Volltext Seite (XML)
für die Ortsbehörde und den Eemeinderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend J«ser«te, die 4gespaltene Korpurzeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All Rabatt nach Nebereinkunst, bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag »/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag Uhr einzusende« SchrifUeikung, Nruili und Vertag von N. S^UVlg, Dretnig. 18. Jahrgang Sonnabend, den 20. Juni 1808 Rr. SO. IN nommen,, - fi-su.'' ec! icbl mg tte. 1t. aiisxk^ >6kt §r»tl t IlsUuvl' ^SNKN franke. >VeseI ; Mr« tcter. 6e^ i xpeW ul.' nunc! te H.non bck»iu>tt« u. II v . r- Iiclei 5 )3Nk83AÜ^ ök8t. 3 Hxen-' ^cliclem el bei m'l : neues leksietiti^ urcs» ctels erst' PP6I86N s" k'rodesöO' 5. xesuodi- 8tsttin^ liilktS inkel LIi« n-5 r. BiM ersanil- a 2I. L8. Gefängnis uno 5 Jahren Shrenrechttverlust verurteilt. — Ala der Waldarbeiter Scheffler in Wünschendorf bei Lengenfeld mit seinem jüngsten Sohne allein in der Stube saß, gab letzterer vier Revolverschaffe auf ihn ab. Der bedauernswerte Vater wurde dadurch am Hal«, im Genick, an de: linken Seite de» Brustkorbes, an einer Hand und im Rücken schwer verletzt. Der verbrecherische Sohn, oer kürzlich zum Militärdienst ausgehoben woroen ist, trug in letzter Zeit ein sehr scheue« Wesen an sich. Leipzig. Die Unsitte, zum Anfachen schlecht brennenden Herdfeuer« Petroleum zu verwenden, hat wieder ein Opfer gefordert und ein junge» blühende» Menschenleben ver nichtet. Am Dienstag mittag versuchte da« 14 jährige Schulmädchen Nain in Connewitz in Abwesenheit ihrer Eltern mittels Petroleum Feuer anzumachen. Die Flamme muß dabei zurückgeschlagen und die Kleider de» Kinde» in Brand gesetzt haben. Die Nachbarin nahm plötzlich einen Brandgeruch wahr und ließ durch einen Schlaffer die Wohnung öffnen. Man fand die Bedauernswerte bereit« ver brannt und tot vor. Die unglücklichen Eltern waren nicht zu Hause, sondern auf der Ar beit uno erfuhren die Trauerbotschaft erst abend«. osr -tcrcoM tcr ». li§ icke» X2N hiesige Amtsgericht eingeliefert wurde der Stein- arbeiter Hermann Kluge au« Rammenau, der stark im Verdacht steht, sein außereheliche« Kind vorsätzlich getötet zu haben. Klug«, der 22 Jahre alt und jetzt zum Militär au«ge- hoben ist, unterhält schon seit längerer Zeit ein Liebe»verhältni« mit der Dienstmagd Klara Goltsch in Oberburkau, dem ein Mäd chen entsprossen ist, da« jetzt elf Monate alt ist; außerdem sieht die Goltsch in der nächsten Zeit ihrer zweiten Niederkunst entgegen. Sm Nachmittage des 2. Pfingstfeiertage« stattete Klug« seiner Geliebten einen Besuch in Ober burkau ab. Al» sich die Goltsch auf kurze Zeit entfernte, blieb Kluge mit seinem Kinde allein im Zimmer. Bei ihrer Rückkehr fand die Goltsch ihr Kind tot vor, nu) Kluge be hauptete, dasselbe sei au« dem Wagen ge fallen und infolge de« Falle» sei der Gummi- pfropfen in die Kehle gerutscht, sodaß die kleine Else erstickt sei. Am Donnerstage fand die Sektion der Leiche der kleinen Else statt. Dabei stellte sich heraus, daß der Gummi- psropfen, der mit einem Korte verschlossen »ar, quer im Halse stak und derartig festge klemmt war, daß er nur mit Gewalt hinein gedrückt sein konnte. Auf Grund de« Sek tionbefunde» wurde Kluge verhaftet. — In Bautzen ist am 15. Juni der Di rektor der König!. Gesangenanstalt Bautzen, Herr Klemens Alexander Meinig, gestorben. Löbau. Da» vom Festausschuß de» am 21. und 22. d. M. hier abzuhaltenden 12. Oberlausitzer Bundesgesangsfests arrangierte Kinderkonzert fand Sonntag nachmittag statt. Die Feststätte war die stattliche, am Schützen- haueparke erbaute Sängersesthalle. Bei präch tigem Wetter hatte sich die Veranstaltung eine» überaus zahlreichen Besuche» zu er freuen; die Plätze waren ouSvcrkauft. 400 gut eingeübte Schulkinder der oberen Klaffen der hiesigen Schulen ließen unter der Leitung de» Kantor» Clemen« ihre Stimmen erschallen, und boten namentlich durch den Vortrag un- erer schönen deutschen Volksweisen den Zu hörern einen seltenen Genuß. Den oorge- tragen«n 14 Gesängen war da« Motiv: „Wie ist doch dis Welt so schön" zugrunde gelegt; der verbindende, sehr ansprechende Text war von Bürgerschullehrer Plesky verfaßt, und an zwei Gesängen schloß sich ein hübscher Mäd chenreigen im Vordergründe des Podium» an, während den Schluß der allgemeine Gesang des Liede»: „Deutschland über alles" bil dete. Neugersdorf i. S. Am Sterbebette getraut wurde dieser Tage ein Mädchen von 21 Jahren von hier mit ihrem Geliebten au« Eibau. Bereit« am nächsten Tage nach der Trauung verstarb der junge 23 jährige Mann, odaß ihm seine Frau nach kaum 24 stündigem Ehestande als Witwe das Geleit zur ewigen Ruhe geben wird. Dresden, 17. Juni. Die falsche Gräfin von Egloffstem. Da» Dresdner Untersuchungs gefängnis beherbergt zwei interessante weibliche Insassen, nämlich zwei falsche Gräfinnen. Außer der jetzt entlarvten falschen „Gräfin Sturdza" alias Irma Tihanyi hat noch «ine zweit« Pseudo-Gräfin, nämlich die „Gräfin von Egloffstem" demnächst ihre Bestrafung Oberlichtenau, 18. Juni. Der gest rige Tag war für die Bewohner unseres Ortes «in wahrer Schreckenstag. Durch die große Hitze der letzten Tage zog sich ein Gewitter Über unsre Gegend zusammen, e» war nach mittag gegen 6 Uhr, unaufhörlich zuckten die Blitze und rollte der Donner, die liebe Sonne, welche e« die letzten Tage so gut gemeint hatte, verdunkelte sich, und es ward Nacht. ! Jetzt setzte mit aller Gewalt ein Schloßenwetter , 'in, welches 20 Minuten anhielt und alle f Feld- und Gartenfrüchte total vernichtete, »um großen Terl auch viele Fensterscheiben zer- trümmcrte. In welcher Menge die Schloßen gefallen sind, ersieht man darau«, daß heute früh noch größere Haufen dalagen. Traurig steht man die zum Teil kleinen Feldbesitzer, deren keiner versichert hat, an ihren Grund stücken stehen, venn alle Hoffnungen und alle Freude über die diesjährige anstehende schöne Ernte sind vernichtet, denn heute schon können die Schnitter mit betrübten Herzen hinau«- tiehen, die leeren und gebrochenen Halme ab- tumähen. Nach Aussprache der ältesten Leute im Orte ist e» noch niemandem bewußt, vaß hier ein derartige» Schloßenwetter hereinge brochen ist. Große Waffermassen stürzten von den Bergen herunter, Sand und Steine mit stch fort reißend, und in wenigen Minuten war der sonst so friedliche Pulsnitzbach zum wilden Strome geworden. Bischofswerda. Verhaftet und in das zu erwarten. Auch das Schicksal dieser fal schen Gräfin ist demjenigen der „Gräfin Sturdza" sehr verwandt. Im Frühjahre d. I. erhielten zahlreiche Dresdner Schriftsteller und Künstler den Besuch einer distinguiert aus sehenden stattlichen eleganten Dame, die sich al« Malerin Margarith« von Rredelt geb. Gräfin von Egloffstem einführte. Sie «r- zählte von ihren wechselbaren Schicksalen, von ihren Erfolgen und Mißerfolgen uno bat dann in schüchterner Weise um eine Unterstützung. In käst allen Fällen hatte die „Gräfin Sgloff- stein" Erfolg. Da« Geschäft ging glänzend, aber eines Tage« wurde sie trotz aller Vor sicht entlarvt und nun stellte «« sich heraus, daß die gütigen Geber einer Schwindlerin in die Hände gefallen waren, die auch anderwärt» bereits auf ähnliche Weise operiert hatte. Die Kriminalpolizei stellte fest, daß die sich „Gräfin Egloffstein" nennrnde Betrügerin mit der au» Böhmen gebürtigen Kaufmanns witwe Bertha Jahn identisch ist. Die Akten sind jetzt geschloffen und die Verhandlung ge gen diese zweit« falsche Gräfin wird noch vor den Gericht»ferien stattfinoen. E» kommen mindesten« 20 Geprellte in Frage. Dresden, 17. Juni. Am Steuerrade vom Blitz getötet. Da« furchtbare Unwetter, da« am Mittwoch nachmittag und abend über Dresden und Umgegend niederging, hat ein blühende« Menschenleben auf tragische Weise vernichtet. Der Salondampfer „Bastei" der Sächsisch - Böhmischen Dampfschiffahrtsgesell schaft kam in der 6. Abendstunde mit zahl reichen Lu»flüglern, unter welchen sich auch viele auswärtig« Touristen befanden, aus der Sächsischen Schweiz zurück. Im Elbtale wü teten mehrere Gewitter. Blitz folgte auf Blitz. Donner auf Donner. Die Luft war schwarz und unsichtbar. Schloßen in Größe einer Walluuß raffelten auf die Köpfe der Paffagiere herab und der Mann am Steuer mußte scharf auslugen, um bei der fast voll- iändigen Finsternis den richtigen Kur» ein zuhalten. Plötzlich folgte eine heftige elek trische Entladung und unter dem Entsetzen der Paffagiere brach der am Steuer stehend« Steuermann Hempel, eine unter den Besuchern der Sächsischen Schweiz bekannte und beliebte Persönlichkeit, leblos zusammen. Ein Blitz strahl hatte den Braven am Steuer in der Ausübung seine» Berufe» getroffen und so fort getötet. Da» Unglück geschah in der Nähe der „Saloppe" kurz vor dem Ziel in Dresden. Das Unwetter dauerte fort, es tobte heftiger al» zuvor, al» der zweite Steuermann den Platz seines toten Kameraden einnahm und langsam da» Schiff, das seine Flagge halbmast hißte, seinem Bestimmungs orte zuführte. Am Landungsplätze wurde die Leiche des erschlagenen Steuermannes aufge hoben und nach erfolgter Besichtigung durch die Polizei in den Geschäftsräumen der Säch sisch - Böhmischen DampfschiffahrlSgesellschaft aufgebahrt. Der tote Steuermann, der Frau und Kinder hinterläßt, hat seinen Wohnsitz in Krippen in der sächsischen Schweiz. Chemnitz, 17 Juni. Der Rechtsanwalt Seiler aus Burgstädt wurde am Mittwoch vom hiesigen Landgericht wegen Unterschlagung von 36000 Mark Konkurtgelder zu 3 Jahren Lertttch-S «»«ftsck-». Bretnig. Die Zeit der „Insektenstiche" 'n wieder gekommen. Wer jetzt und in den Menden Monaten eine Landpartie oder eine Affe unternimmt, wird guttun, vorher die Hände und da» Gesicht einige Augenblicke in oigarrenrauch zu halten oder mit Zwiebelsaft 'inzureiben, um sich die Jnsikten vom Leibe tu halten. Ist man von einer Biene, Wespe vnd dergleichen gestochen worden, so sucht Man vor allem erst den Stachel herauszu- Ahen, da sonst da« Uebel durch Jucken und Tatzen noch verschlimmert wird. Alsdann braucht man sich nur eine Zwiebel zu kaufen reibt mit der Schnittfläche einer Zwiebel bi« Wunde gehörig ein, worauf der Schmerz gleich schwinden und eine Geschwulst unter bleiben wird. Auch grüne Schmierseife, Franzbranntwein, Salmiakgeist und kühle, feuchte Erde werden in solchen Fällen mit ^folg angewendet. Großröhrsdorf. Die hiesige Gen- barmeri«-Brigade wird vorläufig aufgelöst. Bendarmerie-Brigadier Hänel bleibt bi» aus Meiltre« hier. Gendarm Drobeck kommt per Juli nach Königsbrück. Großröhrsdorf. Da« dierjährig« flrn«f«st de« Westlausttzer Verbandes evang.- luth. Männer- und Jüngling«vereine soll am 12. Juli — den 4. Sonntag nach Trinitatis -7 hier abgehalten werden. D«r Festgottes- bienst beginnt halb 3 Uhr. Die Festrede hat Herr Pastor Kleeberg au« Schmiedefeld über nommen. An den Festgottesdienst schließt sich »ine Nachversammlung im Saale de« Gast hof» zum grünen Baum an. Auch Nichtmit- Slieder sind al» Gäste herrlich willkommen. KM .'eich, offenem K. 0,65 35 fro. tenAu -Barni« Kirschen-WerpachLung Di« die«jährige Kirsch«nnutzung an der Lichteubergerstratze soll Dienstag, den 23. Juni 1908, Kirchennachrichten von Bretnig. 1. Sonntag nach Trinitati«: 8'/, Uhr Predigtgotte»vienst. Text: Joh. 15, 1—10. 11 Uhr: KindergotteSvienft. Ertrag der Kollekte am Pfingstfeste für den sächsischen Kirchensond«.- 20,00 Mk. Geboren: Dem Dekorationsmaler Franz Kurt Haufe «ine Tochter; dem Zigarrenarb. Max Adolf Senf eine Tochter; dem Appre teur Friedrich Max Hermann eine Tochter. Getauft: H-lene Ella, Tochter des Fabrikarb. Georg Max Haufe. Getraut: Friedrich Reinhold Hegewald, Bäckergeselle, mit Anna Helene Schöne. Kirchennachricht«n von Großröhrsdorf. Geburten: Max Erich, S. d. Kauf manns Max Richard Burkhardt 222b. — Minna Gertrud, T. de« Fabrikarb. Emil Fürchtegott Pollack 1S2c. — Helmut Kurt, S. de« Maurer« Alwin Gustav Winter 213. — Frida Elsbeth, T. der Kaufmann« Jul. Bruno Schöne 9. — Karl Helmut, S. de« Fabrikarb. Ernst Martin Oswald 208f. — Georg Martin, S. de« Maurer» Rich. Theodor Kleinstück 379. — Johanna Katharina, T. de» Musikers Johann Wolfgang Ender« 146. — Fritz Eowin, S. de« Heizers Edw. Ernst Klatsche 338c. Aufgeb 0 te: Fabrikschmied Heinrich Bruno Schmidt in Chemnitz und Marie Auguste Weise 96. Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt Weil 3N ries kückx.t' Sterbefälle: Jnvalidenrentner Herm. Bernhard Schiffel 302e, 42 I. 7 M. 8 T. alt. — Gustav Paul, S. de» Schmiedegeh. Johann Gustav Methner 221d, 1 M. 13 T. alt. — Dienstknecht Friedr. Max Marschner in Seeligstadt, 15 I. 4 M. 23 T. alt. — Fritz Kurt, S. de« Fabrikarb. Ewald Martin Hörnig 134n, 2 M. 25 T. alt. — Außerdem eine Totgeburt. «achmttt«gr 7 Uhr «m F-ldfchlötzche« unter den im Termin bekanntzugebenden Bedingungen verpachtet w«rden. «rotzrShrsdsrf, am is. Juni 1908. . . Der Gemeinde-Vorstand. Rentzsch. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. die 4gespaltene Korpurzeile 10 Pfg., sowie Bestellungen aus ven «u- Abonnementsprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltung «blatte»" gemeinen Anzeiger nehme« außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitu«g»boten dorteijährlich ab Schalter 1 Mar k, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau» 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt «ach Nebereinkunst.