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Er fühlte, wie all die Bitterkeit der letzten Zeit wieder in ihm hochkam, und er schämte süOvor sich selbst, daß Lizzie ihn durch ihre bloße Gegenwart so gänzlich zu entwaffnen ver mochte. Er wußte nun ihre Handlungsweise an dem Vater, und doch war in seiner Seele nichts weiter wie Eifersucht auf den anderen, den Glücklicheren; der alte Mann, den dieser Konflikt doch am meisten anging, schien gleichsam wie ein schemenhaftes Wesen aus dem Kampfe der Jugend untereinander vollkom men ausgeschaltet. Lizzie war in die Droschke gestiegen und wandte sich jetzt zögernd noch einmal zu ihm zurück. „Fährst Du nicht mit?" Er schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht, Lizzie!" sagte er schweratmend. „Ich kann Dich heut nicht länger sehen!" Dann aber legte er doch seine Rechte in die ihm schüchtern dargebotene Hand. „Leb' wohl, Georg!" versetzte sie leise. „Auch ich kann nicht anders! Aber ich verspreche Dir, nach Käthes Hochzeit ist alles aus! Das habe ich mir zugeschworen!" Einen Moment lang sahen sie sich stumm in die Augen. Der volle Schein einer Laterne fiel grell auf ihr verwein tes Gesicht, das sich in geisterhafter Blässe aus der dunklen Umrahmung des Hutes heraushob. „Adieu, Lizzie!" Ein letzter, ganz leiser Händedruck, kaum fühlbar durch das feine Leder des Handschuhs. Dann wandte er sich brüsk um und tauchte in die dunklen Baumschatten des Schöneberger Ufers ein. 15. Der Kommerzienrat hatte den ganzen Vormittag mit sei nem Rechtsbeistande gearbeitet, uni die letzten Formalitäten für die offizielle Aufnahme von Sohn und Schwiegersohn in die Geschäftsfirma und die Regelung von Käthes Mitgift angelegenheit endgiltig zu erledigen. Die Konferenz hatte sich bis gegen zwei Uhr hingezogen und so dem Kommerzienrat die Wahrnehmung des Börsen beginns unmöglich gemacht. (Fortsetzung folgt.) Grweinnütztges. Insektenstiche sind die unangenehmen Begleiterscheinungen des Sommers. Wenn man von Bienen, Wespen oder Hummeln ge stochen wird, sei das Erste, daß man den etwa zurückbleibenden Stachel ausdrückt. Ein fast überall an der Hand befindliches Mittel ist die Kochzwiebel, von der man dann Stückchen anflegt. Bei öfterem Wechseln derselben hört der Schmerz sehr bald auf. Mücken kann nian des Nachts abhalten durch Bestreichen des Gesichts und der Hände mit Seife, oder mit ein wenig Lorbeer-, Kampher, Rosmarin- oder Pfeffermünzöl. Wenn man den Geruch nicht scheut, leistet auch Petroleum diesen Dienst. Gegen Stiche von Mücken und anderen Insekten gibt es auch ein ein faches Mittel, die Stelle mit ein wenig Ohrschmalz zu reiben. Mücken lassen sich am besten durch Reiben der Haut mit Fließ papier, das man mit einigen Tropfen Terpentinöl befeuchtet hat, abhalten. Unchtisch. 1. zuchstabenrätfel. a 6 6 0 r 8 ! °! ° schwach nur das geistige Fünkchen, — Zu seinem Heil« erprobt, als er in kläglichster Not. Die Buchstaben sind so zu ordnen, daß in den wagerechten Reihen Wörter von folgender Bedeutung stehen: 1. eine Berg kette an der rechten Seite der Weser, 2. ein Werk von Mozart, 3. ein Fluß in Griechenland, 4. ein Schlachtplatz in Nieder- Oesterreich, S. ein weiblicher Vorname, 6. die Titelrolle eines Shakespeareschen Dramas, 7. ein Kurort in der Schweiz, 8. ein Fluß im Westen Ruß lands, 9. eine Person aus Meyerbeers „Afrikanerin", 10. eine Art der Spinnen, 11. ein Stamm der Israeliten. — Nach richtiger Lösung nennen die Anfangs- und auch die Endbuchstaben ein Drama von Ibsen. 2. Kästel. Ob wir befriedigt gelauscht den Schöpfungen heiterer Muse, — Die er uns bot, ob viel- leicht selbst wir Talent drin gezeigt, — Immer verdanken wir ihnen manche genußreiche Stunde. — Denn nicht die Lach lust allein, Töne des Herzens verstand, — Ernste und frohe, er oft zu wecken als Echo der Saiten, — Die in dem eignen Gemüt schufen harmonischen Klang. — Tilgst Du den Mittclvokal, so sinkt er in tiefere Sphären, — Aber ein scharfer Verstand blieb bei dem Wechsel ihm treu, — Das hat sein biederer Herr, der lieber die Küche des Klosters — Und seines Kellers Gehalt wie die Folianten studiert, — Weil in ihm mächtig das Fleisch und in in t u a. a a a. Lötung der Ausgaben in voriger Stummer: I. Nie darf ein Klingling sagen, dab Gefahr ihn fuucckr. 2. Schaffhausen. Saline, Lhiliast, Heliand, Alice, filigran, Foliant, Halif-r, Alibi, Mir«», Seltka, Elisen Nulliiäl. Liistkges. «s- Rückenszene im Iakre roor>. Die Berliner Köchin schreibt mit der rechten Hand auf einer Seidel L Naumann'schen Ideal-Schreibmaschine einen Leit artikel für die „oberen 10000 Dienstboten", während sie mit der linken den Kontakt für die elektrische Zuleitung zum Plätt eisen regelt. Uerschnappt. „Es ist ja allerdings wahr, ich trinke, ich spiele und fluche auch manchmal etwas; aber das null ich alles einstellen, wenn Sie mir Ihr Jawort geben." „Ist das auch wirklich wahr?" „Ganz gewiß; ich habe mein Versprechen noch jeder meiner bisherigen Verlobten gehalten." Ein bescheidener Anlänger. „Diese Verse von Goethe sind doch hinreißend schön . . . . findest Du nicht auch, Franz?" „Ja, aber mich verstimmen sie trotzdem!" „Aber, wieso denn?" „Ja, weißt Du, wenn man so, wie ich, Dichter werden will . . . der Mann hat einem ja das Beste vorweg genommen!" -- Ker Letzte. Onkel: „Der wievielte bist Du in der Schule, Fritzchen?" Fritzchen: „Der sehr vielte!" Verführerisch. Einbrecher: „Ich bitte um Zubilligung mildernder Umstände; ich war ja früher in einer Geldschrank-Fabrik beschäftigt!" ——der Neuen Berlin« mru» un» »ermg. »-eue »«»»er °>""°°^„l»,».«nsl-lt, Aug Kreb«: Max «ck-rlem, «harlottendurg, Weimarers». 10.