergeben. Den Schaden aber, welchen Sie dadurch ge habt Haven, will ich reichlich bezahlen und lege ich Ihnen zwei Mark in Briefmarken bei. Au» irgend einem Grunde will ich meinen Namen nicht darunter sitzen. De» Herrn Gnaoe sei mit Ihnen. Hochachtungsvoll N.tl." Leip zig. Da» schwere Brandunglück im ^Hotel Kratzsch" in der Zeitzer Straße, bei dem bekanntlich zwei junge Mädchen um» Leden kamen, ist wahrscheinlich durch die grobe Fahrlässigkeit ein«» Kellnerlehrling« entstanden. Unter dem Verdachte der fahrlässigen Brand stiftung wurde der 15 Jahre alt« Kellnerlehr ling Peterhänsel au« Vlauen festgenommen. Peterhänsel, der in der ersten Bodenkammer ziemlich nahe an der Treppe schlief, hat vor »em Einschlafen beim Scheine eine» Stearin licht« im Bette «och gelesen. Darüber ist er dann tingeschlafen. Al« er plötzlich aufwachte, brannte sein Kopfkissen, da» jedenfalls durch ein Umfallen de» Lichte» oder durch sonst welchen Umstand in Brand gesetzt worden war. Der junge Mensch löschte die Flammen, warf dann oa» Kissen, um die »Spuren feines Leicht sinne» vor dem Lehryerrn zu verbergt», hinten auf den Losen und legte sich dann wieder schlafen. Jedenfalls hat aber va« Federkissen noch noch »eiter geglimmt,' die Flammen haben mehr Nahrung gefunSen und»fo ist wahrschein lich durch den Leichtsinn de«'jungen Lehrling», der zum Teil seine unüberlegte Handlung«- weise schon zugegeben hab«» soll, da» Feuer entstauben, das so verhängnisvoll für zwei junge Menschenleben werden sollte. — Einem Schlossermeister au« Brandi«, der nach Wurzen gekommen war, um sich am Wetlindundetschießen zu beteiligen, zeigte sich die Glücktgöttin sehr günstig gesinnt. Beim Anblick eine« vom Wurzener Hautbefitzeroer- ein gestifteten GeldschcankeS, der sich unter den Ehrenpreisen befand, äußerte er den Wunsch: „Den möchte ich erringen!" Er ging hin und schoß auf die Festschelbe. Und der Pcei«, den er «rrang, war der Gelbschrank, den er sich gewünscht batte. — In der Fernfahrt Zittau-Leipzig, 204 km, wurde H. Müller-Dre«den Sieger, der die Strecke in 8 Stunden 31 Min. 12^ Sek. zurücklegte. zpencken kür »»»urrchinge»» Frau Heoamme Gerber 0,30 Mk.; Fleisch« Schauer Hermann Schön« 1 Mk.; ungenannt 0,20 Mk.; ungenannt 5,80 Mk.; Anna Kränkel 2 Mk.; Missionar Wittig 3 Mk. ; Gutsbesitzer Clemens Büttig 1 Mk.; unge nannt 1,89 Mk.; Pf. Kränkel 5 Mk. Summe: 20 Mk. 19 Pf. Allen Gebern herzlichen Dank! Weitere Gaben weisen gern im Pfarramte entgegen» genommen.